EPP-Fox mit 1m Spannweite im Eigenbau

Hallo Leute!

Da ich schon einen Motorbetriebenen Shocky zu Hause habe und auch recht begeistert von diesem Modell bin, war es für mich an der Zeit mal einen Shocky von Grund auf selber zu bauen :)

Am schönsten ist fliegen doch zu zweit und da mein Papa am liebsten Segelflugzeuge flog, war klar dass es ein kleiner EPP Segler werden soll damit ich ihn auch wieder für dieses Hobby begeistern kann. :p

Für mich war klar, eine Fox muss her!

Für den ersten Eigenbau entschied ich mich für einen Kreuzrumpf, da sich dieser Rumpf recht einfach bauen lasst (glaub ich mal) :D

Also hab ich gleich einen Plan gesucht, auf die richtige Größe gebracht, die EPP-Platten bestellt und die RC-Komponenten bestellt.

Endlich kann mit dem Bau begonnen werden! :cool:
 
Hier erstmal ein Plan der Fox


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weitere Bilder folgen :)
 
erstmal wurde alles mit einem cuttermesser und frischer klinge ausgeschnitten!

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danach die flächen mit pattex

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(kostengünstig im baumarkt erhältlich; allerdings nicht gerade leicht) ^^ eingestrichen.... 3-5min warten (da kann man schnell eine rauchen :) ) und dann sollte man aufpassen.... denn einmal den angetrockneten pattex schief angeklebt, ist es schwer das wieder gerade zu richten!
 
Zuerst habe ich die Querruder mit dem Cuttermesser schräg abgeschnitten, ...

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mit einem 80iger Schleifpapier geschliffen (bei den letzten 2-3 Zügen kam Schleifpapier mit einer 120er Körnung zum Einsatz).

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Mit transparentem Scharnierband wurden die Querruder und die Flügel verbunden. Auf dem EPP hielt dieses Band allerdings nicht so richtig. :rolleyes:
Einmal kurz mit dem Bügeleisen darübergestrichen und das Problem war gelöst. :)

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Die Flächen wurden ebenfalls mit Pattex angeklebt. Einfach an Rumpf und Flächen eingestrichen, 5min antrocknen lassen und hällt schon ;)

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Der Rumpf wurde ganz klassisch verstrebt wie ich das auch bei meinem gekauften gemacht habe.

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Bei diesem Segler kamen bei mir 2 Servos von ModellExpert zum Einsatz. Stellkraft 2,2 kg bei 4.8 V.
Die Querruder lenke ich von der Unterseite an.
Das Höhenruder wird auf der oberen Seite angelenkt um mit der unteren Hälfte des Servohebels die Schleppkupplung zu bedienen und das Seil zu lösen. Dies soll durch volles durchziehen am Höhenruder funktionieren :cool:

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Schaut für den reinen Halleneinsatz ganz gut aus, aber für draußen wird's wohl nichts sein mit den ganzen Streben... Die bremsen ziemlich und Du hast ja auch nicht viel Masse die anschiebt in den Abwärtspassagen.
Für den Schlepp hinterm Shocky in der Halle wie gesagt ganz gut, aber wenn Du mal wieder sowas für einen breiteren Einsatzbereich bauen willst, dann bist Du mit einem Silhuettenrumpf (also nur die Seitenansicht) besser dran. Aus mehreren Lagen 6mm Depron z.B. und mit CFK Stäben der Länge nach wird das auch ausreichend stabil. Wenn Du ne durchgehende Fläche machst, dann hast Du ja auch einen durchgehenden Holm und könntest dadurch auf die widerstandsbringenden Abstrebungen verzichten.
Wenn Du mal Lust auf was ähnliches, aber mehr für draußen bzw. am hang hast, dann schau dir mal die Threads zu den VTPR Seglern an:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/206836-LeFish-Mini-Toons-o.ä.-aus-EPP
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/198971-Le-Fish-VTPR?highlight=fish
Fabian Kopp schneidet glaub ich auch noch solche Teilesätze aus EPP.

Gruß
Jochen
 
Danke jochen!

Deine Vorschläge hören sich ja echt super an!
Allerdings hab ich jetzt schon ohne Akku 250g! :(

Im nachhinein betrachtet war der Pattex als Kleber nicht die ideale Idee da er zum einen recht schwer ist, was ich zu Beginn total unterschätzt hab und die jeweils 2 4mm EPP-Platten einen leichten Verzug bekommen... trotz der Kohlefaserleisten :confused:
 
Ja, die großflächige Verklebung wiegt schon einiges! Da wäre PU Kleber dünn mit einer Spachtel aufgetragen besser gewesen. Dann die 2 Platten aufeinanderlegen und gleichmäßig flächig beschweren. Aber naja, es wird doch nie alles perfekt und beim nächsten Flieger macht man dann immer ein paar Dinge wieder anders...
Wegen dem Gewicht würde ich mir an deiner Stelle mal keine Sorgen machen, das ist sogar eher von Vorteil um etwas Schwung für die Figuren zu haben. Und er muss ja nicht senkrecht geschleppt werden.

Gruß
Jochen
 
Da wäre PU Kleber dünn mit einer Spachtel aufgetragen besser gewesen.


Also PU Kleber sagt mir gerade garnichts. :confused:
Ich kenne Depron-Sekundenkleber, normalen Sekundenkleber, 5min Epoxy und UHU Por.
Von "Belizell" hab ich auch schon mal was in einem thread gelesen. Allerdings hab ich keine Ahnung welche Art von Kleber das ist bzw. ob der bei Lindinger oder Schweighofer erhältlich ist.
Muss ich mich gleich mal umsehen ;)

Mit der Spachtel aufgetragen wär das sicher besser gewesen als mit dem Pinsel :) guter Tipp!

Gruß Benjamin
 
Ich hab mir jetzt mal den Threat von "fliegerpez" durchgelesen und da bin auf eine Methode für den Flächenbau gestoßen :)

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/137801-Probereihe-mit-Fermacell-begonnen

Einfaches Styropor von Hornbach oder Baumax und mit 1,2mm Furnier beplankt und alles mit Fermacell eingestrichen.
Wäre doch auch eine super Idee und ich werd das doch gleich bei meinem nächsten Segler ausprobieren :)


Damit könnt ich mir dann die ganzen Kohlefaserversträbungen auf der Unterseite ersparen.
Dann würde wie von dir vorgeschlagen ein einziger durchgehender Holm reichen denk ich mal.
Oder braucht man dann keinen Holm mehr wenn man Furnier verwendet?

Gruß
Benjamin
 
Die Bauweise ist nichts für Indoorsegler, da ist was weiches von Vorteil. Das was Du da gefunden hast ist die normale/ richtige Vorgehensweise, wenn man Flächen für größere Flieger für reinen Outdooreinsatz in beplankter Styrobauweise bauen will.
Bei größeren Spannweiten kommt man da aber auch nicht ohne einen richtigen Holm aus. Bei kleineren Fliegern geht es bei dicken Profilen auch oft schon so, d.h. die Biegefestigkeit der Fläche wird nur über die Schale sichergestellt. Wenn Du aber ein dünneres Profil hast und vll. auch noch eine große Spannweite, dann geht das nicht mehr. Dann baut man einen richtigen Holm ein, i.d.R. aus Zug- und Druckgurt und Holmsteg. Die Gurte liegen oben und unten (oben Druck und unten Zugkräfte), der Steg befindet sich stehend zwischen den beiden Gurten und verhindert ein Einknicken des oberen Steges indem er Schubkräfte in 45° Richtung zwischen den beiden Gurten überträgt.
In echt sieht das so aus: http://www.alexander-schleicher.de/technik/holmeinbau/technik_holmeinbau.htm
Bei hohen Streckungen (d.h. bei sehr schlanken, schmalen Flügeln mit großer Spw. wie bei modernen Segelflugzeugen) wird zusätzlich zur Biegung auch noch die Torsion zu einem zentralen Problem, das konstruktiv durch richtigen Materialeinsatz gelöst werden muss. Das macht man bei größeren Fliegern durch (Kohlefaser)Gewebe in der sog. D-Box. Also in dem Bereich von der Nase bis zum Holm. Wichtig ist, dass man das Gewebe in 45° zur Spw.-Richtung einlaminiert, da die maximalen Torsionsspannungen auch unter 45° auftreten.

Für einen Indoorsegler ist EPP und Depron schon am besten, weil es einfach weniger wiegt. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass es weicher ist als die Beplankung eines richtigen Sandwichflügels. D.h. es passier wahrscheinlich nichts, wenn man mal wo anstößt oder hängenbleibt, weil der Aufprall durch den weichen Schaum gut abgedämpft wird.

Eine saubere und gute Lösung wäre eine mit dem heißen Draht geschnittene EPP Fläche mit richtigem Profil und oben und unten jeweils einem CFK Stab als Holmgurt, der einfach in einen mit dem Cutter gemachten Schlitz eingeklebt wird. Fabian Kopp schneidet glaub ich noch solche Flächen mit seiner CNC Heißdrahtschneidemaschine, er ist auch hier im Forum angemeldet.


Gruß
Jochen
 
Sehr gute Erklärung Jochen! :)
Danke für die guten Tipps von dir!

Hab vor einigen Wochen auf "EPP-Versand.de" eine andere Variante zur Versteifung der Flächen gefunden.

i_strappingtape.jpg

Ich würde allerdings nur die "roten" Klebestreifen (Glasfasertape hätte ich noch zu Hause) verwenden da ich für den nächsten Segler auch so ca. im 1 bis 1.10m Spannweitenbereich bleiben will.
Es steht zwar noch der Erstflug mit der Fox aus aber informieren und andere Meinungen sammeln kann man ja immer ;)

Was halltest du persönlich von dieser Variente?
Hast du das schon mal ausprobiert?

Gruß
Benjamin
 
Ja, das hab ich mit Strappingtape auch schon gemacht. Aber ich hab's nicht bei 1m Spw. probiert, sondern bei einem kleineren Segler und dann auch mal bei einer Depron-Deltafläche, was ja mit der von dir angestrebten Geometrie (hohe Streckung, Segler halt) nicht vergleichbar ist.
Ich denke das bringt auf Torsion mehr als auf Biegung, gerade bei solchen Nuris wie in deiner Skizze. Bei den meisten EPP Nuris ist die Streckung ja auch kleiner als bei nem Fox und dazu kommt noch, dass das profil in der Mitte oft recht dick ist um alle RC-Komponenten darin unterbringen zu können. Und je dicker, desto einfacher lässt sich natürlich das Problem mit der Biegung unter Kontrolle bringen.
Bei einer Fläche mit einer Geometrie wie z.B. beim Fox ist es einfacher und effektiver, wenn man CFK-Profile verwendet. Da reichen bei den leichten Indoormodellen schon ganz dünne Stäbe, die es ja eig. in jedem Modellbauladen mit 1m Länge zu kaufen gibt. Beim Rock (etwas älterer 3D Flyer in voll EPP Bauweise mit ca. 80cm Spw) sind einfach CFK-Rundstäbe mit glaub ich 1,2mm oder 1,5mm in der Fläche eingeklebt. Einfach zwei Schlitze mit dem Lineal in Spannweitenrichtung an der dicksten Stelle des Profils machen, oben und unten genau übereinander. Und dann wird da eben der CFK-Stab eingeklebt. Das geht ganz gut mit Belizell, weil man dann Zeit hat zum Positionieren (erst Kleber in den Schlitz und dann den CFK-Stab reindrücken).

Eine andere Möglichkeit für profilierte Flächen bei Indoormodellen oder kleinen Parkflyern ist die Schalenbauweise mit 3mm Depron. So hab ich schon recht viele Flächen gebaut von 50cm bis 1,5m Spw.. Bei meiner letzten Fläche hab ich mal ein Video vom wesentlichen Bauabschnitt, nämlich dem Falten, gemacht:


Und hier hab ich noch einige Bilder vom gesamten Bauablauf hochgeladen: http://www.flickr.com/photos/62364121@N05/sets/72157627719405842/with/6169104316/


Gruß
Jochen
 
Also solange die Nasenleiste und Endleiste gerade sind ist das eine sehr gute Idee!

Du hast die Rippen UND die Seite die nach dem falten oben ist zuerst mit Belizell beklebt oder?
Mit UHU Por müsste das aber auch funktionieren :)

Gruß
Benjamin
 
Hi Benjamin,
bei der Fläche im Video ist alles mit Uhu Por verklebt worden. Aber man muss gerade bei der Endkantenverklebung wirklich lange ablüften lassen und sehr stark pressen!
Nur der Holm an sich ist mit Sekundenkleber geklebt worden, also die Balsastückchen für den Steg auf den unteren Gurt und dann oben den Gurt drauf. Die Gurte sind übrigens CFK-Stäbe mit 3mm x 0,8mm Querschnitt.

Gruß
Jochen
 
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