Einstieg in den Segelkunstflug

kaio

User
Moin,

ich brauche mal euren Rat. Ich würde gerne in den Segelkunstflug einsteigen und überlege intensiv welches Modell sich eignet. Mein Ziel ist es die DMFV Akrosegelflug Programm fliegen zu können. Rollen, Loopings, Turns kann ich mit den jetzigen Modellen ganz ok fliegen (eher Thermiksegler). Mein Ziel ist nicht (ersmal) bei den Meisterschaften mit zu fliegen.
Meine aktuelle Überlegungen sind (ich suche Modelle zwischen 3,5m-5m):

Swift - Der Klassiker. Am liebsten natürlich den Bruckmann 4,8m Swift. Aber das tut in der Finanzkasse doch heftig weh. Daher evtl. den Topmodel Swift mit 3,75m. Taugt dieser was? Eignet er sich für mein Ziel?

Pilatus B4 - Sehr schönes Modell. Z.b. die 4,5m Variante von Topp Rippin. Vom Budget ok.

SZD-54 Perkoz - Ich hätte bei dem Flieger die Gelegenheit ein wirklich exzellentes Modell kaufen zu können. Die Bauqualität ist wirklich top und der Flieger eignet sich für Thermik sowie auch Kunstflug. (Mimodel).

Ich freue mich über eure Meinungen!

Besten Dank,

Kai
 

Börny

User
Servus Kai,

schau doch einfach mal bei dem einen oder anderen Segelkunstflugwettbewerb vorbei, schau wie und was da so geflogen wird und unterhalte Dich mit den Piloten. Wirst sehen, das ist eine sehr freundliche, hilfsbereite und offenen Gemeinschaft.

Ich habe in der Vergangenheit mit meinem RoWi Swift S1 oft das Sportprogramm aus 2011/2012 trainiert. Der Kollege mit Wettbewerbserfahrungen, mit dem ich trainiert hatte, hat u.a. auch einen RoWi Swift S1. Günstig in der Anschaffung, viel zu bauen aber sehr gut geeignet für den Segelkunstflug.

Das Buch von Andi Schaerer kann ich Dir wärmstens empfehlen.
 

kaio

User
Hallo Börny,

danke für die schnelle Antwort. Der Tip mit dem Buch is super, habe ich gleich mal bestellt! :-)

Den Rowi Swift hatte ich auch schon ein paar mal gesehen, aber wo genau kann man den bekommen? Google ist da nicht gerade hilfreich bei...

Vg,

Kai
 

Börny

User
...aber Wohnadresse, Telefonnummer und sogar die Emailadresse sind gleich geblieben. Also immer noch drei Kontaktmöglichkeiten. Zu viel oder zu profan ;) ? Es gibt tatsächlich Leute, die schaffen entweder in ihrer Werkstatt oder gehen fliegen anstatt sich mit bunten Bildchen und nichts sagenden Überschriften auf Internetseiten zu beschäftigen :)...

Also zur Beruhigung aller: RoWi Modellbau ist nach wie vor existent und kann liefern.
 

Papa14

User
Ich würde gerne in den Segelkunstflug einsteigen und überlege intensiv welches Modell sich eignet. Mein Ziel ist es die DMFV Akrosegelflug Programm fliegen zu können. Rollen, Loopings, Turns kann ich mit den jetzigen Modellen ganz ok fliegen (eher Thermiksegler). Mein Ziel ist nicht (ersmal) bei den Meisterschaften mit zu fliegen.
Meine aktuelle Überlegungen sind (ich suche Modelle zwischen 3,5m-5m):
Hai Kai,

ich schließe mich der Fragestellung im Großen und Ganzen an .... ähnliche Überlegungen habe ich auch schon seit geraumer Zeit.

Meine Erkenntnis bislang dazu ist:
Mit 3,5-4,5m Seglern kannst du das Unternehmen so gut wie knicken, die Segler in der Größenordnung sind entweder zu schwer oder haben das falsche Profil oder sind zu klein oder alles zusammen. Für das Akroprogramm brauchst du ziemlich viel Ausgangshöhe. Ich schätze mehr als 300m, damit muss ein großer Flieger her oder du brauchst einen Feldstecher. Durchzug soll er haben, aber zu schwer darf er nicht sein, also ein dünnes Profil. Ein kunstflugtaugliches Profil hat gute Eigenschaften in negativen Figuren und weniger Auftrieb im Normalflug. Also wieder leicht ... und trotzdem groß. Die optimale Größe passt wieder in kein Auto - und damit nicht in die Geldbörse. Also so richtig losgehen tut es mit Modellen ab 5m (Ich hoffe, ich habe das komprimiert soweit brauchbar dargestellt :)).

Knapp unter 5m gibt es den Bruckmann Lunak, vielleicht wäre der ein guter Ansatz: https://www.modellbau-bruckmann.at/lf-107-lunak/
Oder eine Fox mit 4 oder 5m von Gritsch: http://www.modellbau-gritsch.at/Unsere-Modelle/4-m-Fox-Voll-GfK/

Die 4m Lunak von Reichard ist recht nett, aber saubere Figuren damit fliegen ist nicht ganz einfach. Mit einem 4m Salto kann man zwar brettern und großräumige Figuren fliegen, aber viele kleine enge Figuren bei weniger Fahrt gehen nicht. Selbes gilt für eine 3m Fox.
 

Papa14

User
Also zur Beruhigung aller: RoWi Modellbau ist nach wie vor existent und kann liefern.
Das ist schön zu hören - aber was nützt das, wenn man nicht weiß, was produziert wird? Auf einer Webseite kann man zumindest Eckdaten und Preis, sowie Lieferzeit angeben. Was ist daran profan, wenn man sowas wissen will?
 

kaio

User
Danke für das Teilen deiner Erfahrungen, ich muss mich da wohl noch mehr rein denken und mehr mit Beschäftigen!
D.h. Auf den Wettkämpfen werden dann hauptsächlich die großen Segler >5m geflogen?
Ich habe Rowi vorhin eine Email geschrieben, mal schauen was er antwortet. Email ist doch durchaus ein guter Weg.

Vg!
 

Börny

User
...und genauso gut kann man das am Telefon, via Email oder beim perönlichen Gespräch vor Ort ;). Sämtliche Eckdaten und viele Erfahrungsberichte findest Du in der von mir eingangs genannten Diskussion >>klick<<.

Viele nützliche Informationen, auch zu den eingesetzten Modellen, sind u.a auch >>hier<< zu finden. Sozusagen aus erster Hand :).

Und das hier:
Mit 3,5-4,5m Seglern kannst du das Unternehmen so gut wie knicken, die Segler in der Größenordnung sind entweder zu schwer oder haben das falsche Profil oder sind zu klein oder alles zusammen. Für das Akroprogramm brauchst du ziemlich viel Ausgangshöhe. Ich schätze mehr als 300m, damit muss ein großer Flieger her oder du brauchst einen Feldstecher.
kann ich so nicht stehen lassen. Hast Du den RoWi Swift schon einmal draußen auf dem Flugplatz gesehen? Da bekommst Du weder beim Einflug, liegt in der unlimited Klasse übrigens bei 500m, noch beim Fliegen des Programms irgendwelche Schwierigkeiten. Mein ehemaliger Trainigspartner ist schon Wettbewerbe mit einer 4m-Fox geflogen. Nicht mal unerfolgreich. Auch das geht.

Selbstredend muss das Modell geeignet sein für den Wettbewerbssegelkunstflug, da gebe ich Dir recht. Daher ja auch meine Verweise in die Szene. Aber entscheidend ist, wie fast immer, nicht das Modell alleine. Sondern der Pilot und wie er mit seinem Modell zurecht kommt. Da hilft nur fliegen, fliegen und nochmals fliegen...;)
 

kaio

User
Danke Börny, ich lese jetzt fleißig die verlinkten Threads.

Hat jemand noch Infos zum Thema Pilatus B4 oder dem Perkoz?

Vg!
 
Hallo Kai

Ich werde nächstes Jahr die Fliegerland 5m B4 - Link hier - fliegen. Allerdings nicht wettbewerbsmässig, sondern primär am Clubhang, zu starten mit Flitsche, oder nach dem Schleppen.

Ob diese B4 mit je nach Ausbau ca. 13 kg Fluggewicht für das DMFV-Flugprogramm taugt, kann ich dir aber nicht sagen. Mein Vorschlag: Ruf den Reiner Pfister - ist meines Wissens auch hier im Forum - doch gleich an:

Reiner Pfister, Sinsheimer Strasse 2, 69181 Leimen-St.Ilgen, Telefon: 06224 / 82675, E-mail: info@fliegerlandshop.de

Ich persönlich finde die B4 einfach schön, sie hebt sich ab von anderen 'weissen' Segelflugzeugen ab und ..... war ein Schweizer Qualitätsprodukt in den 70ern. Die Lizenz hat dann Pilatus in Stans dann irgendwann mal nach Japan verkauft.

PS: Die B4 im Avatar ist eine ca. 25 Jahre alte 4.3m Büchele B4, gekauft dank diesem Forum hier vor zwei Jahren!

Gruss aus dem Berner Oberland
Daniel
 

Papa14

User
Hast Du den RoWi Swift schon einmal draußen auf dem Flugplatz gesehen?
Mangels Information habe ich ihn weder am Platz, noch auf einer Webseite gesehen, noch auf einer Preisliste gesehen. alle Rückfragen nach Eckdaten verhallen hier mit Verweis auf eine Mailadresse.

500m Einflughöhe gibt es bei uns in AT allenfalls bei angemeldeten Bewerben, der Normalsterbliche darf nur 150m aufsteigen, mit einigem Aufwand dürfen Clubs um 300m ansuchen. Mit einem 4m Segler sind 500m schon so hoch, dass ein kontrollierter Kunstflug oder Einschätzung der Figuren nur Kaffeesudleserei ist. Die Szene ist bei uns so dünn, da kommt man nicht einfach mal auf einen Sprung vorbei und sieht zu, mit muss man mit der Lupe suchen. Sorry, wir kochen hier nur mit Wasser. 🙃
 

Börny

User
...Mit einem 4m Segler sind 500m schon so hoch, dass ein kontrollierter Kunstflug oder Einschätzung der Figuren nur Kaffeesudleserei ist.
...bei beispielsweise einer hoch gestreckten ASW22 oder ETA in 4m mag das je nach Sichtverhältnis sein. Ein Kunstflugsegler hingegen vom Typ Fox oder Swift hat bei 4m Spannweite immer noch eine Flächentiefe wie ein Bügelbrett. Glaub‘s einfach, das sieht man.

Die Programme sind im Segelkunstflug für Einflugshöhen von 400m, bzw.500m geschrieben. Ist halt so. Piloten wie Punktrichter kommen damit klar, wie man sehen kann... ;)
 

Papa14

User
Ich würde gerne meine Erfahrung erweitern ... deswegen habe ich mich an die Fragestellung angeschlossen.

Vom Rowi Swift findet man nicht allzuviel Informationen. 4,25m SPW ... 12,5kg Gewicht, kann das stimmen? Damit ist er mit der 1:3 L213 vergleichbar, die hat bei mir 14kg (mit FES). Das ist - soweit ich das bisher erlesen konnte - eigentlich zuviel für ein Akro Programm. Damit kann man schön ballern, aber für enge, langsame Figuren zu schwer. In Sachen Einstiegshöhe - naja, wie gesagt, die wäre bei uns schwer illegal. Würde ich trotzdem mit der L213 in 400-500m herumturnen, wäre das erkennen und erfliegen schon schwer ... wie gesagt, alles hypothetisch, ist ja bei uns nicht erlaubt.

Ich lese dann mal mit, welche Vorschläge noch kommen ... :cool:
 

Börny

User
Vom Rowi Swift findet man nicht allzuviel Informationen. 4,25m SPW ...
...also wenn die oben genannte Diskussion nicht genug Information ist, dann weiß ich es auch nicht :rolleyes: (18 Seiten mit 350 Beiträgen...)
Aber gut, >>hier<< ist noch ein Suchbild, auf dem es einen RoWi Swift S1 zu sehen gibt.

12,5kg Gewicht, kann das stimmen?....Das ist - soweit ich das bisher erlesen konnte - eigentlich zuviel für ein Akro Programm.
...ja, das Gewicht stimmt. Und nein, es nicht zuviel. Ganz im Gegenteil. Aber gut, Du hast das Modell beim Durchfliegen eines Segelkunstflugprogramm weder gesehen, noch hast Du das bisher mit einem adäquaten Modell selbst ausprobiert.

...Ich lese dann mal mit, welche Vorschläge noch kommen ... :cool:
...und das ist ein weiteres Problem: Du kannst Dir zwar viel Wissen anlesen, aber das hilft Dir nicht, wenn Du es nicht in der Praxis umsetzt. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Sauberen Segelkunstflug kann man nicht in der Theorie erlernen. Es hilft nur draußen auf dem Flugplatz fliegen, fliegen und nochmals fliegen. Sowie auch entsprechende Trainingslager und Wettbewerbe besuchen. Da erfährt man im Gespräch mit den Teilnehmern richtig viel und sieht vorallem was.

Stichwort "lesen": Wenn Du die ebenfalls oben genannten Berichte des DMFVs liest, findest Du auch, welche Modelle dort eingesetzt werden. Also recht viele Vorschläge auf einmal ;). Und jeder aktive Segelkunstflugpilot hat gute Gründe, genau das von ihm gewählte Modell zu fliegen. Es entscheidet nicht das Modell alleine, aber das hatten wir ja auch schon...


Daher mein Tipp: Es kommt der Winter, lies das Buch von Andy Schaerer und baue bis zum kommenden Frühjahr das Modell Deiner wahl. Wegen mir auch die große Valenta L-213 oder eines aus dem Hause Bruckmann. Und dann flieg sie! Wenn Du ernsthaft interessiert ist, dann reist Du halt mal zu einem der Wettbewerbe in der BRD oder der Schweiz. Das lohnt mehr, als seitenlanges Schreiben...
 
Zuletzt bearbeitet:

Papa14

User
...ja, das Gewicht stimmt. Und nein, es nicht zuviel. Ganz im Gegenteil. Aber gut, Du hast das Modell beim Durchfliegen eines Segelkunstflugprogramm weder gesehen, noch hast Du das bisher mit einem adäquaten Modell selbst ausprobiert.

...und das ist ein weiteres Problem: Du kannst Dir zwar viel Wissen anlesen, aber das hilft Dir nicht, wenn Du es nicht in der Praxis umsetzt. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Sauberen Segelkunstflug kann man nicht in der Theorie erlernen. Es hilft nur draußen auf dem Flugplatz fliegen, fliegen und nochmals fliegen.

... und baue bis zum kommenden Frühjahr das Modell Deiner wahl. Wegen mir auch die große Valenta L-213 oder eines aus dem Hause Bruckmann. Und dann flieg sie! Wenn Du ernsthaft interessiert ist, dann reist Du halt mal zu einem der Wettbewerbe in der BRD oder der Schweiz. Das lohnt mehr, als seitenlanges Schreiben...
Ich bin nicht der TO, deswegen habe ich geschrieben "ich schließe mich der Fragestellung im Großen und Ganzen an". Meine Ambition reicht sicher nicht (mehr) für einen Wettbewerb, ich versuche beim Fliegen Stress ab- statt aufzubauen. ;-)

Aber ich verfolge die Akro-Szene mit Interesse, auf YT, in Schwabmünchen, seltener im eigenen Club. Mir gefällt der Flugstil einfach, die (scheinbar) engen und langsam geflogenen Figuren haben einen eigenen Charme. Die große L213 fliege ich schon, mit der kann man mit Tempo schöne großräumige Figuren fliegen, die typischen (langsameren) Akro Manöver sind nicht wirklich drin. Ich fliege sie mit FES, dadurch ist sie nochmals schwerer, aber ich bin unabhängig von Schleppern und kann bei weniger Aufstiegshöhe weniger Figuren fliegen. Die 4m Lunak fliegt viel zu wenig neutral und hat zu wenig Durchzug.

Aber genug von mir - ich wollte den Fred nicht kapern. Ich lese trotzdem da und dort mit und wenn mich ein Modell oder ein Thema besonders interessiert, verfolge ich das weiter.
 

kaio

User
Ich werde nächstes Jahr die Fliegerland 5m B4 - Link hier - fliegen. Allerdings nicht wettbewerbsmässig, sondern primär am Clubhang, zu starten mit Flitsche, oder nach dem Schleppen.
Ich persönlich finde die B4 einfach schön, sie hebt sich ab von anderen 'weissen' Segelflugzeugen ab und ..... war ein Schweizer Qualitätsprodukt in den 70ern. Die Lizenz hat dann Pilatus in Stans dann irgendwann mal nach Japan verkauft.
Gruss aus dem Berner Oberland
Daniel

Danke Daniel für die Info. Die B4 ist tatsächlich ein sehr schönes Flugzeug und definitiv eine Überlegung wert.
Auch allen anderen danke ich für die "rege" Diskussion.

Börny, das von dir empfohlene Buch ist gestern angekommen und wird in den nächsten Tagen gelesen. Ich denke dort werde ich eine Menge Informationen herausziehen welche mir bestimmt helfen werden in die richtige Richtung zu kommen.
Ich werde auch versuchen mal einen Wettkampf zu besuchen, leider sind diese von Berlin aus recht weit weg, aber vielleicht klappt das in der nächsten Saison.

Tendenziell ist, wenn man alle Quellen betrachtet, sowie die Ergebnisse der Akro Wettkämpfe, der 5,8m Bruckmann Swift wohl das Maß der Dinge.

Da ich wirklich erstmal nur einsteigen will, ohne gleich ein großes Vermögen auszugeben, um dann vielleicht festzustellen dass ich zu blöd bin, wird es wohl nicht gleich der große Bruckmann Swift werden. Aber vielleicht der "Kleine". :cool: Oder die Foka, welche sich im Zweifel auch schön in der Thermik fliegen lässt.

ROWI hatte ich gleich vor ein paar Tagen angeschrieben und bisher keine Antwort erhalten. Gibt es noch weitere Alternativen im Bereich 4-5m die nicht allzu teuer sind? (max. 1500€). Es darf auch gerne ein Modell sein bei dem noch viel gemacht werden muss, ich bin ja auch Modellbauer... :cool:.

Besten Dank,

Kai
 
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