F2B in Depron? Eine Machbarkeitsstudie.

PeterKa

User
Zerbröseltest

Zerbröseltest

In einer Kellereinrichtungspause habe ich eben flugs den Zerbröseltest gemacht.

IMG_2597.jpg

Ich habe 6 Kilo gleichmäßig über die Fläche verteilt. Der Abstand beider Flächen beträgt wegen der Länge der Rohre 15 cm. Die gesamte hier liegende Spannweite beträgt somit 165 cm! Die Fläche biegt sich sichtbar durch, aber das war kein Ächsen und Stöhnen, alles gut. Habe die Säcke 10 Minuten liegen lassen.

Wenn der Rumpf 1,1 Kilo wiegen würde, wie bei der Marionette wäre das eine nachgewiesene Belastbarkeit von über 5G. Weiter wollte ich es nicht treiben, denn ich habe nicht genügend Sandsäcke, und man muss es ja nicht herausfordern.

Es ist anzumerken, daß die eine Fläche hinten noch nicht geschlossen ist (die Hohlkehle ist noch nicht laminiert). Und natürlich fehlt noch das 27 Gramm Glasgelege. Ich wollte das alles erst machen, wenn sicher ist daß das Teil nicht zerbröselt.

In diesem Zustand wiegt die Fläche 350 Gramm (ohne die Alurohre). Angesichts dieser Werte bezweifle ich, daß man hier immer noch leichter bauen kann, wenn man keine Rippenfläche will. Rechnerisch wäre einiges an Gewichtsersparnis durch die vorgestellte Kohlemimik zu machen, aber der Preis würde dadurch ins Uferlose steigen.

Festigkeitsmäßig ist diese Flächenbauweise außerhalb jeder Kritik. Daß das später auch für die Optik gilt werde ich jetzt versuchen zu beweisen.

PeterKa
 

PeterKa

User
So nach langer Pause geht auch dieses Projekt in die nächste Phase. Das Modell hat seinen endgültigen Namen erhalten. Ich taufe es "Rebell".. (Ein Schelm wer böses dabei denkt.) Weil ich nun im Moment absolut keinen Bock mehr auf Lackieren und schleifen habe, werde ich das ganze Modell mit Aluminiumfolie überziehen, jedenfalls die Flächen und Leitwerke. Hierbei kommen die Tipps von Wolfram (F4bScale) zum Tragen.

Die Flächen sind inzwischen fertig und verschliffen. Der Rumpf ist noch nicht gezeichnet, aber da wird mir schon was fetziges einfallen.

Eine weitere Besonderheit.. Das Modell wird komplett by Wire angelenkt. Die Idee stammt von Hermann. Mein Arduino Timer wird um die zusätzlichen benötigten Steuerungsfunktionen erweitert. Natürlich weiß ich, daß das Modell so auf keinen Wettbewerb könnte.. Aber ich denke es ist mal Zeit neue Wege zu gehen.

Übrigens geht es auch mit der Marionette weiter. Die größte (emotionale) Hürde war, den zu kleine geratenen Höhenruderausschlag zu erweitern. Das habe ich inzwischen erledigt. Jetzt geht es nur noch um ein einigermaßen ansehnliches Finish.

PeterKa
 
Fly by Wire

Fly by Wire

Eine weitere Besonderheit.. Das Modell wird komplett by Wire angelenkt. Die Idee stammt von Hermann. Mein Arduino Timer wird um die zusätzlichen benötigten Steuerungsfunktionen erweitert. Natürlich weiß ich, daß das Modell so auf keinen Wettbewerb könnte.. Aber ich denke es ist mal Zeit neue Wege zu gehen.
PeterKa

Hier gibt es zu diesem Thema einiges zu lernen

Gruss, Peter Germann
 

PeterKa

User
Habe mal ausgetüftelt, wie die Fläche mal aussehen wird. Erstmal der Nietenplan.

Nieten.jpg

Die Kanten sind genau die einzelnen Kacheln, die aus der Folie geschnitten werden. Sie werden mit den Nieten bedruckt. Jetzt folgt die Beschriftung und dann die Flaps... da weiß ich noch nicht ganz genau wie ich es mache.

PeterKa
 

PeterKa

User
So sieht das (vorläufig) fertige Layout der Fläche aus.

Layout.jpg

Alle schwarzen Elemente werden direkt auf die Folie gedruckt. Das rote Logo wird als Schiebebild ausgeführt.

PeterKa
 

PeterKa

User
Heute habe ich die Rumpfform gezeichnet. Sie ist sehr schlicht, aber doch elegant wie ich finde. Der Rumpf wird selbstredend auch aus Depron und Styrodur gebaut, mit Ausnahme einiger tragenden Teile. Die Länge beträgt 1235 mm +Spinner (50mm).

RebellSeite.jpg

Ähnlichkeiten mit meinem Golden Eye Entwurf sind vorhanden und gewollt.

PeterKa
 

PeterKa

User
Rebell ist ein völlig anderes Flugzeug als man es so kennt. Ich würde sagen es ist kompromisslos in jeder Hinsicht. Fly by Wire gibt völlig neue Möglichkeiten bei der Konstruktion. Eine der brutalsten Neuerungen (hasts sicher auch schon gegeben irgendwann) ist die verstellbare Flächenposition.

Ich muß das erklären: Wenn die Geometrie gegeben ist, errechnet sich aus den Hebelarmen und dem gewünschten Stabilitätsmaß ein notwendig einzuhaltender Schwerpunkt. Nun kommt man aber als Elektroflieger oft in die Bredouille den SP einzuhalten, speziell wenn die Position des Akkus räumlich Schwierigkeiten macht, was bei Verbrennerkonstruktionen zwangsläufig passiert. Also kann man auch das Pferd vom Schwanz her aufzäumen. Man lässt den SP wo er ist, und passt die Geometrie an. Eine der viel genutzten Möglichkeiten ist es, die Größe des HLW zu verändern, was unweigerlich zu einem Neubau des HLW führen dürfte.

Ich habe durch die Rohrsteckungen in der Fläche die Möglichkeit, die Fläche einfach verschiebbar zu machen. Ohne riesigen Aufwand sind da 10 cm Variation möglich. Wichtig ist bloss, daß das Fahrwerk mit verschoben werden muß. Aber auch das ist konstruktiv leicht zu lösen. Da die Flaps und das Höhenruder elektrisch angesteuert werden, gibt es auch keine Probleme mit dem Gestänge. Angenemer Nebeneffekt: Ich benötige keine weiteren Rumpföffungen um an das Gestänge zu kommen.

So etwa muß man sich das vorstellen:

Langlöcher.jpg

Natürlich muß der Rumpf im Bereich des verstellbaren Bereiches konstante Breite haben, aber das ist ohne Einbuße der Ästhetik einzuhalten.

Eine zweite Neuerung (gabs auch schon mal) ist das Pendel HLW. Größter Vorteil ist, daß das HLW dadurch sehr leicht zu bauen und abnehmbar sein kann. Derzeit liege ich bei ca. 90 Gramm für ein komplett steckbares HLW. Mit dem Pendelruder sind da locker 30-40 Gramm Gewicht einzusparen (Beweis folgt).
 

PeterKa

User
Ich will noch kurz etwas nachtragen. Im manntragenden Flugzeugbau werden die Holme oft im Rumpf schwimmend gelagert. Die Flächen werden nur mit kleinen Bolzen gegen Verdrehen gesichert. Ich habe 2 Modelle mit dieser Bauweise gebaut. Keine Wiesenschleicher sondern Hangrocker. Des hebt... sagt der Schwabe.

Beim Fesselflug ist aber noch das Drehsegment zu beachten. Über dessen optimalen Einbau muß ich noch tüfteln.

PeterKa
 

PeterKa

User
Beschichtung

Beschichtung

Ich musste eine Weile herumopern, bis ich alles korrekt auf dem Laserdrucker ausdrucken konnte, aber das ist nur Fleiss.

IMG_2769.jpg

Jetzt folgt die Probe aufs Exempel. Ich mache das ja auch zum ersten Mal. Ich stelle es mir nicht ganz so einfach vor, die Platten sauber zu justieren und blasenfrei anzureiben. Aber das wird schon irgendwie. Sollte es wirklich klappen, wäre das wirklich fast beinahe sensationell. Danke an Wolfram, der das erfunden hat. Obrigens man braucht etwa 30 Blatt. Die Kosten liegen kaum höher als bei Oracover.

PeterKa
 

PeterKa

User
Noch was.. Ich habe versucht, die Folie direkt auf das unbearbeitete Depron zu kleben. Das geht zwar, ist aber von der Haftung nicht optimal, weil das Depron an de angeschliffenen Stellen sehr porös bis bröselig ist. Ist mir zu riskant. Außerdem sind da noch ein paar Macken, die sich doch abzeichnen. Ich mache daher die Oberfläche mit 2-3 Lagen Parkettlack glatt. Das geht im Arbeitszimmer, das Zeug riecht absolut nicht.

PeterKa
 

PeterKa

User
Um zu sehen wie die Chose später aussieht habe ich mal ein Volumenmodell des Rumpfes gemacht. Außerdem schneide ich mir hiervon die Formteile aus. Wie gesagt die Konstruktion ist ganz einfach, nur kreisförmige Segmente. Der Übergang zum Seitenleitwerk muss noch etwas verschlankt werden. Da gehe ich nochmal dran.

RebellRumpf.jpg

PeterKa
 

PeterKa

User
Jetzt habe ich eine Weile herumgedoktort. Erstens gefiel mir die Form micht besonders, zweitens musste ich schauen, wie ich die Öffnungen anordne um an die Technik zu kommen. Aber so gefällt es mir.

RebellSeite2.jpg

Vorne die Öffnung habe ich etwas farblich abgesetzt, damit man es besser erkennen kann. Die Kabinenhaube wird tiefgezogen, das kann ich inzwischen auch selbst.

Zur Bauweise ein paar Worte. Vorne vom Motorspant bis zum Ende der Steckungsrohre (+Verschiebung) kommt ein Innenkasten aus Pappel. In diesen eingepasst wird ein weiterer Innenkasten, der die Steckung, das Steuersegment und das Fahrwerk aufnimmt. Dieser wird dann mit dem anderen Kasten verschraubt. Die geraden Seitenflächen werden dann aus Depron geschnitten und mit den obligaten Kohlestäbchen versteift. Alle Rundungen fräse ich aus Styrodur. Könnte man auch schnitzen und schleifen, aber ich muss ja fräsen üben.

Das Seitenleitwerk erscheint recht groß. Das ist Absicht und ich verspreche mir davon eine Verbesserung des Flugverhaltens. Ich habe folgende Beobachtungen gemacht. Einige Modelle (beispielsweise der KUKI, aber auch andere) neigen zum Schwänzeln, wenn sie gebremst werden oder beschleunigen. Ich führe das auf zu kleine Seitenruder zurück, kann mich natürlich auch irren.. Aber beim Rebell kommt es sowieso nicht mehr drauf an, so abwegig wie der konstruiert und gebaut ist. Normalerweise werden Seitenruder klein gehalten, weil man sie "nicht braucht" und weil man hinten jedes Gramm sparen will. Bei Depronbauweise ist das zusätzliche Gewicht absolut vernachlässigbar.

PeterKa
 
F2B in Depron? Eine Machbarkeitsstudie

F2B in Depron? Eine Machbarkeitsstudie

Hallo Peter

Eine sehr gefällige Rumpfstruktur. Ich finde diese sehr gelungen und passt zu deinem Konzept.
Mal sehen, wie sich der Rumpf in wirklichkeit so macht. Elegant ist er ja und ist eben anders.

Gruß, Franz Haas
 

PeterKa

User
Eine Stunde später....

IMG_2772.jpg

IMG_2773.jpg

Gewicht ist auf stattlich 218 Gramm angewachsen. Jetzt kommt aber nichts mehr dazu. Das fertige Modell wird also gewichtsmäßig nicht brutal aus der Norm fallen, aber am unteren Ende der F2B Modelle liegen.

Der Randbogen wird noch blau gemacht, das war es dann.

PeterKa
 
F2B in Depron? Eine Machbarkeitsstudie

F2B in Depron? Eine Machbarkeitsstudie

Hallo Peter

Das sieht doch schon perfekt aus! Und das mit dem Gewicht?? ist so eine Sache für sich!
Da ja sowieso E-Antrieb zu Grunde gelegt ist, wird zwangsläufig ein " gutes" Gewicht zu stande kommen.
Das liegt aber an der Konfiguration des Antriebs und wohl weniger an der Zelle selbst. Du willst ja kein Modell fliegen, was bei Windstärke 2 wie wild mit den Flügeln schlägt! ( Siehe Panther von Biesterfeld) Duck und weg!
Also alles in allem eine tolle Machbarkeitsstudie und das noch in Depron!!!
Und nur das zählt doch! Den Mut haben und zeigen, das man auch in Bröseltechnik was schönes zaubern kann!
( andere brauchen dafür Jahre, um was neues zu zeigen :D )

Gruß, Franz Haas
 
Hallo Peter !

Schön , dass das geklappt hat. Mit dem Gewicht wär ich jetzt nicht zu skeptisch, schliesslich ist die Fläche gefinisht,vollbeplankt und Steckbar. Desweiteren sind alle F2B Flieger in der Größe mit zugespitzen Flächen ausgestattet, du hast bei 1,55 m Spannweite richtige rechteckige Scheunentore mit massig dm², die fast so manchem 6,5er RC-Hochdecker-Trainer zu groß wären. Das, was du baust ist nicht die "kleine" bis 7,5ccm Kategorie, sondern eher Konkurrenz zu den 10ccm Fliegern, und da bist du mit dem Gewicht , denke ich, doch deutlich unter dem üblichen bei besserer Aerodynamik.

Grüße !
 

PeterKa

User
Das Gewicht macht mir keine Sorgen. Schließlich soll ein alltagstaugliches F2B Modell entstehen. Und ich liege mehr als 100 Gramm (pro Hälfte) unter dem Gewicht der Marionettenflügel. Inzwischen habe ich auch alle Maße zusammen:

Spannweite: 1590 mm; Fläche: 47,3 qdm; Länge 1350mm.

Ermutigt durch die Stabilität der Bauweise, habe ich beschlossen, das HLW ebenfalls aus Depron zu fräsen. Zwei Halbschalen aus 9mm starkem Depron (etwa 50% ausgehöhlt), ein Kohleholm, die Steckung, Parkettlack und Folie.. Unter 50 Gramm strebe ich an. Das Extremgewicht ist duch die Auslegung als Pendeleitwerk erreichbar. Und es wird nur minimal Klebstoff nötig, der frisst viel an Gewicht. Aber warten wir es ab.

Man kann alles mit Matte bespannen, ist auch grabbelfester, aber ich bin mit den Flächen hochzufrieden, gemessen am Aufwand.

PeterKa
 

PeterKa

User
Da war ein Fehler.. die Länge beträgt 1235 zuzüglich Spinner. Sorry.

Wenn ich mal ein Abfluggewicht von 1500 Gramm ansetze, komme ich auf eine Flächenbelastung von ca 30 g/qdm. Das wäre schon ein guter Wert, viel weniger sollte es eigentlich auch nicht sein... Aber wie ich mich kenne wiegt der Bomber am Ende ja doch wieder 2 Kilo...

PeterKa
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten