Durchbrennende Jeti MUI 30 Module

Julez

User
Moin Leute.

Folgender Sachverhalt:
Ein Freund fliegt einen FunJet an 3s mit MUI 30 Sensor. Der Maximalstrom liegt unter 30A. Im Flug plötzlich keine Motorpower mehr vorhanden, Notlandung geht aber noch. Kurz danach völliger Funktionsausfall. Am Sensor zeigt der Käfer zwischen den gelben Kabeln Verschmorerscheinungen.

Bei mir das gleiche passiert in Harsewinkel. Keine Motorpower mehr, Spannungsalarm geht los. Nach dem Drosseln Spannungsalarm weg, notgelandet. Auch bei mir Verschmorungserscheinungen am gleichen Bauteil.
Zu Jeti geschickt vor genau einem Monat mit Fehlerbeschreibung, aber noch keine Reaktion.

Ich habe jetzt mal folgenden Versuch gemacht bei mir: Ich habe einen Junsi 3010B im Netzteilmode auf 30A gestellt, ein WattsUp zur Verifikation der Werte an den Ausgang gehängt, dahinter ein anderes MUI30, und daran eine Länge Blumendraht als Lastwiderstand.
Erfreulich ist, dass die Stromwerte der einzelnen Geräte sehr dicht beieinanderliegen.

Weniger erfreulich ist, dass am MUI 30 bei 30A ungefähr 53mV Spannung abfallen. Gemessen an ca. 1cm Kabellänge von den Lötstellen am Modul entfernt. Irgendwo bleiben da also 1,6W. Das kann man auch recht schnell fühlen. Nach kurzer Zeit wird das Modul im Bereich des Stromlaufpfads zwischen den Kabellötstellen derartig heiß, das man es nicht mehr anfassen kann.
Derartige Temperaturen sollten im Modellflugbereich den Verbrennermotoren vorbehalten bleiben. Würde irgend eine andere Elektronikkomponente in meinen Flugzeugen derartig heiß werden, würde ich von einer Fehlauslegung oder Überbelastung sprechen.

Hat sonst schon mal jemand ähliches bemerkt? Vielleicht sollten sie das Teil in MU25 umbenennen?

Ich werde meine Module jedenfalls nun gezwungenermaßen eine längere Zeit beim Nennstrom einbrennen, bevor mir sowas beim nächsten Modell nochmal passiert...

Grüße,

Julian
 
Als Alternative verwende ich den Unilog an meiner Jeti Telemetrie in allen meinen Modellen.
Kleiner, leichter und wesentlich vielseitiger was die Sensoren (wenns sein muss auch bis ueber 400A :D) und das Datenrecording angeht. Wenn Du es einmal probiert hast wuerdest Du nie mehr das Sammelsurium der Originalsensorik kaufen, egal ob Jeti, Mpx oder Hott. :)

Gruss
Stephan
 
Hi Julian,

beim Unilog2 fällt das "Zwischenkabel" weg. Also nur noch zwei Teile, der Unilog2 und der Sensor.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass der Unilog2 die Daten nicht nur Live an die Jetibox schickt, sondern die Daten auch noch aufzeichnet, dann wird der Umstand mit den 2 Teilen etwas relativiert. Noch weiter relativiert sich das ganze wenn man dran denkt, dass der Unilog2 auch noch das Jeti-Vario ersetzt.

Nur mal so zum Nachdenken
Peter
 

Julez

User
Dies ist mein Punkt.

Ich mag die MUI30 Dinger eigentlich ganz gerne, weil sie sehr wenig Raum und Gewicht wegnehmen. Und während ich in einem hinreichend teuren Elektrosegler durchaus den Vorteil vom Unilog System und seinen Möglichkeiten erkennen kann, so will ich beim Funjet einfach nur rechtzeitig wissen, wann der Akku leer ist. Und ob ich mit einem leeren Akku gestartet bin, was tatsächlich schon 1 Mal passiert ist.:rolleyes:

Hm. Ist Selberbauen vielleicht eine Option? Die Jeti-Teile messen doch über nen Hallsensor, richtig? Wenn man dann einfach zusätzlich zur dünnen Leiterbahn auf der Platine, wo der Strom offensichtlich durchfließt, ein dünnes Kupferblech auf diese lötet, sollte der Strompfad praktisch identisch sein und die Hallsensorergebnisse auch, aber bei geringerem Widerstand...
 

vollker

User
Unilog vs. Jeti

Unilog vs. Jeti

Wenn ich also Vario und Stromsensor brauche, bin ich beim Unilog mit ca. 120 Euro dabei und bei Jeti mit Expander + Vario + Mui ab ca. 135 Euro. :eek:

Hat der Unilog2 auch Nachteile?
 
Hi,
Ist das dann nicht etwas "oversized" wenn man nur Strom und Spannung messen will ?

das kommt halt auf den Anwendungsfall an.

Wenn man "nur" am maximalen Strom, der maximalen Spannung und einer "Tankfunktion" interessiert ist, dann reichen die Jeti Sensoren. Man kann zwar auch die aktuellen Wert in der Jetibox ablesen (oder ablesen lassen), aber ob man im Flug nicht besser auf sein Modell schauen sollte ist ne andere Diskussion.

Wenn man während des Flugs alle Daten aufgezeichnet haben will (beispielsweise um anschließend in Ruhe die Daten zu analysieren um den Antrieb zu optimieren), dann kommt man im Augenblick wohl nicht um den Unilog/Unilog2 rum. Dass der Spaß dann etwas teuerer wird ist für diesen Einsatzzweck meiner Ansicht nach okay.

Wie man sieht, jedes dieser Systeme hat somit seine Berechtigung!

Viele Grüße
Peter
 
Dann wäre es ja wesentlich größer, und 3 Teile statt einem?
Ist das im Funjet mit seinem unendlich vielen Platz im Rumpf nicht ganz egal?

Persönlich verwende ich Stromsensoren von IISI-RC, die haben dank Hallsensor praktisch gar keinen Widerstand oder Erwärmung.
 
Hm. Ist Selberbauen vielleicht eine Option? Die Jeti-Teile messen doch über nen Hallsensor, richtig? Wenn man dann einfach zusätzlich zur dünnen Leiterbahn auf der Platine, wo der Strom offensichtlich durchfließt, ein dünnes Kupferblech auf diese lötet, sollte der Strompfad praktisch identisch sein und die Hallsensorergebnisse auch, aber bei geringerem Widerstand...

Also so weit mir das geläufig ist werden Ströme über einen so genannten Shunt gemessen. Man weiß also R und den Spannungsabfall an R. Strom ist somit schnell berechnet.
Da die Berechnung von einem definierten R abhängig ist würd ich daran nichts verändern.
 

danelfly

User
Jeti verwendet Hallsensoren!

Foto von einem MUI75 erste Version. Das grosse schwarze in der Mitte ist der Hallsensor, da ist leider nix mit zusätzlichem verstärken des Leiters. Der Wd dient als Antiblitz.

halls.jpg

Gruss Dan
 
Im MUI30 ist ein Allegro ACS715 verbaut. Wie man im Foto sehen kann sind keine dünnen Leiterbahnen sondern massive Kupferflächen unter dem Chip, so wie es auch sein soll. Die Lötstellen sind auch völlig ok, der Strom fliesst sowieso über die Kupferflächen der Platine zu den Pins des Hall Sensors und nicht durch das Lötzinn. Seite 1 der Spezifikation sagt aus, der Chip überlebt bis zu 150A ( 5-fache Sicherheit ). Der Innenwiderstand der Messtrecke im Chip beträgt nur 1,2mOhm. Beim Schaltungsdesign und der Chipauswahl sind daher erstmal keine Fehler zu finden.
Wenn der Chip heiß wird und durchbrennt bleiben dafür eigentlich nur zwei Ursachen, entweder Überlastung (z.B. Kurzschluß) mit deutlich über 30A oder der verbaute Hall Sensor entspricht nicht seiner Spezifikation.
 

Anhänge

  • MUI30_1.jpg
    MUI30_1.jpg
    162,8 KB · Aufrufe: 133
Hallo,

die Lötstellen von Kabel und Sensor sind sicherlich auch kritisch. Es wäre netter, wenn Allegro größere Lötkelche direkt am Chip hätte statt der SMD Beinchen, die dann auf der Leiterplatte stehen.

Ich habe jedoch drei MUI30 völlig problemlos und seit zwei Jahren im Einsatz.

Gernot
 

Julez

User
Seite 1 der Spezifikation sagt aus, der Chip überlebt bis zu 150A ( 5-fache Sicherheit )

150A kann ich da nicht rauslesen. Vielmehr steht da "survival of the device at up to 5× overcurrent conditions". Und das bezieht sich dann wohl auf die 20A- Version, denn weiter unten ist zu lesen:
"Overcurrent Transient Tolerance IP 1 pulse, 100 ms 100 A"

Also 100A für 1/10s.

In unserer Anwendung reden wir aber mehr von Dauerstrom.

Und wenn ich mir dann ansehe auf dem Foto, wie der Strom in einem riesigen Kabel ankommt, um dann in 2 winzigen Beinchen des Chips zu verschwinden...

1,2mOhm bedeuten bei 30A immer noch 1W, ich finde, das ist recht viel für so einen kleinen Käfer...

Allerdings könnte man vielleicht auch einfach einen Kühlkörper in Form eines kleinen Alurechtecks bauen, welches dann auf dem praktischerweise gegenüberliegenden anderen Käfer ruhen kann. Hier mit Sekundenkleber befestigt, und auf dem Hallsensor mit einem Tropfen Wärmeleitpaste...
Das dürfe schon ein wenig was bringen.
 
Julian verwechsel mal nicht "Chip survival" und "maximum rating". Im Übrigen wird sich der Halbleiterhersteller schon etwas dabei gedacht haben, wie viele Pins in welcher Größe er für die 30A benötigt. Du schreibst ja auch, der Chip wäre verschmort.
Was mir aufgefallen ist: Auf dem Chip-Label fehlt der Code für den Temperaturbereich.
Das müsste laut letzter Seite des Datenblatts: LCE-30A oder LCL-30A heissen, aufgedruckt ist aber LC-30A.
Entweder stimmt das Datenblatt nicht, oder das Werk ist beim Aufdruck von der Spezifikation abgewichen, oder - das wäre die unangenehmste Variante - der Chip ist kein Original.
 
Hallo,

fliege schon seit ca. einem halben Jahr ein MUI 30 in einem Jet mit 3s. Spitzenstrom zu beginn eines Fluges 32A dann 28A. Bisher keine Probleme.

Grüsse
Hans-Jürgen
 

V.Pi

User
Hmm,

ich trau mich das garnicht zu schreiben, habe aber bisher meine 187cm rotordurchmessende
Bell47 mit Actro 32-4 mit 10s mit dem Mui30 betrieben. Hat bislang keine Probleme gemacht, rüste jetzt aber auf das 75er um weil ich den 30er in nem kleinem Heli verbaut habe.

Das 30er war aber bestimmt auch nach unten hin grenzwertig!

Gruß Michael
 

Julez

User
Nich lang schnacken...

Nich lang schnacken...

So, für ein besseres Gefühl beim Fliegen habe ich jetzt einen Kühlkörper um das MUI drumgebastelt.

Vorher:
MUI Kühlkörper 004.jpg

0,5mm Alublech:
MUI Kühlkörper 005.jpg

Die gute MX2, auch bei anderen Projekten bewährt, da alterungsstabil und nichtleitend:
MUI Kühlkörper 006.jpg

Mit Sekundenkleber am gelben Kondensator auf der Rückseite festgemacht:
MUI Kühlkörper 007.jpg

Schrumpfi und Aufkleber drauf, fertig:
MUI Kühlkörper 009.jpgMUI Kühlkörper 011.jpg

Ciao,

Julez
 

Lownoise

User
schön und gut....
was ich schade finde, ist, dass es mal wieder aus der verpackung heraus nicht funktioniert. ich dachte die zeiten wären endlich vorbei...
meins ist wie gesagt bei wechselbetrieb mit stromspitzen von 24A durchgebrannt, notlandung gerade möglich, danach war alles lahm gelegt...
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten