Epoxidharz mit kurzer Aushärtungszeit

[koacx]

Hallo,
für Reparaturen im Außenbereich suche ich ein Harzsystem, welches
a.) eine maximale Aushärtungszeit von ca. 12 Stunden besitzt und
b.) kalthärtend ab 5°C ist.
Es muss keine Luftfahrtzulassung vorliegen. Die "üblichen" Systeme von z B. R&G besitzen teilweise die Kalthärtungseigenschaften, allerdings liegen die Aushärtezeiten alle bei 24 Stunden.
Darum die Frage, ob jemand entsprechende Harze bzw. Lieferanten kennt?
Würde sehr helfen, vielen Dank!

Gruß Karsten

 

[Gideon]

Hallo Karsten,

bei 5 °C wird selbst das schnellste Harzsystem nicht nach 12 h einigermaßen angehärtet sein. Das liegt an der Natur der Sache. Eine Verringerung der Aushärtetemperatur um 10 °C verdoppelt die Reaktionsdauer. Epoxydharz L & Härter S wäre meine Empfehlung, das geht ab 5 °C los.

 

[koacx]

Hallo Gideon,
Danke für Deine Rückmeldung.
Na klar, bei 5°C wird nicht laminiert werden, so um die 10°C werden es dann schon sein. 5°C gibt halt R&G an.

Wichtig wäre für mich aber das Thema Aushärtungszeit, da die laminierten bzw. reparierten Teile nach 1 Nacht wieder genutzt werden müssen. Und da finde ich leider gerade keine passenden Systeme ...

 

[Gideon]

Nochmal: Wenn‘s bei tiefen Temperaturen schnell gehen soll, dann bleibt nicht genügend Zeit zum laminieren - zumal die Polymerchemie von der Reaktivität hier so oder so eingeschränkt ist. Wir sprechen hier bereits über die schnellstmöglichen Härter. Härter S basiert auf einer phenolfreie Mannich-Base, die auch zum Beschleunigen von Harzsystemen verwendet wird. Ich würde ein möglichst dickwandiges Laminat erstellen, um durch die Exothermie die Reaktion anzukicken.

Um was geht es denn konkret?

 

[HaWo]

Heizen geht nicht? Mit einer alten Glühbirne z.B. oder einem Lüfter.

 

[Eisvogel]

Wär Polyesterharz eine Alternative?

 

[koacx]

Danke für Eure Hinweise und Tipps!

Nee, heizen geht leider nicht bzw. nur sehr aufwändig, da sich die Bauteile "mitten in der Natur und weit weg von Infrastruktur" befinden und sich zudem nicht "separieren" lassen (geht um die Elemente einer Sommerrodelbahn)

Polyester hatte sich bei uns bei den Belastungen und dem Abrieb (erstaunlicherweise) nicht so gut bewährt, warum auch immer.

@oliverz hatte mir einen guten und interessanten Lieferantentipp gegeben, den wir nun einfach mal ausprobieren werden.

Dank an alle an dieser Stelle nochmals!

 

[Gideon]

Wär Polyesterharz eine Alternative?

Das geht erst ab 18 °C los.

 

[Eisvogel]

Das geht erst ab 18 °C los.

Ich hab "Auto-Reparaturharz" schon um die 0° verarbeitet. Zwar bei Sonnenschein aber auf hellem Untergrund. Ist trotzdem hart geworden und hat gehalten.

 

[speedy573]

Verstehe die Problematik nicht. Wenn geheizt wird geht doch ein "schnelles" Standard EP- oder auch UP Harz?
Die Bauteile sind doch eh aus Polyesther, dann kann man auch damit reparieren. Geht viel schneller mit Glasmatte. Atommischung UP mit zusätzlichen Beschleuniger und einen scharfen Härter dann ist die Temperaturthematik in den Griff zu bekommen; heizen macht trotzdem Sinn.

Bei Flugzeugreparaturen (mit zugelassenem EP) haben wir oft in einem primitiven Zelt aus Plastikfolie und Dachlatten gehärtet und getempert mit einem Heizlüfter.
Das "Zelt" kann man sehr einfach mit Gaffatape abdichten. Auch eine Umhausung mit Styroporplatten sollte kein unlösbares Problem sein.

Für outdoor dann entweder Generator und Heizlüfter oder eine Billig China Dieselheizung mit einer Autobatterie.

Zu einfach?

 

[Eisvogel]

Polyester hatte sich bei uns bei den Belastungen und dem Abrieb (erstaunlicherweise) nicht so gut bewährt, warum auch immer.

Ist Polyester wirklich weicher als Epoxy?
Ist die Haftung von Epoxy auf Polyester auch so gut wie 2x Polyester?
Epoxy ist doch weniger UV-stabil, könnte das evtl. ein Problem geben?

 

[WundererM]

Nylonplane, 4 Holzlatten und ne Heizkanone mit Gaskartusche... Damit ist ruck-zuck ein Bauzelt drübergespannt wo man für ein paar Stunden so 15 bis 20° halten kann damit das aushärtet.

 

[Gideon]

Die aminvorbeschleunigten und mit BPO-Paste gehärteten UP-Harze gehen natürlich auch bereits bei tieferen Temperaturen los, sind aber grundsätzlich weder besonders hydrolysebeständig, noch mechanisch einigermaßen brauchbar. Zudem wird eigentlich immer Härter überdosiert, sodass nie eine optimale Aushärtung passiert.

Epoxy ist schon gut, weshalb in der Bauchemie wegen den meist widrigen Umständen auf Baustellen eigentlich immer nur damit gearbeitet wird.