Einfacher Eigenbau-Hangflug-Pfeil

Hallo Zusammen,

auf die Schnelle habe ich noch ein paar Rechnungen am Smile gemacht. Ziel der Übung war herauszufinden ob es möglich ist, eine sinnvolle Vorgehensweise zur Auslegung anzugeben, die mit uns verfügbaren Programmen auskommt. So richtig klappen kann das eigentlich nicht, trotzdem habe ich ein paar Punkte nachgerechnet. Zunächstmal ist sicher die Frage interessant, wie die Lastverteilung in Spannweitenrichtung berechnet werden kann. Hier habe ich am Beispiel des Smile mit cL=0.8 (ungetrimmt) ein Panelverfahren einmal mit und einmal ohne Grenzschichtkopplung gegen ein Mehrfachtraglinienverfahren (AVL) getestet. ...

Wie man sieht, liegt die mit AVL berechnete Zirkulationsverteilung sehr Nahe an der mit dem 3D Panelverfahren & Grenzschicht berechneten (beide in der Trefftz-Ebene). Folglich kann man die in einem strömungsparallelen Tragflügelschnitt auftretenden Auftriebsbeiwerte recht genau vorhersagen. Das ist erfreulich, war aber auch zu erwarten.

Hallo Alle,
ist das nicht ein sehr nützlicher Beitrag eines "Profi-Aerodynamikers"?: Unsere Verfahren (FLZ, Xwing, XFLR5, AVL), also Mehrfachtraglinienverfahren sind geeignet, um die Lastverteilung recht gut vorauszuberechnen. Daran kann ich mich nun festhalten.
Andreas
 
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UweH

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Hallo Andreas,

Aber: warum kann ein "Profi-Aerodynamiker" oder ein "Physiker" nicht auch Wertvolles beisteuern? Ist es nicht eine Bereicherung für alle? Und wenn der eine oder andere nicht alles versteht, das sollte doch kein Problem sein, denke ich. -

nicht falsch verstehen, das habe ich auch geschrieben:

UweH schrieb:
Diese genauen Analysen nach heutigem Stand der Berechnungssoftware und für einen kleinen Kreis sind sicher interessant und wichtig

und das:

UweH schrieb:
Ich rechne meine Flugzeuge auch, aber ich habe nicht die Zeit um mich in das XFLR5 einzuarbeiten das Philip für die Analyse vorne benutzt hat, sondern profitiere davon dass Frank Ranis im FLZ_Vortex eine bequeme und schnell bedienbare Eingabemaske programmiert hat. Frank hat mir auch dankenswerterweise die Beta-Version der nöchsten FLZ_Vortex-Variante zur verfügung gestellt, in der man die Entwürfe mit X-Foil Profilmomenten rechnen kann, das spart nochmals Zeit. Darüber hinaus schau ich mir die Profile am Betriebspunkt im XFoil des XFLR5 an und passe sie ggf auf die Bedürfnisse an.

Meine Entwürfe sind keineswegs rein empirisch, sondern der überwiegende Teil der Auslegungsparameter ist gerechnet. Ich verlasse mich aber nicht blind auf die Rechnungen, sondern bewerte die Ergebnisse nach meinen Erfahrungen, zum Teil mit konkreten Korrekturfaktoren. Auch deshalb waren bei den letzten 4 Nurflügelentwürfen die ich anderen zum Nachbauen zur Verfügung gestellt habe (Horti, Horten IX, Horten XII, Ares) keine aerodynamischen Änderungen zum Prototyp notwendig.

Gruß,

Uwe.
 

Scoobi

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Frag mal Jens Niemeyer oder Wolfgang Werling oder Gerd Wegner womit sie ihre Nurflügel rechnen die sie dann verkaufen. Glaubst Du die rechnen die Aerodynamik ihrer Holzrippensätze mit AVL? ...und selbst wenn, welchen Sinn würde das machen wenn sich der Nachbauer dann bei der Schränkung am Brettnurflügel Hai um 1° verhaut?

Hallo

Ich bin auch einer der 60 der selten aber doch manchmal hier herein sieht.
Da viel mir obiges Zitat auf. Ich habe Modelle aller 3 Herren gebaut. und sie fliegen auch alle. Mich würde es allerdings wundern wenn da etwas gerechnet wurde . Und wenn etwas gerechnet wurde frage ich mich wozu ?

J. Niemeyer verwendet die Leinauer entwürfe zB. Sequoia , Bleed... Und bei der Bauweise wird unter Garantie der / die Rechenparameter kaum eingehalten. ( schon alleine weil es vom eigenen Vermögen der "Bauherren" abhängt)
Im Vergleich zu Flieger aus der Ära Schweissgut ( ganz sicher kein Ranis) fliegen diese Modelle ( sollten sie gerechnet sein) nicht besser oder schlechter.

Empirie ist so eine Sache. Von den Hobby Aerodynamikern hier hat noch keiner irgendetwas gemessen, oder sie halten es gut geheim wie gemessen wird. Und wie das mit dem Fliegen so aussieht kann ich nicht behaupten. Ich selbst bin immer wieder überrascht wie unterschiedlich ein und derselbe Flieger sich manchmal anfühlt. Ich denke auch dass die Fliegerischen Möglichkeiten hier weit auseinanderklaffen. These: je mehr gerechnet desto weniger geflogen? Mit persönlichen Eindrücken und Stimmungen gerechnet Ergebnisse zu untermauern ist ...... Also was ?.... Vielleicht so etwas wie Esoterik.?


Lg Anton
 
Lieber Uwe,

nachdem was ich mir bisher anhören musste, wollte ich eigentlich wirklich nicht mehr antworten, aber ich versuche es kurz zu machen.

Wäre es dann nicht besser weniger Augenmerk auf die letzten Leistungspunkte bei der Auslegung und Optimalität im Geradeausflug zu legen und statt dessen den Pfeil auf gutes Handling und Steuerverhalten auszulegen, selbst wenn man dadurch auf ein paar wenige Prozent Leistung verzichtet?
Gegenfrage: Warum sollte eine saubere Auslegung bei der z.B. das ca_max am Winglet später erreicht wird schlechtere Flugeigenschaften haben? Weil Du wieder Deinen Marumba nennst: Wieso sollte man ein Winglet symmetrisch profilieren, wenn selbst bei großem Schiebewinkel das nacheilende Winglet noch positive Auftriebsbeiwerte sieht und bei einem angepassten, gewölbten Profil die Laminardelle bis mindestens ca=0 reicht (siehe Polaren in #25)? Eigentlich ist das Winglet nämlich auch nur ein hochgeklappter Flügel und darf deswegen ruhig entsprechend profiliert werden. Beim Hauptflügel verwendest Du ja z.B. ein F3J Profil, obwohl Du nach eigener Aussage für cA~0 ausgelegt hast - die Laminardelle dieses F3J Profils reicht übrigens bis etwa ca~0.2.

Man muss die Probleme, die man mit einem Nurflügel hat schließlich nicht noch verstärken. Ich weiß nicht, ob Du das Buch "Faszination Nurflügel" gelesen hast. Dort beschreibt Martin Schlott sehr gut die Probleme, die beim Nurflügel auftreten. Das was ich mit AVL gemacht habe, hat John Yost schon lange vor mir mit Lifting_Line gerechnet und ganz prima in einem Kapitel des Buches aufgeschrieben. Zusammen mit den Ergebnissen aus Martin Hepperles Artikel über Winglets kann man schon sehr gute Ergebnisse erzielen.


Ich möchte hier keine alten Sachen wieder aufkochen, aber damit hat es doch angefangen, oder?

Zitat von deftones
Ich würde mir wirklich die Reihenfolge nachdenken - rechnen - posten wünschen.

Nur weil ein Freizeitaerodynamiker die Ergebnisse anders interpretiert als ein Physiker oder Profi-Aerodynamiker soll er seine Ideen und seine persönliche Meinung nicht posten?

Das hast Du aus dem Zusammenhang gerissen. Selbstverständlich darfst und sollst Du Deine Meinung posten. Du musst eben nur mit einer kleinen Korrektur rechnen, wenn Du unhaltbare BEHAUPTUNGEN aufstellst wie z.B. gewölbte Winglets würden bremsen, oder -3° Schränkung spricht für eine reine Thermikauslegung.


wie geht die bei Nurflügeln sehr wichtige Massenverteilung in das Panelverfahren von XFLR5 ein?
Mit XFLR5 geht das wirklich nicht, aber wenn Du hier http://web.mit.edu/drela/Public/web/avl/ mal die Anleitung ließt, kannst Du feststellen, dass man in AVL ein Massenfile vorgeben kann um Flugmechanik zu rechnen.

Hallo Andreas,
Noch muss ich deine Ausführungen nach-denken, habe aber eine erste Frage:
du vergleichtst drei Verfahren: AVL (Drela, denke ich) und ein 3D-Panel-Verfahren einmal mit BL-Kopplung und einmal ohne. Ich nehme mal an, dass die BL-Kopplung mithilfe von xfoil geschieht (und nicht mit einem Navier-Stokes-Solver).
Ich beziehe mich jetzt nur mal auf den Teil deiner Analyse, wo du die "ortho"_Frage erörterst. Ich bin auch gerne davon überzeugt, dass die untransformierte 2D-xfoil-Rechnung dem 3D-Verfahren am nächsten kommt (und daher die parallele Strömung der Realität immer noch am nächsten kommt). Allerdings steckt in dem als Vergleich dienenden 3D-Verfahren mit BL-Kopplung ja auch schon xfoil. Würde man brute force die Navier-Stokes-Gleichungen für den Smile lösen, könnte sich ein anderes Strömungsbild ergeben: im Rückströmungsgebiet der Grenzschicht entsteht eine Querströmung, die die laminare Ablöseblase verändert. In der Tat gibt es zwei Mechanismen, die den Übergang laminar-turbulent provozieren, einerseits die TS-Wellen (die xfoil berücksichtigt) und andererseits die Querströmungs-Instabilität. Letzterer Mechanismus ist bei Pfeilung anscheinend recht wichtig. Das bedeutet, dass möglicherweise die Blase kleiner ist und der Übergang zur Turbulenz früher kommt. Das ergäbe auch eine andere cp-Kurve -- und alle Fragen zu ortho-parallel wären wieder offen.
Wäre es dir möglich, an deinem Institut den Smile mit einem echten Navier-Stokes-Solver zu analysieren?
Was die Kopplung angeht stimmt das nicht ganz - hier wird mit dem 2D Grenzschichtverfahren von Drela entlang von Stromlinien aus der 3D Panellösung eine Grenzschichtlösung erzeugt. Damit wird eine neue Druckverteilung berechnet, neue Stromlinien, eine neue Grenzschichtlösung usw. Ich hatte 12 Iterationen eingestellt.

Mit einer Navier-Stokes Lösung gewinnt man erstmal nicht unbedingt sofort Genauigkeit. Für die kleinen Machzahlen und transitionelle Strömungen sind die gängigen Verfahren nicht gerade ideal. Zusätzlich denke ich, dass die Querströmungsinstabilität bei unseren Reynoldszahlen/Pfeilwinkeln quasi keine Rolle spielt. Das heißt, es gibt natürlich ein verwundenes Grenzschichtprofil, die Querströmung trägt nur nicht zum Strömungsumschlag bei.

Für ein cA=0.1 schaut die Druckverteilung am Smile bei 36% der Halbspannweite nach dem 3D Panelverfahren mit Grenzschicht wie folgt aus:

a0_eta036_cp.png

An der Vorderkante ist die Druckverteilung auf der Oberseite sehr ausgerundet - dieser Fall ist gerade ungünstig in Bezug auf Querströmungsstabilität.
Diese Druckverteilung habe ich mit den Randbedingungen Ma=0.01, Re=273k, phi_Vorderkante=24.4°, phi_Hinterkante=22.4° mit einem Grenzschichtverfahren für konische Flügel und einer Stabilitätsanalyse untersucht. Für die Querströmung wurden keine angefachten Störungen gefunden. Für Tollmien-Schlichting dagegen schon und man kann die resultierenden N-Faktoren plotten:

t11_re02e6.png

Nun habe ich die Druckverteilung konstant gehalten und die Reynoldszahl um Faktor 10 vergrößert. Streng genommen muss man natürlich wieder eine neue Druckverteilung berechnen, den Fehler den man hier macht schätze ich aber als klein ein. Ausserdem wollte ich erstmal nur den Effekt zeigen:

t11_re2e6.png

Logischerweise werden bei der größeren Reynoldszahl im Bereich des Druckanstieges kleine Störungen stärker angefacht und die Tollmien-Schlichting N-Faktoren wachsen schneller. Noch immer werden keine keine Querströmungsinstabilitäten gefunden.
Jetzt das ganze Spiel noch mal mit einer Reynoldszahl von 15*10^6. Tollmien-Schlichting N-Faktoren

t11_re15e6.png

Und jetzt endlich eine Querströmungsinstabilität mit den dazugehörigen N-Faktoren:

t21_re15e6.png

Hier führt die Querströmungsinstabilität gerade noch nicht zum Umschlag, bei etwas höherer Reynoldszahl und/oder Pfeilwinkel wird das aber ein Problem.
Ohne jetzt eine systematische Variation von Pfeilwinkeln und Reynoldszahlen gerechnet zu haben, würde ich behaupten, dass für modellflugtypische Werte die Querströmungsinstabilität nicht wesentlich zum Strömungsumschlag beiträgt.

Viele Grüße,
Benjamin
 
.... Für die Querströmung wurden keine angefachten Störungen gefunden. Für Tollmien-Schlichting dagegen schon und man kann die resultierenden N-Faktoren plotten:...

Lieber Benjamin,
deine Ausführungen zu dieser Problematik finde ich sehr interessant. Zur Zeit bin ich etwas im Urlaubsrummel und komme nicht zum Nachdenken, was ich aber nachholen werde. Auf jeden Fall großes Merci für deine Mühen. Und ich denke, es gibt noch andere hier, die davon angeregt werden.
Meine Anmerkung zum crossflow war durch folgenden Artikel motiviert: http://raphael.mit.edu/AIAA-2011-3558.pdf
Gruß,
Andreas
 
Hallo Andreas,

vielen Dank für den link zu dem Paper!

Auch hier sieht man schön, dass bei kleinen Reynoldszahlen und 30° Pfeilwinkel die Druckverteilung kaum beeinflusst wird. Die Differenzen in der Transitionslage liegen im Bereich von ~0.03x/c - das ist voll im Bereich der (Un-)Genauigkeit der in xfoil implementierten e^n Methode. Ich persönlich würde daher lieber erstmal an anderer Stelle Arbeit investieren.

Viele Grüße,
Benjamin
 
Bericht vom Smile Erstflug

Bericht vom Smile Erstflug

Hallo allerseits,
gestern hatte ich die Gelegenheit, meinen Smile am Hang einzufliegen. Die Bedingungen an einem Südhang im Weserbergland waren gut. Es handelt sich um einen "Ur"-Smile mit 1930mm Spannweite, Einfachtrapez und 24 Grad Nasenpfeilung. Keine Wölbklappen, obwogl das sicher gehen würde. Aber es soll ja ein einfacher Hangflug-Pfeil sein. Die Winglets emtsprechen der von Deftones und PK vorgegebenen Auslegung. Kein Wunder, von den Jungs hab ich die Kerne. Die genaue Geometrie reiche ich noch nach (ist auf einem anderen Rechner im Büro und da will ich heute nicht hin). Das Gewicht ist mit 962g recht hoch. Schuld daran ist ein Baufehler, der mich gezwungen hat, die recht schwere Orastick Folie zu nehmen. Außerdem ist der Flügel mit Furnier und unterlegten Glaslagen sowie im Wurzelbereich Carbon gebaut, da es mir mehr um einen Hangflug Pfeil als um eine RES Modell ging. Ein Rumpf war nicht erforderlich, der gesamte RC Einbau passt in die Flügelwurzel mit 800er Eneloop als 2 x2 Stange auf eine Seite und den Empfänger auf die andere Seite. Trimmblei ca. 100g, ich weiß es nicht genau.

Der Schwerpunkt wurde mit dem Ranis Programm ermittelt. Während der Erprobung konnte ich noch Blei entnehmen. Da scheint noch etwas zu gehen, aber ich war die Fummelei am Hang leid und bin lieber geflogen.

Der Smile fliegt exakt wie vorhergesagt. Um die Querachse ist er ruhig und hält bei schnellen Vorbeiflügen an der Kante schön die Spur. Wie gesagt, eventuell ist er noch etwas kopflastig. Die Rollgeschwindigkeit könnte etwas höher sein. Die Querruderauschläge sind noch zu klein. Außerdem führt das nachdrücken im Rücken systembedingt zu einer Verringerung des Querruderauschlags auf einer Seite, was sich in der zweiten Hälfte der Rolle deutlich bemerkbar macht. An den Ausschlägen muss ich noch arbeiten. Das ist kein "Smile" typisches Problem, sondern systembedingt.

Das Modell ist recht flott unterwegs, was wohl dem Gewicht geschuldet ist und gut zu einem Hangflug Pfeil passt. Die Geschwindigkeitsspanne ist gut. Die Fahrterhaltung aus der Wende heraus und die Beschleunigung ist gut bis sehr gut. Die Dynamik, also die Fahrterhaltung im Kunstflug ist dann wieder etwas begrenzt. Dafür ist das Modell etwas zu leicht. Einen vergleichbaren 2m Leitwerkler wäre ich bei den Bedingungen mit 1,3- 1,5 kg geflogen. Eine Ballastierung hat der Smile bisher nicht. Wieder ein systembedingtes Problem: wie den Ballast in den Schwerpunkt bekommen? Eine Kufe mit Bleibombe wäre wohl die einzige Lösung. Auf einen Rumpf möchte ich aus aerodynamischen Gründen verzichten.

Und die Winglets? Die Stabilität um die Hochachse ist sehr gut. Trotz böiger Luft, kein Pendeln oder Schieben, gleich in welchem Flugzustand. Störungen werden sehr gut gedämpft. Ein negatives Rollwendemoment ist nicht feststellbar (Querruder nicht differenziert). Ich habe mit allen Tricks versucht, den Flügel zum einseitigen Abriß zu überreden. Überziehen gegen und quer zum Wind, enge Kreise aus dem Wind heraus. Mein Sohn dachte schon, die Anlage (oder ich?) hätte eine Störung. Aber es konnte keinerlei Unart festgestellt werden.

Bitte fragt nicht nach der Leistung. Weder habe ich im Moment eine Referenz noch eine Möglichkeit für Messflüge. Wenn ich mich an den Strong Mini erinnere würde ich sagen, dass der Smile besser geht. Aber er hat auch 45cm Mehr Spannweite! Im Vergleich zum Tigger war letzterer schneller und dynamischer, aber auch 400g schwerer. Im Vergleich zu den am gleichen Tag geflogenen diversen Modellen am Hang steigt der Smile etwas gleich gut und genauso hoch, die größeren Leitwerkler (F3Fler, z.B. Highlander) schaffen da natürlich noch mehr.

Mein Fazit ist, dass der Smile der Überschrift dieser Diskussionsrunde voll entspricht. Änderungen, abgesehen von den bereits angesprochenen Verfeinerungen halte ich für überflüssig.

Drei Bemerkungen zum Schluß:

- Ja, ich bin befangen, denkt Euch Euren Teil!

- Die Diskussion mit meine Sohn endete in der Frage: Warum baust Du dann keinen F3F Pfeil mit Wölbklappen bzw. 6 Klappen Flügel mit 2,6m - 2,8m Spannweite? Der Pfeil- Nurflügel würde doch für diese Aufgabe gut passen? (Siehe dazu diverse Diskussionsrunden zum Thema NF Wie geht es weiter) Ja, warum eigentlich nicht?

- Wenn ich zu viel Zeit und Geld hätte, würde ich für den Smile eine Form bauen, um noch schneller und einfacher an gute Ergebnisse zu kommen und das Baugewicht gut, je nach Festigkeitwunsch variieren zu können.

Nachdem der Schwerpunkt jetzt erflogen ist, werde ich Hochstarthaken nachrüsten, entweder mit einer Kufe, oder im Flügel mit Gabelseil, wahrscheinlich Letzteres.

Viel Spaß mit Euren Smile und immer "Keep Smiling"!
Stefan
 

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UweH

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Die genaue Geometrie reiche ich noch nach
(...)
Der Schwerpunkt wurde mit dem Ranis Programm ermittelt. Während der Erprobung konnte ich noch Blei entnehmen. Da scheint noch etwas zu gehen, aber ich war die Fummelei am Hang leid und bin lieber geflogen.

Hallo Stefan,

Glückwunsch zum gelungenen Erstflug mit dem Smile, viel Spaß damit und immer gute Landungen;)

Es wäre schön wenn Du die genaue, möglichst am gebauten Flugzeug vermessene Geometrie mit dem erflogenen Schwerpunkt noch posten würdest wenn Du Dich wieder ins Büro traust :D

Die Rückmeldung ist ja immer sehr hilfreich für Nachbauer oder zum Abgleich der Simulationsprogramme für eigene Konstruktionen ;)

Gruß und allerseits guten Rutsch ins Jahr 2013,

Uwe.
 
Geometrie Smile

Geometrie Smile

Hallo allerseits,
hier die versprochenen Daten. Bei der Schränkung bin ich mir nicht ganz sicher. Es handelt sich um einen der ersten Kernesätze, die Änderungsvorschläge wurden hier schon diskutiert. Die Klappen sind durchgehen 24% tief.

Die Schwerpunktangabe ist ebenfalls noch theoretisch. Nach Vermessung werde ich den erflogenen Schwerpunkt mitteilen. Die Ranis Daten passten für den Erstflug sehr gut. Es wurde nur wenig, ca. 15g Trimmballast entfernt.

Name des Flügels = smile_ohne_winglets.flg

Flächeninhalt (F) = 0,3706 m^2
Flächenbelastung = 2,6986 kg / m^2 = 26,9862 g / dm^2
Streckung (^) = 9,9482
Bezugsflügeltiefe (lu) = 0,1934 m
aktuelle Luftdichte (p) = 1,225 kg / m^3 in 0 m Höhe

Rücklage des Geometrischen Neutralpunktes (XC) = 0,2529 m
Rücklage des Elliptischen Neutralpunktes (XE) = 0,2271 m
Rücklage des Aerodynamischen Neutralpunktes (XN) = 0,243 m
Rücklage des Druckpunktes=Schwerpunkt (XD) = 0,2295 m
Stabilitätsmaß (SM) = 7 %
 

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Chrima

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...auch noch Allen ein Gutes Neues Flugjahr 2013 !

...auch noch Allen ein Gutes Neues Flugjahr 2013 !

.

Hallo Stefan

Danke für die Angaben !

Jetzt müsste man nur noch die anderen 2 Profile des Straks von Benjamin und Philip im Ranis einbauen.
Gibts die irgendwo, als DAT ?

So sieht die Simulation jedenfalls noch nicht gerade gut aus.
(Und würde mir und meiner Alegria (noch) keine Angst machen :D )

Grüsse
Christian
 
Ranis Datei zum Smile

Ranis Datei zum Smile

Hallo Christian,
die Ranis Datei diente ausschließlich zur schnellen Ermittlung des Schwerpunktes, nicht zur Leistungsrechnung. Die verfeinerten Entwürfe zum Smile sind in dieser Diskussion vorgestellt worden. Das gilt auch für die Wingletauslegung, die nicht unwesentlich zum Leistungsbild des Fliegers beiträgt und von der Ranis Datei nicht erfasst wird. Die Profile müssen von deftones oder pk angefordert werden.

Stefan

P.S.: Hab ich gerade vergessen. Die negative V-Form habe ich auf 2 Grad/Seite erhöht. Roll- und Schiebeverhalten sind damit neutral, der Kreisflug sehr angenehm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo allerseits,
gestern hatte ich die Gelegenheit, meinen Smile am Hang einzufliegen. Die Bedingungen an einem Südhang im Weserbergland waren gut. Es handelt sich um einen "Ur"-Smile mit 1930mm Spannweite, Einfachtrapez und 24 Grad Nasenpfeilung...

Genau wegen diesem Flugbild liebe ich Wingletpfeile!!! Mit der einfachen Geometrie, der gesunden Flächentiefe und einer ~25° Pfeilung, einfach zeitlos schön :)

Toll, weiter so!

Gruß Christian
 

UweH

User
Die Schwerpunktangabe ist ebenfalls noch theoretisch. Nach Vermessung werde ich den erflogenen Schwerpunkt mitteilen.

Hallo Stefan,

den erflogenen Schwerpunkt für das Stabilitätsmaß im jeweiligen Simulationsverfahren hast Du noch nicht gepostet, kommt das noch?:rolleyes:


Ich habe den bisher einzigen mir bekannten Marumba von Norbert ausgeliehen weil ich zur Schwerpunktlage einen Verdacht hatte und den überprüfen wollte. Ich komme derzeit leider nicht dazu meine vielen angefangenen Baustellen fertig zu machen, dazu gehört auch mein eigener Marumba, der mit eingebauten Holmen und Klappenstegen nackt auf das Glas-Kohle-Kleid wartet.
Norbert hat seinen Marumba elektrifiziert, aber um mehr Platz für das verschieben von Trimmblei zu haben hab ich den Antrieb ausgebaut und am Heck einen Blindkonus statt des Spinners montiert.
Heute war nun Erstflug an der Flitsche mit Norberts Schwerpunktlage, aber mit jedem Flug habe ich den Schwerpunkt weiter zurück genommen ohne dass dadurch Probleme im Handling entstanden. Nur die Grundanstellung des Höhenruders mußte ich immer weiter runter nehmen.

Als ich Zuhause die zuletzt geflogene Schwerpunktlage mit der FLZ-Vortex-Datei von Norberts nachgemessener Geometrie verglich kam ein Stabilitätsmaß von ~ 0 % raus. Dieser Schwerpunkt ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, ich konnte weder im Geradeausflug noch im Kreisflug einen Abriß provozieren. Der Marumba wurde einfach nur langsamer und flog bei Höhenruder-Vollausschlag mit geringer Geschwindigkeit ohne Wippen und Taumeln einfach weiter.
ich hatte schon vermutet dass sich die Auslegung mit sehr geringen Stabilitätsmaß fliegen läßt, was der Leistung und der Dynamik um die Querachse einen gehörigen Schub verhelfen müßte, aber 0 % oder sogar darunter können nicht stimmen, da muss noch ein Fehler in der Geometrievermessung sein den ich erst noch suchen muss.

Die Flugeieindrücke vom Marumba sind aber wie erwartet, es ist ein leistungsfähiger Wingletpfeil mit sehr gutem und gutmütigem Handling. Die Wölbklappenwirkung ist sehr deutlich, Fluggeschwindigkeit und Sinkgeschwindigkeit nehmen mit dem Ausschlag spürbar ab. Bei der heute geflogenen Schwerpunktlage sind die Wölbklappen für den reinen Hangbetrieb aber nicht notwendig, die Elevons stehen im Langsamflug nur etwa 2-3 mm hoch und wenn es gut trägt kommen die natürlich noch weiter runter, Die Wölklappen stehen dann im Strak. Typisch für einen Wingletpfeil ist die relativ geringe Rollgeschwindigkeit, da ist der Marumba nicht anders als andere seiner Klasse.
Mit dem heraus nehmen von rund 170 Gramm Trimmblei für die Schwerpunktverschiebung von ca. 20 mm gegenüber dem ersten Versuchsflug heute hat die Dynamik leider ziemlich abgenommen, der Marumba ist mit zuletzt 1245 Gramm schlichtweg zu leicht.

Hier sind ein paar Fotos und ich hab auch Videoaufnahmen gemacht, die muß ich aber erst noch schneiden und hoch laden bevor ich sie hier posten kann.

KleinIMG_0767.jpg
KleinIMG_0792.jpg
KleinIMG_0832.jpg
KleinIMG_0833.jpg
KleinIMG_0836.jpg

Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
Hallo Leute,

hier nun das Marumba-Video bei 8/8 Bewölkung und leichten Graupelschauern.
Zwischen dem ersten und dem letzten Flug im Video sind mindestens 15 mm Schwerpunktverschiebung nach hinten, zu sehen ist davon nicht viel. Ich freu mich schon auf Bedingungen bei denen es auch mal trägt, aber dafür werde ich dann sicher Ballast zuladen, zum ballern ist der Flieger im Video viel zu leicht ;)


Gruß,

Uwe.
 
Hi Uwe,

das sieht ja richtig gut aus! Ich bin schon sehr gespannt was die genauen Vermessungen des Flügels für Werte ergeben.

Grüße, steve
 

UweH

User
das sieht ja richtig gut aus! Ich bin schon sehr gespannt was die genauen Vermessungen des Flügels für Werte ergeben.

Hi steve,

das genaue Vermessen hat ergeben, dass der Flieger Gestern noch stark kopflastig war, keine Spur von 0 % Stabilitätsmaß, da ist beim Bau wohl etwas schief gegangen...im wahresten Sinne des Wortes.
Es ist also kein Wunder dass ich Gestern auch mit Gewalt keinen Abriß provozieren konnte.
Das heißt aber auch, dass die Flugleistung im Video noch etwa 10 % schlechter ist als mit dem beim Entwurf simulierten (und voraussichtlich ebenfalls fliegbaren) Stabilitätsmaß.

Es bleibt spannend, aber fliegen tut der Marumba mit dem Auslegungskonzept und der Profilierung gut, er scheint auch ziemlich baufehlerresistent zu sein;)

Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
Hallo Leute,

heute ging die Schwerpunkt-Erprobung bei sehr kaltem Wetter, aber mit brauchbarem Tragen am Hang weiter.

Endstand dieses Tages war 7 % Stabilitätsmaß nach FLZ_Vortex mit X-Foil-Momenten, dabei konnte ich den Marumba im Kreisflug durch vollen Höhenruderausschlag überziehen und ins Trudeln bringen.
Im Geradeausflug war ein überziehen nur mit Gewalt durch einen schnellen vollen Höhenruder-Impuls zu erzwingen, bei langsamem durch ziehen wurden die Ruder zuerst weich, dann fiel der Marumba auf die Nase.

Leider ist schon bei einem der ersten Flüge heute ein Ruder gestaucht worden, so dass die Steuerpräzision nicht so toll war und auch die Wenden mit der torsionsweichen Klappe nicht so eng geflogen werden könnten wie maximal möglich, den kleinen Defekt hab ich aber erst beim offiziell letzten Flug bemerkt :rolleyes:

Ich denke es ist noch ein bisschen was drin, 6 % Stabilitätsmaß sollten beim Marumba eigentlich gut beherrschbar sein.

Vielleicht gibts nachher noch ein bisschen Videomaterial, es wurde jedenfalls nicht nur von mir fleißig gefilmt ;)

Gruß,

Uwe.

P.S. das Bild hab ich mir dort mal ausgeliehen, Danke Matthias : http://www.rc-network.de/forum/show...-Wind-gehabt?p=3033290&viewfull=1#post3033290

IMG_0878 (Klein).JPG
 
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