Hallo Nico,
es gibt ein paar Tricks, wie man den Schlitz im Balsa gut hinbekommt, unabhängig vom Scharnier selbst.
Mein erster Tipp wäre folgende Vorgehensweise:
- Es hilft, einmal die Mitte des Bauteils anzuzeichnen. Also eine schön gerade Linie dort, wo der Schlitz hin soll
- dann mit einer Stecknadel nebeneinander schön gerade und tief genug vielmals einstechen
- die Stecknadelpiekser durch schräges Bewegen der Nadel zu einem Schlitz aufweiten
Je härter das Balsaholz ist, desto schwieriger ist es, dort einen Schlitz hineinzubekommen. In dem Falle ist es hilfreich, wenn man den Schlitz nicht sofort auf voller Tiefe erstellt, sondern in etwa zwei oder gar drei Schritten arbeitet.
Die Vlies-Scharniere selbst sollten bei so filigranen Bauteilen natürlich eher dünn sein. Falls sie Dir zu schwergängig erscheinen, kannst Du sie beliebig schmal schneiden, oder sie nach dem Verkleben in der Scharnierebene einschlitzen.
Es sollte übrigens ein Ruderspalt bleiben, so dass etwa eine Stecknadel dazwischen passt.
Danach ein Tröpfchen dünnflüssigen Sekundenkleber auf jede Seite des Scharniers geben.
Mit dieser Vorgehensweise bekomme ich es problemlos hin, und die Scharniere sind langlebig und leichtgängig.
Dennoch spricht grundsätzlich nichts gegen Tesa-Scharniere. Man muss dann allerdings hin und wieder prüfen, ob sie im Bereich des Ruderhorns beginnen, sich zu lösen.
Vlies-Scharniere sind dort zuverlässiger.
Herzlichst
Hilmar.
