Erfahrungen LW-PLA

Moin Jungs,
es gibt ja schon ein paar Leute, die das LW-PLA gedruckt haben.
Für ein völlig abgedrehtes Experiment -F3A in Full Scale - wäre das LW meine erste Wahl.
Temperatur ist mir erstmal schnuppe, da sowieso beglast werden soll.
Worum es mir geht, ist die tatsächliche Gewichtseinsparung bei unveränderter Layerdicke und das Verhalten des LW beim Druck.
Verwirft es mehr, als normales PLA? Fällt es stärker ein?
Mir geht es also nur um das Gewicht und die Formtreue im Vergleich zum normalen PLA.
Danke!
 

wersy

User
Hallo Torti,

bei diesen Teilen habe ich gegenüber PLA 45% jeweils Gewicht einsparen können:


LW PLA 2.jpg


Die machen einen recht brauchbaren Eindruck, allerdings sind die noch nicht geflogen - und lagen auch nicht in der Sonne.
 
Danke Michael!
Gleiche Wanddicke, wie das transparente Teil?
Wie ist die Oberfläche? Mehr Wellen, oder gleich gut wie das andere Teil?
 

wersy

User
Also, ich denke, die Oberflächenstruktur ist Ansichtssache - ich speziell mag keine glänzenden Filamente (die Drucke erinnern mich immer an alte Schallplatten), ich finde gerade diese matte und extrem regelmäßige Oberfläche (wirkt vom Look&Feel her pergament-artig) besonders schön. Wobei die auch sehr stark vom Drucker abhängt. In diesem Thread hatte ich ja schon einige Beispielfotos gepostet, auch Makrofotos der Oberfläche unbehandelt, epoxy-beschichtet und in verschiedenen Stärken beglast. Die super-saubere Oberfläche in den unteren Bildern von Beitrag 11 stammt von meinem Prusa mit Original V6-Hotend und X-Nozzle, die unregelmäßige und faserig wirkende im untersten Bild von Beitrag 20 ist von meinem noch nicht umgebauten Tevo Little Monster mit Volcano-Clone und Messingdüse.
Ob der Unterschied tatsächlich durch das Hotend bedingt ist, wird sich in Kürze zeigen; bin gerade dabei, den Little Monster auf V6 umzubauen. Den Extruder als Ursache kann man jedenfalls ausschließen, der hat bei LW-PLA eher so eine Art "kategorische" Funktion (so wie das Pusten beim Dudelsack ;) ). Dürfte aber 1. beim Beglasen eh egal sein, und 2. sind deine Drucke nach dem, was ich auf Fotos gesehen habe, eh immer super sauber.

Was die restlichen Aspekte angeht:
Die Gewichtsersparnis liegt auch bei mir bei rund 45% gegenüber PLA.
Minimales Warping habe ich manchmal rätselhafterweise (konnte aber noch nicht rausfinden, wann/warum), meistens nicht und definitiv nie, wenn ich irgendeinen Haftvermittler benutze.
Was Verformungen im Dünnwanddruck (Wellen etc.) angeht, ist das Material super-unkritisch, ähnlich wie PLA, selbst in offenen Druckern.
Killerkriterium für den Druckerfolg ist, wie Michael schon schrieb, leerfahrtenoptimierte Konstruktion. Retract hat bei LW-PLA keine Auswirkung, das quillt immer permanent nach.
Beglasen funktioniert hervorragend (wenn man's kann - bei mir reicht es gerade für die Testteile, aber daran ist nicht das Material schuld), die Haftung auf der rauhen Oberfläche ist natürlich bombastisch.

Tschöö
Stephan
 
Moin Stephan, schön zu hören!
Ja, mit der Druckqualität habe ich nun relativ wenig zu kämpfen...da habe ich an den richtigen Stellen investiert.;)
Ein Projekt steht definitiv fest. Mein M-Boot wird im richtigen Cura-Vasendruck entstehen...geschätztes Rumpfgewicht liegt bei 250g. Da bleiben mir dann 200g fürs Glas und den Lack. Der Rumpf wäre dann immer noch ca. 150g leichter, als meine bisherigen Rümpfe bei deutlichem Stabilitätsgewinn UND Alltagstauglichkeit. Da hat es bisher immer irgendwie gefehlt.
Ich hatte zwar nie Probleme, da ich meine Boote wie Flieger behandle, aber andere Skipper haben es immer geschafft, die Boote zu demolieren.:D
Das andere Projekt ist die Vortex von Alex in Full-Scale. Ich habe mal eine Fläche konstruiert und würde die Vorgabe von seinem Holzbau erreichen...mit fertiger Oberfläche.
Das Modell dürfte sogar 200g schwerer als ein foliierter Holzbau werden, da mein Reisenauer-Spezial-Antriebsstrang 250g leichter ist, als ein Standart F3A-Antrieb.
 

Thoemse

User
Ich rate euch, ein PID Tuning des Hotends zu machen. Dann bleibt die Temperatur konstannter. Schwankende Temperaturen sind nie gut aber bei LW-PLA kann man es am besten sehen, da der Schäumungsgrad dann auch variiert und die Oberfläche gewellt wird.

LW-ASA wird jetzt getestet ja. Leider habe ich noch keine Rolle bekommen. Derzeit wurden genau 2 Rollen verschickt. Auskunft kommt direkt von Colorfabb.
 
Da stehe ich mit +/- 0,1 Grad ganz gut da.
Bis jetzt bin ich von dem Zeug begeistert! Die versprochenen 60 Prozent Ersparnis sind wirklich drin und dann ist auch der Preis wieder relativiert.
Es ist etwas weicher als Standart-PLA, aber das habe ich erwartet. Die Formtreue ist absolut top - ich würde sogar sagen, besser als bei PLA.
Das wird was...;)
Das ASA könnte ne Herausforderung werden. Ist ja von Hause aus schon etwas flexibler als PLA, geschäumt müsste das noch deutlicher werden. Dafür dürfte die Layerhaftung besser sein und auch das Warping sollte fast verschwinden.
Durch das Schäumen können sich ja kaum Spannungen aufbauen.
 
Moin,
mittlerweile ist mein Little Monster fertig umgebaut und getestet: Hotend war ein (recht schlampig gefertigter) Volcano-Klon mit China-Messingdüse, ist jetzt ein E3D V6 mit X-Nozzle. Extruder war ein fliegender Titan-Klon, ist jetzt ein Bondtech am 70cm-Bowden.
Das Druckergebnis ähnelt jetzt deutlich mehr dem Prusa-Druck als den bisherigen Little Monster-Drucken, die Flusen sind verschwunden. Ich vermute, dass das vor allem mit dem kürzeren Heizraum des V6 zusammenhängt (habe auch vorher bei beiden Druckern mit gleicher Geschwindigkeit gedruckt - bei den teilweise sehr kurzen Layerzeiten für Singlewall kann man da eh nicht sonderlich schneller). Möglicherweise wirkt sich auch die Beschichtung der X-Nozzle segensreich aus. Dass der gewechselte Extruder sich auf die Oberfläche ausgewirkt hat, kann ich mir eher nicht vorstellen. Allerdings ist sicher der Wechsel vom fliegenden auf Bowden-Extruder an der Verbesserung der Regelmäßigkeit beteiligt, da die Delta-Konstruktion jetzt deutlich weniger "Schwungmasse" hat.

Tschöö
Stephan
 
Das Volcano hat definitiv zu viel aufgeheiztes Volumen.
...ich kenne das Monster nicht, aber ich nutze auch nen fliegenden Extruder und habe keine Probleme mit Schwingungen.
Ich habe aber auch gar keine andere Wahl...ich bräuchte nen 100er Bowden und das ist mir definitiv zu lang, da ich auch mal TPU drucke.
 
Am besten beim Hersteller Colorfabb. Leider bist du etwas spät dran - die haben wie so viele gerade Black Friday-Angebote, und auf LW-PLA gibt es 30% Rabatt. Was aber bedeutet, dass der Bestand jetzt schon so gut wie ausverkauft ist (1,75 mm gibt es nur noch als 8-kg-Rolle). Du kannst zwar zum Rabattpreis vorbestellen, aber wann die Lieferung dann kommt, steht in den Sternen.
Diverse deutsche Händler führen das Material auch, aber dann idR teurer.

Tschöö
Stephan
 

wersy

User
Am besten beim Hersteller Colorfabb. Leider bist du etwas spät dran - die haben wie so viele gerade Black Friday-Angebote, und auf LW-PLA gibt es 30% Rabatt. Was aber bedeutet, dass der Bestand jetzt schon so gut wie ausverkauft ist (1,75 mm gibt es nur noch als 8-kg-Rolle). Du kannst zwar zum Rabattpreis vorbestellen, aber wann die Lieferung dann kommt, steht in den Sternen.
Diverse deutsche Händler führen das Material auch, aber dann idR teurer.

Tschöö
Stephan


Habe gestern schon mal bestellt, und mich auf eine lange Lieferzeit eingestellt.
Eben kam die Nachricht "Bestellung wurde versendet".
So schnell brauche ich das Filament nun auch wieder nicht.
Bin mal gespannt, ob sie die Preissenkung beibehalten...
 
Spannende Frage - was ist denn die Idee dahinter? 2 Perimeter mit der 0.2er statt 1x mit 0.4? Ich mein' wenn man den Aspekt der Druckzeit außen vor lässt, könnte man damit vielleicht schickere Oberflächen erzeugen. Oder richtig einen rausrotzen und 0.3er Wandstärke erreichen (wie man 0.6er aus der 0.4er kriegt), um dann immer noch leichter zu sein als mit der Standarddüse?

Meine Versuche mit der 0.6er Düse für einen Hangflieger habe ich als Sackgasse verworfen weil zu ungenau an den "Ecken" der Hinterkante bzw. dem QR Ruderspalt.

Patrick
 
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