Das Universum

Hans Schelshorn

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Teammitglied
Hallo zusammen,

nachdem wir gerade die Mondfinsternis hinter uns haben und auch die Gravitationswellen zu Ehren gekommmen sind, stehen schon die nächsten Ereignisse im Weltall an. Statt ständig neue Themen aufzumachen, könnten wir die kosmischen Ereignisse in diesem Thread zusammenfassen.

Heute sind's die Perseiden. Wir werden ja mehrfach im Jahr von Sternschnuppenschwärmen heimgesucht. Meistens sehe ich keine, auch wenn wieder mal pro Minute eine kommen soll. Heute hat's geklappt. Kurz vor die Tür gegangen, und schon hatte ich drei gesehen. Die dritte war recht hell, und die Rauchbahn hat man auch im schwachen Sternenlicht sekundenlang gesehen. Mein Problem: Ich würde mir gerne was wünschen, aber die Dinger sind so schnell ... :cry:

Servus
Hans
 

Hans Schelshorn

Moderator
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Und im Jahr 2022 soll's dann ein Spektakel geben, das etwas länger dauern wird: Eine Sternenkollision: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21024-2017-01-09.html

Als ich zum ersten Mal davon gelesen habe, da habe ich mich gewundert, wie man auf diese Entfernung so genau vorhersagen kann, daß sich zwei Sterne treffen. Die Lösung: Es ist ein Doppelsternsystem, bei dem sich die beiden Sterne immer enger umkreisen. Die "Kollision" ist der Moment, zu dem die beiden ineinanderfallen und verschmelzen. Kann man nur hoffen, daß die keine Planeten mit hochentwickeltem Leben haben. Damit wär's dann vorbei.

Servus
Hans
 

MichaK

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Da sich dieses Doppelsternsystem in ca. 1700 Lichtjahren Entfernung befindet äh befand kann man jetzt eh nix mehr machen. Also lass Dir keine grauen Haare wachsen deshalb. ;)
 

BZFrank

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Start der Parker Solar Probe:

(ab ca 31:00)

Und das sich niemand Sorgen wegen dem Flammenmeer beim Start macht - die Delta IV Heavy startet grundsätzlich so. Deren Triebwerke werden beim Start komplett mit Wasserstoff "geflutet" und der verbrennt dann beim Zünden ausserhalb. Ist jedesmal eine Show.


Die PSP wird von der Delta Heavy samt Oberstufe in einen retrograden Orbit Richtung Venus gebracht und dann nach 7 "gravity assists" Swing-by-Manövern schliesslich den entgültigen Orbit erreichen. Auf diesem wird sie sich der Sonne bis 0.04 AE (6 Millionen km) nähern und im Perigäum der Bahn mit 200km/sec Geschwindigkeit, die schnellste, jemals von Menschen geschaffene Raumsonde sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Parker_Solar_Probe
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Danke für die Links, Frank!
Auch das ist ein spannendes Thema. Da muß schon einiges an Gehirnschmalz investiert werden, damit die Sonde so nahe an der Sonne nicht verglüht.

Servus
Hans
 

Hans Schelshorn

Moderator
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Als Segler sicher nicht. Aber die Kohlefasern, die würden übrigbleiben!
Kohlenstoff sublimiert erst über 3600 Grad.

Neu für mich ist das, was im zweiten Link vom Frank gezeigt wird. Daß nämlich die Triebwerke mit Kohlenstoff ausgekleidet sind, der während des Betriebs langsam abbrennt oder sublimiert. Früher hat man die aufwendig mit über Düsen eingespritzten Krafststoff gekühlt. Wiederverwendbar sind diese Triebwerke damit nicht

Servus
Hans.
 

Hans Schelshorn

Moderator
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... und die Juristerei!

... und die Juristerei!

Hallo zusammen,

auch wenn es jetzt gleich wieder einen Aufschrei der von Grünenallergie geplagten geben wird, hier mal ein Artikel aus der SZ: https://www.sueddeutsche.de/wirtsch...terfallenden-weltraumschrott-haften-1.4087237

Bisher ersetzt der Staat Schäden, die von aus dem All herabfallenden Gegenständen verursacht werden. Solange Raumfahrt ausschließlich eine staatliche Angelegenheit war, passte das Konstrukt ja. Mittlerweile steigen immer mehr Unternehmen und sogar Privatleute in die Raumfahrt ein. Es gibt sogar Pläne, Raumstationen durch Unternehmen aufzubauen und zu betreiben. Die damit verbundenen Risiken sollten nicht der Allgemeinheit aufgebürdet werden. Leicht dürfte die Lösung nicht werden, denn die möglichen Schadenshöhen könnten unmittelbar in den Konkurs von Unternehmen führen.

Servus
Hans
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Hier http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/698635-Segelflieger-gelingt-neuer-Höhenrekord wird von einem Höhenrekord für Segelflieger berichtet.
Laut verlinktem Artikel ist das keine reine Rekordjagd, sondern dient auch der Vermessung von Luftströmungen in großer Höhe bis 28 Km. So hoch fliegen bisher keine Flugzeuge, deshalb fehlen aus diesem Bereich Winddaten. Leider sind diese Flüge wegen der notwendigen Windbedingungen nur an wenigen Tagen im Jahr in einem sehr eng begrenzten Gebiet möglich.

Diese Messungen könnten ohnhin überflüssig werden, weil der Satellit Aeolus die Windgeschwindigkeiten weltweit bis in 30 Km Höhe misst:
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-08/satellit-aeolus-esa-windmessung-wettervorhersage-start

Was ich bei dem Scannen mit extrem starkem Laser nicht verstehe: Die Entwicklung hat Jahre gedauert, weil die Leistung so hoch ist, daß zum Entwicklungsbeginn keine Optiken und Spiegel verfügbar waren, die einen Dauerbetrieb überstanden hätten. Wenn die Leistung so hoch ist, stellen dann nicht die Laserstrahlen eine Gefahr für Schäden auf der Erdoberfläche dar?

Servus
Hans
 
Wenn die Leistung so hoch ist, stellen dann nicht die Laserstrahlen eine Gefahr für Schäden auf der Erdoberfläche dar?

Na, die werden den Strahl schon soweit auffächern dass Du keinen Sonnenbrand bekommst und die Bestrahldauer wird ziemlich sehr kurz sein - die messen ja nicht nur über Deinem Haus. Was mich mehr interessiert: Wenn Windgeschwindigkeiten mit Dopplereffekt gemessen werden wie ich irgendwo gelesen habe - ähm, wie? Damit kann man doch nur eine Richtung messen? Also vertikale Geschwindigkeit bei Bestrahlung von oben oder horizontale Geschwindigkeit vom/zum Satellit bei seitlicher Bestrahlung?

LG Bertram
 
Doppler Wind Lidar
Aeolus sendet Laserimpulse gegen die Atmosphäre und misst die resultierende Doppler-Verschiebung des Rücksignals, das auf verschiedenen Niveaus in der Atmosphäre zurückgestreut wird. Die Frequenzverschiebung ergibt sich aus der relativen Bewegung der Streuelemente entlang der Sichtlinie des Sensors.

Diese Bewegung bezieht sich auf den mittleren Wind im beobachteten Volumen (Zelle). Das Messvolumen wird durch die Bodenintegrationslänge von 50 km (Stichprobenumfang), die erforderliche Höhenauflösung und die Breite des Laser Footprints bestimmt. Die Messungen werden in Intervallen von 200 km wiederholt.

Gruß Dietmar

https://directory.eoportal.org/web/eoportal/satellite-missions/content/-/article/adm-aeolus
 
ja,nee, is klar... ich dachte nur, dass die Windgeschwindigkeiten in allen drei Achsen gemessen werden, und das geht wohl nicht, oder doch? Nur in einer, noch dazu schrägen Achse wäre ja irgendwie doof? Und vor allem: wieso soll das nicht vom Erdboden oder Schiff aus gehen, oder geht es tatsächlich nur um die Abdeckung der gesamten Erdoberfläche per Satellit?

Bertram

Nachtrag, aus dem verlinkten Artikel:
...measurements for an improved analysis of the global three-dimensional wind field...
The retrieval of wind speed relies on direct measurement along the LOS (Line-of-Sight) by lidar using Doppler shift information from atmospheric molecules and particles advected by wind

was denn nun? Drei Achsen oder eine? Die Illustration zeigt den LIDAR irgendwie schräg, aber in Wirklichkeit wird er wohl senkrecht nach unten zeigen (und also nur vertikale Windgeschwindigkeiten aufzeichnen). Sieht nicht so aus, als ob er rundherum leuchtet und horizontale Windgeschwindigkeiten in Horizontnähe misst (ich meine seinen Horizont).
 

MGS

User
ja,nee, is klar... ich dachte nur, dass die Windgeschwindigkeiten in allen drei Achsen gemessen werden, ...
Soweit ich es verstanden habe, wird die Aerosolgeschwindigkeit in Richtung des Messtrahls gemessen. Anhand von mehreren (>=3) Messungen in unterschiedlich Messrichtungen kann, unter der Annahme dass die Windrichtung innerhalb des Messfeldes homogen sei, der Windvektor bestimmt werden. Indem man die Laufzeit des Signales berücksichtigt kann man den Windvektor in unterschiedlichen Höhen messen. Das Ding in einen Satellit und schon kann die ganze Atmosphäre gescannt werden....

Wenn Du es genau wissen willst wie es funktioniert:

https://www.atmos-meas-tech.net/10/3265/2017/amt-10-3265-2017.pdf

https://www.atmos-meas-tech.net/8/2251/2015/amt-8-2251-2015.pdf

Zwei weiterführende Links aus dem ersten, von mir geposteten Link....

MfG Martin
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Hab mal wieder eine mehr oder weniger wissenschaftliche Sendung gesehen. Leider ging das so schnell, daß ich es gar nicht so richtig begriffen habe, da war das Thema auch schon durch. Kurz nach dem Urknall, nach etwa 10 hoch minus 32 Sekunden, soll das Universum stark expandiert sein. Wobei das "stark" sehr heftig untertrieben ist. Innerhalb einer unvorstellbar kurzen Zeistpanne soll es auf einen Durchmesser von etwa 100 Milliarden Lichtjahre angewachsen sein.

Daß nichts schneller sein kann als die Lichtgeschwindigkeit, das habe ich bisher als gesetzt angenommen. Daß der Raum auch schneller als die Lichtgeschwindigkeit expandieren kann, das habe ich auch noch in etwa begriffen. Aber diese Geschwindigkeit, das ist schon recht schwer verdaulich. Ich meine fast, die haben mir einen Bären aufgebunden.

Servus
Hans
 

brigadyr

User
Soweit ich das verstehe, gilt das für den Raum. Beim Urknall dehnt sich aber der Raum selbst in ein Nichts.
Geschwindigkeit wird ja zu einem Referenzpunkt gemessen. Den gibt es aber hier nicht.
 
Kurz nach dem Urknall, nach etwa 10 hoch minus 32 Sekunden, soll das Universum stark expandiert sein. Wobei das "stark" sehr heftig untertrieben ist. Innerhalb einer unvorstellbar kurzen Zeistpanne soll es auf einen Durchmesser von etwa 100 Milliarden Lichtjahre angewachsen sein.
Tja, lieber Hans, daran sieht man: Der Urknall ist auch nur eine bloße Theologie... Sorry: Theorie. Da passieren kleine Fehler schon mal...;) :D
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Hans

Alles Theorie. Die bisher älteste Strahlung die gemessen wurde, ist einige Zeit nach dem Urknall gewesen. Nagel mich nicht fest, aber das kann man irgendwo genauer nachlesen.

Ob die Expansionstheorie des Raumes stimmt werden wir vermutlich erst nach dem nächsten Urknall mit Bestimmtheit sagen können. Wobei „wir“ da mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht dabei sein werden.
Am Ende bleibt die Frage, ist es wirklich wichtig alles auch nur theoretisch wissen zu wollen, wenn man es sowieso weder miterleben, noch schlußendlich beweisen kann?

Oder so wie es ein guter Freund mal ausgedrückt hat:“So lange ein erklecklicher Teil der Weltbevölkerung aus Knallköpfen besteht, ist der Urknall das unbedeutendere Thema.“ ;)
 

BZFrank

User
So Leut, es gibt wohl einen (mit dem blossem Auge) sichtbaren Kometen zu Weihnachten! Am 16.12. führt seine Bahn direkt abends an den Plejaden vorbei. Das ist der (fürs blosse Auge) kleine, gut sichtbare offene Sternhaufen im Sternbild Stier, das 'Siebengestirn'. Mit einer Helligkeit von Mag 3 wäre er dann auch aus einer Grossstadt heraus zu sehen.

M45_21092006_66percent_v3_640.jpg

(Bildrechte: Mein eigenes)

bleibt aber auch über die Festtage/Neujahr in guter Beobachtungsposition (am 24.12. nahe dem hellen Stern Capella im Sternbild Fuhrmann, dann aber bei ungünstiger Mondphase)

https://www.waa.at/hotspots/kometen/46p/index.html

http://www.sternhimmel.net/aktuelle-hinweise/archiv/komet-46pwirtanen/

http://aerith.net/comet/catalog/0046P/2018.html
 
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