Erste Eigenkonstruktion Jak55

Hallo zusammen ✌😎.

Einfach um herauszufinden ob ich das auch kann und was Neues zu lernen usw usf habe ich letzten Sommer angefangen, ein 1,40m spannendes Modell der Jak55 zu konstruieren. (Ein von mir hochgeschätzter Vereinskollege würde es "aus unbefriedigtem Spieltrieb" nennen, ich denke, das triffts ganz gut😁)

Dabei ist folgendes herusgekommen: 20201031_145257[1].jpg

Unter anderem weil ich die masstäblich kurze Nase erhalten will waren in der Nase noch rund 300g (!) Ballast nötig...
Deshalb und weil ich bei der Abschätzung des für die nötige Festigkeit erforderlichen Materials wohl zu pessimistisch war, bin ich mit einem 3s/3000eer Akku bei einem Abfluggewicht von rund 2,4xx kg rausgekommen.
Damit startet und fliegt der Flieger zwar, aber an schönen Kunstflug ist nicht zu denken.

Einfach einen stärkeren Antrieb zu montieren wäre eine Möglichkeit. Aber der Ehrgeiz war geweckt, einen neuen, leichteren Prototyp zu bauen.

Also hab ich für den inneren tragenden Kasten anstatt 3mm Birken-Flugzeugsperrholz Pappel verwendet, die Spanten aus 3mm Balsa gemacht und "durchlöchert" und einen Teil der Beplankung (1mm Balsa) weggelassen. Die Leitwerke sind nun ais Leisten anstelle der durchlöcherten Brettchen...
Nun den Rohbau mal gewogen:IMG-20201219-WA0000[1].jpeg

400g! 🤔

Leider hab ich vom ersten Prototyp überhaupt nichts gewogen.
Was meint ihr, alles verfeuern, den tragenden Kasten von 3mm Pappel auf 2mm Lite-Sperrholz umkonstruieren und gleich alles nochmal von vorn?
Oder sind die 400g ganz okay und der ganze Aufwand würde in keinem sinnvollen Verhältnis zur Gewichtsersparnis stehen?

Bin gerade bissel überfordert... ;)

Grüße und trotz Allem einen schönen 4. Advent
Falk
 
Das ist der beschriebene tragende Kasten mit dem Verlängerungsbrettchen zum Leitwerksträger auf dem Rücken liegend aufgebaut: 20201211_140658.jpg
 

kioto

User
Hallo Falk,
Ich kämpfe bei beinen Fliegern auch immer mit dem Gewicht, weil ich zur "Sicherheit" immer zu kräftig baue.
Balsabrettchen immer auswiegen. Digitalwaage! Es gibt große Unterschiede im Gewicht.
In deinem Fall meine ich, dass es ganz gut wird. Wichtig ist vor allen Dingen, immer den Schwerpunkt im Auge zu haben, damit später kein Ballast rein muss und der Akku zum Auswiegen reicht. Der Akku muss ganz nach vorn hinter den Motorspant und sich einfach wechseln lassen. Ich würde auch 4s nehmen. Bei der kurzen Schnauze brauchst du eh Gewicht vorn. Alles andere auch weit vorn, Regler und Servos (26g). Schubstangen CFK Rohre. Da solltest du um1500g erreichen können.
Gruß Werner
 
Hallo Falk,

ambitioniertes Projekt bei dem du viel lernen kannst!

Ich hab dir mal einen Thread rausgesucht, der viel über Leichtbaumöglichkeiten aufzeigt. Darin geht es um eine Sukhoi mit 1,6 Metern Spannweite und 1,3 Kg Gesamtgewicht mit 8 Becherzellen! Dieser Bericht wurde von Gerhard Hansemann verfasst. Konstrukteur ist Thomas Maier, hier auch für seine Großprojekte in superleicht bekannt. Leider sind teilweise Bilder verschwunden. Auch ist das schon länger her und es gibt Heute leichte Komponenten einfacher zu beschaffen. Aber vielleicht hilft dir das lesen etwas.


Das ganze soll nur als Beispiel dienen. Man muß das so nicht machen, aber es ist ein Anreiz mal hier und da leichter zu bauen.

Zu deinem Projekt. Ich finde den Flieger vorne zu massiv und schwer gebaut. Aus dem Bauch raus würde ich sagen die hälfte an Pappelholz hätte locker gereicht. Sieht so aus als sollte der Motorspant vorne einen ZG 62 tragen. Hinten kann man auch noch leichter bauen. Besser mit Balsa als mit Pappelholz. Im Stadium des letzten Bildes hättest du noch einiges an Erleichterungen einbringen können. Mit Beplankung wird das jetzt aber fast unmöglich. Wie ist die Tragfläche konstruiert? Vielleicht liegen da ja ein paar Einsparpotenziale?

Letztendlich ist es für deinen ersten Entwurf aber dennoch nicht schlecht! Ganz im Gegenteil. Es dauert ein paar Modelle bis man den Dreh raus hat und Festigkeit und Gewicht in ein gutes Verhältnis bringt. Schau dir noch einige Leichtbaukonstruktionen an und beim nächsten mal wird es noch besser!

Am Ball bleiben. Fertig kaufen kann jeder!

Grüße, Bernd
 
Hallo,
Danke für eure Antworten,
In deinem Fall meine ich, dass es ganz gut wird
das ermutigt ;) .

Hinten kann man auch noch leichter bauen. Besser mit Balsa als mit Pappelholz. Im Stadium des letzten Bildes hättest du noch einiges an Erleichterungen einbringen können
Zur Erklärung, der vordere Ringspant rechts im Bild ist Pappelsperrholz, ebenso der Rumpfkasten und das zum LW durchgehende Brett unten auf dem Baubrett. Alle anderen Rumpfspanten und auch die Leitwerksaufnahme sind Balsa. Das massive Brett links im Bild ist nur die Hilfskonstruktion um die Leitwerksaufnahme in Flucht zu bringen.
Die Motoraufnahme ist absichtlich nicht erleichtert, da das erste Modell wegen der kurzen Nase des Originals vorn reichlich Ballast brauchte.

Wie ist die Tragfläche konstruiert? Vielleicht liegen da ja ein paar Einsparpotenziale?
Mit Sicherheit! Denn die Urversion war aus 2mm Flugzeugsperrholz (was ich fälschlicherweise immer für besonders leicht gehalten habe) mit 5x5 Kiefernholmen gebaut 😱🤭🤫
Nachdem ich gesehen habe, wie mancher RC1 Flieger da gebaut war, wird die neue nur aus Balsarippen und Balsaholmen mit einem Kammholm aus 2mm Lite-Sperrholz werden. Teilweise beplankt und Rippenaufleimer. Die Teile sind gestern fertig aus der Fräse gefallen, Zusammenbau und Bilder folgen, falls von Interesse.

Den verlinkten Thread werde ich mir auch ansehen, die Angaben zu Größe und Gewicht lassen ja schon bissel Schwarze Magie erwarten (;)), Danke für den Link.

Fertig kaufen kann jeder!
Ganz meine Meinung!

Grüße vom Fuße des Weihnachtsland Erzgebirge✌😎
Falk
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Falk,

ich hab mir mal ein paar Grundsätze zurecht gelegt, um elektrisch auch Scalemodelle bauen und fliegen zu können. Die stammen noch aus der Zeit kurz vor Brushless und Lipos.

- Balsaholme (massiv) sind bei gleicher Festigkeit genau so schwer wie Kiefer.
Also ruhig dünne Kiefernholmgurte nehmen und mit Balsa verkasten. Dabei die Breite Seite der Holme parallel zur Flächenaussenseite.

- Ein Bauteil ist erst gut, wenn es nur noch die Hälfte wiegt wie geplant.
Also z.B. Spanten ordentlich erleichtern und nicht nur ein paar Löcher rein machen. Grundsatz mindestens die Hälfte der Fläche muß Luft sein,
noch besser 2/3 oder 3/4. Bei großen Spanten dann nur noch dünne Ringspanten.

- Im Heck immer filigraner bauen als erst angedacht. Das Heck beginnt bei 1/3 der Flächentiefe (normaler Flieger).
Das kann man gut bei manntragenden Mustern Anfang des letzten Jahrhunderts sehen. Die bestehen hinten meist fast aus nichts ohne
Bespannung.
Ein neueres Muster z.B. die bekannte Pitts S1 ist hinten so filigran, da glaubt man kaum das diese die geforderten Belastungen aushält.

- Alle Einbauten so weit wie möglich nach vorne. Der Akku sowieso.

Komischerweise sind meine Modelle fast immer kopflastig und ich muß Servos nach hinten setzen, oder den Akku weit nach hinten schieben. Zumindest bei Eigenkonstruktionen. In die Gefilde von Thomas Maier komme ich nicht. Ich muß meine Modelle auch bei Wind fliegen können und der weht hier eigentlich immer. Aber es zeigt was eigentlich mit einfachen Mitteln geht.

So ist jetzt etwas mehr geworden. Vielleicht hilfts.
 
Okay, überredet ;)
So sieht das Innere meines neuen Flügels aus.
Nur Wurzel- und Endrippe sind aus Gründen der Alltagstauglichkeit aus 2mm Lite-Sperrholz. Ebenso der Kamm zwischen den Balsaholmen und die gitterförmigen Endleiste. Rest ist 2mm Balsa.
Nach dem Beplanken der inneren beiden Rippenfelder komplett und dann bis zum Holm kommen auf die restlichen Rippen noch schmale Aufleimer.
Vorn kommt danach noch ein 8mm dicker Balsastreifen ran, aus dem die Nasenleiste gehobelt und geschliffen wird.20201221_152447[1].jpg20201221_151132[1].jpg20201220_153929[1].jpg
Als Scharnier ist nur Folienscharnier mit einem Streifen Klebeband im Inneren vorgesehen.

@Bernd E. : Wenn ich das Ganze so fertig vor mir sehe, sehe ich es selbst ein- Da geht noch was😁, aber jetzt bleibts erstmal so, mal das Endergebnis abwarten.
Danke für all Deine Tips bzw. deine Grundsätze- wieder was gelernt, wie andere was machen😎.

Ich muß meine Modelle auch bei Wind fliegen können und der weht hier eigentlich immer.
Das ist bei uns praktisch genauso, und damit es richtig Spaß macht natürlich auch fast immer schön quer zur Bahn...

Wenn ich in dem verlinkten Fred die nahezu komplett "ausgehölten" Rippen aus 1mm(!) Balsa sehe- so was zerbröselt mir schon beim Zusammenbau unter den großen Händen🤫;).
Und oftmals muß da ja schon durch zusätzliche Streben alleine der Zug der Bespannung aufgefangen werden... Ist alles abzuwägen...

...oder die Frage der ausreichenden Dimensionierung eines Holmes... DevWing hat mir da einen Holmkamm angeboten- erstens haben aus unerfindlichen Gründen die Maße nicht gestimmt und dann ist der selbst aus Sperrholz schon beim Herauslösen nach dem Fräsen zersplittert.

Wirkliche Lastberechnungen werden wohl die allerwenigsten vornehmen können.
Ich stelle mir vor, daß das Vielfache des Rumpfgewichts (G-Zahl) versucht, den Flügel in der Mitte durchzubrechen. Und dann kommen Leute daher und bauen das aus Leistchen- da wirds mir Angst;) ...und das hält bei denen! 😁

So eine Bauweise ist jedenfalls für die meisten sicher kontraproduktiv, denn sie verschiebt das Verhältnis von Flug-(Lern-) Zeit zu Werkstattzeit sicher sehr zu ungunsten der Lernkurve... ;):)
Aber schön zu sehen was geht und anzustreben ist, Danke dafür

Grüße
Falk
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Tipp noch zur Tragfläche. Da erstellte ich immer ganze Rippen mit Nasenradius. Mit einem dünnen Nasenholm aus Balsa oder Kiefer. Die Beplankung wird herumgeleimt.
Das spart auch Gewicht. Denn mancher Vollbalsaklotz hat ein recht hohes Gewicht. Fertige Nasenleisten sowieso.

Schau der auch mal die Seite von Mulert an. Da gibt es auch viele hilfreiche Tipps.


Grüße, Bernd
 
Nachdem der Nachwuchs mitsamt seinem Nachwuchs für längere Zeit hinreichend bekocht, betüddelt und in sonst jeder Weise versorgt wurde räumt, putzt und feudelt die Ministerpräsidentin des Hauses... da ist man doch in der Werkstatt ganz gut aufgehoben und wenigstens nicht im Weg ;) 🤫😁😁

20201226_120906[1].jpg20201226_120919[1].jpg 145g mit QR, das läßt doch hoffen;)



20160915_101108[1].jpg...

Grüße
Falk
 
zur Tragfläche. Da erstellte ich immer ganze Rippen mit Nasenradius. Mit einem dünnen Nasenholm aus Balsa oder Kiefer. Die Beplankung wird herumgeleimt.
Das spart auch Gewicht. Denn mancher Vollbalsaklotz hat ein recht hohes Gewicht
...in meinem Fall hier 2x 8g.
Hätte ich jetzt so nicht erwartet- hab mich bisher da auch nicht sonderlich gekümmert- aber wenn man mal drauf achtet... Es kleckert sich zusammen.
 
So,
ich habe mal alles zusammen auf die Waage gepackt.
DAS war der übergewichtige erste Versuch, abflugfertig incl. 3s 3000er Akku: 20201231_103005[1].jpg sogar ein klein bisschen über 2500g...

Und das 20201231_104023[1].jpg ist der zweite Prototyp mit allen noch einzubauenden Antriebsteilen, Akku usw.

Knapp 1700g 🤓🥳🤩

Allerdings ist der SP noch nicht eingestellt.
Aber selbst wenn ich wieder noch 300g (😱) zuladen müßte, was ich nicht hoffe, hätte das Modell trotzdem rund ein Pfund abgespeckt- Im Gegensatz zu mir... 😁😁🤫

Fliegen ist ja derzeit nicht möglich. Aber da sich an den grundlegenden Sachen nichts verändert hat, kann es eigentlich nur noch besser gehen als das erste Modell.

Falls jetzt noch irgendjemand Lust bekommen haben sollte- ich würde auch die Frästeile fertigen, solange noch (oder hoffentlich bald wieder) das Balsa zu bekommen ist.

Guten Rutsch alle zusammen, Danke für die Hilfen die man hier immer bekommen kann, bleibt auch weiterhin so wie ihr seid✌😎

Falk
 
...und Antrieb, Empfänger und Akku an Ort und Stelle untergebracht. Auch wenn die Cockpithaube und ein Pilot noch fehlen:
20201231_120313[1].jpg
1750g!

Und hängt OHNE Ballast genau im SP!
Ich kanns noch gar nicht glauben...
20201231_120951[1].jpg

Nochmals Grüße

Falk
 
Moin,
Sollte jetzt vlt. jemand auf den Geschmack gekommen sein, kann ich gerne auch die Bilderstrecke vom Bau noch hier einstellen.
Desweiteren würde ich die Frästeile zum Nachbau anbieten.
Es handelt sich dabei um die Frästeile für den Rumpf, Holme und Rippen für die Tragfläche.
NICHT dabei sind Beplankungs- und Bespannmaterial, Leisten, Steckung, Fahrwerk, Kabinen- und Motorhaube und dergleichen.
Für die Motorhaube kann ich auch gerne Druckdaten liefern.

20201220_133737.jpg20201221_110504.jpg20201209_193901.jpg

In der Hoffnung, diesmal damit nicht gegen Forumsregeln zur Werbung verstossen zu haben wünsche ich Euch einen

Schönen Sonntag

Grüße
Falk
 
Nochmal hochgeholt,

denn es gibt einen Anlass dafür :) , ich hab gestern das schöne Wetter für einen Erstflug genutzt.
Auch wenn es theoretisch ja zu erwarten war weil am eigentlichen Flieger ausser der Materialauswahl und einiger konstruktiver Details gegenüber dem ersten Prototyp ja nichts geändert ist- das Ding geht wie das sprichwörtliche rote Moped:cool:.
Muß jetzt noch einige Einstellungskleinigkeiten wie Motorsturz und Ausschläge ändern, aber das ist ja nicht ungewöhnlich.

Grüße
Falk
 
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