Erfahrungen mit Küstenfliegers Nordstern 3.0 E

Um den Rumpf rechtwinklig zur Motorachse zurückzuschleifen, um einen gleichmäßigen Spalt zum Spinner zu erhalten, war die Stange mit der Holzscheibe von großem Nutzen. Theoretisch hätte ich sie mit Schleifpapier bekleben können. Hab ich aber nicht, sondern einfach nach Augenmaß hier noch ein bisschen weg, da noch ein bisschen, bis es gut aussah.

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Henrik79

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Moin,
sehr saubere Arbeit bis hier hin, hast dir wirklich viel Mühe gegeben. Aber schöner wäre ein versetztes Mittelteil mit weniger Achsabstand und schmale CFK Blätter die sauber anliegen. So wie du es jetzt hast bremst es den Flieger schon sehr dolle aus. Bei der Mühe die du dir bis jetzt gemacht hast, hätte dieser schöne Flieger es verdient.
Gruß Henrik
 
Ich habe ein versetztes Mittelteil hin gehalten und fand, dass nicht besser aussah. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass in Verbindung mit einem anderen Propeller doch noch Optimierungspotential besteht.
 

sukzess

User
Nun, da die Position und Richtung der Motorachse festgelegt war, konnte ich mich an den Spinner machen.

Kartonschablone schnitzen.....

.... und die Kontur ins CAD übertragen
Daraus einen Spinner modellieren, den aus PLA ausdrucken, schleifen, dann sieht es so aus:


Anhang anzeigen 12051640

Ich hab mich bei meinem Bolzer von love2fly.ch (kommt vom gleichen Hersteller mit kleinen Unterschieden in Aufbau und Lieferumfang) für eine fertige Kombo aus 38mm Carbonspinner von Leomotion und eine 16x10 Luftschraube von GM entschieden (klar abhängig vom eingesetzten Motor).
Passt finde ich auch sehr gut und war etwas weniger Aufwand…

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Mit versetztem Mittelteil war es bei mir eher schlechter als besser. Mehr Details zur Auswahl und Installation hier:
 
stimmt, passt hervorragend. Der Propeller liegt auch schön an.
Aber wie ich schon anfangs sagte, selber machen hat für mich einen eigenen Reiz. Es verschafft mir viel mehr Befriedigung, etwas selbst hergestellt zu haben, als es irgendwo zu bestellen.
 
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Henrik79

User
Selber machen ist Top und du hast auch tolle Lösungen gezeigt, genau deswegen finde ich das du an dem schönen und super gebauten Flieger an dem Mittelteil und der Propeller Wahl noch was machen solltest. Welche Größe Luftschraube hast du jetzt drauf und was für ein Mittelteil?
 
Und jetzt noch ein paar Worte zu den Tagflächen.


Dass die Servoschachtdeckel einfach oben auf die Oberfläche drauf geklebt werden sollen, hat mich von Anfang an gestört. Das muss besser gehen, sagte ich mir und setzte mich ans CAD. Heraus kam eine Art Dose, die gleichzeitig Servorahmen und Auflage für den nun mit der TF Oberläche bündigen Deckel darstellt. Außerdem ist mit dieser Dose eine sehr gute Einleitung der Servokraft in den Flügel möglich.
Da ich mich für eine Anlenkgeometrie entschieden hatte, bei der der Hebel am Servo ein wenig über die Oberfläche rausstand (der 2mm starke Boden der "Dose" tut sein Übriges dazu), habe ich dem Deckel eine kleine Hutze spendiert.


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Die Wölbklappengeometrie ist übrigens mit einem deutlich vor den Spalt gelegten Anlenkpunkt genau so, wie ich sie "auf gar keinen Fall machen soll", weil das nicht funktioniert, wie ein Experte hier zu wissen meinte. Sie funktioniert hervorragend, ist spielfrei und hat auch im voll ausgeschlagenen Zustand noch einen nennenswerten Hebelarm am Ruder, sprich, die Gestängekräfte gehen nicht ins "Unermessliche"

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Um die Dose mit dem Tragflächenholm zu verbinden, habe ich das Styropor zwischen Ausschnitt und Holm weggepopelt, einen Balsaklotz eingesetzt und die Dose über eine dafür vorgesehene Bohrung mit einer Epoxi-Injektion versehen. Durch die Rippen verzahnt sich der Klebstoff noch besser mit dem Balsaklotz. Wahrscheinlich ein bisschen over-engineered....

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Übrigens, das oben im Bild gezeigte Servo werde ich nicht mehr einsetzen. Es gibt fast keine Stellung, in der es nicht ein penetrant lautes Digitalservo Summen von sich gibt. Das mal vier plus Resonanzkörper ist kaum auszuhalten. Beim Einstellen der Ruderausschläge habe ich Gehörschutz getragen!
 
Das wars eigentlich an Erwähnenswertem zum Bau.
Die "Dosen" wiegen je ca. 9g an der Wölbklappenanlenkung, die für die Querruder sind etwas leichter weil der Flügel dünner ist. Insgesamt komme ich auf ein Gesamtgewicht von 2488g, falls meine Küchenwaage stimmt.
 
Zum verwendeten Motor hab ich noch gar nichts geschrieben.
Ich hätte gerne den Glider Drive von Hobbyking verwendet, einen gekapselten Außenläufer, der unglaublich günstig zu haben ist. Wenn er denn zu haben ist. Zu der Zeit war er es nicht, so habe ich mich für den RO-POWER TORQUE X-36 mit 800kV entschieden, gleiche Bauart. Ich mag Direktantriebe, weil sie leiser sind, nur ein drehendes Bauteil enthalten und damit auch wesentlich günstiger sind als Getriebemotoren. Schön ist, dass die Anschlüsse hinten sind, anders geht es bei dem Rumpfdurchmesser nicht. Eine Rakete ist der Nordstern damit nicht, das war klar. Aber für 45° Steigflüge reicht es. Zusammen mit einem 41er Mittelstück und einer 13x10 CAM Carbon zieht er im Stand etwa 50A. Eine 14x9 zieht schon 61A, das ist vermutlich zu viel für den Kleinen. Vielleicht probiere ich es trotzdem, im Flug wirds ja weniger. Bei 14x8 dürfte die Strahlgeschwindigkeit zu mager sein.

Zur Akkubefestigung kann ich auch noch was sagen.
Der Schwerpunkt erforderte es, dass der Akku vor den Regler kommt. Die Akkubefestigung habe ich so gelöst, dass ich 4 Halbspanten in den Rumpf eingeharzt habe, zwei auf jede Seite im Abstand einer Klettbandbreite. Zwischen den Spanten verläuft je Seite ein Drahtstift, der das unten zur Schlaufe genähte Klettband hält. Die Drahtstifte kann man zum Wechsel des Kletts rausnehmen. Sie sind mit einem kurzen Abschnitt Silikonschlauch gesichert.
Die Akkuposition wird nach vorn durch einen lose eingesetzten Balsaklotz definiert, der sich am Motor abstützt. Dank dessen Kapselung kein Problem.
Damit der Akku beim Werfen nicht nach hinten rutschen kann, ist am Rumpfboden ein mit Hakenband bezogenes Balsabrettchen festgeklebt und die Akkus haben ebenfalls unten Hakenband. Beides zusammen rutscht super schlecht aufeinander, lässt sich aber spielend leicht trennen. Bei der normalen Klett- Kombination Hakenband/Flauschband habe ich schon öfter die Verklebung auseinander gerissen, das mache ich allenfalls an Stellen, die nicht regelmäßig getrennt werden müssen. Den 80A Sword Regler hab ich z.B. so an die Wand geklettet.

Ich hoffe, der Eine oder Andere kann meinem Bericht Anregungen entnehmen, so wie ich auch schon Ideen aus anderen Berichten aufgegriffen habe.

Viele Grüße vom Bodensee,
Bernd

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Henrik79

User
Ich würde eine Freudenthaler 13x10,5 mit 36er versetzten Mittelstück oder eine GM 14x9 mit 36er geraden Mittelstück probieren sollten beide besser anliegen. Und vom Strom sollte es locker passen. Sonst natürlich ein sehr schöner Ausbau. Und was gut gemacht ist fliegt dann auch so 👍
Gruß Henrik
 
Ich hab mir den Propeller mit Mittelstück nochmal genau angesehen und stelle fest, dass ich da wohl tatsächlich ein zu großes Mittelstück bestellt habe. Ich werde mir einen Dummy basteln und an dem das optimale Maß ermitteln, bevor ich nochmal falsch bestelle. Bestimmt sieht dann auch der aktuelle Prop besser aus.
 
Dummy ist fertig.
Ergebnis: ein 33er Mittelstück würde reichen!!!
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Sieht doch gleich besser aus!

.. das gilt aber nur für die 13x10. Die 14x9 braucht mindestens Maß 42 (gibts nicht), also 43. Diesen Unterschied hätte ich nicht erwartet.
 
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ppb

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Sag ich es oder sag ich es net???

Ich sag's
Ich hab vor langer Zeit alle Aeronaut Latten bei mir rausgeschmissen, da die "fürchterlich" abstehen. Kuck dir das mal von vorne an. Echt gruselig. Ich pers. verwende aktuell nur noch die Latten von GM. (und meist auch die Spinner davon). Das passt an solche Rumpfe einfach besser (optisch, aerodynamisch). Versaut den ganzen Flieger

Meine pers. Meinung


patrick
 
Ich hab schon auch GM Props in Verwendung, vor allem, wenn es um größere Dimensionen geht, da haben die Aeronaut Teile ja keinen so guten Ruf. Da ich hier keinen Power-Motor drin habe und keine großen Props montieren kann, habe ich wieder den günstigen Modellen zugewandt, weil man da auch mal welche auf Verdacht und zum Ausprobieren kaufen kann, ohne dass einem das Geld reut.
Hat denn jemand der hier Mitlesenden die Erfahrung gemacht, dass ein gut anliegender Propeller die Flugleistung oder den Endspeed spürbar verbessert hat? Wenn das Modell die Hand verlassen hat, sehe ich nicht mehr, ob der Propeller absteht. Meine Prio liegt da mehr bei den spürbaren Vorteilen als bei der Bodenoptik. Ich stelle das Modell auch nicht in die Vitrine.
 
Hab noch ein paar Bilder gefunden.
Es geht ums Leitwerk und dessen Sicherung. Ich habe die Kohle Steckungsrohre mit mehreren dünnen Lagen Lackspray so weit aufgedickt, dass sie sich nur noch mit etwas Kraft ins Leitwerk schieben lassen. Ins untere Ende kam eine M2 Gewindebuchse rein. So kann das Leitwerk gegen Herausrutschen gesichert werden. Falls mal ein Kohlestab abbricht, habe ich noch eine Chance, die Reste rauszukriegen, weil sie nicht geklebt sind.

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Da mir das Einklipsen der Kugelköpfe im Rumpf, wo man mit den Fingern nicht mehr hin kommt, zu blöd war, habe ich eine billige Flachzange geopfert und sie zur Kugelkopfzange umgearbeitet.

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Das harte Material des Zangenkörpers lässt sich mit einem Hartmetallbohrer bearbeiten. Ausrunden mit Diamantschleifstift. Schlitz mit Dremel und Trennscheibe. Das Einklipsen ist jetzt eine wahre Freude!
 
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