Maistaucher
Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Jüngst müsste ich betrübt feststellen, dass sich der in unserer Familie befindliche iPod nicht so gut fühlte und einfach dem Einschalten verweigerte.
Den vielen lehrreichen Beiträgen hier im Forum hatte ich jedoch dankenswerterweise entnehmen können, wie man generell im Falle von Fehler-Diagnosen und Erste-Hilfe-Maßnahmen sinnvollerweise vorgeht und so habe ich - nein, kein SW-Update durchgeführt, sondern - zunächst das Ladegerät und Ladekabel an einem anderen iDingens überprüft.
Tja, das wäre natürlich zu einfach gewesen. Weiterhin kein Lebenszeichen von dem Kleinen. Also, es nutzte nichts, auf zum Händler des Vertrauens.
Der Gedanke daran machte mir keine größeren Sorgen, denn in den vergangenen Wochen konnte ich bereits zweimal gute Erfahrungen mit der Service-Annahme eines bekannten medialen Marktes machen. Beim zunächst notwendigen Herauskramen des gut aufbewahrten Kassenbons fiel mir dann jedoch auf: oops, diesen iPod hatte ich ja gar nicht im banalen Elektro-Markt, sondern im hochheiligen Applestore gekauft.
Aber auch das schien mir kein Problem dazustellen, ist man dort bestimmt genauso entgegenkommend wie im Laden nebenan.
Am nächsten Tag, abends gleich nach der harten Arbeit, war es dann soweit. Schnell beim nahen EKZ vorbei und frohen Mutes auf zum Applestore. Ich hatte mir sogar extra noch die Schuhe geputzt, weil da immer alles so schön sauber und akkurat aufgeräumt aussieht.
Was an einem Applestore besonders auffällt, das ist die Menschenmenge, die sich dort regelmäßig aufhält.
Da stehen bestimmt immer so etwa 15..20 Kunden und spielen an den ausgestellten Pods und Pads und Books herum.
Halt. Ich muss mich korrigieren. Die sind nicht ausgestellt, sondern auf riesigen Tischen ausgelegt.
Die paar wenigen Kunden machen allerdings nicht die Masse an Personen im Inneren des Tempels aus.
Zusätzlich zu diesen 15..20 iAnhängern befinden sich weitere gefühlte 178 Menschen in dem Laden, allesamt obenherum knalligrot gekleidet.
Ein Zweierpärchen dieser Spezies stand nun in unmittelbarer Eingangsnähe und fing mich erbarmungslos ab.
Ich musste ziemlich hilflos ausgesehen haben, denn der eine fragte gleich, wie er mir denn behilflich sein könne.
Die Frage verwunderte mich etwas, aber Hilfsbedürftige müssen hier scheinbar die Strategie für mögliche Hilfe selber nennen.
Nachdem ich den beiden Bubis dann vom Befinden des kleinen iPods berichtet hatte, schickte mich der eine an die Bar im hinteren Ladenbereich. Voller Freude auf einen kühlen Drink zur Überbrückung möglicher Wartezeit begab ich mich folgsam dorthin.
Dort angekommen fürchtete ich schon um die Qualität der Getränke, weil die meisten der schmucken Barhocker nicht besetzt waren.
Von der freien Auswahl an möglichen Sitzgelegenheiten fasziniert stand ich dort einen Augenblick, um einen strategisch günstigen Platz auszusuchen. Ich hatte mich gerade entschieden, als ein weiterer dieser zahlreichen roten Wichtel gutgelaunt herbeigesprungen kam.
Meine Annahme, das sei vielleicht der Kellner, sollte sich jedoch schon bald zerstreuen.
Er hatte einen dieser deckellosen Laptops am Hals hängen und begann gleich mit weiteren Fragen, so dass ich vermutete,
dass Wartende evtl. doch nicht mit Getränken, sondern mit einem kleinen Quiz bei Laune gehalten werden.
Ich musste bei seinen Fragen zu den Abläufen an der Getränkeausgabe allerdings passen und so begann er seinerseits, mir etwas zu erzählen:
Hinter der Theke, der sogenannten Genius Bar, abgetrennt von den Unwissenden auf dieser Seite, säßen absolut ruhebedürftige Experten, die ihr geballtes unendliches Wissen nur wohldosiert an die armen Ratsuchenden abgegeben können.
Daher existiere eine höchstrichterliche Vorschrift, die zwingend einen exakten Termin für ein Zwiegespräch zwischen Kunde und Experte vorschriebe.
Er erklärte mir weiterhin, dass ich diesen Termin leicht über mein mobiles Gerät auswählen könne.
...mobiles Gerät...?!?
Wegen dieser verbalen sexuellen Entgleisung wollte ich ihn gerade zur Rede stellen, als er nachschob: "...also z.B. über ein Smartphone oder ähnliches."
Tja, da stand ich nun.
Mit einem immer noch defekten iPod und - sicherlich eines der demütigendsten Dinge in einem menschlichen Leben - ohne Termin für die Genius Bar.
Auch wenn mir an jenem Tage der Kontakt zu einem Experten noch verwehrt blieb, ich hatte trotz allem immerhin - wie mir ein Blick auf die Visitenkarte verriet - mit einem Spezialisten gesprochen.
Und wieder zuhause begab ich mich gleich an meinen vorsintflutlichen PC und bin nun zusätzlich auch glücklicher Besitzer eines Termins an der magischen getränkelosen Trennlinie zwischen Specialists and Experts, der Genius Bar.
Den vielen lehrreichen Beiträgen hier im Forum hatte ich jedoch dankenswerterweise entnehmen können, wie man generell im Falle von Fehler-Diagnosen und Erste-Hilfe-Maßnahmen sinnvollerweise vorgeht und so habe ich - nein, kein SW-Update durchgeführt, sondern - zunächst das Ladegerät und Ladekabel an einem anderen iDingens überprüft.
Tja, das wäre natürlich zu einfach gewesen. Weiterhin kein Lebenszeichen von dem Kleinen. Also, es nutzte nichts, auf zum Händler des Vertrauens.
Der Gedanke daran machte mir keine größeren Sorgen, denn in den vergangenen Wochen konnte ich bereits zweimal gute Erfahrungen mit der Service-Annahme eines bekannten medialen Marktes machen. Beim zunächst notwendigen Herauskramen des gut aufbewahrten Kassenbons fiel mir dann jedoch auf: oops, diesen iPod hatte ich ja gar nicht im banalen Elektro-Markt, sondern im hochheiligen Applestore gekauft.
Aber auch das schien mir kein Problem dazustellen, ist man dort bestimmt genauso entgegenkommend wie im Laden nebenan.
Am nächsten Tag, abends gleich nach der harten Arbeit, war es dann soweit. Schnell beim nahen EKZ vorbei und frohen Mutes auf zum Applestore. Ich hatte mir sogar extra noch die Schuhe geputzt, weil da immer alles so schön sauber und akkurat aufgeräumt aussieht.
Was an einem Applestore besonders auffällt, das ist die Menschenmenge, die sich dort regelmäßig aufhält.
Da stehen bestimmt immer so etwa 15..20 Kunden und spielen an den ausgestellten Pods und Pads und Books herum.
Halt. Ich muss mich korrigieren. Die sind nicht ausgestellt, sondern auf riesigen Tischen ausgelegt.
Die paar wenigen Kunden machen allerdings nicht die Masse an Personen im Inneren des Tempels aus.
Zusätzlich zu diesen 15..20 iAnhängern befinden sich weitere gefühlte 178 Menschen in dem Laden, allesamt obenherum knalligrot gekleidet.
Ein Zweierpärchen dieser Spezies stand nun in unmittelbarer Eingangsnähe und fing mich erbarmungslos ab.
Ich musste ziemlich hilflos ausgesehen haben, denn der eine fragte gleich, wie er mir denn behilflich sein könne.
Die Frage verwunderte mich etwas, aber Hilfsbedürftige müssen hier scheinbar die Strategie für mögliche Hilfe selber nennen.
Nachdem ich den beiden Bubis dann vom Befinden des kleinen iPods berichtet hatte, schickte mich der eine an die Bar im hinteren Ladenbereich. Voller Freude auf einen kühlen Drink zur Überbrückung möglicher Wartezeit begab ich mich folgsam dorthin.
Dort angekommen fürchtete ich schon um die Qualität der Getränke, weil die meisten der schmucken Barhocker nicht besetzt waren.
Von der freien Auswahl an möglichen Sitzgelegenheiten fasziniert stand ich dort einen Augenblick, um einen strategisch günstigen Platz auszusuchen. Ich hatte mich gerade entschieden, als ein weiterer dieser zahlreichen roten Wichtel gutgelaunt herbeigesprungen kam.
Meine Annahme, das sei vielleicht der Kellner, sollte sich jedoch schon bald zerstreuen.
Er hatte einen dieser deckellosen Laptops am Hals hängen und begann gleich mit weiteren Fragen, so dass ich vermutete,
dass Wartende evtl. doch nicht mit Getränken, sondern mit einem kleinen Quiz bei Laune gehalten werden.
Ich musste bei seinen Fragen zu den Abläufen an der Getränkeausgabe allerdings passen und so begann er seinerseits, mir etwas zu erzählen:
Hinter der Theke, der sogenannten Genius Bar, abgetrennt von den Unwissenden auf dieser Seite, säßen absolut ruhebedürftige Experten, die ihr geballtes unendliches Wissen nur wohldosiert an die armen Ratsuchenden abgegeben können.
Daher existiere eine höchstrichterliche Vorschrift, die zwingend einen exakten Termin für ein Zwiegespräch zwischen Kunde und Experte vorschriebe.
Er erklärte mir weiterhin, dass ich diesen Termin leicht über mein mobiles Gerät auswählen könne.
...mobiles Gerät...?!?
Wegen dieser verbalen sexuellen Entgleisung wollte ich ihn gerade zur Rede stellen, als er nachschob: "...also z.B. über ein Smartphone oder ähnliches."
Tja, da stand ich nun.
Mit einem immer noch defekten iPod und - sicherlich eines der demütigendsten Dinge in einem menschlichen Leben - ohne Termin für die Genius Bar.
Auch wenn mir an jenem Tage der Kontakt zu einem Experten noch verwehrt blieb, ich hatte trotz allem immerhin - wie mir ein Blick auf die Visitenkarte verriet - mit einem Spezialisten gesprochen.
Und wieder zuhause begab ich mich gleich an meinen vorsintflutlichen PC und bin nun zusätzlich auch glücklicher Besitzer eines Termins an der magischen getränkelosen Trennlinie zwischen Specialists and Experts, der Genius Bar.