Eindickung von Harzen

Hallo Leute,

Da ich ein Anfänger, was GFK betrifft, bin, wollte ich mal bei euch nachfragen, WOZU es Baumwollflocken, Glasfaserschnipsel, Rapseln etc gibt ??
Nimmt man das, um den Harz einzudicken ??
Wenn ja, wieviel dosiert man da rein, und was ist für was ??

Ist das nur, das das Harz nicht runterläuft ??

Sorry, Leute, hört sich vielleicht saublöd an, aber für ein paar Antworten wäre ich echt super dankbar !!
 
Also der Hauptgrund ist, damit man den Kleber (Harz und Härter) verfestigt, die Flocken und Fasern geben Stabilität in verschiedene Richtungen..... Außerdem kann man evtl. Gewicht dadurch einsparen, oftmals ist auch das Harz flüssig, sodass man es andicken muss.
edit: schau mal beiR&G unter Bestellen -> Füllstoffe. Der Verwendungszweck steht oftmals in der Beschreibung.. Schau dir mal das R&G Handbuch an, da steht auch viel darüber...
 
Um nicht lange um den Brei rumzureden.

Baumwollflocken nimmt man hauptsächlich um enge Radien mit einer Pampe aus Harz und ~ auszurunden, da das Gewebe sich nicht in enge Ecken ziehen lässt.

Glasfaserschnitzel werden als Kupplungsschicht im Formenbau genommen, um eine gute Verbindung zwischen Formenharz und Laminierharz zu gewährleisten.

Eine reine Verdickung des Harzes wird mit Thixotropiermittel erreicht. Es kann damit nach belieben so eingestellt werden, dass das Harz z.B. an steilen Bereichen nicht mehr abläuft.

David
 
MPX- Flieger schrieb:
Um nicht lange um den Brei rumzureden.

Baumwollflocken nimmt man hauptsächlich um enge Radien mit einer Pampe aus Harz und ~ auszurunden, da das Gewebe sich nicht in enge Ecken ziehen lässt.

Wenn es gleichzeitig tragen soll ja, sonst sind Flocken zu schwer und ziehen zu viel Harz. Mircobal ist da fließender, passt sich besser an und ist leichter - hält aber auch nichts.

Glasfaserschnitzel werden als Kupplungsschicht im Formenbau genommen, um eine gute Verbindung zwischen Formenharz und Laminierharz zu gewährleisten.

Überall, wo die Pampe auch was halten soll - Verstärkung ist ungerichtet, ähnlich wie Baumwollflocken, Baumwollflocken bilden eine homogenere Masse, Glaskurzfaser ist da noch bockiger, beides gemischt verbindet diese Eigenschaften zu echtem Compositbeton ;) .

Eine reine Verdickung des Harzes wird mit Thixotropiermittel erreicht. Es kann damit nach belieben so eingestellt werden, dass das Harz z.B. an steilen Bereichen nicht mehr abläuft.

David

Thixo kann auch helfen Oberflächen porefrei zu gestalten, ...

Microbalon, was noch gar nicht groß erläutert wurde sind kleinste Glaskügelchen - staubartig - spart Gewicht, ergibt eine immer noch fließfähige Masse, muss schon viel von ins Harz bis es bröckelig wird. Dafür kann man von Galskugeln aufeinander geklebt nichts besonderes erwarten außer dass es Volumen füllt ;) . Halten tut das nur sehr wenig - taugt also höchstens für flächige Verklebungen oder zum Beimischen, um Baumwollmumpe leichter zu machen.

Was man nimmt und wie viel kann man nicht pauschal sagen. Das hängt davon ab, was man erreichen will.
 
Mit der Zugabe von Zusatzstoffen zu Epoxidharzen lassen sich im wesentlichen die mech./therm. Eigenschaften nach Aushätung beeinflussen.
Für uns dürften die wichtigsten Festigkeit je nach Belastungsrichtung, Dichte, Härte, Leitfähigkeit usw. sein.
Auch wichtig sind die Viskositätseigenschaften während der Verarbeitung. "Was man wo nimmt" wurde z.T. schon genannt.
Weiß jemand zufällig ob man neben den Kohäsionseigenschaften, also im weitesten Sinn die Festigkeit der Pampe, auch Adhäsion positiv beeinflussen kann, also das was klebt ?
Vermuten würde ich mal, dass die Adhäsionseigenschaften durch Zugabe von Füllstoffen eher schlechter werden, da theoretisch weniger Harz am Bauteil landet.
Oftmals löst sich eine Verbindung aber eher als daß sie bricht.

Um's nicht zu kompliziert zu machen gehen wir von einer reinen Zugbelastung aus.
Meines Wissens gibt es Laminierharze und Klebeharze.
Bzgl. Klebekraft/Adhäsion einer Standard-Verbindung von Laminat/Laminat oder Laminat/Metall/Ku würde ich folgende Reihenfolge bekannter Systeme aufstellen:
Um vergleichen zu können nehmen wir einen im Modellbau häufigen Fall an: CFK-Stange mit Löthülse und z.B. Servogehäuse/Halterung auf CFK/GFK - selbsverständlich aufgeraut, Spalt < 1mm, vollständige Benetzung, alles bei 20Grad...

1.UHU plus endfest 24h (Topfz.)
2. UHU plus endfest 2-3h (oder auch gleich?)
3. Devcon (klebt 5min. Epoxy besser oder schlechter ?)
4. L285/H500
5. L285/H285
6. L285/H285 mit Füllstoffen

Liege ich da richtig ? Eure Meinung...

Interessant dürfte auch die Größe der Unterschiede sein.
Wagt jemand eine Bewertung wenn - von mir aus Devcon als Stellvertreter für 5min. Epoxy mit 100% bewertet wird ?
Mir geht es darum eine Entscheidungshilfe zu haben wenn es heißt:
Wie klebe ich am besten einen Gabelkopf/Löthülse auf einen Kohlebowdenzug. Muß es unbedingt UHUplus sein und lohnt es sich 1 Tag zu warten, wieviel Festigkeit verliere ich, wenn ich eingedicktes Laminierharz mit kurzem Härter oder 5min. Epoxy nehm ?
Wo ist hier Sekundenkleber anzusiedeln ?

Gruß
Tom
 
Hallo Tom,

so aus dem hohlen Bauch heraus hätte meine Liste die gleiche Reihenfolge, wenn es darum geht eine Verklebung von z.B. Spanten (hart) in einem GFK-Rumpf (weich) zu beurteilen.

Ich nehme bei Verklebungen am liebsten UHU Endfest 300 und wenn es schnell gehen soll den Fön dazu. Lies mal den Beipack zu UHU Endfest300. Wenn das bautiel es aushält kann man durch Erwärmen die Festigkeit erhöhnen und sehr schnell aushärten.

5min-Epoxi verwende ich immer weniger, da ich mittlerweile sehr stark allergisch drauf reagiere. Ohne Handschuhe oder Papierzwischenlage fasse ich nicht mal mehr die Tuben an. Uhu Endfest und L285 machen mir keine Probleme.

Hans

P.S. Bei Schalenflächen mit dem Fön sehr vorsichtig sein. Da schlägt sonst gerne die Gewebestruktur durch.
 
Hi
Gabelköpfe klebe ich auf Kohlebowdenzüge nur mit Sekundenkleber.
Aber ohne Löthülsen.
Das Ende der Kohlestabes leicht konisch schleifen und durch mehrmaliges Aufdrehen des Gabelkopfes ein Gewinde in den Kohlestab schleifen/schneiden.
Eventuell den Gabelkopf am Gewinde leicht aufweiten,ich klopfe hier eine Cuttermesserklinge rein.
Dann Gestängelänge einstellen,wie bei Löthülse, und wenns passt die Verschraubung Gabelkopf-Kohlestab mit etwas dünnem Sekundenkleber sichern.
Die Sache ist nicht mehr zerstörungsfrei zu trennen.
Bei mir arbeiten 24kg Servos an den so hergestellten Anschlüssen und die Sache hält.
Von Löthülsen in diesem Bereich halte ich nichts.
Wei fettfrei kriegen? Wie Verklebung überprüfen? Wie Kontrollüberprüfung nach einiger Zeit?
Für ganz heftige Anwendungen sichere ich die Sache mit Rovings,ebenfalls mit Sekundenkleber. Aufbau wie gehabt, dann ca 1cm vor Gabelkopf den Kohlestab mit Rovings umwickeln, durch den Gabelteil durch und wieder nach hinten und wieder wickeln.Dann mit Zacki tränken.
Diese Technik wende ich hauptsächlich bei Anlekungen an, an die ich nicht mehr drankomme.So quasi fürs gute Gewissen.
Gruss Franz
 
Hi,
habt ihr vergessen zu erwähnen: Harz mit Microballons gibt eine gute Spachtelmasse, die sich durch die hohlen Kügelchen wunderbar schleifen lässt und dabei schön leicht ist.

Gruß,
Christian
 
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