Endleiste bei EPP-Segler dünner schleifen?

Hallo EPP-Segelflieger,

Ich habe neben konventionellen Seglern noch einige Schaumflieger im Hangar, die mir weiterhin gefallen und die ich gerne fliege. Aber die Endleisten der Flügel und teilweise der Höhen-/Seitenleitwerke sind teilweise grotesk dick, ich meine damit, ohne zu fantasieren 3 bis 9mm Dicke. Bekanntlich verschlechtern besonders im Schnellflug diese gewaltig die Widerstandsbilanz bzw. sie können schon gar nicht schnell geflogen werden. Ja, ich weiss, wer kommt denn schon auf die verrückte Idee mit Backpulverflieger sowas zu tun? Ich 🤣. Dabei geht es mir nicht um die Stabilität derselben, nur um die fliegerischen Auswirkungen.

Hat schon mal jemand versucht die Endleisten dünner zu schleifen und was hat es gebracht?

VG Werner
 

Nur dünn schleifen wir kein Erfolg bringen, wenn dann z.B. wie ich es bei Diesen, siehe Video, gemacht habe, CFK 160g im Vaccum mittels Mylarplatten gepresst.
oder klebe ein CFK Flachprofil z.B. 3x1mm an und schleife auf diese runter.
Aber ob das Modell dann schneller, besser fliegt?
Etwas schneller vielleicht, besser eher nicht!
 

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Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

die Dicke der Endleiste bei Schaumfliegern bringt Stabilität an der Endleiste.

Deshalb würde ich von hinten, einen Schlitz in die Endleiste über die gesamte Länge machen. In diesen Schlitz würde ich eine breite ca. 10x1mm CFK-Leiste kleben. Z.B. bei rund 2,5m Spannweite.

Die Position der CFK-Leiste sollte zum Profil passen. Also ca. ungefähr.

Danach das Profil auf diese Leiste hin verschleifen.
Allerdings handelst Du Dir damit das nächste Problem ein. EPP verschleifen ist Mist.
Mutig wie Du bist, könntest Du nach dem Verschleifen ein Backpapier auflegen und mit einem Bügeleisen das EPP bei moderater Temperatur anschmelzen.

Als erstes Versuchopfer würde ich mir einen Lidl-Glider oder vergleichbares nehmen. Da ist der Schaden gering. Aber aufpassen, die Materialien sind alle unterschiedlich geschäumt.

Viel Glück. ;)
 
Hallo Claus,
EPP schleifen ist wirklich knifflig, ich denke darum eher an schneiden. Die EPP-Scharniere sind eh am ausleiern, darum könnte ich sowohl die Wölbklappen wie auch die Querruder direkt auf der Bandsäge in meiner Endleistenfräsehaltevorrichtung auf Mass sägen. Kritischer wird es am Restflügel, dort bleibt wohl nur schneiden, wie auch schon beim Lidl…. Und ja, die Stabilität ist auch noch ein Thema. Ev. Ist es einfacher alles zu ersetzen mit einer ordentlichen Holzendleiste als im Schaum rumzuwühlen.
Darum ist ja auch eigentlich die Hauptfrage, wie fliegt so ein Ding nachher?
Besten Dank trotzdem Werner
 

DonM

User
Hallo zusammen,

ich habe es Quik and Dirty mit einer Balsaendleiste gemacht.

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Nun ich war am Deich damit und der Wind hatte um die 49kmh laut Windfinder und der Lidl Flieger macht sich Bestens.
Ob er damit schneller geworden ist, kann man schwer sagen. Fakt ist, das ich vorher um bei nahezu ähnlichen Wind immer
Ballast im Bauch hatte um überhaupt Vorwärtszukommen. Der Flieger stand fast immer auf der Stelle in der Luft um dann
plötzlich abzutauchen oder zur Seite zu drehen. Das ist jetzt vorbei und wenn ich ihn Anstoche dann geht es schnell ums
Eck ohne Ballast (den hatte ich zu Hause vergessen) und er zieht sogar durch. Nunja, wir Reden hier von 280gr. in der Luft
aber dafür Spaß für 10.😎😎😎

Er ist nicht mehr so Böenempfindlich und hat auch nicht das Eigenleben wie vorher. Steuerbarkeit jetzt auf den Punkt, es
hat etwas gedauert den optimalen CG zu finden mit der Flächentiefenverlängerung.

Spaßfaktor ist enorm mit dem Teil.

Hatte auch die Schwester dabei, die Nurflidl und bei gleichem Wind ging die sogar noch Zackiger weil das Leitwerk fehlt.

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Hier in den Niederlanden findet man immer einen Deich der von vorne angeblasen wird.

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Gruß

DonM
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Erfahrungswert!
Dann versuch ich mal eine dünne Carbonschiene zu erhalten, schneide die Ruder hinten ein und versenke den Carbonstab dort mit einigen Tropfen Zackkleber. Dann werde ich vermutlich die Ruder mit angelegten Führungsleisten auf „dünn“ schneiden, denke mal in Anbetracht des EPP auf 2-3mm. Falls nötig mache ich ev. noch eine V-förmige Bandage, mal testen ob Papier genügt, sonst Glas 50g/m2.
VG Werner
 
@Lidl
Hallo DonM,
Zwar etwas off topic, egal:
Lidl mit oder ohne Schwanz fliegt eigentlich immer, manchmal halt auch rückwärts, dann muss man halt in Ameisenkniehöhe fliegen, dann gehts meistens doch noch etwas vorwärts! 🤭
Meine Lidls haben dünne Endkanten mit ca. 3mm, der Nurflügler hat knapp 2mm, da Balsaholzendleiste. Bisher bin ich immer ohne Ballast geflogen, das hat mir gut gereicht. Wieviel Blei gibst Du bei, wenn‘s zackig um die Ecke gehen soll?
VG Werner
 

DonM

User
Hallo Werner,

meine Endkanten gehen auf 1mm runter am Lidl mit Verdrehfläche und im Bauch passen 3 Metallstücke mit insgesamt
ca. 120gr. und die habe ich sonst oft genutzt, nur diesmal leider vergessen 🤷‍♂️.
Mit 120gr. im Bauch kann der Wind auch schon heftiger werden und er geht vorwärts 😎.

Der Soeren hatte in seinem Ur Lidl Flieger auch ein Gewicht drin, was er zentral wenn die Haube geöffnet war einbringen
konnte, ich glaube es waren ca. 80gr.

Es sind einfach Spaßgeräte die viel wegstecken können wenn mal es ruppiger wird und im Kofferraum kaum Platz einnehmen
ich habe da eine Transportkiste dafür gebaut, die Nuridl findet immer auf dem Gepäck seinen Platz.

Jeder so wie er Mag.

Gruß

DonM
 

Dix

User
Ich habe es mit 1mm bzw. 1,2mm KohleStäbchen gelöst.

Vierkant wäre aerodynamisch natürlich besser. Aber das halte ich für vernachlässigbar bei einer Schaumwaffel. Viel spannender ist die nachfolgend erforderliche Gestaltung einer sauberen Profilkontur, da diese zuvor ja auf eine dicke Endleiste ausgelegt und gefertigt war. Aber auch da gilt: "Leave the Church in the Village..."

 
Ich habe mal einem Windrider Epp Fox eine vernünftige Oberfläche mit 50 Glas und dünnen Endleisten spendiert...der flog darauf keinen deut besser...als das Original...die Arbeit hätte ich mir sparen können.
Das ganze optimieren dieser Schaumwaffeln ist eher eine schöne Beschäftigungsterapie....die auch Spaß macht...aber wenig bis gar nichts an Leistung bringt.
Gruß Robert
 

DonM

User
Viel spannender ist die nachfolgend erforderliche Gestaltung einer sauberen Profilkontur
Absolut, jetzt am Lidl Flieger der alten Generation ist ein Flügel mit gerader Unterseite (ähnlich Clark Y) und da war es recht
einfach die Balsaendleiste anzukleben. Gerade Platte zum Ausrichten der Verklebung, an der Unterseite der dicken Endleiste
ein Klebeband angebracht auf ganzer Spannweite bis zum Knick. Darauf die Endleiste fixiert und dann aufgeklappt für
den Kleber aufzutragen (5min. Epoxi) und hochgeklappt und mit Klebeband fixiert fertig. Durch den Knick musste ich das
außen auch machen und konnte mich auf der verlängerten Innenseite Orientieren.

Quick and Dirty halt, hält seit vielen Jahren.

Gruß

DonM
 
Endleiste ausdünnen? :confused:

Hallo Robert & DonM

besten Dank für die Rückmeldung, demzufolge kann ich mir die Arbeit wohl sparen:
Also fliegen, bis das EPP total "zerknautscht" ist und dann gscheiten Flieger besorgen!
(Mein letzter noch vorrätiger & unverbauter Lidl hat knapp 3mm diche Endleiste :))
VG Werner
 

DonM

User
Hallo Werner,

habe noch 2 Schachtelneue Lidl Flieger von 2-3 Jahren damals gekauft und er hat eine 3mm Endleiste.
Die erste Lidl Generation hat eine 6mm Dicke Endleiste und da bot sich das an diese zu verlängern.
Wie schon gesagt, schneller kann ich nicht behaupten aber dafür präziser zu Steuern und Eigenstabiler.

Eine fertige Balsaendleiste dranbappen ist halt nicht so aufwendig, als zu beglasen oder ein CfK Endleiste mittig anzubringen
und beidseitig beizuschleifen. Aber das muss jeder für sich entscheiden was er da macht.

Ich weiß nur das der Nuridl auf der Fläche so kleine Nöppchen auf dem gesamten Flügel hat, ähnlich wie bei der Alula.

Vielleicht kann man es erkennen, da besteht ein unterschiedliches Hersteller Datum der Nuridl ist 1-2 Jünger.

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Gruß

DonM
 
Dicke oder doch dünne Endleiste? 🤔

Jetzt hab ich doch endlich den theoretischen Unterbau gefunden, der in der Theorie begründet, warum eine dünne Endleiste besser ist!
Im Video auf der letzten Minute wird es erklärt.
PS: Konnte mich aber noch nicht aufraffen, am EPP rumzuschnipseln, weil: Fliegt ja 🤣
VG Werner
 

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gaspet

User aktuell gesperrt
Hallo - Vergiss es einfach!
Ich habe genauso gedacht und mir zum Heron extra eine zweite Fläche besorgt.
Die eine wurde komplett original gelassen - fliegt wirklich hervorragend!!
Die zweite - zuerst habe die Endleiste dünner geschliffen (Sklavenarbeit) auf ca 2mm. Geflogen - bring absolut nichts.
Gut - dann noch mehr "Verbesserungen", den ganzen Flügel mit Laminierfole bespannt - schöne glatte Oberfläche, Fläche insgesamt steifer und robuster - Fliegen - fliegt eindeutig schlechter wie die Originale. Zwar geht der Heron damit etwas schneller (aber grundsätzlich ist beim Heron die Geschwindigkeit endlich und im Grunde zweitrangig. Aber wenn ich dann enger und langsamer kreise, fällt mir das Modell in die Kurve und die Strömung reißt deutlich schneller ab wie bei der unbehandelten Fläche!
Also, nichts "verbessern" - der Heron fliegt für ein Schaummodell sowieso überdurchschnittlich gut.
Ich hab mir jetzt den Lentus gekauft ( Mit meinem Heron wird jetzt hoffentlich Hans-Peter glücklich) - der kann alles noch besser - ich bin von der Thermikleistung begeistert - da kann meine Alpina 3001 nicht mithalten - die kann nur ein wenig schneller.
Gruß Peter
 
EPP-Tuning? :confused:

Hallo Peter,

besten Dank für deine "Erfolgsmeldung", beweist nur, dass im nichtlaminaren Flugbereich Reibung und Oberflächenrauhigkeit auch seine Berechtigung hat! (Das haben schon unzählige Amigos bewiesen, die mit Folie schlechter flogen als mit Haarlack auf der Folie)

Somit ist Dein Effort nicht für nichts gewesen, ich lasse es somit und erfreue mich an der gemästeten Endleiste und der buckligen Oberfläche, obwohl gerade der Lentus schon gwaltig flacher daher kommt als zB. Graupners Elektrojunior, den ich mindestens schon 10 Jahre mit Genuss fliege...

VG Werner
 
Steuerflächen dünn schleifen kann problematisch sein, ich hatte mal den HLK 31 von Banggood und die Steuerflächen durch Balsa ersetzt und super geschliffen, mit dem Ergebnis dass der Flieger nur noch schwer in die Luft wollte, die Steuerflächen kaum noch Wirkung hatten, über die Seite abgeschmiert, abgestürzt und auf dem benachbarten Feld verbrannt ist.
 
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