Durchschnittlicher Stromverbrauch RC Anlage (gemessen oder errechnet)

Jan

Moderator
In Folge eines Beitrages in einem anderen Thread habe ich gemerkt, dass ich gerne mehr über den Stromverbrauch unserer Flieger wüsste. Etwa um die Dimensionierung der Empfängerakkus oder des BEC besser abschätzen zu können. Deshalb hätte ich gerne ein paar Erfahrungswerte, entweder gemessen oder errechnet. Bitte erläutert auch, wie Ihr vorgegangen seid.

Ich will mal zwei Beispiele geben:

Ein Bekannter hat einen FunFlyer, verbrennergetrieben, den er mit 5 Servos ausgerüstet hat. Es handelt sich um die digitalen Servos von Grp./JR in Standardgröße. Flugzeit etwa 12 bis 14 Minuten. Er hatte bisher einen 600er Akku drin. Bei Entladeversuchen zu Hause hat er festgestellt, dass er mit diesem Akku lediglich sichere 4 Flüge machen durfte, danach wurde es gefährlich. Stromverbrauch bis max. 120 mAh pro Flug.

Von Andi Scholl habe ich gehört, dass sein 12 bis 15 kg. Jet (turbinengetrieben) ca. 250 mAh pro Flug (ca. 6 bis 8 Minuten) braucht. Die Servoausstattung ist wohl auch sehr aufwändig, ca. 6 8411er. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Mich würde es sehr interessieren, eine Art Datenlogger für die Ermittlung des Strombedarfs mal einzusetzen. Es gibt ja von UI-Elektronik eine Akkuweiche, die den aus den Akkus entnommenen Strom ermittelt.

Über eine rege Beteiligung würde ich mich freuen.

[ 01. April 2003, 23:23: Beitrag editiert von: Schultze-Melling ]
 
Hallo Jan,

meine MPX-ASH verbraucht mit 8 MPX Digi-Servos ca. 450 maH pro Stunde bei ruhigem Flugstiel. Bei Einsatz eines Kreisels auf den Querrudern und bockigem Wetter verbraucht sie fast das Doppelte.
 
Hallo,

über Jahre verfolge ich den Stromverbrauch meiner (E-)Segler nach der Methode der Restentladung nach dem Flugtag (nach vorheriger Volladung, natürlich!) und kann die Zahl von matteusel bestätigen. Segler mit 4 Servos + Drehzahlszeller liegen dann z.B. so bei 6 mAh/min.

Einen Stromzähler habe ich mir vor Jahren auch gebaut. Das Ergebnis ist nicht genauer - und braucht es auch nicht zu sein! - als mit der o.g. Methode. Als möglicher Risikofaktor kommt aber dazu, daß der notwendige Meßwiderstand den Innenwiderstand der Stromversorgung unnötig erhöht.

Meine Empfängerakkus sind in der Regel so ausgelegt, daß an einem "normalen" Flugtag ca. 50 bis 70 % der Kapazität genutzt werden.

Gruß H. Eberbach
 

PW

User gesperrt
Hallo Jan,

in meiner 2,6 m Extra mit DA-100 sind 10 digital Servos 8411 bzw. 8311.

Pro Flug (ca. 8-10 min) wird 350 mA verbraucht beim 3D Fliegen, beim normalen Fliegen ca. 250 mA.

Gruss

PW
 
Hallo,

bei meinem F3B-Modell sieht das mit dem Stromverbrauch folgendermaßen aus:

Empfänger: Graupner smc-19
Flächenservos: 4-mal Graupner DS 368
HR-Servo: Graupner DS 3728
SR-Servo: Graupner C 3041
Akku: 4-mal Sanyo 1500 mAh grün (NiCad)

Es sind also von 6 Servos insgesamt 5 digitale dabei. Das Modell hat übrigens ein Pendelhöhenruder.

Ich habe bisher mehrmals die Restkapazität nach einem Flugtag gemessen. Dabei wurde das Modell jeweils knapp 3 Stunden geflogen und danach ca. 850 mAh entladen, der Akku war also noch gut halb voll (max. 700 mAh wurden verbraucht). Wenn man das entsprechend umrechnet bekommt man einen Stromverbrauch von ca. 250 mAh pro Stunde, womit man das Modell rein rechnerisch bis zu 6 Stunden betreiben könnte. Ich würde aber nach max. 5 Stunden aufhören, wahrscheinlich schon früher. Diese Zeiten erreiche ich aber an einem normalen Flugtag ohnehin nicht annähernd (Ausnahme wäre vielleicht ein Tag am Hang bei optimalen Bedingungen).

Übrigens widersprechen diese Messungen meiner Meinung nach der weit verbreiteten Ansicht Digitalservos hätten per se einen hohen Stromverbrauch.

Gruß, Karl Hinsch
 

Unifly

User
Schönen Abend wünch ich!
Kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen, hab schon mehrmals Messungen durchgeführt.
Bei einem langsamen Thermiksegler 2,2m mit 3 Servos (1x 19mm, 2x13mm, alle analog) bei leichtgängigen Rudern und ruhigem Flugstil: 110mAh
Bei den 6-Servo Seglern in F3B Größe bin ich auch bei ca. 250mAh, immer pro Stunde gesehen.

Liebe Grüße
Wolfgang
 
Diese Durchschnittsstromangaben von ca 250 mA bestätigen, warum ein moderner BEC Regler bei 10 Zellen noch nicht überfordert ist:
Verlustleistung am Festspannungsregler:
P Verlust = (11 V - 5 V) * 0,25 A = ca 1,8 W.

Die Festspannungsregler vertragen eine Verlustleistung von ca. 3 W.

Auch ich kan die oben gemachten Angaben bestätigen.
 
Hallo,

ich habe gerade meine MPX-ASH26 mit E-Motor programmiert. Dabei verwende ich immer anstatt eines Empfängerakkus ein Labornetzteil. Bei diesem kann ich zum einen die Spannung einstellen, der Hauptvorteil ist aber dass mir das Netzteil anzeigt wieviel Strom gerade fließt. Mit dieser Info kann ich die einzelnen Ruder dahingehend einstellen, dass keines gegen einen mech. Widerstand läuft. Im Ruhezustand wenn alle 8 Servos (6 Micro Digi, 2 Profi MC) angeschlossen sind fließen gerade mal 0,06 A. Bei extremen Klappenstellungen (Störklappen ausgefahren plus Butterfly mit Quer- und Wölbklappen) konnte ich mit dieser Methode den Strom auf 0,3A begrenzen.

Klar ist natürlich, dass dieser Wert unter Last deutlich nach oben geht.
 

k_wimmer

User
Hallo Leute,

wie ich in dem anderen Fred schon geschrieben habe, bin ich vor ca. 10 Jahren schon mit Stromschreiber im Modell geflogen. Der Durchschnittsstrom der in einem Modell mit 5 Servos fliesst, lag damals so bei ca. 1,7A.
Dabei handelte es sich um ein F3A-Modell mit 15ccm Motor in einem normalen Kunstflugprogramm.
Ausgerüstet war das Modell mit 5Stk. ProfiMC von MPX.
Die selbe Stromaufnahme habe ich auch im Hubschrauber schon gemessen. Dabei muss man sagen, dass sowohl bei dem F3A-Modell als auch im Heli so gut wie niemals ein Servo ruhig stehen bleibt.

In meiner Extra mit 1,6m und 91er Motor habe ich eine Stromentnahme von 1A Durchschnittsstrom mit 4Stk. ProfiMC und einem 508.

Bei dem F3A-Modell konnte ich allerdings Spitzenströme von bis zu 6A messen, die allerdings im mSek.-Bereich lagen.
Ich glaube auch nicht, dass der Durchschnittsstrom einer Empfangsanlage das Problem darstellt, sondern immer die Spitzenbelastungen, die beim dynamischen Fliegen halt einfach da sind.
 

Gerhard_G

Vereinsmitglied
Hallo
die angegeben Entlademengen kann ich nur bestätigen. Ich messe fast jedesmal nach dem Fliegen die Restkapazität und stelle ähnliche Daten fest. Mit meinen Hotlinern mit 3 Servos komme ich z.B. auf einen durchschnittlichen Verbrauch von 100 - 120 mAh pro Flugstunde. Mit einer 3m Kunstflugmaschine mit 14 Digitalservos auf ca. 2500 mAh/ Stunde.
@ Gerhard,
Diese Durchschnittsstromangaben von ca 250 mA bestätigen, warum ein moderner BEC Regler bei 10 Zellen noch nicht überfordert ist:
Verlustleistung am Festspannungsregler:
P Verlust = (11 V - 5 V) * 0,25 A = ca 1,8 W.

Die Festspannungsregler vertragen eine Verlustleistung von ca. 3 W.
Diese Aussage kann nicht unwidersprochen bleiben.
Die Spannungsregler in den BEC`s mögen zwar 3W vertragen, aber nicht ohne zusätzlichen Kühlkörper. Das ist aber nicht das Problem, beim Anlaufen von mehreren Servos fließen je nach Type einige Ampere. Es kann dann durchaus durch den Einsatz der in den Reglern eingebauten Strombegrenzung zu kurzzeitigen Spannungseinbrüchen kommen.
Woher nimmst Du die 11V :confused: 10 Zellen haben anfangs eine Leerlaufspannung von mehr als 14 V.
Die 11 V gelten also nur, solange der Motor läuft.
Ich würde, wenn überhaupt, BEC nur bei E-Modellen mit geringer Stromaufnahme und max. 4-5 Servos verwenden.

Grüße
Gerhard

[ 03. April 2003, 22:42: Beitrag editiert von: Gerhard_G ]
 
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