Elektronische Sichtbarkeit und U-Space

Guten Morgen Compositas,

klar ist das alles viel komplexer. Da hast du vollkommen recht. Ich bin in der Hinsicht auch kein Anfänger und hab mit Absicht extra arg überspitzt geschrieben. Und ich sage explizit nicht, dass alle schlechte Absichten haben. Wahrscheinlich der größte Teil von uns ist unbewusst oder bewusst lediglich Getriebener, ohne sich davon lösen zu können. So bleibt doch letztlich nichts anderes übrig, als mitzumachen und das beste für sich rauszuschlagen. Aber genau da fangen ja viele der Probleme erst an.

Unabhängig davon verstehe ich nicht, wieso alles bis ins Nirvana geregelt und verordnet werden muss. Nehmen wir nur dieses Thema: Die Frage lautet, wieso muss da jetzt plötzlich alles komplett neu und völlig anders novelliert werden? Im Normalfall kommen jetzt die üblichen Headlines und Schlagwörter. Nichtssagend oder Oberflächlich wie z.B: Einheitlichkeit//veraltet/Anpassung an neue Technik usw... und vor allem mein Lieblingsspruch: "klarer geregelt".
Im Zweifel nimmt man halt noch locker flockig das Totschlagargument "mehr Sicherheit" mit dazu.

Mir stellen sich die Fragen:
- Wars vorher wirklich so unsicher? Und kanns jetzt auf keinen Fall mehr so weiterlaufen wie bisher?
- MUSS ich wirklich versuchen, ALLES unter einen Hut zu bekommen? Reichts denn gar nicht, dass problemloses so weiterläuft wie bisher. Man könnte bei solchen Themen doch auch einfach "Ausnahme" mit dazuschreiben und lässts laufen, wie es gut funktioniert hat.

Zweifelsfrei steht fest: Wir leben in einer von Lobbyismus und Geld getriebenen Gesellschaft. Und das nicht erst seit gestern. So handeln wir letztlich auch. Sowohl bewusst wie unbewusst. Grundsätzlich wäre das alleine ja noch im tolerablen Bereich. Bis zum gewissen Grad macht das ja auch Spaß. Auch Lobbyismus ist per se nicht grundsätzlich schlecht. In gemäßigten Teilen und Themen sogar von Vorteil. Aber verhältnismäßig wenige in rein materiellen Absichten kriegen halt einfach den Kragen nicht voll. Und da meine ich jetzt nicht nur das reine Geld, sondern eher Geltungsdrang, Interessendurchsetzung und Lobbyzwang. Bei all den großen Themen, stehen immer knallharte Interessen und Kohle im Vordergrund. Diese zwei werden aber gerne in den Hintergrund verschoben. Vor allem versteckt man sie gerne hinter der Sicherheit. Auch um unliebsame Äste bedenkenlos abschneiden zu können. Denn ohne Sicherheit werden viele Vorhaben sofort in der Luft zerlegt.
Und bei all dem geschrieben sind jetzt die von Verantwortungsabschieberei und Regulierungswahn getriebenen wie in Beitrag 9 erwähnt, noch gar nicht dabei.

Wenns um echte Sicherheit geht, bin ich voll dabei. Aber leider wird der Begriff Sicherheit immer häufiger nur schwammig definiert, umfahren oder mit seltsamen und realitätsfremden Argumenten gerechtfertigt. Vieles was eigentlich Sicherheit bringen soll, bringt in der Realität nichts. Zumindest nichts außer Mehraufwand. Und Beispiele dafür könnte ich massenhaft aufzählen.

Es geht mir vieles einfach am gesunden Menschenverstand vorbei und es wird immer schwieriger, der immer mehr werdenden Regelflut gerecht zu werden.

Liebe Grüße :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Zweck ist unverkennbar dass hier lediglich erkannt wurde dass Systeme schwer zu realisieren sind die Traffik zuverlässig erkennen.
Nun wird, entgegen vorangegangener Beteuerungen, dem Modellflieger aufgebürdet was die Autonomflieger nicht hinbekommen einzurichten.
Eindeutige Parallele zu den tollen autonomen Autos, bei denen immer der Fahrer (der ja eigentlich Passagier ist) der Verantwortlich ist für die "tolle Konstruktion" des Autobauers. Auch hier bekommt man das nicht annähernd betriebssicher hin, daher muss der Fahrer überwachen und eingreifen.

Wirtschaftliche Interessen, aber keine echte Notwendigkeit.
Man darf raten wer sich da durchsetzen wird. ;)
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Der Zweck ist unverkennbar dass hier lediglich erkannt wurde dass Systeme schwer zu realisieren sind die Traffik zuverlässig erkennen.

Es geht um den Flug von Modellen. die nicht an U-Space teilnehmen in als U-Space ausgewiesenen Lufträumen.

Legt man diese beiden Statements zusammen, erscheint doch die DMFV-Lösung mit der Droniq-App als sinnvoll.

Zumindest für diejenigen welche im als U-Space ausgewiesenen Luftraum mit ihren Modellen fliegen wollen.
Es bleibt dann Aufgabe des Operators den entsprechenden Bereich des U-Space zu sperren.
Ob das jetzt eine europäische Lösung ist, soll erst mal egal sein.

Man liest ja im verlinkten Artikel von Arno, wie das BMVI die europäischen Regelungen mit einbezieht.
 
@ Roland, so formuliert stimme ich dir in vielem zu. Ich bin der Meinung, dass hier derjenige in der Pflicht sein muss, der den Bedarf meldet. Und auch dafür bezahlen muss. Das heißt: Kosten müssen ausschließlich von denjenigen Betreibern entrichtet werden, die den U-Space auch zum Nutzen beanspruchen. Ebenso befurworte ich absolut keinen "Transponder"-Zwang in Modellen, weder innerhalb noch außerhalb von U-Space Bereichen. Grund: diese Systeme verursachen Kosten und Aufwände (Verstoß gegen Verursacherprinzip siehe oben), v.a. aber muss ein Missbrauch zur anlasslosen Überwachung verhindert werden. Hier sehe ich das größte Problem und die im Link ausgegebene Aussicht auf automatisierte Flugbücher etc. als hochproblematisch an. Da gibt es zu bevorzugende Alternativen, siehe ebenfalls o.g. Links. Für die Kosten für alternative Systeme gilt dito das Verursacherprinzip, hierauf sollten sich die Verbände klar konzentrieren.
Dennoch stimme ich auch den Aspekten von Frank zu, dass es sinnvoll ist nicht kategorisch technische Möglichkeiten abzulehnen sondern den Werkzeugkasten voll zu lassen. Ich denke, wir sollten die Argumente ergebnisoffen diskutieren, evtl. Meinungsänderungen inklusive...
 
Ebenso befurworte ich absolut keinen "Transponder"-Zwang in Modellen, weder innerhalb noch außerhalb von U-Space Bereiche

Nur wie soll dann Modellflug auf der grünen Wiese über 120m innerhalb eines U space erkenntlich gemacht werden?
Gleiches gilt für Para, Drachen, Ballon, Segelflug bei Aussenlandung,… Alles Luftsportarten die von U space mal betroffen sind.

Bin gespannt welche Art, Gerät für diese Erkenntlichmachung früher oder später (leider) vorgeschrieben wird.
 
Droniq-App?
Warum soll das keine Lösung sein?
zum Beispiel. Zumindest muss man von Beginn an ganz klar und ehrlich über die Risiken der remote conspicuity reden und Grenzen hinein interessenvertreten! Sonst wird es keine Akzeptanz geben. Ich sehe da noch deutlichen Nachholbedarf, bzw. wenn ich mir die o.g. Darstellungen anschaue, bin ich mir nicht sicher ob diese Interessen von allen Akteuren in der EMFU ausreichend gewürdigt werden. Wie gesagt, keine kategorische Ablehnung, aber sehr kritischer Blick. Vor allem aufgrund der Erfahrungen, die wir u.a. in Frankreich sammeln durften...
 

aue

User
Unabhängig davon verstehe ich nicht, wieso alles bis ins Nirvana geregelt und verordnet werden muss.
V.a. durch die zu erwartende Zunahme von Drohnenverkehr wird der Luftraum enger und bedarf zusätzlicher Regulierung. Wie schon bei EU-DVO 2019-947 ist der Ansatz des DMFV auch hier, Neuregulierungen nur auf das wirklich nötige Maß zu reduzieren. Die Verwendung der angestrebten Lösung aus der Zusammenarbeit mit Droniq soll möglichst einfach, ohne Zusatzgeräte und für Modellflieger freiwillig sein. Sie soll nach Möglichkeit nicht mit Zusatzkosten verbunden sein. Wenn das durch den Einsatz einer App auf dem ohnehin vorhandenen Smartphone möglich ist, finde ich das eine wirklich akzeptable Lösung.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

nun ist es ja so, dass lt. Frank der Modellflug von U-Space nicht betroffen ist. Außer man fliegt mit einem Modell im U-Space.

So man dies vor hat, kann man sich in der Droniq-App anmelden.
Folglich wird ein Operator für den U-Space diesen Luftraum sperren.
So weit die Theorie.

Eine entscheidende Frage ist aber, wer legt fest wo ein U-Space ist. Dazu gibt der Beitrag im Link von Arno Aufschluss.
Zitat daraus:
Ein von Droniq und DFS entwickelter Kriterienkatalog soll bei der Bewertung helfen, wann und wo die Einrichtung eines U-Space Gebietes sinnvoll ist.

Hier sollte es klingeln. Wer hat eine enge Zusammenarbeit mit Droniq angekündigt?

Mit dieser Betrachtung sehe ich durchaus unsere Interessen, zumindest in konstruktiven Gesprächen, gesichert.

Optimistisch betrachtet, wären damit unsere Interessen in einem Bereich gesichert, aus dem wir als „Modellflug raus“ sind. Zumindest auf nationaler Ebene.
 
nun ist es ja so, dass lt. Frank der Modellflug von U-Space nicht betroffen ist. Außer man fliegt mit einem Modell im U-Space.
Ich finde die Verwendung des Begriffes "U-Space" in unterschiedlicher Bedeutung (einmal als Bezeichnung für das Regularium, gleichzeitig als Bezeichnung für den entsprechenden Luftraum) unglücklich, verwirrend und zu Missverständnissen führend.
Ich möchte anregen, in Beiträgen der weiteren Diskussion zu präzisieren, ob das Regularium zu U-Space gemeint ist oder der Luftraum selbst.
Das bedeutet zwar etwas mehr Tipserei, hilft aber der Verständlichkeit der Argumente und Standpunkte ungemein und verhindert Abschweifungen der Diskussion durch Missverständnisse.

Gruß
Eddie
 
...als „Modellflug raus“ sind. Zumindest auf nationaler Ebene.
das ist der springende Punkt. Was, wenn hierzu anderslautende Vorgaben auf europäischer Ebene folgen? Ist so ein europa-einheitlicher Weg wie von Frank vorausgesetzt tatsächlich zwingend nötig (ich hoffe ich habe ihn hier richtig interpretiert?). Oder anders gefragt: sollte man auf europäischer Ebene etwas erarbeiten oder lässt man's besser bleiben und belässt es in nationaler Verantwortung?...
 

DD8ED

Vereinsmitglied
das ist der springende Punkt. Was, wenn hierzu anderslautende Vorgaben auf europäischer Ebene folgen? Ist so ein europa-einheitlicher Weg wie von Frank vorausgesetzt tatsächlich zwingend nötig (ich hoffe ich habe ihn hier richtig interpretiert?). Oder anders gefragt: sollte man auf europäischer Ebene etwas erarbeiten oder lässt man's besser bleiben und belässt es in nationaler Verantwortung?...
Wie schon weiter oben erwähnt:
Das Thema liegt ausschliesslich in der Hand der EASA. Es gibt keine nationale Verantwortung und keinen nationalen Sonderweg.
 
Bitte löse den Widerspruch auf. Ich kapiere es nicht. Warum kann D die U-Space Kriterien nicht national festlegen? Belgien zum Beispiel wollte doch auch flächendeckend den unteren Flugraum als U-Space deklarieren 🤔
 

maddyn

User
hi

das heist doch, das die ganze heuchlerei mit dem verbandsgebungenen regel für wald und wiesenflieger fürn a... sind
und eigentlich nur eine übergangslösung
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Bitte löse den Widerspruch auf. Ich kapiere es nicht. Warum kann D die U-Space Kriterien nicht national festlegen? Belgien zum Beispiel wollte doch auch flächendeckend den unteren Flugraum als U-Space deklarieren 🤔
Es gibt keinen Widerspruch. Die Definition, wo U-Space ist, ist das eine paar Schuhe und nationale Aufgabe. Welche Regeln für den Flug in U-Space gelten, liegt nicht in nationaler Kompetenz sondern bei der EASA. Das ist ein anderes Paar Schuhe. Und Letzters ist hier das Thema.
Wenn du das anders siehst, begründe es.
Denk mal über den Unterschied von Ausweisung von Lufträumen als U-Space und dem Thema elektronische Sichtbarkeit in U-Space nach.
 
Wenn ich da so mitlese , habe ich den Eindruck , der Modellflug regelt sich zu Tode :confused:
(das sich bei so vielen Unannehmlichkeiten kein nennenswerter Nachwuchs findet , dürften dies diversen Regularien noch verschärfen)
mfg
Werner
 
Es gibt keinen Widerspruch. Die Definition, wo U-Space ist, ist das eine paar Schuhe und nationale Aufgabe. Welche Regeln für den Flug in U-Space gelten, liegt nicht in nationaler Kompetenz sondern bei der EASA. Das ist ein anderes Paar Schuhe. Und Letzters ist hier das Thema.
Wenn du das anders siehst, begründe es.
Denk mal über den Unterschied von Ausweisung von Lufträumen als U-Space und dem Thema elektronische Sichtbarkeit in U-Space nach.
Letzteres ist noch nicht geregelt und daher die Bitte, o.g. interessen zu vertreten. Und es ist sehr wohl auch interessant, welche Ausdehnung U-Space in welchem Land erreichen soll.
Man könnte fast den Eindruck bekommen, innerhalb der Interessenvertretungen gäbe es ein Interesse daran, elektronische Bordgeräte ("Balise") zur conspicuity zu etablieren und möglichst europaweit verbreiten...🤔🧐
 
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