Doppelstromversorgung mit zwei BEC`s

Hallo, bei meiner 2-motorigen Lockheed Lodestar würde ich gerne den Empfänger über die BEC`s der beiden ESC`s versorgen, also so eine Art Doppelstromversorgung. Meine Idee ist, die beiden Anschlüsse der BEC`s mit diesem Bauteil zu verbinden:
Würde sowas funktionieren?
Viele Grüße, Robert
 

S_a_S

User
Robert,
willst Du nur den Empfänger damit verbinden, ginge das auch mit kleineren Schottky-Dioden (und Servos im +Kreis getrennt direkt an den BECs).
Aber ich denke, dass am Empfänger auch noch Servos gesteckt sein sollen, dann passt das schon.

Grüße Stefan
 

Mario12

User
Hallo Robert, definiere mal dein Verständnis von Doppelstromversorgung. Deine Idee ist in meinen Augen erstmal "nur" zweimal eine Einzelstromversorgungen über einen single point of failure (Jeti Kabel). Damit bist du unter Umständen schlechter unterwegs als mit einem abgeklemmten BEC und einem aktiven.

Willst du auf diese Weise auch Redundanz herstellen oder solche Sachen?

Was willst du genau erreichen?

Viele Grüße
Mario
 

smay

User
Hallo Robert,
habe die JR Variante so im Einsatz (Do 28, mit 2 D-Power Comet 80A Reglern), da gehen 2 JR Kabel rein und 2 kommen raus und gehen an Empfänger, dadurch hat man dann 2 mal JR Stecker mit der Versorgung am Empfänger. Mir ging es zwar auch um Redundanz, aber mehr in Bezug auf Strom, Reserven von 2 x 5A besser als 1 x 5A, wenn man die beiden BECs schon an Bord hat, so meine Denke. Einen Pufferkondensator auf der Empfängerseite habe ich später auch noch hinzugefügt, um auf der sicheren Seite zu sein (Servo-Rückströme).
 
Erst mal vielen Dank für eure Beiträge! Meine Idee war, falls sich ein BEC mal verabschieden sollte, hätte ich noch das andere BEC zur Empfängerstromversorgung. Dass dabei der Empfänger zwar ein backup bei der Stromversorgung hat, aber nur ein Stromversorgungskabel ist ein gutes Argument gegen diese Lösung. Das mit der JR-Variante habe ich nicht verstanden. Ist das so gemeint, dass die beiden BEC-Stecker der ESC`s direkt in den Empfänger gesteckt werden? Gibt es da nicht Probleme mit Rückstrom oder sowas? Eigentlich ist es doch egal, ob eine Doppelstromversorgung von zwei Lipos oder von zwei BEC`s gespeist wird, oder liege ich da falsch? Falls dieses Jeti V-Kabel wegen des einen Kabels nicht sicher genug ist, könnte ich ja auch eine ganz normale Akkuweiche verwenden, oder spricht da was dagegen?
Grüße, Robert
 

S_a_S

User
Robert,
richtige Redundanz lässt den Ausfall eines Systems zu, ohne dass das zweite, redundante System betroffen wird.
Hast Du einen Empfänger und daran eine Stromverteilerschiene für die Servos, führt ein einzelner Fehler (z.B. lockerer Stecker oder ein Kurzschluss z.B. durch ein abgerauchtes Servo) zum Totalausfall des Systems.

Bei einer Akku- oder BEC-Weiche bleibt diese Sammelschiene der wunde Punkt. Ob da nach den Dioden ein oder zwei Kabel zum Empfänger führt, deckt das Kurzschlussproblem nicht ab. Und ein Stecker mit Wackelkontakt (oder überlastetes BEC) bleibt unerkannt, bis der zweite auch wackelt. Dann aber auch Totalausfall. Bringt für die Ausfallsicherheit also nichts.

Verbessern kannst Du das System, wenn die Servos der linken Fläche aus dem linken, die rechten aus dem rechten BEC gespeist werden und nur der Empfänger über Diodenentkopplung. Dann wird auch der BEC-Strom gleichmäßig aufgeteilt. Und den Faden weiterspinnt und Seite/Höhe auch aufteilt.

Pufferkondensatoren schaden nie - bringen aber den besten Effekt direkt am Verbraucher bzw. Pulsstromstörer (Servo).

Grüße Stefan
 
Hallo Stefan, puhh, das muss ich erst mal verarbeiten...🤔 ! Deine Erklärung scheint die optimale Lösung zu sein. Mal sehen, ob ich das so realisiert bekomme.
Jedenfalls schon mal ganz lieben Dank für Deine Hilfe!!
 

Mario12

User
Ist das so gemeint, dass die beiden BEC-Stecker der ESC`s direkt in den Empfänger gesteckt werden? Gibt es da nicht Probleme mit Rückstrom oder sowas?
Nein, da kommen zwei Kabel aus einem BEC raus. Das ist aber auch nicht redundant, sondern verteilt den Strom nur auf zwei Kabel.
Wenn du wirklich eine Redundanz haben willst wirst du um eine "professionelle Weiche" nicht drumrum kommen.
Auch der Vorschlag von Stefan ist eigentlich keine Lösung, da du den Ausfall eines BEC dann durch halbseitige Lähmung des Modells erkennst. In der Luft auch keine wirklich gute Idee.

Ich fliege alle Modelle "nur" mit einem BEC, dieses dafür aber leistungsfähig und getaktet. Bei einem Flieger habe ich einen 2s LiFe Akku mit drin, der kontinuierlich über das BEC aufgeladen wird. Wenn das BEC ausfällt geht die leicht Spannung zurück und kann das über Telemetrie rückmelden. Der Akku selber liefert dann die Stromversorgung. Aber das geht nur, weil das ganze System mit Empfänger und Servos mit 7,5 Volt läuft.
Vielleicht ist das eine Lösung für dich?!?

Grüße
Mario
 
Hallo Mario, da meine Servos bis 8,4V ausgelegt sind, werde ich Deinen Vorschlag beherzigen und mir auch eine vernünftige Akkuweiche kaufen. Vielen Dank nochmal an alle, die sich die Zeit genommen haben, mir zu helfen!
Viele Grüße,
Robert
 
Hallo

richtige Redundanz lässt den Ausfall eines Systems zu, ohne dass das zweite, redundante System betroffen wird.

Daher ist auch eine Stromversorgung mit 2 BEC'c aus einem gemeinsamen Antriebsakku keine richtige Redundanz.
Erstens kann der Antriebsakku ausfallen, oder eine SBEC macht Eingangsseitig einen Kurzschluss. Ist mir schon mal passiert,
da hat es selbst die Anschlusskabel zum Antriebsakku abgelötet. Die Platine vom Regler mit SBEC war nur noch ein Stück Kohle,
einige der Bauteile hat es herausgelötet.

Pufferkondensatoren schaden nie - bringen aber den besten Effekt direkt am Verbraucher bzw. Pulsstromstörer (Servo).

Elkos und Tantal-Kondensatoren sind die Bauteile mit der höchsten Ausfallwahrscheinlichkeit unter den Bauteilen, der Fehlerfall Kurzschluss überwiegt bei diesen Bauteilen. Direkt am Empfänger auch sehr fatal. :D

FIT Rate einiger Bauteile (Größenordnung):

Elko: 500 Ausfälle / 10^9 h
Leistungstransistor: 10 Ausfälle / 10^9 h
Leistungsdiode: 5 Ausfälle / 10[^9 h
Leistungs-Induktivität: 38 Ausfälle / 10^9 h
IC :100 Ausfälle / 10^9 h

Siehe dazu mein früheren Post, der durch die Umstellung der Forensoftware nicht mehr richtig dargestellt wird. Das Hoch-und Tiefstellen geht leider nicht mehr. :confused:

Gruss
Micha
 
Jetzt muss ich nochmal dumm fragen: Wenn ich das Kabel vom BEC des Reglers durch eine Doppelstromversorgung schleife, kommt dann das Gassignal vom Empfänger beim Regler an?? Wenn ja, könnte ich ja bei zwei ESC`s/BEC`s (2-mot) je einen Anschluss einer Akkuweiche mit einem BEC-Stecker versorgen und die ausgehenden Stecker im Empfänger einstecken (Gaskanal plus ein synchroner Steckplatz für den zweiten Motor). Geht das? Ich würde mir gerne zusätzliche Akkus und damit Gewicht sparen. Welchen Pufferkondensator zur Verhinderung von Rückströmen der Servos müsste ich denn da am Empfänger einstecken??
Grüße, Robert
 

E-Seb

User
Hi, Ich hätte da spontan dieses eingesetzt....
20201209_224936.jpg

Das sollte doch genau das können oder taugt das nicht dafür? Hatte kürzlich mit jemandem darüber gesprochen. Das Projekt ist aber noch nicht Spruchreif.

Grüße Seb
 
Ich glaube, das Problem ist, dass der Empfänger hier nur von einem Kabel versorgt wird. Die andere Frage wäre, ob die beiden ESC`s vom Gaskanal das Signal bekommen würden. Ich habe da noch andere Backup-Lösungen gefunden, habe aber keine Ahnung, ob die was taugen:
oder
also einmal Stromversorgung durch ein BEC und backup durch diese Dinger.Beim zweiten BEC das Pluskabel stilllegen.
 

E-Seb

User
Laut Beschreibung des Jeti DSM ESC wird der gaskanal wie am V Kabel durchgeschaltet, die weiche regelt die Spannungsversorgung.

So wie ich das lese müsste das gehen.
Auszug aus der Bedienungsanleitung, Quelle Jeti
Screenshot_20201209-232908_Adobe Acrobat.jpg
 

S_a_S

User
Micha,
ich hab nichts von Tantal gesagt - und Kurzschlussrisiko kann man durch Serienschaltung vorbeugen (z.B. bei Keramikkondensatoren direkt im Bordnetz von Kfz von den OEMs gefordert). Bei einer 2Mot können auch zwei Flugakkus zum Einsatz kommen, dann bliebe das sehr redundant.

Rückströme von Servos sind nicht wirklich ein Problem. Das Problem sind die Anlaufströme und die Leitungsinduktivitäten. Vor allem vom Akku/BEC über ein dünnes Servokabel zum Empfänger und ab da wieder an die Servos verteilt. Da ist es kein Wunder, wenn die Spannung an der Sammelschiene im Empfänger einbricht und dieser dann einen Reset macht.

Eine ordentliche Stromversorgung kommt aus dem Akku über ein sehr ordentliches BEC ( mit genügend Reserven) und dickem Kabel zur Sammelschiene, von der die Servos mit Strom versorgt werden. Von derselben Schiene wird der Empfänger versorgt (sind nur die paar mA für die Empfangselektronik und das funktioniert über den Servostecker). An diese Sammelschiene kann über Diodenentkopplung auch ein Stützakku angeschlossen werden. Das kann man sich alles auch selber zusammenlöten. Wer sich das nicht zutraut, kauft sich besser eine Powerbox - bei der von Robert geplanten Maschine (für 2x25ccm ausgelegt) eh angebracht.

Grüße Stefan
 
Hallo Stefan

Rückströme von Servos sind nicht wirklich ein Problem.

Deine Aussage ist sehr pauschal und nur bedingt richtig. In jedem Servo ist ein Tantal-Kondensator oder ein Elko auch zum Speichern der
im Rotor gespeicherten Energie (0.5*Jr*w^2) notwendig. Bei einem sehr schnellen Drehrichtungswechsel (Bremsen vom Motor) kann da ganz schön was zusammenkommen. Bei Servos mit Brushlessmotoren werden teilweise aus diesem Grund zusätzlich noch Bremschopper zum Vernichten dieser Energie verwendet. Es kann ansonsten eine sehr hohe Zwischenkreisspannung im Inverter entstehen, mit entsprechenden folgen.

Im Normallfall sollte bei einem gescheiten Design der Servoelektronik jedoch alles gut sein.

Ich musste dies erst leidvoll lernen, als ich vor 26 Jahren die Elektronik für einen Querruderservo für manntragende Flugzeuge entwickelt hab.
Da war der Servomotor ein 5 KW Brushlessmotor. Da hat es beim Prototyp in der Testphase bei schnellen Drehrichtungswechseln ganz schon geraucht. Der Bremswiderstand als auch die teuren Ekos (270 Volt Low ESR Typen) am Inverter konnten die Energie nicht aufnehmen bzw. vernichten. :D

Das kann man sich alles auch selber zusammenlöten. Wer sich das nicht zutraut, kauft sich besser eine Powerbox - bei der von Robert geplanten Maschine (für 2x25ccm ausgelegt) eh angebracht.

Da stimme ich Dir voll zu, da ist eine Powerbox wirklich die bessere Lösung.

Bauteile für eine Diodenweiche:

Gruss
Micha
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, ich habe eine Lösung gefunden:
Bei den Anschlüssen der BEC`s klemme ich einfach die Pluskabel ab.
Gruß, Robert
 

Mario12

User
Hallo Robert, das scheint sehr auf Hubis zugeschnitten zu sein. 3x Taumelscheibe und einmal Heck. Reichen dir vier Kanäle? Bei einer Zweimot wohl kaum und dann wäre es am Ende doch wieder Mischbetrieb.
Es ist nicht leicht, schon klar... 🤔

Viele Grüße
Mario
 
Hallo Mario, ja, es wird wohl ein Mischbetrieb. Speziell die Landeklappen und das elektrische EZFW möchte ich gerne vom Empfänger abkoppeln. Die anderen Ruder sollten bei direktem Anschluss am Empfänger keine großen Probleme machen. Das ist sicher nicht die "eierlegende Wollmilchsau", aber die Belastungsfähigkeit von 25/50 A ist schon nicht schlecht und einen standby-Akku kann ich auch noch anschließen. Ich habe bei einem anderen Modell eine Powerbox Evolution eingebaut, die hat vor ein paar Jahren noch ca. € 100.- gekostet. Mittlerweile liegt der Preis bei knapp dem Doppelten. Generell ist ja beim Modellbau eine auffällige Preistreiberei festzustellen. Vor kurzem habe ich eine Flasche Ponal Express 225g im lokalen Hobbyshop für € 10,40 gekauft. Bei Amazon hätte ich dafür 550g bekommen. Das ärgert mich.
Grüße, Robert
 
Zuletzt bearbeitet:

steve

User
Hallo,
bei meiner 2-Mot von Freewing (F7F) hat jeder Regler seine BEC und einen eigenen Antriebsakku. Da klappt problemlos und wird eigentlich bei allen 2-Mots dieses Hersteller verwendet - ist also in rauen Mengen erprobt.
Wie sich das verhält, wenn eine BEC ausfällt kann ich nicht sagen - kommt sicher darauf an, ob sie nur ausfällt oder ob sie einen Kurzen verursacht.
VG
 
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