Einstellproblem mit AG04-Pfusch-Brett

ngbba

User
Hallo,

ich hab in Rahmen einer Resteverwertung versucht etwas aus AG04-Profilbrettern zu basteln. Ich hatte die noch zu liegen, einen Versuch ist es wert dachte ich.

Ich hab die Endleiste "verkehrt" herum angeklebt.
Das hab ich in ein DXF-umgesetzt, daraus wieder ein Profil (*.dat) gemacht, damit in FLZ-Vortex "rumsimuliert".

Gebaut hab ich nun folgendes:

Spannweite 1,0 m
Pfeilung: null
V: 1 Grad je Seite
Gewicht: ca. 210 g

Klappentiefe innen: 32mm, außen 45 mm

der Traum sieht dann so aus (Achtung, nichts für Ästetik-Freunde ;-) )
AG04Brett.jpg

Das ist das Profil:
Anhang anzeigen AG 04 -flap~2.dat

Wenn man das in FLZ-Vortex rechnet, ist das mit dem SALAZ quasi gleich auf, was Gleitleistung, geringstes Sinken, etc. anbelangt.

Ich hab mit 5 % Stabilitätsmaß gerechnet, Klappen hinten -2° hoch.
=> SP: 29,9 mm

Das Ergebnis in der Realität sieht aber leider so aus:

QR-Wirkung gegen null, schnelles Nicken (manchmal, ab und zu gutes, schnelles gleiten.
HR Wirkung: fast nicht vorhanden. Ausschläge echt groß, kaum was passiert.

Ich hab daraus gefolgert, dass der SP viel zu weit hinten liegt, alles schon total "abgerissen" ist, was auch immer.

Ich hab den SP nach und nach weiter nach vorne genommen. Besserung?
Keine. HR-Wirkung nimmt weiter ab, QR ??? ab ich wohl vergessen zu programmieren :-)

Habt ihr einen Tipp für mich?
Wegen eventueller Turbulatoren: die Obefläche ist eigentlich "gut rau", an der Nasenleite hat es fast eine "Stufe" von ca. 0,5 mm. ... trotzdem?

Noch die FLZ-Datei:
Anhang anzeigen DEMO.flz

Danke und viele Grüße!
Norbert

PS: eins noch: die Anlenkung ist def. absolut spielfrei.
 

UweH

User
Hallo Norbert,

Leitwerkerprofile funktionieren an Brettern nicht gut, dabei ist es fast egal ob Du die Endleiste auf dem Kopf anbaust oder die normale weiter hoch trimmst.

Dieses Brett hat einen Strak von AG40 auf AG43 und das habe ich am Anfang ohne Zusatzmaßnahmen geflogen:
https://vimeo.com/96262711

Mit stark hoch gestellten Rudern flog das zwar, aber der nutzbare Höhenruder-Trimmbereich war sehr klein und die Leistung und Steuerbarkeit bescheiden, ähnlich wie bei Dir.
Im Video fliegt es mit einer nach oben gerichteten Gurney-Flap auf der Endleiste der Ruder, damit sind Leistung und Steuerbarkeit wenigstens fliegbar, aber mit erprobten modernen S-Schlag-Profilen geht das deutlich besser.

Du kannst bei Deinem Brett mal probieren eine 2 x 2 mm Holzleiste auf der Oberseite der Endleistenhinterkante aufzukleben. Mit Tesa drunter geht das notfalls auch wieder spurlos ab.
Den Schwerpunkt kannst auf auf ein Stabilitätsmaß von 0 % einstellen (in Worten Null Prozent, das ist kein Tippfehler!)
Nimm die Ruder in den Strak oder ganz leicht hoch und versuchs mal damit.
Eventuell mußt Du die Ruder etwas weiter hoch oder runter trimmen, das ist bei Versuchsbrettern immer so ein bisschen rumprobieren bis es passt, das der Flieger nicht immer überlebt :rolleyes:
Die Leistung ist damit zwar auch nicht berauschend, aber es fliegt und lässt sich anständig steuern.

Hier mal die Leisten-Gurney als 3 x 3 mm Kiefer auf meinem Weasel, das flog dabei mit Rudern im Strak und negativem Stabilitätsmaß:

KleinCIMG1188.jpg
KleinCIMG1190.jpg



Gruß,

Uwe.
 

ngbba

User
Hallo,

erstaunlich!
Das Brett, so wie das simuliert (und dann auch gebaut) habe, sieht in FLZ-Vortex echt das genau wie der SALAZ aus.

Ich versuche also:

1) Schwerpunkt zurücknehmen, Ruder neutral bekommen

falls das nichts bringt,

2) Leisten auf den Rudern

richtig?

Schade, dass FLZ-Vortex, da so komisch arbeitet.

Liegt das an etwas bestimmten, dass FLZ-Vortex das nicht richtig hin bekommt? Kann ich da nächstes mal was anders machen (bei der Simulation)?

Danke für die Tipps!
Viele Grüße,
Norbert
 

UweH

User
Hallo Norbert,

ich hab mir Dein Brett jetzt auch mal im Vortex angeschaut, sogar mit den X-Foil-Profilmomenten und da sieht es gut flugfähig aus. Mit den Rudern auf -2° und 5 % Stabilitätsmaß komme ich auf ein cA von 0,357 (mit TAT-Momenten auf 0,406) das sollte eigentlich fliegen. Ich habe schon viele mit FLZ_Vortex ausgelegte Nurflügel eingeflogen und so ein Unterschied zwischen Simulation und Flugpraxis hatte ich in den letzten 3 Jahren noch nicht.
Kann es sein dass die Profilbrettchen verzogen sind?

Ich versuche also:

1) Schwerpunkt zurücknehmen, Ruder neutral bekommen

falls das nichts bringt,

2) Leisten auf den Rudern

richtig?

Nein, genau umgekehrt. Schwerpunkt zurück und Ruder neutral nur wenn die Leisten drauf sind!

Ohne die Leisten kannst Du mal etwas tiefer trimmen und den Schwerpunkt bei 29,x mm lassen, also versuchen das Brett schneller zu fliegen um aus dem überzogenen cA-Bereich mit dem Nicken raus zu kommen.
Dafür sollten die Höhenruderausschläge auch relativ klein sein. Viel Höhenruder hilft beim Brett gar nicht viel, im Gegenteil. Bei 4-5 % Stabilitätsmaß sollten +- 5 mm Höhenruder der Streifenruder locker reichen um den Bereich zwischen Überziehen und senkrechtem Sturz abzudecken. Ziehst Du mehr, dann reißt die Strömung an der Klappe ab und die Klappenwirkung ist beim Teufel.

Wenn die Profilbrettchen dem Profil aus der Simulation entsprechen solltest Du auch ohne Gurney-Leisten auskommen.

Viel Glück beim weiter testen.

Gruß,

Uwe.
 

ngbba

User
Hallo,

das ist noch ein guter Hinweis, vielleicht überziehe ich nur völlig.

Ich hab bislang nur in der Ebene geworfen, da hält sich die "Zeit zum testen" doch arg in Grenzen :-)

Es sah halt manchmal "richtig gut" aus, dann wieder Katastrophe.
Es sieht aus, als würde das Brett zwischen den Zuständen regelrecht "umschalten".
Rumgewackel, => "Flop" => gutes, schnelles Gleiten.

Die Ruderausschläge sind auf jeden Fall viel zu rierig, ich hab ja den aktuellen Vergleich zum SALaz. Da hast du auf jeden Fall mit Recht, das kann so nicht richtig sein.
Ich hab die halt ob der ausbleibenden Wirkung stetig vergrößert ...

Danke, dass du dir die Zeit genommen und dir das angeschaut hast!

Ich werde weiter testen und berichten.

Thema Verzug:
Würde sagen: nein. Ist auf ein Baubrett gezwungen beidseitig in 45 ° mit Glas belegt.
Nach Auge ist das top gerade, Ruder halbwegs steif, auch 45er Glas drauf.
V-Form hab ich anschließend erst gemacht, also erst durchgehend beglast, dann durchgesägt, Phase rangeschliffen, gefügt und versteift.

Richtig unsauber gebaut ist das eigentlich nicht. Einfach: ja, aber nicht gepfuscht.

Viele Grüße!
Norbert
 
Hallo zusammen,

die AG04 Brettchen sind an AG04 angelehnt, nicht mehr. Wenn man ein echtes AG04 mit den Brettchen vergleicht fällt auf, das das AG04 keine gerade Unterseite hat. Die Brettchen hingegen schon. Die Unterseite der Fläche im Bereich der Nasenleiste sieht auch anders aus. Damit ist die Simulation mit Vortex und anderen Tools schon mal hinfällig.

Wie schaut denn Deine Oberfläche aus? Werner Stak schreibt immer, das die aus den Brettchen gebauten Flügel nur funktionieren, wenn die Rauhigkeit der Balsa Oberfläche erhalten bleibt. Modelle mit folierten und hochglanzlackierten Oberflächen haben wenig Leistung und kämpfen mit Strömungsabrissen. Das scheint ja bei Dir der Fall zu sein.

Vielleicht bringen Turbulatoren auf der Profiloberseite was.

Grüße, steve

P.S. Die Brettchen können was besseres werden als ein Brett :)
 

ngbba

User
Hallo,

schau mal hier:

http://www.rc-network.de/forum/show...iger-HLG-und-Tipps-für-Wiedereinstieg-gesucht

Das ist meiner, "schön" gebaut hab ich also mit den Brettern schon mal. Bin bei 370 g bei 1,65 Spannweite rausgekommen.
Hab ich zwei Stück von gebaut ... einmal mit Ohren, wie auf dem Bild, einmal mit "einfacher" V-Form. Ohren fliegen sich schöner!
Hab sogar noch einen fertig gefrästen Rumpf davon zu liegen, hab ich nie gebaut.

Deswegen wollte ich die Reste mal anders verwerten. Die "konventionelle" Segler mit dem AG04 sind schon ok, Thermik geht sehr schön, ist ein echt guter Flieger für leichteste Bedingungen am Hang. "Spaß" in Form von Rollen, Loopings oder was auch immer: no way! :-) Man kann halt nicht alles haben.
DLG ist eine dumme Idee, das hatte nur viel Reparaturauffwand zur Folge.

Mit dem Profil hast du natürlich recht. Ich hätte besser das Profil auf den Scanner gelegt und nachgezeichnet, als das "echte" AG04" mit drangefummelter Endleiste im Vortex zu nehmen.

Heute ist hier einfach zu heiß zum fliegen, mal schauen, ob ich mich Abends nochmal raus traue :-) (30,1 °C im Schatten aktuell ...)

Meine Oberfläche ist brutal rau, dagegen ist das Balsa glatt behaupte ich. Ist Glas drauf, aber nicht lackiert, bis die Fläche geschlossen ist, sondern nur einmal "aufgebracht". Lieber leicht, als glatt war die Idee dahinter.
Also die 3/10tel, die ich mal für Turbulatoren irgendwo gelesen habe, die sollte ich haben :-)

Wenn ich mit den Ruderausschlägen nicht weiter komme, mache ich mich da aber natürlich auch mal ran!

Das Fliegen fühlt sich halt an, als seien die Ruder nicht angeströmt / hätten mit dem Flug wenig zu tun ... also ich geb dir da mit deinem Tipp schon völlig recht.

Viele Grüße!
 
Hallo Norbert,

eine raue Oberfläche ist schon mal sehr gut. Das hattest Du ja am Anfang schon geschrieben, ich hab's nur überlesen. Wir haben mal versucht ein Brett an einem flachen Hang einzufliegen. Das sah so ähnlich aus wie Du es beschrieben hast. Erst ein gescheiter Hang wo das Modell etwas Speed aufbauen konnte hat dann den Erfolg gebracht...

Übrigens hast du vollkommen Recht mit den Brettchen mal was anderes zu basteln. Viel Erfolg beim Testen!

Grüße, steve
 

ngbba

User
Hallo,

so: nochmal probiert.

Mit Rudern qasasi neutral, SP bei 29mm, fiegt das Teil nun.
Anlenkung ist an den Servos so weit innen wie technisch möglich, an den Rudern haben die Hörner etwa 12 mm Hebel.
Ruderwege an der Fernsteuerung bei 50 %, 80 % Expo auf Höhe!!!
=> Ruderausschläge nicht sichtbar.

Wirft man kräftig, drückt gleich ein wenig an, kommt man in einen schnellen, garnicht mal schlechten Gleitflug.
Mit den nicht sichtbaren Höhenruderausschlägen, darf man auch minimal ziehen, um den Flug nach oben abzulenken.

Zieht man marginal, wird die Fuhre marginal zu langsam, kommt das gehoppel wieder. Schlimm ist das nicht. Die Qirkung von HR und QR ist mäßig dahin, aber richtig kritisch, wird es komischer Weise nicht :-)
Man hoppelt hochfrequent in flachem Winkel dem Boden entgegen.

Ich glaub ich werde das Teil das nächste mal bei einem mittleren Orkan am Hang testen. Weiträumig fliegen, laufen lassen, laufen lassen, laufen lassen. Könnte was werden.

Gedacht hatte ich das als DLG. Hab ich probiert, no way. Dämpfungsfläche vermutlich zu klein, stellt sich doll quer, man schafft mehr Höhe im Speerwurf. Schade!
Außerdem einfach viel zu schnell unterwegs.

Danke nochmal für alle Tipps und Anregungen!
Viele Grüße,
Norbert
 
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