Col di San Fermo

Hallo ich fahre vom 14,08 bis zum 20,08 zum Col di San Fermo.
Wer kann mir über dieses Gebiet mehr Information geben?
 

Thommy

User †
Hallo Unbekannter,
ich war jetzt 2 mal da unten. Das Wetter war beide Wochen ein Traum und es hat ab 10 Uhr getragen bis am Abend. Steigen mit 4-5m/s war eher die Regel als die Ausnahme. Also eher für F3B, F3F und Groß- und Kunstflugsegler als für F3J und Thermikschleicher.
Das Landefeld ist sehr groß und relativ eben, so dass man Großsegler sehr gut auf dem Fahrwerk landen kann.
Wichtig ist ein Versicherungsnachweis, ohne darfst Du nicht fliegen.
Es gibt einige Reglen, die dort einzuhalten sind, und das unabhängig davon, ob es in dem Moment Sinn macht oder nicht. Schlimm sind die Regeln allerdings nicht.
Der Ausblick vom Hang ist nicht schlecht, aber mit Hahnenmoos, Monte Lema Seiser Alm oder Fiss nicht zu vergleichen.
Das hängt auch mit der schlechten Sicht zusammen, man hat den Eindruck dass der Smog von Bergamo und Mailand über den Tag immer dichter wird.
Am späteren Nachmittag sieht man manchmal nur noch wie durch einen Schleier ins Tal.

Sehr schön, dass nur 150m entfernt eine Pizeria mit Terrasse ist, allerdings sind die Öffnungszeiten saisonbedingt unterschiedlich. Im Herbst hat sie nur am Wochenende auf.

In der Zwischenzeit ist es zum Teil recht voll, also als Geheimtip und für Einsiedler inzwischen eher ungeeignet.

Das Baita Tosca ist kein Luxushotel, aber es hat seinen eigenen Charme. Luca ist in der Küche immer sehr bemüht seine Gäste zufrieden zu stellen. Das Frühstück ist für italienische Verhältnisse reichhaltig mit Wurst und Käse, Orangensaft und Joghurt, und nichtzuletzt frisch zubereiteten unterschiedlichen Rühreivarianten. Auch für eher wählerische Esser ist im Abendessen immer etwas zu finden, und wenn jemand zum Beispiel keinen Fisch möchte, dann bringt Luca eben schnell mal ein Stück totes Rind (ein Steak)
Es ist fast mit Familienanschluss, der sorgt aber auch dafür, dass man eben nicht bis Mitternacht auf der Terrasse sitzt, sondern es schon mal vorkommt, dass die Matrone einen kurz vor elf ins Bett schickt, obwohl man nicht laut war. Auch im Zimmer sollte man dann sehr ruhig sein.

Schade eigentlich denn der Rotwein ist recht gut und im Gegensatz zum Bier sehr preiswert.

Alles in allem auf jeden Fall eine Empfehlung.

Gruß
Thommy
 

smaug

User
Ich war schon 3 mal am C.d.San Fermo wirklich gute Verhältnisse in jeder hinsicht. Geht alles von klein bis ganz gross. Die Landeverhältnisse sind Top!

http://www.mfvsz.ch/videos/collidisanfermo06
http://www.mfvsz.ch/53128098ac145f21e/53128098ac13e9001/53128097e71378901/index.html
http://www.mfvsz.ch/videos/collidisanfermo07
http://www.mfvsz.ch/53128098ac145f21e/bilder/53128099561282180/index.html

Seiser Alm und Monte Lema sind jedoch auch nicht zu verachten.
Die bequeme Zufart am C.d.San Fermo ist einfach optimal für grosse Pötte. :cool: von daher ein plus gegenüber den anderen Hängen.

Gruss
Smaug
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo B Gassen,

ich war Ende Juni vier Tage dort und Thommy hat eigentlich alles Wesentliche gesagt.

Ein, zwei Ergänzungen vielleicht noch:

Nimm unbedingt ein Fernglas mit. Zwar hat die Thermiktankstelle wirklich fast den ganzen Tag geöffnet, aber manchmal schließt sie am Nachmittag auch plötzlich.

Und dann kann es passieren, dass man gaaaanz weit links (500 Meter?) und etwas tiefer (100 Meter?) an einem gegenüberliegenden Hang landen muss (sollte), weil ein Absaufen rechts von dir unweigerlich mit Verlust des Modells im berüchtigten "Bermudadreieck" endet. Meine 3,75er-B4 konnte ich mit Hilfe eines Flugkameraden, der mich "heruntergesprochen" hat, beschädigungsfrei landen, obwohl ich sie mehrmals teilweise drei bis vier Sekunden aufgrund der Fluglage nicht sehen konnte.

Als ich die B4 holen gefahren bin, hatte ich noch eine kleine "Aussprache" mit dem Bauern, dem die Hangwiesen dort gehören, der offenbar - und verständlicherweise - genervt ist, dass "tutti gli anni" die "aeroplani" dort landen, obwohl auch "bambini" dort spielen. Wir hatten natürlich keine Menschen gefährdet, denn durch das Fernglas ließ sich erkennen, wo Menschen arbeiteten und wo nicht. Schließlich hat er mich das Modell aber doch bergen lassen. Also: Freundlich sein, Verständnis zeigen, eventuell eine Flasche Roten mitnehmen, falls man da landen muss.

Dann: Im Baita Tosca spricht man nur italienisch, kein Deutsch, kein Englisch. Rudimentäre Italienischkenntnisse sind also von Vorteil. Die einzige, die Englisch spricht, ist eine Schwester von Luca, die aber nur zeitweise im Hotel arbeitet.

Die Mutter von Luca (der Padrone ist vor einem halben Jahr gestorben) wird von vielen Gästen insgeheim "Generalissima" genannt - der Ausstrahlung wegen. Es wird nicht gern gesehen, dass Modellflugsachen mit aufs Zimmer genommen werden (aber wenn man es nicht zu offensichtlich macht, geht es).

Was Thommy angesprochen hat, kann teilweise wirklich ein Problem werden: die Sicht ist am späten Nachmittag nach unten in Richtung Bergamo manchmal wirklich schlecht, weil es durch die Abgase von dort sehr diesig wird. Da gibt es nur drei Gegenmittel: große Modelle und/oder farbig auffällige Modelle und/oder so hoch wie möglich fliegen, weil die Sicht dort tatsächlich beinahe mit jedem Höhenmeter besser wird.

Wie auch immer: Ich will da wieder hin - auch wenn es nicht das hochalpine Vergnügen wie am Hahnenmoos oder sonstwo ist.

Ach ja: Und wundere dich nicht, wenn dein Großmodell mit 4 Metern Spannweite auf einmal wie ein HLG wirkt, denn dann ist Rolando am Hang: Er fliegt "Megaglider", u. a. einen Discus mit ca. 9 Metern Spannweite (Rumpf ist vorne im Cockpitbereich für den Transport geteilt), in dem ganz easy ein Fünfjähriger mitfliegen könnte, und einen riesigen Fox (7 Meter + Spannweite). Ich hatte vorher schon davon gelesen/gehört, es aber im Juni auch mit eigenen Augen gesehen: Rolando fliegt den Discus im Rückenflug mit zwei bis drei Metern Höhe über den Hang und macht auch ansonsten allerlei Spirenzchen damit, u. a. von hinten anstechen und dann nach dem Abtauchen einen riesigen Looping in Richtung Hang, so dass einem Angst und Bange wird, ob dieses Riesenteil auch wieder vor einem am Hang runterkommt. Keine Frage: Fliegen kann der!!!

Bilder davon findest übrigens auf der Website von Helmut Quabeck, du musst nur ein bisschen runterscrollen…

Viel Spaß!!!
 

Rascal

User
hallo Andy

hallo Andy

Leider ist der Patron also der Vater von Luca und Laura und nicht die Mutter vor kurzem verstorben. Wir waren Ende Mai 08 da und haben auch zwei Segler im "Bermuda-Wald-Dreieck" verloren.

Gruss

Feldi
 
ich war auch schon 2 mal da (von mir stammt ja das Video des mit "DG-1000" bezeichneten Duo-Discus - ähemm).

Das Gelände hat eine gewisse Eigenart, die ich von meiner Heimat überhaupt nicht kenne:

Wenn der Temperaturgradient stabil ist - thermikfrei sozusagen - dann saugt der Alpenhauptkamm im Rücken (Norden) trotzdem stark an. Man steht also am Hang und es bläst wie wahnsinnig... Und man wirft raus, und es geht kaum etwas: Eine Luftschicht gleitet sozusagen über der anderen. Mit Mühe schafft man es - meistens links (Erfahrene wissen, wo ich meine) - endlich Höhe zu gewinnen, und dann gelten die gleichen Thermik-Spielregeln wie an allen Hängen.

Aber wehe man säuft ab: ALLES unterhalb der Hangkante ist ein totes Luftmeer, völlige Windstille in jeder der drei Dimensionen. Es ist schon fast ein beliebtes Spiel der alten Hasen, wie sie den Neulingen in ihrem Optimismus zusehen...

Vergiss es! Wenn Du bei so genanntem schönen Wetter unter Augenhöhe kommst, zähle bis zehn: Entweder Du bist wieder höher oder Du landest. Punkt.

Das soll jetzt nicht als Kritik am Gebiet aufgefasst werden - im Gegenteil: Es ist eine echte sportliche Herausforderung! Nicht so langweilig wie Davos, wo es immer gewaltig trägt ;)

Ich war dieses Jahr in der Woche vor Thommy dort: Bis Mittwoch kalt und anstrengend, teilweise Nebel - trotzdem war ich im Schnitt 4 Stunden (!) pro Tag in der Luft - einmal bin ich im dicken Nebel im +/-20 Meter-Bereich eine volle Stunde vor mir hin und hergeschruppt. Ab Mittwoch war "Sommer" und das Fliegen ging von 10°° bis 18°° nonstopp - wenn man mal 50m Startüberhöhung geschafft hatte, waren die nächsten 500m meist kein Problem.
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Ich habe die Colli beide Male nur bei eher stabilem Wetter erlebt - und trotzdem ging es super. Vielleicht erlebe ich sie nächstes Jahr endlich mal bei labilem Wetter...
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Unter http://www.mfgdavos.ch/film/baita.htm siehst Du noch ein bisschen mehr von der Baita Tosca

Viel Spass!

2009 um oder vor Pfingsten sind wir wieder dort.

Bertram

edit:

1.) Vermeide das Fliegen über dem Häuschen rechts - dort wohnt dottore wavanculo (sorry- es gibt einfach kein Word-dictionary, dass das richtig korrigieren würde). Ich kenne diese species (Kollegen halt...) Allerdings hat 2006 während meiner Anwesenheit ein netter Schweizer Landsmann seine Paritech-ASH-26 (5m?) in seinem Garten versenkt, als Gattin und Kinderlein dort spielten - ich muss wohl nicht extra erklären, dass ich nachvollziehen kann, was ein Nicht-Modellflugliebhaber dann für Gefühle hat.

2.) Wenn am Wochenende ein Platzhirsch auftaucht, mache Diener, Kotau, Smalltalk usw. Du erkennst ihn daran: Du selber hast eine Stab mitgebracht und in die Erde gerammt, an dem alle ihre Frequenzklammer anklammern. Dann kommt ER mit dem einzigen zugelassenen offiziellen Frequenz"baum" (besser -stamm) und heftet alle Klammern um. O.k., nur am Wochenende, aber Platzhirsch ist Platzhirsch... "So ein toller Platz! Und vielen Dank, dass man hier fliegen darf..." (und nicht das ganze EPP-Geschwür und lausig zusammengetackerte Balsagespreissel der italienischen Wochenendpiloten in der Luft mit einem glatten Durchflug atomisiert...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Colli

Colli

Hallo hast gut aufgepasst,ist dir aber wahrscheinlich entgangen das du auf meine frage von 2008 geantwortet hast.
Fahre diesmal im Mai und nicht im September.
MFG Bernd
 
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