Hallo cool,
zunächst einmal willkommen im Forum! Schön dass Du Dich für unseren Sport interessierst! Vielleicht sieht man Dich mal auf einem Rennen als Zuschauer oder Teilnehmer?
cool schrieb:
ich vermisse den Bericht.Wie haben die Deutschen abgeschnitten?Wie ist die Deutsche-Meisterschaften ausgegangen?Gab es Überraschungen?........
grüße
Damit bin wohl ich gemeint? Das sind ja bald Verhältnisse wie bei F5D
Hier nun also eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse des vergangenen Wochenendes aus deutscher Sicht.
Das Gelände:
Wie bereits bekannt ist wird auf dem Flugplatz Ballenstedt die F3D-Weltmeisterschaft 2009 ausgetragen. Der weitläufige Platz verfügt über eine 30 m breite, asphaltierte Start-/Landebahn mit einer Länge von ca. 900 m und über die entsprechende Infrastruktur mit Hangar, Tower, Gaststätte und sanitären Einrichtungen. Das Gelände ist für unsere Belange perfekt geeignet: eben, hindernisfrei und die Ausrichtung des Pylonkurses macht die Orientierung für den Piloten sehr einfach. Der Spitzpylon (#1) wurde mittig auf der Bahn aufgestellt, die Pylons #2 und #3 standen auf linker und rechter Seite knapp neben der Bahn.
Die Distanzen auf dem Gelände sind sehr groß was aber im Hinblick auf die Sicherheit vorteilhaft ist. Zu Fuß ist der Weg zur Flightline ein längerer Marsch (ca. 300 m Luftlinie), aus diesem Grund wurde im Interesse eines zügigen Ablaufs ein Shuttle (PkW mit Hänger) zum Transport von Piloten, Callern und Fliegern eingesetzt.
Am Freitag wurden 2 Kurse am Anfang und Ende der Bahn aufgebaut auf denen parallel geflogen werden konnte ohne jegliche Sicherheitsprobleme oder gegenseitige Behinderungen. Auf der weiter entfernten Bahn wurde nur mit 2,4 GHz geflogen so dass keine Probleme bei der Kanalabsprache auftraten. Der Trainingsbetrieb funktionierte reibungslos, 2 Shuttles sorgten für einen zügigen Austausch der Teams. Jeder Pilot konnte soviel trainieren wie er wollte.
Die Organisation:
Die für diesen Wettbewerb vorgesehenen Helfer standen kurzfristig leider nicht zur Verfügung und es wurde im Vorfeld fieberhaft nach Ersatz gesucht.
Der Jugenclub “Phoenix“ aus Ballenstedt sprang an dieser Stelle kurzfristig ein und ermöglichte mit ca. 15 äusserst engagierten Helferinnen und Helfern überhaupt erst die Durchführung des Wettbewerbs. Die Mädels und Jungs haben am Freitag Nachmittag wahrscheinlich zum ersten Mal in Ihrem Leben ein Modellflugzeug aus der Nähe gesehen. Martin machte eine Einweisung und nach einem kurzen Testlauf am Samstag morgen funktionierte alles als hätten sie nie was anderes gemacht

Neben Winken und Judging von #2 und 3 wurden noch Tankstelle, Senderausgabe und Fahrdienst freundlich und perfekt betreut. Ein ganz herzliches Dankeschön noch mal an dieser Stelle, ihr habt unter widrigen äusseren Bedingungen einen super Job gemacht und ohne Euch hätte das Rennen nicht stattfinden können!
Das Wetter:
Herrschten am Freitag noch angenehme, T-Shirt-taugliche Temperaturen so wurde das Wetter am Samstag und insbesondere Sonntag zunehmend schlechter, der Herbst zeigte sich von seiner unangenehmen Seite. Samstag blies ein kräftiger Wind, die Piloten die am Rennen in Frankreich teilgenommen hatten fühlten sich sofort heimisch

. Am Sonntag zeigte das Thermometer nur noch einstellige Werte an und es regnete zwischendrin immer mal wieder.
Der Wettbewerb:
Am Samstag konnten 3 Runden geflogen werden, am Sonntag nochmals 2 und die Semifinals. Es kam das auf Eurocups übliche Rotationsprinzip zum Einsatz wodurch man jeden Durchgang gegen andere Piloten fliegen durfte.
Martijn von Doesburg machte da weiter wo er eine Woche zuvor aufgehört hatte. Mit einem senationellen Schnitt von 57 Sekunden gewann er souverän die Europacupwertung und qualifizierte sich mit der schnellsten Semifinalzeit für das Finale (welches wetterbedingt nicht ausgeflogen wurde). Insbesondere am windigen Samstag stellte er seine fliegerischen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis und spulte wie ein Uhrwerk seine Runden ab. Dient das Seitenruder bei den allermeisten Piloten nur zur Richtungskorrektur beim Start so steuert Martijn auch auf den Geraden den Flieger um 3 Achsen. Ein absoluter Ausnahmepilot von dem bei der WM in dieser Form einiges zu erwareten ist! Es wurde gemunkelt dass einer der Longstroke-Protoypen im Modell werkelte.
Die Leistungsdichte war auf diesem Wettbewerb sehr hoch, die 12 Piloten die sich fürs Semifinale qualifizierten lagen innerhalb von 13 Sekunden zusammen.
Norbert scheiterte um einen Augenaufschlag am Semi. Unser Newcomer Holger Steinhaus zeigte bei seinem ersten F3D-Rennen eine konstante Leistung und knackte im 4. DG die 70-Sekunden-Schallmauer! Holger demonstrierte damit dass es für den Einstieg nicht unbedingt Hightech-Material braucht sondern dass man dieses im Griff haben muß und der Fahrer das Auto macht

Vom F3D-Virus infiziert wurde noch vor Ort materialmässig aufgerüstet, man darf auf die Entwicklung gespannt sein!
Mike Schwing hatte den Materialwechsel bereits vor dem Wettbewerb vollzogen und zeigte (assistiert von Simone) sehenswerte Flüge. Die Weiterentwicklung in dieser Saison war deutlich sichtbar, das Team wird seinen Weg machen!
Cuneyt hat sich in dieser Saison bereits etabliert und konnte auf diesem Wettbewerb mit schnellen, tiefen 60er Zeiten überzeugen. Matthias war vom Pech verfolgt und verlor ein Modell in einer spektakulären Kollision mit Fred Burgdorf. Wenn eine Zeit auf der Karte stand war diese jedoch < 70, weiter so!
Das Rennen um die deutsche Meisterschaft zwischen den Teams Kaiser und Coors war bis zuletzt spannend, am Ende hatte ich knapp die Nase vorn
Ausblick 2009:
Im Hinblick auf die WM gilt es die Organisation und den Ablauf dieses Wettbewerb genau zu anlaysieren, Schwachpunkte aufzudecken und das Potential zur Optimierung zu nutzen. Wenn dies umgesetzt wird sollte die WM zu einer grossartigen Erfahrung für alle Teilnehmer, Helfer und Besucher werden!
Viele Grüße und bis nächstes Jahr an der Startlinie!
Gerald
PS: Bilder kommen noch.