Du brauchst ein Höhenleitwerk, der dem Gerät eine Längsneigung aufzwingt.
Ohne Vortrieb geht es bald senkrecht nach unten. Aber dank Autorotation zum Glück aerodynamisch gebremst...
Bei Tragschraubern isses übrigens genau so.
Also nochmal von vorne:
Nein. Ohne Antriebsmotor hat ein Höhenleitwerk keinen Einfluss auf den Flug eines Drehflüglers.
Bei einer Tragfläche (ebenso wie bei der "Rotorebene" eines Tragschraubers) ändert man mit einem Höhenruder den Anströmwinkel / Anstellwinkel relativ zur Luftströmung. Damit kann man die Fluggeschwindigkeit beeinflussen und z.B. Flughöhe in Vorwärtsfahrt umwandeln (Anstechen) oder Vorwärtsfahrt in Flughöhe umwandeln (Ziehen, Knüppelthermik, Aushungern).
Ja, beim Drehflügel könnte ein Höhenruder dem Gerät eine Längsneigung aufzwingen. Der Anströmwinkel / Anstellwinkel der Rotoren relativ zur Luftströmung bliebe aber unverändert. Eine Umwandlung von Flughöhe in Vorwärtsfahrt oder umgekehrt ist hier nicht möglich.
Hat der Drehflügler dagegen einen Antriebsmotor, kann man mit einem Höhenruder die Richtung ändern, in dem der oder die Propeller das Gerät durch die Luft zerren. Damit wird dann wieder eine Umwandlung von Flughöhe in Vorwärtsfahrt oder umgekehrt möglich und man kann den Flug - in Grenzen - auch wechselnden Windverhältnissen anpassen (Anstechen oder Ziehen).
"Ohne Vortrieb geht es bald senkrecht nach unten."
Nein. Ein Drehflügler sinkt niemals senkrecht nach unten. Im freien Fall kommt ihm von unten Luft entgegen. Also wird er während des Fallens durch die Magnuskraft nach vorne oder hinten abgelenkt.