Der Zephyr Schaum-Impeller-Segler ist eigentlich eine ganz witzige Sache und macht neugierig was damit so alles möglich ist. Deshalb wurde der Flieger auch gleich, von einem Kollegen, eingesackt und als es das Kit ohne Elektronik gab, noch einer gekauft. Macht ja zu zweit mehr Laune und jetzt soll daraus ein Spaßprojekt werden, das auch sehr grenzwertig sein darf und bei dem mehr gebastelt wird, als das Ziel mit teurer Hardware zu erschlagen.
Um den recht überschaubaren Flugleistungen zu Leibe zu rücken, wurde das Serienmotörchen mal mit 3s und 4s gemessen. Während bei etwa 10,5V nur knapp 40A aufgenommen werden, sieht das an 4s natürlich schöner aus. Die aufgenommene Leistung liegt bei fast 900W und die Verluste genügen noch nicht um den Motor durch das ABS schmelzen zu lassen.
Leider habe ich keine winzigen Propeller um für Drivecalc mehrere Messwerte zu erzeugen, aber 2 Messungen genügen in dem Fall, da der APC 4,5x4,1 Propeller, fast auf`s Ampere genau, die gleiche Last erzeugt wie der Zephyr Impeller. Somit wird, zumindest für diese Last, ein realistischer Wirkungsgrad ermittelt…..und der ist für den originalen Motor nicht einmal so schlecht.
Die dünnen Statorbleche und ausreichend guten Magnete würden es lohnen, dem Motor eine neue Wicklung zu spendieren. Leider saß der Stator derart fest, dass er die Demontage nicht überlebt hat….aber es ist ja noch einer da
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Als Ersatz wurde ein Turnigy H2223 4400kv angeschaut, der zwar viel schlechtere Voraussetzungen hat – dickere Belche, viel dünnerer Rückschluss im Stator, dünnere Magnete, das Blech der Glocke ist auch noch dünner – aber es musste ja schließlich Ersatz her.
Etwas rumspielen mit Drivecalc ergab für den Betrieb mit 4s und 70-90A Stromaufnahme eine Drehzahl von 3600-3700kv. Rechnerisch sind das etwa 4,3 Windungen auf dem Motor und so wurde er dann auch gewickelt.
Das Wickelbild sieht wegen der unterschiedlichen Anzahl von Windungen pro Strang natürlich asymmetrisch aus, aber bei einer nicht ganzen Windungszahl geht es leider nicht anders.
Hier sieht man die dünnen Magnete, die große Statorbohrung und die originale Wicklung.
Nichts desto trotz schlägt sich der Motor, mit seiner nur 1,06mm starken, neuen Wicklung nicht schlecht. Gut - das ist immerhin 35% mehr Querschnitt als es der originale Draht hatte, aber trotzdem sehr grenzwertig für über 80A.
Die knapp 1,2kw lassen den Standard Zephyr Impeller in den höchsten Tönen kreischen (quietschen?) und ich bin mir nicht sicher ob das auf die Dauer gut geht. Aber für einen Testflug muss es reichen, erst wenn der andere Motor fertig ist wird ein Wemotec Rotor bestellt.
Allerdings ist das nicht meine einzige Sorge. Der Flieger selber ist noch nicht fertig gebaut und es ist unschwer zu erkennen, dass da noch einige Änderungen von Nöten sind, um die Leistung auch in die Luft zu bringen…..zumal das Ziel eigentlich eher bei 1 ½ kw gesteckt ist.
Hat jemand schon Erfahrungen mit der Zephyr und einer etwas kräftigeren Motorisierung? Die Flächensteckung muss bestimmt verdoppelt werden und die Ruder sind auch sehr weich. Ich würde mich freuen wenn es ein paar Tips geben würde, was man an dem Flieger noch verstärken sollte.