Hallo Uwe,
ich habe in den späten 80ern des letzten Jahrhunderts zwei Elfen gebaut, inspiriert durch den Artikel in Curt Wellers Buch. So weit mir bekannt, war das der erste Winglet-Pfeil und damit eine revolutionäre Konstruktion. Die Elfe war mein zweiter Nurflügel, und ich hatte nicht wirklich viel Ahnung.
Das erste Exemplar war nach Plan gebaut, Styropor/Furnier, mit diagonalem 80er Gewebe überzogen, ohne Holm. Die Flächenbelastung lag bei 35g/dm², also etwa 50% über Curts Angabe.
Ich wurde nicht glücklich damit. In meiner Heimat fliegt man an kleinen, schlecht tragenden Hängen und landet mit Rückenwind. Am universellsten einsetzbar war damals ein F3J-Modell. Die Elfe fällt nicht in diese Kategorie, sie ist eher ein flotter Hansegler für die Tage, an denen man die Alpina auspackt. Sie hatte auch ein sehr giftiges Abreißverhalten im Langsamflug. Heute, etwa 20 Nurflügler später, frage ich mich, ob das nicht durch ein Stück Blei in der Nase behoben worden wäre. Jedenfalls lebte diese Version nicht sehr lange.
Version 2 hatte 3 Grad Schränkung und war gut zu fliegen. Bauweise: Styrodurkern, kein Holm, im Vakuum aufgepresstes GfK mit 300g/m² Gewebe, davon 220g längs und 80g diagonal. Flächenbelastung wieder bei 35g/dm².
Wiederum war zusehen, dass die Elfe in der Thermik nicht mit den üblichen 4m-Seglern mithalten konnte, obwohl diese wesentlich höhere Flächenbelastungen aufwiesen. Das lag wohl am Mangel an Ca und Streckung der Elfe. Auch ist das Original von Curt wesentlich leichter. Sie hat nie geflattert, außer einmal, als ein Servo locker war. Allerdings war es nur selten möglich, die beeindruckende Geschwindigkeit auszukosten, denn mangels Auftrieb kam ich selten auf eine große Höhe.
Ich habe sie dann verkauft an jemanden aus der sächsischen Schweiz, der mir dann begeisert von senkrechten Sturzflügen aus 300m berichtet hat. Interessant, was mit dünnen Profilen und ohne Holm und Kohle möglich ist.
Mein Fazit: Möglicherweise als flotter Hangsegler immer noch interessant. Man sollte jedoch die Auftriebsverteilung nochmal nachrechnen, ob es Spitzen an den Flügelenden gibt. Eventuell könnte man auch durchgehend ein modernes Profil nehmen, aber ist es dann noch eine Elfe2? Oder man nimmt ein auftriebsstärkeres Innenprofil (E176?) und mehr Schränkung, wie beim Excalibur von Schönherr, je nach Anforderung an die Thermiktauglichkeit.
Grüße,
Stefan
eine Form dafür gebaut, die würde ich gerne nutzen wenn ich mich entschließe eine zu bauen.
