Kleiner Bericht
Kleiner Bericht
Nach dem Viking Race 2010 haben Siggi und ich uns entschlossen, den Franzosen mal wieder einen Besuch abzustatten.
Donnerstag:
Ich war schon einen Tag früher in Toulouse. (arbeiten!) Siggi kommt wegen des Streiks eine Stunde zu spät. Der angeforderte Mietwagen ist nicht da, dafür bekommen wir einen großen zum gleichen Preis.
Entspannte Anreise zum Hotel. Zwischendurch noch ein kleiner kulinarischer Stopp zur Stärkung. Dann zum Hang nach St. Ferriol. Die Schweizer, die Engländer und eine große Zahl Franzosen sind schon da und nutzen die sehr guten Bedingungen zum Trainieren. Siggi muss seinen neuen "Windcutter" einfliegen, da der bisher nur kurz in der Luft war. Bei mir läuft alles gut, da wir ja zuletzt in Hanstholm alles neu eingestellt hatten.
Für Freitag ist wenig Wind aus Nord angesagt.
Freitag:
Wie angesagt, so kam es dann auch. Ein warmer Frühlingstag am Hang mit netten Gesprächen bei Kaffe und Croissant. Ein paar Alula und ein paar Thermik Runden mit den "großen". Ein richtiger Urlaubstag. Siggi und ich konnten den gut gebrauchen.
Alle sind entspannt, da für Samstag sehr viel Wind angesagt war.
Samstag:
Kein Wind und Regen. Somit saßen wir dann erst einmal im Auto und warten auf besseres Wetter. Das kommt dann auch. Gegen 12 startet Siggi die erste Runde mit einer tiefen 30er Zeit. Gelungener Einstieg! Ich starte mit einer mittleren 30er. Das Wetter klart immer weiter auf und der Wind nimmt immer mehr zu.
Siggi bleibt sehr gut dabei. Ich muss meinen 3ten Flug mit Empfangsstörungen abbrechen und kann noch sauber landen. Unglücklicherweise in einer Kuhle hinter einem Busch, die ich nicht gesehen habe. Der fette Stein am Grund bricht ein faustgroßes Loch in die D-Box

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Mein zweiter Flieger will mit den Hanstholm Einstellungen gar nicht laufen. Siggi fliegt weiter gute, weite und schnelle Runden. Immer wieder ziehen starke Thermikbärte durch die Strecke und und die Zeiten laufen weit auseinander.
Dann kommt der Megabart und Stefan Bertschi hält mit seinem Jedi gnadenlos drauf. 25.4s! Unglaublich! Wer da nicht dabei gewesen ist, wird es nicht glauben, wie so ein Flieger aus der Kurve heraus beschleunigen kann! Das ist wie "flitschen" von links und "flitschen" von rechts!
Jetzt müssen wir öfter pausieren, weil die Messanlage bis zu 36 m/s anzeigt. (Ich glaub. ich hab auch mal 39 m/s gesehen.) Dann geht es mal kurz wieder runter auf 18 m/s und der Ritt kann beginnen.
Da der Wind noch immer zunimmt und mit ihm die Turbulenzen, wird der Wettkampf um ca. 17 Uhr abgebrochen.
Es hat erstaunlich wenig Ausfälle in der Strecke gegeben. Die meisten Schäden sind beim Landen entstanden. Das eigentlich gute Landefeld wurde durch den starken Wind so verwirbelt, dass es nur noch ein paar kleine Bereiche gab, in denen man sicher landen konnte.
Um 20 trafen wir uns zu einem sehr guten Menü in Limoux, um dann geschafft von dem Windstress müde ins Bett zu fallen.
Sonntag:
Siggi und ich fahren früh an, weil ich meine Einstellungen ändern muss. Nach reichlicher Schwerpunktsänderung und einem ausgiebigen Testflug läuft die Möhre endlich wieder, wie gewohnt. (Drei Kreuze -- ich bin von weit hinten liegenden Schwerpunkten geheit!)
Ich darf bei 18 m/s anfangen und -- siehe da -- gleich mal eine 33.0 gefolgt von einer weitern 33.x in suboptimalen Bedingungen. Geht doch

Siggi zieht mit und festigt seinen 3ten Platz. Immer wieder laufen Hammerbärte durch die Strecke und es werden Zeiten unter 30 geflogen. (Leider hat die Thermikfee weder Siggi, noch mich mit so einem Megateil beglückt.) Jean Luc verliert die Kontrolle in der Hammertermik und die Aliage fährt mit Vollgas in die Felsen. Gott sei Dank nicht in die Menge. Diesen Einschlag werde ich auch nicht so schnell vergessen. Der Windmesser bricht wegen des starken Windes ab. Die Franzosen schreiben mir einfach mal so 10 Sekunden mehr auf, als ich geflogen habe. Immerhin "Reflight", den ich aber nicht nutzen konnte...
Ich habe jetzt schlechte Laune nach einem Streit mit dem Wenderichter, der meinte, ich müsste jetzt mal 20m weiter nach aussen fliegen, als in den Runden davor. ...Nützt mir nichts... Platzverlust. In der nächsten Runde fliege ich brav auf seiner Seite schön weit raus, dafür cutte ich dann komplett auf der anderen! So ein Dreck! Damit bin ich endgültig ins Mittelfeld abgerutscht. Siggi macht es noch einmal spannend, weil eine Höhenruderanlenkung gebrochen ist.
(Sein B-Flieger ist gestern im Sturm einen unehrenhaften Tod am Boden gestorben -- Totalschaden!). Also kurz mal zusammengesteckt, was noch übrig ist. Ballastieren -- keine Zeit. Rudercheck und raus! ... Das Teil glüht richtig und Siggi rettet seinen 3ten Platz.
Siegerehrung müssen wir uns schenken, weil wir sofort zum Flughafen zurück müssen.
Also bleibt nur von hier das Dankeschön an Andreas und seine Helfer.
Barney