Auftrieb
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Ein wahrlich lesenswertes Elaborat. Es ist ja noch grauenvoller, als man sich das selbst in seinen kühnsten Träumen vorstellen kann.Dir bringt es sicher nichts aber vielleicht ist ihr Reisebericht für andere Leute von Interesse. ...
5x (in Worten: fünf mal) ist sie dort hingeflogen und dann darf man zB solches lesen:
"Wir erreichen Tomioka. Inzwischen haben wir Schutzkleidung übergezogen."
"...ein vom Bundesamt für Strahlenschutz ausgeliehener geeichter Geigerzähler schwankt wild zwischen 0,6 und 1,9 ySv."
Wie erklärt sie sich denn diese Schwankungen? Man findet dazu nichts.
Und hier zu Deiner 'Vermutung':
Dazu muß sie den Reaktor nicht besuchen, was vermutlich eh nicht möglich gewesen wäre. ....
"Wir fahren langsam an den Reaktorblöcken 1 bis 4 vorbei, sehen, dass Block 1 und 4 eingehaust sind, Block 3 dagegen nach wie vor zerstört aussieht. Bei Block 4 halten wir kurz, sehen die rein maschinelle Anlage mit der die Brennelemente aus dem Nasslager gehoben und in Castoren eingelagert werden. Dann drängt Tepco zur Weiterfahrt, die Strahlung sei mit 60 ySv dort zu hoch. An Block 3 halten wir nicht. Laut unserem Begleiter ist die Strahlung dort "mehrere Hundert Millisievert" hoch, genauer drückt er sich nicht aus. Ich weiß, dass der geschmolzene Kernbrennstoff dort nicht lokalisiert werden kann und frage nach. Er gesteht ohne Drumherumreden zu, dass sie den Kernbrennstoff mit Roboterkameras bisher nicht gefunden haben und noch suchen. Ohne zu wissen, wo der geschmolzene Brennstoff liegt, kann man ihn natürlich auch nicht korrekt kühlen, so steigt die Strahlung. Block 3 ist offensichtlich das derzeit größte Problem."
Ja, was hat sie eigentlich erwartet? Dass dort gerade der Veggie-Day stattfindet und sie sich kostenlos mit jap. Demeter-Gemüse eindecken kann?
"Tepco lässt sich inzwischen von amerikanischen, britischen und französischen Experten beraten - alle aus Atom-freundlichen Ländern, deutsche Experten sind weniger erwünscht."
Dann lass mich auch mal vermuten: Das wird wohl seinen Grund an ihrem sehr kompetenten und nachhaltigen Auftreten dort gehabt haben.
"Es ist ein besonderes Land - das Land des Lächelns, der aufgehenden Sonne, der Kirschbaumblüte, der traditionellen life-work-balance. Es musste drei der vier Atom- Katastrophen der Welt ertragen: Hiroshima, Nagasaki, Fukushima. Es hätte verdient, der erste Nutznießer einer vollendeten Energiewende zu sein."
Also lyrisch ist sie ja schon begabt, das muß man ihr lassen.
(Dass das Land jetzt auch noch eine fünfte Katastrophe - nämlich ihren mehrfachen Besuch dort - ertragen mußte, läßt sie freilich geflissentlich weg.
Was man leider nicht nachlesen kann, ist eine fundierte, präzise Herleitung und Begründung für den Unfall und - jetzt kommt das Wichtigste - was die deutsche KKW-Technologie daraus lernen kann. Ein konkreter Vergleich fehlt und zeigt, dass die grüne Nuklearexpertin vermutlich nicht viel begriffen hat - trotz fünf (!!!) Interkontinentalflügen nach Japan. Jetzt weiß ich auch, wieso eine Luisa Neubauer keinerlei Unrechtsbewußtsein mit ihrer miles-and-more Einstellung hat. Apfel und Stamm und so...
Sei Dir gewiß, abgesehen von diesem wiederum kläglichen ad-hominem Versuch, wäre ich sehr ungern Dein Nebensitzer.... ich vermute, dass die sich mehr Kompetenz in Sachen Atom erarbeitet hat als wir beide zusammen ....