Erfahrungen und Probleme beim Auf- und Zusammenbau sowie Fliegen der Seagull YAK-3U „SteadFast“ 1600mm

Hallo an alle,
Bisher habe ich meine Motorhaube noch nie beim Fliegen angebracht. Das war - im nachhinein gesagt nach den 2 Abstürzen - auch gut so,
denn sie wäre hin gewesen. Ich möchte diese also wegen meinen akt. instabilen Flugleistungen nicht riskieren.
Daher meine Frage - könnte ich mir ein "Ersatz"-Haube für die nächsten 10-20 Flüge mit Gfk selber laminieren oder gibt es andere temporäre Möglichkeiten? Sie muß keinen Schönheitspreis gewinnen - aber so ganz nackig ist auch nicht schön anzusehen. was meint Ihr?
Grüße Frank
 
Hallo Frank,
na, klar kannst du dir einfach eine "Übungshaube" laminieren. Bei der Größe landest du ungefähr zwischen 5 und 10l Wassereimer aus Kunststoff.

Y11 019 2cowl.jpg


Wenn du den passenden Ø findest, kannst du ihn gleich so nehmen. Sonst musst du den Eimer einschneiden und weiten oder zusammenziehen. Dann kannst du ihn als Laminierform nehmen. Bei eckigen Profilen sollte die Ecke am Boden mit Kneteeinlage gerundet werden. Siehe auch:


Angewendet sieht das dann so aus:


An meiner Yak ist es auch etwas weitergegangen:
Die Cowlingänderung vorn ist jetzt gespachtelt. Da ich schon öfter böse Überraschungen mit fernöstlichen Lackierungen gemacht habe, wurde diesmal gleich vorab eine Isoliergrundierung gespritzt. Die verhindert das Aufquellen von 1K-Lack, wenn du mit 2K drüber gehst.

Y11 020 2cowl.jpg


Eigentlich ist die extrem unaggressiv. Trotzdem wurde die rote Dekofarbe auf der Haube angelöst und hat Crinkle-Risse bekommen. Auf der mattgrauen Grundfarbe hat es aber gut funktioniert.

Nach dem Abziehen der Dekoaufkleber fehlt dort der Mattlack. Die glänzenden Stellen wurden vorsichtig angeschliffen, dann mit Kunststoffhaftgrundspray übergehaucht, und dann grundiert.

Y11 021 Isogrund.jpg


Jetz nochmal ganz dünn Polyesterspritzfüller, dann kann lackiert werden.

Beste Grüße
Andreas
 
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Danke für die vielen Ideen...also war ich vorgestern in unserem Thomas Philips und hab mir schon mal 3 Plastikkörper gesichert (siehe Foto).
Ob und welche es dann wirklich wird - da schwanke ich noch, denn das Überlaminieren der Originalhaube ist plötzlich auch wieder möglich,
weil hier hat mir Kai aus unserem Verein plötzlich ein unschlagbares Angebot gemacht.....
 

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heute nach schleifen erste Passversuche - leider war sie zu eng und ich mußte deshalb unten aufschlitzen - aber nicht weiter schlimm
 

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Hallo Seagull YAK-3U Freunde,
das erste YAK-Flugjahr ist Geschichte und ich hatte Zeit darüber nachzudenken, was man verbessern kann. Von Anfang an schon habe ich kein besonders großes Vertrauen zum mitgelieferten mechanischen EZFW gehabt. Von Landung zu Landung vergrößerte sich das Spiel - obwohl ich die Räder nie einzog. Regelmäßig mußte ich nacharbeiten.
Jetzt sind Elektrische drin - von Pichler (XL). Sie passen sehr gut rein und sind - bei einer Tragkraft von 8kg - für 57 Euro bei Modellbau Vogel (für beide!!!) ein echtes Schnäppchen.
Über ein Y-Kabel sind beide auf einen Schalter gelegt - einfacher geht's nicht. Der Frühling kann kommen.
Grüße
Frank
 

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SB 13

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Dann besorg dir gleich mal 5mm Rundstahl und Tausch direkt die Pins vom Fahrwerk aus. Das erspart die den Ärger auf dem Flugfeld nach der ersten nicht so perfekten Landung!
Die original Pins sind sehr weich.
Waren es jetzt 5 oder 6mm? Musst du Mal schauen, bin mir nicht sicher.

Gruß,
Ralf
 
Danke für den Hinweis Ralf - bei diesem EZFW war keine Welle mit dabei. Deshalb habe ich auch die Originalen von Seagull weiter verwendet. Diese sind zwar 5.5mm gewesen, aber ein Freund hat sie mir aus der Drehbank auf 5mm runtergedreht. Bei den bisherigen Starts und Landungen war dies nie das Problem - eher das Material des Ausklappmechanismus, was immer mehr Spiel bekam.
Grüße
Frank
 
Hallo Zusammen,

inzwischen ist nun schon fast wieder 1 Jahr vergangen - meine YAK ist noch am Leben - aber ich habe auch wieder viel hinzugelernt.

Erst im Mai diesen Jahres habe ich mich auf die Wiese getraut - hab lange auf leichten Längswind und optimale Rasenpiste warten müssen. "Unter Aufsicht" gelangen mir einige (ca. 5) Flüge ohne besondere Vorkommnisse - jetzt komplett mit Originalhaube. Ich glaubte "über den Berg" zu sein. Auch die Starts (mit Vollgaus) und Landungen (Klappen bei ca. 15-25grad je nach Windstärke) mit Standgas funktionierten soweit.

Dann kamen die heisse Witterung. An einem solcher Tage bei etwa 30grad bin ich gestartet und bereits nach ca. 3min in der Luft nahm der Motor plötzlich kein Gas mehr an und ging aus. Ich war in diesem Moment total überfordert. Dennoch habe ich sofort die Räder eingefahren und versucht die YAK im schnellen Segelflug im hohen Gras der Wiese nebenan zu landen. Man was hatte ich für ein Schwein. Sie kam 300m entfernt runter - kurz vor der Landung - es war sehr schwer zu sehen - habe ich noch einmal etwas Höhe gezogen. Aus der Ferne konnte ich keinen Überschlag beobachten. Als ich dann näher kam, lag sie da - in einem Stück - nur leichte Abschürfungen. Mann war ich happy!

Der Ursache des Motorabstellers bin ich nicht weiter auf den Grund gegangen, was sich später als verhängnisvoller Fehler herausstellen sollte. Es kam der Tag mit guten Flugbedingungen bei wiederum heissen Temperaturen. Bereits nach wenigen Minuten in der Luft dasselbe Problem - Motor lief nur noch im Standgas und nahm kein Gas mehr an. Doch diesmal befand ich mich in Platznähe. Ich versuchte mit Wind und ausgefahrenen Rädern zu landen. Das ging gründlich schief. Sie war im Anflug selbst mit Standgas viel zu schnell und drohte über den Platz hinaus zu rollen. Als ich den Motor-Aus-Schalter betätigen wollte, kam ich bei ca. 1m über Gras ungewollt an den Höhenknüppel. Dadurch stieg sie nochmal kurz und platzte danach mit 45grad auf die Wiese. Es war ein kapitaler Fehler von mir.
Alle Beobachter - und es waren viele - haben nur mit dem Kopf geschüttelt.
Der Stahldraht des EZFW war um 45grad verbogen - aber - die Aufnahme hat dem Aufprall standgehalten. Die Flächen blieben ganz und auch sonst am Motor, der Haube oder dem Spinner keine größeren Schäden. Mann - was für ein Schwein ich wieder hatte.
Zuhause dann habe ich die EZFW-Aufnahmen ausgebaut und wieder gerichtet.

2x das gleiche Problem - jetzt endlich habe ich mir Gedanken über mögliche Ursachen gemacht - Peter aus Erfurt gab mir den entscheidenden Tipp - die Lüftung des Motors zu prüfen. Ich hatte ja damals die Haube ohne weitere Luftleitbleche angebracht und auch dem Durchströmungsverhältnis von 1:3 keine große Bedeutung beigemessen. Jetzt - beim näheren Überprüfen - zeigte sich, dass meine aktuell Be-und Entlüftung zu einem Luftstau im Inneren der Haube führt, was sogar dazu führen kann, dass der hinten liegende Vergaser "zu kochen" beginnt. Das alles tritt natürlich bei Flügen ohne Haube nicht auf.

Die Haube ist erstmal wieder ab - 10 weitere Flüge - auch bei hohen Temperaturen - verliefen ohne Motorbeanstandungen.

Nun bin ich also am Optimieren der Haube. Von den 7 Lufteinlässen habe ich die oberen 4, welche nicht direkt auf den Zylinder strömen, abgeklebt. Desweiteren sind Luftleitbleche im inneren angedacht und auch die Austrittsöffnungen werde ich etwas erweitern. Das Ganze wird wohl ein Projekt über den Winter. Zwischenzeitlich habe ich noch ein Band zur Stabilisierung der Haube selber auflaminiert.

Was war noch interessant - ach ja - ich habe beobachtet, das - bei gleichzeitiger Nutzung von vielen Verbrauchern (EZFW, Höhe, Quer...) während des Fluges - die Empfängerspannung zusammenbrach. Habe deshalb jetzt 5-Zellen von ENELOOP drin. Seitdem ist "Ruhe".

Liebe Grüße an alle
Frank
 

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Knut

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Hallo Frank,

auf die Eneloop würde ich auf Dauer nicht setzen. Der Innenwiderstand wird mit der Zeit nicht besser, dann hast Du das gleiche Problem.
Meine Wahl bei dem Flieger wären A123 LIFEPOS 2,5 A/h. Die halten dann auch ein paar Jährchen. Ob man mit der Spannung über eine Diode oder UBEC, bzw. überhaupt nicht runtergeht, muss man sehen. Deine Servos dürften ja nicht die ältesten sein. Wenn es mit den 5 Eneloops Problemslos geht, geht das auch mit den LIFEPOS ohne irgendwas.

Tschüß
Knut
 
Hallo Frank,
danke für deinen ausführlichen Bericht. Ich ziehe den Hut vor deiner Ausdauer. Gerne höhre ich, dass du die Yak jetzt gut fliegen kannst. Das macht mir Hoffnung auf mein Exemplar.

Ich empfehle dir auch auf LiFePos - Akkus zu wechseln. Ich baue da jeweils eine Silizuim- und eine Shottky-Diode (12Ampere) in Serie in das modellseitige Akkukabel.

Grüsse Aldo
 

Knut

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Hallo Aldo,

die Kombi Silizium und Schottky in Reihe nutze ich auch bei meinem LIFEPO der als Backupakku arbeitet, um unter die 6V BEC Spannung zu kommen. Das funktioniert auch, nur durch die beiden Dioden in Reihe summiert sich der Spannungsabfall über die Dioden. Dadurch schwankt das je nach Last nicht unerheblich bis 1V Abfall zusätzlich. Für eine Notlandung nach Ansage kein Problem. Als Hauptversorgung würde ich davon abraten.

Tschüß
Knut
 
oh Mann Aldo - das Flugzeug ist doch fast zu schön zum Fliegen. sieht wirklich topp aus - Kleine Frage - wie werden eigentlich die Fahrwerksabdeckungen am EZFW befestigt?
 
Hallo Frank,
danke für dein Lob. Da mein Hangar keinen Lagerplatz mehr frei hat, kann ich gut die Bastelzeit in etwas mehr Scale-Outfit investieren. Wenn Jemand dieses Finish auch ausprobieren möchte: Es war vom Start des Aufbügelns der Gewebefolien-Stücke bis zum fast fertigen Finish ca. 180 Stunden Basteln. Bevor ich die Yak dann fliege, werde ich sie wohl einige Zeit als Standmodell geniessen.

Die Fahrwerksklappen werden unten am beweglichen Teil des Fahrwerks befestigt und oben mit einem Drahtloop am Bein geführt. Dh: Sie bewegen sich mit dem federnden Teil des Fahrwerks. Ob das in der Praxis funktioniert muss sich dann zeigen.

Grüsse Aldo

PS: mehr Informationen zum Finish finden sich hier:
 
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Hallo Frank,

da hast do wohl recht. Ich bau die Yak mal auf und dann sehen wir ob ich den Schneid habe die zu fliegen.
Deine tolle Landung macht Mut.

Grüsse Aldo
 
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