Hallo,
Ich habe heute nun etwas Zeit um mich auch mal wieder zu Wort zu melden. Ich möchte versuchen, im Folgenden auf die genannten Vorschläge einzugehen und mal meinen Senf dazu zu geben:
Ich stimme Pierre zu: wir sollten nicht von heute auf morgen das gesamte aktuelle System auf den Kopf stellen. Ich stelle mir da eher einen mittelfristigen Entwicklungsprozess vor. Kleine, sinnvolle Schritte…
Anfangs wurde auf das F3b-Anmeldesystem verwiesen. Im Kern finde ich dieses System gar nicht so schlecht, wobei man es, wie Karl erwähnte, noch etwas verbessern/abändern könnte. Offensichtlich ist hier ein Problem, dass einige Veranstalter gerne eine freiere Auswahl bei den Teilnehmern haben möchten. Zusätzlich scheint es so, als ob sich Teilnehmer erst mal für alle möglichen Bewerbe eintragen und erst recht kurzfristig absagen. Genau das Problem haben wir im F3f anscheinend ja auch und dies gilt es IMHO in erster Linie zu lösen! Hierzu möchte ich am Ende meines Posts noch ins Detail gehen.
Zentralisierung
Wenn man die bisherigen Posts durchliest, dürften wir uns zumindest in einem Punkt einig sein: Eine zentrale Anlaufstelle für alle Internationalen Bewerbe sollte her. So, wenn ich mir jetzt den FAI-Kalender durchschaue und die INTERNATIONALEN F3f-Bewerbe betrachte, fällt auf, dass im Jahr bis auf ein, zwei dieser Bewerbe eh alle in der Eurotour vertreten sind. Die Eurotour wird allerdings eh von CONTEST-Modellsport verwaltet. Es gibt also eine zentrale Anlaufstelle! Hier stimme ich Stefan Siemens vollkommen zu! Nun ist CONTEST ja offensichtlich ein privater „Verein“ (???) und wir haben auf deren interne Strukturen und Regelungen keinen direkten Einfluss. Ich bin mir aber sicher, dass der eine oder andere CONTEST-Mensch hier mitliest und sich unsere Ideen vielleicht mal durchdenkt und intern ins Gespräch bringt…
Anzahl der Bewerbe
Es gibt auch den Wunsch nach mehr Wettbewerben in Zentraleuropa. Diesen Wunsch teile ich absolut! Ich kann hier nur für Österreich sprechen und euch versichern, dass wir dran sind! Allerdings ist es bei uns nicht ganz so einfach, einen F3f-Bewerb zu organisieren. Einerseits fehlen uns die passenden Locations (bzw. sind mir nur sehr wenige bekannt); andererseits ist es oft ein überdimensional großer Aufwand, die Genehmigungen von Grundstückseigentümern, Pächtern, Bundesforsten,… zu bekommen. Bezüglich der passenden Locations: Wir haben viele tolle Hänge, aber für einen großen internationalen (ET-) Bewerb braucht man einen Hang/Berg, den man in möglichst alle Windrichtungen befliegen kann und hier liegt eben das Problem bei uns.
Regionale Wettbewerbe / F3f-Serien
Die Idee von kleineren regionalen Wettbewerben, oder gar F3f-Serien finde ich grundsätzlich sehr gut. Winterliga, Swiss-Cup,… funktionieren ja auch toll. Auch in diesem Punkt möchte ich speziell für Österreich sprechen: Vor einiger Zeit wurde mir die Idee eines kleinen österreichischen F3f-Cups zugetragen. Ich fand die Idee ausgezeichnet und habe auch ein Konzept dazu ausgearbeitet. Im Grunde sollte es unsere „offiziellen“ Wettbewerbe geben (Donaupokal, Sommeralmrace, Saalfelden, STM, Hohe-Wand-Downhill, evtl. Stuhleckpokal) und zusätzlich dazu drei, vier „inoffizielle“ Veranstaltungen, „Bierfliegen“ wenn man so will. Im Unterschied zu den offiziellen Wettbewerben sollten diese „Bierfliegen“ NICHT in eine Qualifikationswertung für WM/EM kommen, sondern „nur“ in einem
„Austrian Slope Soaring Cup“ gewertet werden. Die Idee dahinter war, neue F3f-Piloten zu gewinnen, die mal Wettbewerbsluft schnuppern wollen, aber sich nicht über einen „richtigen“ Bewerb drüber trauen. Ich hab diese Idee jetzt aber verworfen, da es einfach zu stressig wird. Zieht man sowas beinhart durch und will dann auch noch auf drei, vier ET-Bewerbe fahren, ist man fast jedes Wochenende in der Saison unterwegs. Und die Zeit haben die wenigsten. (Sollte hier aber jemand mitlesen und diese Idee trotzdem aufgreifen wollen, helfe ich gerne weiter! An der technischen Ausrüstung sollts jedenfalls nicht scheitern!)
Qualifikationsmodus für hochkarätige Bewerbe
Ich finde das Engagement von dir, Reto, sehr gut, aber die Idee, sich über regionale Wettbewerbe für internationale zu qualifizieren halte ich für wenig zielführend. Abgesehen davon, dass ich das vorgeschlagene System für recht kompliziert halte, sollten Internationale Wettbewerbe der FAI meiner Meinung nach auch zukünftig für jedermann offen bleiben, unabhängig von irgendwelchen Punkten. Dasselbe gilt natürlich auch für die ET-Bewerbe (wobei wir hier wie erwähnt eh keinen direkten Einfluss haben)! Eine nationale Qualifikation für internationale Wettbewerbe käme ja -zumindest für uns Ösis- einer Qualifikation zu einem VikingRace oder WM/EM schon sehr, sehr nahe. Gerade das „ins Ausland fahren“ und andere Kollegen aus ganz Europa zu treffen und von denen zu lernen ist das Schöne an unserem Sport. Und auch hier spielt wieder oben gesagtes eine Rolle: Wieviele internationale Wettbewerbe sind KEINE Eurotour-Bewerbe? Und ich sags ganz ehrlich: Wenn ich einen internationalen Bewerb veranstalten kann, versuche ich alles, um diesen Bewerb in die ET zu bekommen!
Aber wir Brainstormen ja gerade…
Lösungsvorschläge
Wie weiter oben erwähnt halte ich das F3b-Modell für eine brauchbare Basis. Ich möchte hier mal einen Vorschlag zur Diskussion stellen, der darauf basiert:
- Jeder Wettbewerb öffnet auf einer zentralen Website an einem vorab definierten Tag die Online-Anmeldung. In der Regel ist dies der Sonntag, 18.00Uhr(MEZ) xx Wochen vor dem Wettbewerbstermin. Die genauen Wettbewerbstermine und die genauen Termine des Anmeldebeginns werden im Dezember des Vorjahres auf der zentralen Website veröffentlicht.
- Die Anmeldephase für die einzelnen Wettbewerbe dauert 14 Tage. Die eingetragenen Piloten erhalten auf der zentralen Website in der Reihenfolge ihrer Anmeldung eine fortlaufende Nummer (=“Zeitstempel“). Diese Nummer ergibt die erste Sortierreihenfolge. Nach den ersten n Piloten (n = Maximalzahl der Teilnehmer auf diesem Wettbewerb) erscheint ein Trennstrich.
- Gruppenanmeldungen / Teamanmeldungen / Anmeldungen von mehreren Piloten durch eine einzige Person werden nicht akzeptiert. Jeder Pilot muss sich selber anmelden.
- Wer am Ende der 14-tägigen Anmeldefrist oberhalb des Trennstriches steht, muss binnen 14 Tagen das Nenngeld bezahlt haben. Es gilt das Datum des Zahlungseingangs. Unterhalb des Trennstrichs bezahlt niemand.
- Innerhalb dieser Einzahlungsfrist vermerkt der Veranstalter so oft wie möglich, mindestens jedoch am Tag nach Ablauf der Einzahlungsfrist die eigegangen Zahlungen auf der Teilnehmerliste. Diejenigen Piloten, die am Tag nach Ende der ersten Zahlfrist innerhalb der ersten n Plätze stehen, aber noch nicht bezahlt haben, werden an diesem Tag ans Ende der Warteliste geschoben. Die Reihenfolge dieser Piloten untereinander bleibt erhalten. Eine entsprechende Zahl von Piloten aus der Warteliste rutscht dadurch über den Trennstrich.
- Für die Piloten, die jetzt oberhalb des Trennstrichs stehen und noch nicht bezahlt haben, wiederholen sich die Vorgänge 4) und 5).
- Dieses Verfahren wird im 14-tages Rhythmus fortgesetzt.
- Wenn ein Pilot der bereits bezahlt hat, mehr als xx Wochen vor dem Wettbewerb erklärt, dass er doch nichtteilnehmen möchte, so erhält er das Startgeld zurück. Allerdings behält der Veranstalter davon xx Euro Aufwandsentschädigung zurück. Ist der Wettbewerbstermin schon näher als zwei Wochen, so findet keine Rücküberweisung mehr statt. Außerdem wird dies vom Veranstalter vermerkt und der Pilot wird in der kommenden Saison im ersten Meldedurchgang von Anfang an auf die Warteliste gesetzt. Erst nach Ablauf der ersten Einzahlungsfrist treten für diesen Piloten die Punkte 4) und 5) in Kraft.
Ein ähnliches System wurde letztes Jahr beim Waku-Open durchgeführt und hat –so glaube ich- nicht schlecht funktioniert.
Bitte um Kommentare!
Liebe Grüße,
Mario