F104 Starfighter "Starfighter Aerospace", Absturz, Fehleranalyse

TobiC170

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Hallo Freunde der Stummelflügel,

ich möchte gerne die geballte Erfahrung des Forums in Anspruch nehmen hinsichtlich eines Absturzes meines Starfighters letztes Wochenende. Ich bin etwas ratlos und mir lässt es keine Ruhe, weshalb er runtergefallen sein könnte. Zum Sachverhalt:

- Starfighter in glaube 1:7, entstanden aus einer Krumpp Form hier aus dem Forum von Michael gebaut: https://www.rc-network.de/threads/starfighter-forever-eine-neue-f-104-entsteht.756956/
- Ursprünglich als Impellermodell. Daher schön leicht und dennoch stabil. Saubere Arbeit hat er da gemacht.
- Umgerüstet auf Turbine (Wren 160K pro), CARF Schubrohr und 3 Liter Tank + Hopper, Jeti Doppelstrom an 2x LIFE Akkus, REX12 EPC Empfänger

Erstflug fand am Samstag bei top Wetter und geringem Wind auf der Bahn statt. Vorab wurde nochmal alles gecheckt (Checkliste), Rollversuche gemacht und Reichweitentest erfolgreich durchgeführt. Ruderausschläge zum Erstflug klein gewählt, konnten per Drehregler aber auf Maximum proportional erhöht werden. Schwerpunkt bei leerem Tank bei 90mm ab Nasenleiste, bei vollem Tank leicht kopflastig.

Der Start war knapp und endete fast im angrenzenden Feld, hob dann aber doch noch ab. Zwei zacken QR getrimmt, ansonsten flog er ordentlich geradeaus. Während dem Flug war auch schnell klar weshalb er so schlecht abhob: zu wenig HR Ausschlag. Dieser wurde während dem Flug stufenweise erhöht und passte letztendlich ganz gut. Hätte Ihn nach dem Flug allerdings noch etwas erhöht. Ich musste in den Kurven doch noch recht stark ziehen.

Bis zum Einschlag verlief alles unspektakulär. Nachdem er ausgetrimmt war, drehte ich ein paar Runden. Schön weiträumig. Tolles Flugbild. Lag wie ein Brett.
Etwas mehr Schub gegeben und tiefer Überflug. Stark das Teil! Die 16kg Turbine schiebt wie Harry. Höhe halten ging mit 1/3 Schub. angenehme Geschwindigkeit.
Ich verlor bei einer Kurve den Deckel der Turbine. Dieser war nur mit Magneten befestigt. Ich dachte mir schon, dass ich den evtl. verlieren könnte. Hatte aber darauf vertraut, dass er so ja mit Impeller geflogen ist. Da ich keine Veränderung im Flugverhalten feststellen konnte, flog ich weiter.

Ich entschloss mich in ausreichend Höhe die Wirkung der LK zu testen. Also Schub zurück, LK 100%. Leicht Höhe trimmen und zwei Zacken QR. Keine Zicken. Passt. Fliegt stabil weiter und wird auch nicht zu langsam o. kritisch. Einige Runden so geflogen. Alles gut kontrollierbar. Also Fahrwerk raus. Trimmung passt. Wird etwas langsamer, aber keine Zicken. Alles gut. So langsam mal die Landung vorbereiten dachte ich mir... Also der Konfiguration an mir vorbeigeflogen um zu prüfen ob das Fahrwerk auch ordentlich ausgefahren ist. Dann flache Rechtskurve eingeleitet und in den Gegenanflug eingedreht. Höhe ca. 75m. Alles stabil. Geradeausflug im Gegenanflug. Anstellwinkel 0° bzw. leicht sinkend. Auf einmal fängt er an nach rechts zu rollen. Ich steuer dagegen. Kaum Wirkung, Nase nach unten, Einschlag.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich, wie oben beschrieben, LK 100% und das Fahrwerk ausgefahren und ca. 1/3 Schub anliegen. Es ist für mich unerklärlich was da vor sich ging.
Wir vermuten eine defekte Klappe, was das Rollen erklären würde. Evtl. auch ein defektes QR Servo. Ausschließen würde ich einen Strömungsabriss (weil Alpha eigentlich Null und Rückenwind faktisch nicht vorhanden) und einen Ausfall der Anlage. Er hat ja noch auf mein Gegensteuern reagiert, aber das hat leider nicht gereicht. Die Jeti DS-12 hätte ansonsten auch gemeckert. Ich bin etwas ratlos. Da alles verbrannt ist, macht es die Ursachenforschung nicht einfacher. Schade um den schönen Flieger. Er flog traumhaft und hätte mir sicher viel Spaß gemacht.

Was denkt ihr? Hat einer ähnliches schon gehabt? Hat der Starfighter fiese Eigenarten mit Klappen? Was kann ich für die Zukunft besser machen?
Fakt ist: Ein Starfighter muss wieder her! :-)

VG Tobi
 

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BulDo

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Hallo Tobi,

das ist natürlich erst mal schade, dass der Flieger hin ist.
Das man überhaupt nichts mehr checken kann macht es da nicht besser.
Wieviel Wind war denn bei euch?
Hört sich vom lesen nach einem Strömungsabriss an. Mit allem draußen was bremst und dann noch Rückenwind. Viel Fläche hat die 104 ja nicht.
Aber das ist auch reine Spekulation.
Gibt es eventuell ein Video?

Grüße
Thomas
 
mit 100% lk einige runden geflogen... sind die servos anlenkungstechnisch lastfrei bei lk 100%??? falls nicht, kann das schon mal ein servo kosten auf lk.
 

eug

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Hallo Tobi
Ich hab mal ne Avonds F-15 ähnlich verloren.. Ursache bis heute ungeklärt.

Post #51

Mein Beileid.
 
Hallo Tobi,

das tut mir richtig in der Seele weh, dass "meine" F-104 nicht mehr ist. Sehr schade drum - mein Beileid.
Meine zweite ist ja leider schon am Boden beim Startlauf abgebrannt (und das elektrisch...).

LG
Michael
 

TobiC170

User
Hi zusammen,

bin recht neu in der Jeti Welt. Muss mich mit dem Jeti Studio und Logfile erstmal ausführlich befassen. Auf die schnelle kann ich aber die Spannungswerte bekanntgeben (Hinweis: LiFe Zellen). Lasst euch durch die lange "Flugzeit" nicht täuschen. Das rührt daher, dass vorm Anrollen noch Checks gemacht wurden. Die effektive Flugzeit war ca. 4 min schätze ich. Min: 5,91V Max: 6,47V.
Die Akkus sind A123 Zellen mit 2.500 mAh und 65C. Sie waren vorm Flug voll geladen. Redundant. klar.

Wenn ich alles richtig interpretiere, gabs vorm Einschlag nochmal einen Peak nach unten auf 5,91V.

Wind: Vernachlässigbar wenig.
Anlenkung LK: nicht lastfrei. Ordentliche KST Servos an Aluhebeln. Welche genau muss ich Michael fragen.
 

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Oxymoron

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Erstmal herzliches Beileid zum Verlust deines wunderschönen Starfighters. Als Absturzursache würde ich nach deiner Beschreibung auf einen einseitigen Strömungsabriss tippen, aber das ist spekulativ!

Ich habe dadurch mal einen Jet im Landeanflug verloren, seitdem ist an meiner Jeti ein „Stick shaker“ zur Warnung aktiviert, da man sich bei der Geschwindigkeit schnell mal verschätzen kann.
 

eug

User
Das liest sich eher nach Versagen eines LK-Servos. Das in den Rückenwind drehen ist bei jettypischen Geschwindigkeiten eher weniger das Problem und du warst ja schon einige Sekunden stabil im Gegenanflug.

Hast du den Servostrom in der Jeti Telemetrie? Central Box o.ä.?
 

sevenupi

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Du kannst den Log auch noch zoomen ……dann sieht man besser was am Ende los war 👍
Die vermehrten Spannungseinbrüche sind vermutlich Fahrwerk und Landeklappen 🤔
 

Berndi

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rausfinden wird man es nie. Ich würde auch auf zu langsam tippen. Ist mir auch schon passiert. EIngedreht zur Landerichtung, Flieger gerade gerichtet, abgeschmiert - Feuerwehr Großeinsatz :-( Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall davon ausgehen, dass der Flieger zu langsam war, dann wird dir selbiges das nächste Mal nicht wieder passieren
 

Oxymoron

User
Hallo Guenter,
ich baue mir die Telemetriesensoren meisten selbst, in meinen Jets habe ich einen GPS Sensor mit einem Pitotrohr (Staudrucksonde) zur Ermittlung der Relativgeschwindigkeit kombiniert. Für jeden Jet habe ich eine kritische Geschwindigkeit (~20% über Stall-Speed) konfiguriert, wo der Stickshaker aktiviert wird.

Ein Jeti MSPEED Sensor wäre aber sicherlich auch gut geeignet. Entscheidend ist es, die Relativgeschwindigkeit zu erfassen - ein GPS Sensor allein ist dafür unbrauchbar, da damit nur die Geschwindigkeit über Grund ermittelt werden kann.
 
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brosi

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Das liest sich eher nach Versagen eines LK-Servos. Das in den Rückenwind drehen ist bei jettypischen Geschwindigkeiten eher weniger das Problem und du warst ja schon einige Sekunden stabil im Gegenanflug.

würde ich auch tippen. Mit Klappen fliegen eigentlich alle 104 wie ein amigo. Einen Abriss über eine Fläche hatte ich noch nie bei irgendeiner 104, egal welcher Massstab

gruss und Beileid,
brosi
 
Hallo Oxymoron,
sehr interessant, sind etwa 70 km/h als erste Warnschwelle in etwa in Ordnung?
Ich habe leider vor kurzem meine T1 Mini im Landeanflug auf die gleiche oder ähnliche Weise verloren wie Threadstarter. Da ich aber das Modell beim Eindrehen in den Endlandeanflug noch habe schwammig werden sehen, gehe ich von einem Strömungsabriss wegen zu geringer Geschwindigkeit aus.
Ich hatte aber mehr Glück, mein Flieger hing im Baum (Höhe 8m, deutsche Eiche) und bis auf den Rumpf blieb alles heil.
Günter
 

Oxymoron

User
Hallo Günter,
die entsprechende Geschwindigkeit ist stark vom Modell(typ) abhängig, ich würde Dir empfehlen diese in ausreichender Sicherheitshöhe mit jedem Modell individuell zu erfliegen.
 

brosi

User
Bei einer 104 ist der Strömungsabriss ganz moderat. Da viel Auftrieb am Rumpf anliegt ist der Abriss recht unspektakulär. Er hört einfach auf zu fliegen und fällt runter. Dabei sackt er einfach in sich durch und je nachdem wie der Schwerpunkt gewählt ist nimmt er die Nase runter oder das Heck und versucht eine Rolle Rückwärts. Selbst wenn er zu langsam im Landeanflug ist und anfängt durchzusacken kann man noch unglaublich ziehen bis er sich fast komplett aufstellt. Das ist mir schon oft passiert wenn ich mich mit dem Zaun verpeilt habe….


gruss
brosi
 
Hi zusammen,

bin recht neu in der Jeti Welt. Muss mich mit dem Jeti Studio und Logfile erstmal ausführlich befassen. Auf die schnelle kann ich aber die Spannungswerte bekanntgeben (Hinweis: LiFe Zellen). Lasst euch durch die lange "Flugzeit" nicht täuschen. Das rührt daher, dass vorm Anrollen noch Checks gemacht wurden. Die effektive Flugzeit war ca. 4 min schätze ich. Min: 5,91V Max: 6,47V.
Die Akkus sind A123 Zellen mit 2.500 mAh und 65C. Sie waren vorm Flug voll geladen. Redundant. klar.

Wenn ich alles richtig interpretiere, gabs vorm Einschlag nochmal einen Peak nach unten auf 5,91V.

Wind: Vernachlässigbar wenig.
Anlenkung LK: nicht lastfrei. Ordentliche KST Servos an Aluhebeln. Welche genau muss ich Michael fragen.

Spannung sieht unauffällig aus, wie sieht es mit der Signalstärke und der Signalqualität aus ?
Sollte das auch ok sein, kannst Du Anlage/Störung schon mal ausschließen.

Gruß,
Dirk
 

TobiC170

User
Hi Leute, danke für die Mitwirkung bei der Aufklärung. Ich melde mich mit mehr Zeit und nach Studium des Logfiles wieder. Weiterhin gibt es zwar vom Absturz kein Video, aber von einigen Teilen des Fluges. Das Videomaterial bekomme ich die nächsten Tage. Bis dahin, Holm und Rippenbruch
 
also auch auf die gefahr hin, mich zu wiederholen, aber es kann dir durchaus auf die lange dauerlast der testrunden mit 100%lk ein lk-servo "weich" geworden sein, denn die lk beim starfighter sind nicht grad klein, der hebelweg evtl. ungünstig wegen einbaulage und das gestänge steht in bezug zum servo nicht auf totpunkt bzw. das servo lastfrei bei 100% lk. auch wenn die nominalhaltekräfte der servos hoch angegeben sind, kein datenblatt sagt wie lange das servo das aushält. das merkst du auch nicht zwingend an spannungswerten. die sich entwickelnde hitze killt das servo, deine stromversorgung ist hochbelastbar und puffert das weg, während das servo den hitzetod stirbt.
 
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