Failsafe Einstellungen und ihre Auswirkungen

Christian Lang

Moderator
Teammitglied
Da es an anderer Stelle heftig diskutiert wurde stelle ich das ganze Thema mal ordentlich ein.

die Frage die die Modellflieger spaltet lautet:
was ist sicherer: im Failsafe Fall den Motor drosseln oder die Hold Einstellung bei der der letzte Steuerbefehl erhalten wird.

Hierzu habe ich an anderer Stelle eine Frage gestellt die bis jetzt noch keiner beantwortet hat.

1. Wie lange dauert in der Regel ein Failsafe Fall?


2. Wer ist so geistesgegenwärtig im Störungsfall den Gashebel in die Leerlaufposition zu stellen um zu verhindern dass der vom Failsafe gedrosselte Motor bei wieder einsetzendem Empfang doch wieder in die vom Knüppel vorgegebene Gasposition läuft.



Natürlich wäre es optimal wenn im Gefahrenfall von dem Motor keine Gefahr mehr ausgeht. Was aber wenn genau das Drosseln des Motors bewirkt dass das Modell in der Nähe einschlägt, die Steuerfähigkeit durch die Motorbremse bei wiedereinsetzendem Empfang so massiv nachlässt dass ein ausweichen nicht mehr möglich wäre insbesondere weil im Failsafefall warscheinlich vom Piloten heftig übersteuert wird und letztendlich der wieder hochlaufende Motor bei einsetzendem Empfang das Modell in noch heftiger Turbulenzen versetzt.


Bitte keine unbewiesene Geschichtchen einstellen von Modellen die mit Failsafe Hold den Flugplatz Kilometerweit verlassen haben.

Ich behaupte das waren eher Akkuausfälle oder andere Fehler den die mir bekannten Failsafe Fälle sind zeitlich sehr begrenzt.

Natürlich fällt auch mal ein Sender ganz aus, aber egal wie hoch der Motor eines Großmodells dreht, im Absturz wird es schnell genug um jemanden zu verletzen. Dagegen hilft hauptsächlich Sicherheitsabstand, Einhaltung des erlaubten Flugraumes und konsequente Wartung.


Ich bitte ausserdem um sachliche Diskussion ohne persönliche Angriffe auf irgend eine Person
 

Börny

User
Wings Unlimited schrieb:
1. Wie lange dauert in der Regel ein Failsafe Fall?
...bis zum Einschlag. Failsafe war alle Ruder neutral (Nein, ich möchte nicht darüber diskutieren, ob das sinnvoll war oder nicht). Der Empfänger machte zu, die Maschine flog sauberst geradeaus, bis der Empfänger - leider auf das falsche Signal hin - wieder auf machte und das Modell in einer schönen Spirale einschlug.
Daher mein persönliches Fazit: Nie wieder PCM und Failsafe. Weil: hätte ich einen ganz simplen PPM-Empfänger gehabt, hätte ich die Störungen rechtzeitig durch Ruderzucken bemerkt und hätte sofort zurück fliegen können um zu landen.

Holm & Rippenbruch,
Börny
 
Failsafe wird oft durch den Motor bzw. die Zündung verursacht

Failsafe wird oft durch den Motor bzw. die Zündung verursacht

Hallo Namensvetter,

ich habe Motor-Leerlauf (bzw. AUS) als Failsafe.
Wenn Störungen auftreten, dann gehen der Motor kurz in Leerlauf - Störung durch Zündung ist weg - Pilot merkt, das etwas faul ist und kann (später) Massnahmen dagegen ergreifen (Zündung abschirmen, anders positionieren usw).
Meine Failsafes dauerten bisher nur (Bruchteile von) Sekunden, bzw. solange eine Störquelle da war (Zündung, starker E-Antrieb an)

Ansonsten bin ich der Meinung das ein Antrieb, egal wie groß, am ungefährlichsten ist, wenn er aus ist oder im Leerlauf dreht.

deswegen haben alle Modelle mit E-Motor Motor aus, und Verbrenner haben Leerlauf.

Sicher mag es Fälle geben, wo weniger passiert wäre (?) wenn der Motor weiter gelaufen wäre, aber da fühle ich mich nicht wohl dabei.

Analog dazu sehe ich die Druckluftbremse von LKW-Anhängern: wenn was defekt ist, wird gebremst, da gab es sicher auch schon Fälle, wo es kontraproduktiv war.


Bei Helis habe ich auf "alles Hold"

Christian
 
Was versprichst Du Dir von der Frage? Endgültige Antwort hoffentlich nicht. Dazu hat jeder seine meist wohlbegründete eigene Ansicht, und es lässt sich auch kaum der Heli mit dem Motormodel, mit dem Hotti vergleichen.
 
Wings Unlimited schrieb:
...
Hierzu habe ich an anderer Stelle eine Frage gestellt die bis jetzt noch keiner beantwortet hat.

1. Wie lange dauert in der Regel ein Failsafe Fall?
...
Bitte keine unbewiesene Geschichtchen einstellen von Modellen die mit Failsafe Hold den Flugplatz Kilometerweit verlassen haben.

Ich behaupte das waren eher Akkuausfälle oder andere Fehler den die mir bekannten Failsafe Fälle sind zeitlich sehr begrenzt.
...


Wie bereits erwähnt, gibt es zu Frage 1. keine Antwort und auch keine statistischen Werte. Der Failsafe Fall tritt ein, wenn die Empfängerspannung einen bestimmten Wert unterschreitet, oder wenn über einen Zeitraum von >0,5s kein Sendersignal mehr ankam. 0,5s sind bei der 2.4GHz Technik ein sehr langer Zeitraum und es ist davon auzugehen, dass ein massives Problem vorliegt. Bei 35MHz dauert Failsafe eben so lange wie eine Störung vorliegt. Stammt die Störung vom eigenen Antrieb (Motor, Regler oder Zündanlage), geht sie in der Regel nicht von alleine weg. Ist die Ursache eine Frequenzdoppelbelegung, kommt es darauf an, wann der zweite Sender ausgeschaltet wird.

Unbewiesene Geschichten entflogener Modelle? Ich bin sicher für die meisten Fälle dürfte es sogar Zeugen geben. Der Fall mit dem Hubschrauber ist bekannt?

http://www.rc-network.de/forum/showpost.php?p=943162&postcount=638

Mindestens 10 Zeugen!

:) Jürgen
 

sidigonzales

User gesperrt
Erst mal danke ds du dich getraut hast dieses Thema extra anzuschneiden.

Zu deiner ersten Frage, die kann dir eigentlich niemand beantworten weil sie von der Empfangssituation abhängt also kann die FS-Phase zwischen Null und bis zum Einschlag dauern. Sobald auch nur ein bisschen Empfang da ist, der Empfänger mit dem Empfangenen etwas sinnvolles anstellen kann wird die FS-Phase verlassen.

Deine zweite Frage kann ich dir ziemlich genau beantworten. Wenn etwas ungewöhnliches passiert nehme ich schon ganz automatisch den Gashebel zurück. Das ist nur meist ein wenig dumm wenn ich meine DLGs fliege weil das da die Spoiler sind was manchmal nicht so gut ist wenn man die ganz ausfährt.
Aber es nutzt dir eigentlich nix wenn du die Geistesgegenwart besitzt den Gashebel zu betätigen wenn der Empfänger nix mehr davon mitbekommt. Deswegen, FS immer Motor aus bei Elektro und Leerlauf bei Benzinern.

Die eigentliche Frage ist doch wie sieht eine Situation im normalen Flugbetrieb aus das es besser wäre alles auf Hold zu lassen. Die einzige vorstellbare Situation, für mich, ist wenn das Modell mit zu geringem Sicherheitsabstand in nicht ausreichender Höhe auf die Zuschauer zu fliegt oder sie überfliegt.

Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

sanfte Grüße
 

Julez

User
Analog dazu sehe ich die Druckluftbremse von LKW-Anhängern: wenn was defekt ist, wird gebremst, da gab es sicher auch schon Fälle, wo es kontraproduktiv war.

Richtig. Bei der Eisenbahn ist es auch so, dass gebremst wird, sollte irgend ein Fehler auftreten oder sich Wagen losreißen.

Bei Elektro mache Ich Failsafe auf niedrigen Leerlauf, erstens kriegt man dann mit das etwas schief läuft, zweitens wird der Flieger durch die rotierende Luftschraube besser gebremst als durch eine stehende oder eingeklappte, und drittens vergisst man nicht, den Flieger auszuschalten, wenn man den Sender vorher ausschaltet.
 

Christian Lang

Moderator
Teammitglied
MarkusN schrieb:
Was versprichst Du Dir von der Frage? Endgültige Antwort hoffentlich nicht. Dazu hat jeder seine meist wohlbegründete eigene Ansicht, und es lässt sich auch kaum der Heli mit dem Motormodel, mit dem Hotti vergleichen.


möglicherweise die Bestätigung meiner Erkenntnis das es keine richtige Antwort gibt!
 
Toll. Du fragst und willst als Antwort, das es keine gibt.

Im Allgemeinen:

FS ist für den absoluten Notfall und dann soll das Gefahrenpotential so klein wie möglich gestaltet werden. => Leistung runterfahren.

Im Speziellen:
FASST:
FS nach 0,5sec Verbindungsabbruch. Das ist eine Ewigkeit für das stabile Übertragungsystem. Wenn das der Fall ist darf auch damit gerechnet werden das es nicht mehr besser wird => Leistung runter.
 

Christian Lang

Moderator
Teammitglied
Der Vergleich mit dem LKW Anhänger hinkt,
wenn der abreisst bremst das ganze, das ist richtig. Ein schwaches Leck in der Druckluftbremsanlage lässt ihn jedoch weiterfahren.

Die große Gefahr ist doch dass bei wieder einsetzendem Empfang das Gas auch wieder reinlaufen kann.

die typische Panikreaktion oben ist doch folgende: man versucht das Modell in Horizontallage zu bringen (da ist es sehr selten) und spielt mit dem Gas oder lässt den Hebel wo er ist. Sehr warscheinlich bewegt man beispielsweise Höhen- und Querruder auf Knüppelanschlag, was bei wieder einsetzendem Empfang einen Strömungsabriss bewirkt.
 

Christian Lang

Moderator
Teammitglied
Prof. Dr. YoMan schrieb:
Toll. Du fragst und willst als Antwort, das es keine gibt.

Im Allgemeinen:

FS ist für den absoluten Notfall und dann soll das Gefahrenpotential so klein wie möglich gestaltet werden. => Leistung runterfahren.

Im Speziellen:
FASST:
FS nach 0,5sec Verbindungsabbruch. Das ist eine Ewigkeit für das stabile Übertragungsystem. Wenn das der Fall ist darf auch damit gerechnet werden das es nicht mehr besser wird => Leistung runter.

soweit richtig,
wobei in deiner Version davon ausgegangen wird dass nach eintreten des Failsafe Falles keine Steuerkommandos mehr versucht werden sollen, das Steuern zur Abwendung der Gefahr kann getrost, da wenig wirkungsvoll unterlassen werden, da ein Flugzeug ohne Fahrt schlecht steuerbar ist.

Besser ist es doch geringe Vorwärtsfahrt beizubehalten um die Steuerbarkeit zu erhalten.


die Hold Einstellung verhindert auch das Gas reinläuft.
 
Wings Unlimited schrieb:
möglicherweise die Bestätigung meiner Erkenntnis das es keine richtige Antwort gibt!

Wenn Failsafe= Motor Leerlauf bzw. Aus für Modelle zum Teil sogar zwingend gefordert wird, dann liegt es daran, dass diese Einstellung in den meisten Fällen die Sicherheit wesentlich erhöht und das Unfallrisiko reduziert.

Es bringt nichts, sich einige Fälle auszudenken bei denen Hold vielleicht besser gewesen wäre, weil Motor Leerlauf bzw. Aus in den wahrscheinlichsten Szenarien einfach die sinnvollere und damit bessere Einstellung ist.

Das ist genau wie mit dem Sicherheitsgurt. Es gibt Einzelfälle, wo der Gurt eher schadet, aber in der Mehrzahl der Fälle hilft er. Das gleiche gilt für den Airbag.

:) Jürgen
 
Wings Unlimited schrieb:
soweit richtig,
wobei in deiner Version davon ausgegangen wird dass nach eintreten des Failsafe Falles keine Steuerkommandos mehr versucht werden sollen, das Steuern zur Abwendung der Gefahr kann getrost, da wenig wirkungsvoll unterlassen werden, da ein Flugzeug ohne Fahrt schlecht steuerbar ist.
...
die Hold Einstellung verhindert auch das Gas reinläuft.

Falsch, jeder Modellflieger wir auch im Failsafe Falle automatisch versuchen, das Modell lageabhängig weiterzusteuern. Sollte eine Verbindung wieder zustandekommen, hat er die Knüppel bereits in der richtigen Position.

Nur die Failsafe Einstellung "Motor Leerlauf bzw. Aus" kann mit grosser Wahrscheinlichkeit verhindern, das "Gas reinläuft". Wenn "Hold" eingestellt ist, läuft der Motor in der letzten Einstellung weiter. Der Wert ist rein zufällig (oder weißt Du wann eine Failsafe Situation eintritt?) - von Leerlauf bis Vollgas ist da alles möglich.

:) Jürgen
 

Christian Lang

Moderator
Teammitglied
Wenn du den meissten Modellfliegern auf die Finger schaust wirst du feststellen dass sie beim Einschlag noch voll ziehen und Querruder auf Anschlag bringen gegen die Rollrichtung. So habe ich das jahrelang bei der Flugschulung beobachtet wenn ich auf Lehrersender umschalte ohne dem Schüler was zu sagen. Er steuert bis Anschlag in die Richtung in die er will und sagt irgendwann laut "schei...." . Klappt auch mit Profis die mal mein Modell ausprobieren wollen.
 
Hallo,

ich bin neu hier im Forum und lese normalerweise nur mit, bis ich diesen Beitrag hier gefunden habe. Ich hatte erst kürzlich einen Absturz mit Failsafe, deshalb denke ich passt mein Beitrag ganz gut zu dieser Diskussion.

Mein Heli (CopterX 450AE, baugleich T-REX 450SE) kam vor zwei Wochen höchstwahrscheinlich aufgrund eines Multipath herunter. Ich verwendete eine Evo 9 mit RX-7 Synth IPD, 35MHz. Die Evo ist auf Anfrage bei Multiplex nicht von der Rückrufaktion betroffen.

Ich flog am Rande eines Industriegebiets über einem großen Kornfeld in ca. 6 bis 7m Höhe, im Abstand von ca. 200m befand sich eine große Industriehalle, welche mit Wellblech verkleidet ist. Als der Heli genau zwischen mir und der Halle war, zitterte er kurz, dann ging der Motor aus - Failsafe. Von Hold spürte ich gar nichts, ich merkte erst dass etwas nicht stimmte als er plötzlich unruhig wurde und "zappelte". Ein Arbeitskollege hatte an exakt der selben Stelle vorgestern auch Motoraussetzer (Empfänger ohne Failsafe, 40MHz), und das reproduzierbar. An beiden Tagen war die Luft relativ feucht, wir fliegen nun seit 1/2 Jahr an dieser Stelle und hatten noch nie Empfangsprobleme.

Da ich gerade im Forwärtsflug war, der auch nicht besonders schnell war, sich die Rotorblätter noch drehten und die Fluglage durch die Failsafestellung nicht verändert wurde, ging er relativ langsam herunter ("relativ langsam" bitte nicht überbewerten, er fiel herunter, aber nicht so schnell wie ein Stein des selben Gewichts fallen würde...).
Diesem Umstand und dass das Kornfeld schon ca. 60cm hoch war habe ich zu verdanken, dass niemandem etwas passiert ist und der Heli so gut wie keinen Schaden davon getragen hat.

Man könnte nun einige Szenarios durchspielen, z.B. was wäre wenn der Motor nicht aus gegangen wäre, hätte er seine Flugbahn beibehalten bis wieder Empfang da gewesen wäre? Wann wäre wieder Empfang da gewesen? Was, wenn der Heli gar nicht mehr reagiert hätte und der Motor an gewesen wäre, wäre er dann in kritischer Höhe auf eine nahe gelegene Straße zugeflogen? Was wäre passiert, wenn ich auf mich zu geflogen wäre und ich erst gemerkt hätte dass etwas nicht stimmt, wenn ich vor mir wieder hätte wenden wollen? Was wäre passiert, wenn das alles in einer Kurve passiert wäre, ungeachtet dessen dass der Motor an oder aus gewesen wäre?

Es gibt unzählige Möglichkeiten, was wäre wenn. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu der Einsicht dass bei einem Heli "Motor Aus" als Failsafe die einzig richtige Entscheidung ist. Denn letztenendes ist das Modell zweitrangig, wichtig ist dass keine Menschen zu Schaden kommen. Und das wäre meiner Ansicht nach am wahrscheinlichsten, wenn der Motor weiter läuft.

Gruß, Alex
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
alex ka. schrieb:
Denn letztenendes ist das Modell zweitrangig, wichtig ist dass keine Menschen zu Schaden kommen. Und das wäre meiner Ansicht nach am wahrscheinlichsten, wenn der Motor weiter läuft.
So und nicht anders. Auch beim Sicherheitsgurt im Auto kann man sich Fälle ausdenken, bei denen ohne angelegten Gurt (ersatzweise Airbag, ESP, etc.) weniger passiert wäre. Bei einem wie auch immer gearteten Flugmodell geht es aber nur um eine Sache: So wenig kinetische Energie als möglich, und das ist nunmal bei Motor "Aus" oder "Leerlauf" der Fall!
Ich selbst fliege PCM seit der seligen mc-17. Dort konnte man die Ansprechzeit des Failsafes nach Verbindungsabbruch in 3 Stufen variieren, ebenso konnte die Wirkung des Battery-Failsafe auf den Gasknüppel eingestellt werden. Beim neueren SPCM kann ich mir die Kanäle aussuchen, die ins Failsafe gehen sollen. Bewährt hat sich bei mir die Einstellung "Motor aus, Glühung/Zündung aus, Vario aus, Ruder neutral" und evtl. "Klappen, Fahrwerk, Schleppkupplung auf". Eben alles, was irgendwie Energie wegnimmt, rausfahren.
Die schönen Beispiele wie "ja, wenn ich da mal PPM gehabt hätte, dann hätte ich das vorher schon festgestellt" hinken größtenteils leider ziemlich. Meist wäre man mit PPM nicht ansatzweise so weit gekommen wie mit PCM. PCM ist eben 0 oder 1, und dabei ist es gleichgültig, ob die 1 groß oder klein oder stark verrauscht ist, es ist und bleibt eine 1. Bei einer Wellenform sieht die Sache schon wieder anders aus.

Meine Gegenbespiele:

1) Erstflug einer Eigenbau Vollholz-Laser 200. Beim Motorcheck am Boden zuckte das Seitenruder minimal. Alles überprüft, Reichweitentests noch und nöcher - alles ok. Also Start. Der Motor legte im Flug noch minimal an Drehzahl zu; Folge: Der hinterher festgestellte Platinenbruch am Quarzsockel führt zum völligen Aussteigen des Empfängers, die Laser metert beim Erstflug mit Vollgas ein. Wäre der Motor durch FS gedrosselt worden, wäre sie vermutlich noch ganz.

2) Im F-Schlepp will ich im Falle eines Falles weder die Schleppmaschine gefährden, noch einen unsteuerbaren Segler hinten am Seil haben, also FS Kupplung "Auf". Das hat unserem Schlepper schon mal das Leben verlängert, denn als ein lieber Kollege seinen Sender auf der gleichen Frequenz einschaltete, ging mein Segler in FS, Kupplung auf, und landete nur etwas härter in der Böschung, der Schlepper konnte weiterfliegen.

3) Mein Freund steckt seinen Elektrosegler zusammen und hebt ihn auf, um ihn den Hang runterzuwerfen. In dem Moment schaltet jemand seinen Uraltsender ein, der auf so ziemlich alle Kanäle streut. Der Motor fängt wegen PPM-Empfänger an zu laufen (alles zappelte), und filetiert ihm fein säuberlich den Unterarm. Bei PCM (oder etwas in dieser Richtung) hätte er jetzt nicht so komische Narben.

Aber die Diskussion ist müßig irgendwie, für jedes Beispiel gibt es mindestens ein Gegenbeispiel. Mit meinen ersten eiden IPDs hatte ich an der Halde zweimal das Erlebnis "Fail-Safe bis zum Boden", weil er nicht mehr aufgemacht hat. Aber das war ja auch die böse Firma Multiplex ;)
 

Uli_ESA

User
Hallo,
bei mir ist folgende FS Einstellung:
E-Motor auf aus, V-Motor auf Leerlauf, alles andere auf Hold, denn nur so kann man in etwas abschätzen wo das Modell einschlägt.
Ich denke aber das viele hier deIrrglauben unterliegen FS sei dazu da um das Modell zu Retten, aber dem ist nicht so.
FS hat eigentlich nur den Zweck um Anwesende Personen zu schützen im falle des falles.
Oder was glaubt Ihr warum sich die ganzen Turbinen im Falle eiener Störung abschalten???? Aus Sicherheitsgründen, und nicht um das Modell zu schützen. Denn einen Jet ohne Antrieb eile zu Landen ist nicht gerade einfach, aber deutlich sicherer als wenn der Irgendwo mit knapp 400 Km/h einschlägt.
2 Meter neben mit ist mal ein Heli mit 2000 1/min am Rotorkopf eingeschlagen, und wenn euch das erst mal passiert ist dann wisst ihr warum FS mit Motor aus oder leelauf Programmiert wird.
Gruß
Uli
 

Julez

User
Die große Gefahr ist doch dass bei wieder einsetzendem Empfang das Gas auch wieder reinlaufen kann.
Da schreibst du es ja selbst, dass es gefährlich ist, wenn das Gas reinläuft.
Wäre es nun weniger gefährlich gewesen, wenn das Gas die ganze Zeit durchgelaufen wäre?
Wohl kaum.

Alex kann ich voll zustimmen.
Ich habe eine ähnliche Situation erlebt. als ich noch nicht die Möglichkeit hatte, Leerlauf als Failsafestellung zu programmieren, hatte ich kurz nach einem Start ein Steckerproblem im Sender, es kam also nichts mehr an. vorher hatte ich noch kurze Holds gespürt, und schnell versucht Gas wegzunehmen und leicht zu drücken.
Dies war mein Glück, auch wenn die Befehle nur noch halb ankamen. Der Flieger ging mit etwa Halbgas und flachen Winkel in einem Maisfeld nieder.
Zum Glück waren nur einige Alurohre verbogen, die nach einer halben Stunde Randale mit der Rohrzange wieder gerade waren.
Wenn der Flieger allerdings die Kurve ein wenig weiter gekriegt hätte, hätte er gut zwischen den Piloten einschlagen können, und wenn 10° mehr Höhenruderausschlag da gewesen wären, wäre er weggeflogen, da er sehr eigenstabil ist.
Wäre der Motor auf Leerlauf gegangen, hätte es eine weiche Landung im Mais gegeben, und es wäre nix kaputt gegangen, und bis zu den Piloten wäre der Flieger auch nicht gekommen.

Der fehlerhafte Stecker ist ersatzlos rausgeflogen, und ich habe inzwischen zumindest die Möglichkeit, Leerlauf als Failsafe zu programmieren, was mich sehr beruhigt.
 
Wings Unlimited schrieb:
Wenn du den meissten Modellfliegern auf die Finger schaust wirst du feststellen dass sie beim Einschlag noch voll ziehen und Querruder auf Anschlag bringen gegen die Rollrichtung. So habe ich das jahrelang bei der Flugschulung beobachtet wenn ich auf Lehrersender umschalte ohne dem Schüler was zu sagen. Er steuert bis Anschlag in die Richtung in die er will und sagt irgendwann laut "schei...." . Klappt auch mit Profis die mal mein Modell ausprobieren wollen.

Wie vielen Modellfliegern hast Du denn bei einem Absturz schon auf die Finger geschaut? Ich habe da meine Augen eher auf dem abstürzenden Modell, denn von dem geht sicher die grössere Gefahr aus. ;)

Und dass einem Flugschüler nicht auffällt, dass er keine Kontrolle mehr über ein Modell hat, ist auch kein Wunder - dafür ist er ja noch Schüler. Wenn allerdings ein "Profi" nicht merkt, dass nix mehr geht, dann war's kein Profi. ;)

:) Jürgen
 

Börny

User
Ingo Seibert schrieb:
Die schönen Beispiele wie "ja, wenn ich da mal PPM gehabt hätte, dann hätte ich das vorher schon festgestellt" hinken größtenteils leider ziemlich....
Sehe ich einfach anders, für mich kein PCM mehr!
Ingo Seibert schrieb:
Erstflug einer Eigenbau Vollholz-Laser 200. Beim Motorcheck am Boden zuckte das Seitenruder minimal. Alles überprüft, Reichweitentests noch und nöcher - alles ok. Also Start. Der Motor legte im Flug noch minimal an Drehzahl zu; Folge: Der hinterher festgestellte Platinenbruch am Quarzsockel führt zum völligen Aussteigen des Empfängers, die Laser metert beim Erstflug mit Vollgas ein. Wäre der Motor durch FS gedrosselt worden, wäre sie vermutlich noch ganz.
Ich bezweifle stark, daß bei einem Platinenbruch im Empfänger noch der Befehl "Failsafe" an den Servos ankommt.
Ingo Seibert schrieb:
Aber die Diskussion ist müßig irgendwie...

Da bin ich ganz bei Dir....;)

Holm & Rippenbruch,
Börny
 
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