Hallo Zusammen,
inzwischen ist nun schon fast wieder 1 Jahr vergangen - meine YAK ist noch am Leben - aber ich habe auch wieder viel hinzugelernt.
Erst im Mai diesen Jahres habe ich mich auf die Wiese getraut - hab lange auf leichten Längswind und optimale Rasenpiste warten müssen. "Unter Aufsicht" gelangen mir einige (ca. 5) Flüge ohne besondere Vorkommnisse - jetzt komplett mit Originalhaube. Ich glaubte "über den Berg" zu sein. Auch die Starts (mit Vollgaus) und Landungen (Klappen bei ca. 15-25grad je nach Windstärke) mit Standgas funktionierten soweit.
Dann kamen die heisse Witterung. An einem solcher Tage bei etwa 30grad bin ich gestartet und bereits nach ca. 3min in der Luft nahm der Motor plötzlich kein Gas mehr an und ging aus. Ich war in diesem Moment total überfordert. Dennoch habe ich sofort die Räder eingefahren und versucht die YAK im schnellen Segelflug im hohen Gras der Wiese nebenan zu landen. Man was hatte ich für ein Schwein. Sie kam 300m entfernt runter - kurz vor der Landung - es war sehr schwer zu sehen - habe ich noch einmal etwas Höhe gezogen. Aus der Ferne konnte ich keinen Überschlag beobachten. Als ich dann näher kam, lag sie da - in einem Stück - nur leichte Abschürfungen. Mann war ich happy!
Der Ursache des Motorabstellers bin ich nicht weiter auf den Grund gegangen, was sich später als verhängnisvoller Fehler herausstellen sollte. Es kam der Tag mit guten Flugbedingungen bei wiederum heissen Temperaturen. Bereits nach wenigen Minuten in der Luft dasselbe Problem - Motor lief nur noch im Standgas und nahm kein Gas mehr an. Doch diesmal befand ich mich in Platznähe. Ich versuchte mit Wind und ausgefahrenen Rädern zu landen. Das ging gründlich schief. Sie war im Anflug selbst mit Standgas viel zu schnell und drohte über den Platz hinaus zu rollen. Als ich den Motor-Aus-Schalter betätigen wollte, kam ich bei ca. 1m über Gras ungewollt an den Höhenknüppel. Dadurch stieg sie nochmal kurz und platzte danach mit 45grad auf die Wiese. Es war ein kapitaler Fehler von mir.
Alle Beobachter - und es waren viele - haben nur mit dem Kopf geschüttelt.
Der Stahldraht des EZFW war um 45grad verbogen - aber - die Aufnahme hat dem Aufprall standgehalten. Die Flächen blieben ganz und auch sonst am Motor, der Haube oder dem Spinner keine größeren Schäden. Mann - was für ein Schwein ich wieder hatte.
Zuhause dann habe ich die EZFW-Aufnahmen ausgebaut und wieder gerichtet.
2x das gleiche Problem - jetzt endlich habe ich mir Gedanken über mögliche Ursachen gemacht - Peter aus Erfurt gab mir den entscheidenden Tipp - die Lüftung des Motors zu prüfen. Ich hatte ja damals die Haube ohne weitere Luftleitbleche angebracht und auch dem Durchströmungsverhältnis von 1:3 keine große Bedeutung beigemessen. Jetzt - beim näheren Überprüfen - zeigte sich, dass meine aktuell Be-und Entlüftung zu einem Luftstau im Inneren der Haube führt, was sogar dazu führen kann, dass der hinten liegende Vergaser "zu kochen" beginnt. Das alles tritt natürlich bei Flügen ohne Haube nicht auf.
Die Haube ist erstmal wieder ab - 10 weitere Flüge - auch bei hohen Temperaturen - verliefen ohne Motorbeanstandungen.
Nun bin ich also am Optimieren der Haube. Von den 7 Lufteinlässen habe ich die oberen 4, welche nicht direkt auf den Zylinder strömen, abgeklebt. Desweiteren sind Luftleitbleche im inneren angedacht und auch die Austrittsöffnungen werde ich etwas erweitern. Das Ganze wird wohl ein Projekt über den Winter. Zwischenzeitlich habe ich noch ein Band zur Stabilisierung der Haube selber auflaminiert.
Was war noch interessant - ach ja - ich habe beobachtet, das - bei gleichzeitiger Nutzung von vielen Verbrauchern (EZFW, Höhe, Quer...) während des Fluges - die Empfängerspannung zusammenbrach. Habe deshalb jetzt 5-Zellen von ENELOOP drin. Seitdem ist "Ruhe".
Liebe Grüße an alle
Frank