Dr. Frankenstein operiert wieder: Aus typfremden Einzelteilen ein neues Modell bauen!

So, es geht weiter,
letzten Samstag hat es mich doch sehr gejuckt.
Ich will Erstflug!

Nachdem das Neujahrsfliegen schon wegen Hochwassers ausfiel, das 3-Königsfliegen im Nachbarverein mir zu kalt war, ich schon 3x mit dem Schwimmerflugzeug wieder wegen Hochwassers nicht an den Flugplatz herankam, war jetzt der vernunftfressende Druck ordentlich angewachsen. 15.00 Uhr, 6°C, 8m/S Wind exakt aus Westen, dort wo die Sonne tiefsteht. Start geplant gleich nach dem Abheben nach rechts. Geplant! Das hat nur dem Modell keiner gesagt - das wollte eine Linkssteigkurve mitten durch die Sonne. Als ich das Modell wieder sah, kam es schon fast auf mich zu, 3m hoch, etwas Schräglage. Also drosseln und irgendwie aufsetzen. Da war wohl etwas Gierdrift drin. Leitwerk glatt abgebrochen und die Tragfläche an der Verschraubung ziemlich weich und bröselig. Soweit so gut. Der Fußmarsch von 200m über eine Wiese, die einen Monat unter Wasser gestanden hatte, brachte die verdiente Strafe für den Unfug, den ich da verzapft hatte. Mehr sage ich dazu nicht. Bei anderen weiß man immer ganz genau, was richtig ist, bei sich selbst ist das nicht immer so. Gier frisst Hirn.
Inzwischen kann ich wieder lachen und repariert ist auch alles. Heute um 16.00 Uhr, 9°C, 6,5m/s Wind wieder stramm aus Westen, aber die Sonne viel kleiner und niedriger und etwas weiter rechts, jetzt kannte ich den Linksdrall des Modells ja schon. Also den Start gleich links an der Sonne vorbei geplant.

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Es hat geklappt, aber geradeaus fliegt der Bursche noch nicht. Der volle Höhentrimm reichte nicht aus, zuviel Höhenruderausschlag und recht schwanzlastig. Aber diesmal eine schöne Landung - gegen den Wind.

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Wenigstens hat der 60 Jahre alte SuperTigre 56 mit dem 55 Jahre alten Kavan-Vergaser zuverlässig abgeliefert. Die Leistung ist völlig ausreichend. Damals haben sie damit ja sogar das RC1-Programm geflogen.

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Leider war ich allein am Platz, so gibt es nur Standbilder - die mache ich grundsätzlich nach dem Erstflug - wegen des schlechten Omens.
Heute habe ich auf der Kamera noch ein Bild vom letzten Samstag gefunden - vor dem Erstflug gemacht.

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War klar, dass das in die Hose ging. So ist das, wenn man seine eigenen Prinzipien verrät.

Die Saison kann losgehen
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Sooo,
gestern nochmal Mantriolo-Fliegen.
Dieser Bursche will offensichtlich richtig mühsam eingeflogen werden. Von selbst passt da gar nichts.
Die Höhenrudermaximaltrimmung wieder herausgenommen, dafür die Tragfläche hinten 2mm abgesenkt.
Das hat geholfen, aber noch lange nicht genug.

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Der üppige Regen hat unseren Platz schon wieder zu einem Viertel überschwemmt. Der Rest des schweren inzwischen schon wieder hoch gewachsenen Sumpfrasens behindern den Startanlauf erfolgreich. Außerhalb der Betonbahn geht gar nichts – schweres Geläuf.

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Lustigerweise kann man jetzt die gefahrenen Taxiwege an der rund ausgefrästen Schur erkennen.
Der Rasenschnitt hat sich auf der linken Tragfläche abgelegt. So geht Luftmulchen.

Vielleicht bald doch nochmal mit Schwimmern.
Gruß Andreas
 
Soooo,
mit dem Wasserfliegen auf unserem Platz wird das wohl doch nichts mehr. Dafür wächst der Rasen wie bekloppt. In dem Djungle ist kein Vorwärtskommen. Auf der Graspiste geht gar nichts mehr, hätten wir keinen Taxiway, müsste ich das Modell zur Runway tragen :eek:.
Der Mantriolo hat inzwischen einen anderen Motor bekommen: wieder einen ST 56, aber viel besser als der erste. Fliegt sich jetzt ähnlich wie eine Wega.

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Die Einstellwinkeldifferenz ist jetzt empirisch gefunden worden. Keine Ahnung, was mich da geritten hat, aber so falsch habe ich noch nie gebaut. Die Tragfläche ist jetzt hinten 12mm unterlegt.

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Der Profilausschnitt im Mantarumpf ist für eine relativ schlankes, vorn spitzes, symmetrisches Profil vorgesehen. Der Caprioloflügel ist halbsymmetrisch, dicker und stumpfer. Die Anschlusskontur passt aber gut, so habe ich die Lage der Sehnen nicht mehr kontrolliert. Ein Vergleich der Profile auf dem Plan hätte geholfen. So ergab sich eine EWD von mindestens -1°. Fliegt nicht gut!

Foto0947.jpg


Mit dicken nachträglich angesetzten Flügelübergängen kann man das aber noch retten.

Es geht weiter
Andreas
 
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