Fehler Bauplan KJ66?/Verbesserung

Hallo erstmal zusammen,
hoffe es kann mir jemand bei folgendem Problem helfen:
Mein nächstes(und erstes Turbinen-)Projekt wird der Nachbau einer KJ66. Als ich jedoch die angegebenen Brennkammermaße mit der 1:1 Skizze verglich, gab es dort Unterschiede.So ist zum Beispiel der Umfang des inneren Brennkammerbleches mit 138 mm angegeben, bei der 1:1 Zeichnung messe ich jedoch nur ca. 128 mm. Welche Maße sind korrekt?

Desweiteren habe ich mir als Anfänger erlaubt über ein paar Verbesserungen nachzudenken( vielleicht gabs die Ideen schon vorher).

1.Wäre es nicht sinnvoll die Kraftstoffleitung in Wicklungen um die Brennkammer zu löten(ohne dass die Düsen verdeckt werden) zwecks Kühlung (wie in der Raketentechnik).

2.Könnte man doch auch eine oder oder zwei Verwirbelungsdüsen in die "Tubes" einarbeiten zur Gemischbildungsförderung.

In hoffnungsvoller Erwartung auf viele Antworten

Mit freundlichem Gruß

Matthias

[ 26. August 2004, 15:28: Beitrag editiert von: MatthiasB ]
 
Hi,

Brennkammerbleches mit 138 mm angegeben, bei der 1:1 Zeichnung messe ich jedoch nur ca. 128 mm. Welche Maße sind korrekt?
Eine recht schlechte (Raub)Kopie vom Origialplan? Hast Du da! Ueberpruefe die Masse doch mal mit dem Taschenrechner.

1.Wäre es nicht sinnvoll die Kraftstoffleitung in Wicklungen um die Brennkammer zu löten(ohne dass die Düsen verdeckt werden) zwecks Kühlung (wie in der Raketentechnik).

2.Könnte man doch auch eine oder oder zwei Verwirbelungsdüsen in die "Tubes" einarbeiten zur Gemischbildungsförderung.
Du solltest erst dann Details ändern wenn Du die Turbine läuft.

Gruss Sven
 
Hallo Matthias,
falls Du einen alten Bauplan hast, solltest Du auf keinen Fall die Vorspannung im Wellentunnel
nach hinten legen.
Die Gründe sind:
1.Das Leitsystem kann durch verzug den Wellentunnel Quetschen und das Lager verklemmen.
2. Du kannst als vorderes Lager nur eines mit Käfig verwenden, es sei denn Du erhöhst die vorspannung so, das es nie entlastet wird.

Soviel ich weiß machen alle serienhersteller die Vorspannung vorne.
In den Sticks wurde schon manches Teil eingebaut, aber wichtiger ist das die Einspritzröhrchen innen am Stick mit ca 45° anliegen, wobei anliegen wichtiger ist als der Winkel.
Wichtig sind auch Bohrungen im Verdichterleitsystem hinter dem Verdichter von ca 3 x 3 mm um möglichst viel Kühlluft durch den Wellentunnel zu leiten.
Ich geh mal davon aus das Du auch keine Getrenntschmierung vorgesehen hast wie im alten Plan.
Ich hoffe ich hab Dich nicht zu arg verwirrt.
Gruß
Markus
 
Also erstmal danke ihr zwei, hätte nicht gedacht, dass man als Anfänger direkt so aufgenommen wird.

@Sven: Der Plan ist aus dem Buch von Kurt Schreckling und keine Raubkopie. Es könnte sein dass der Verlag die Originalblätter des Plans leicht verkleinert hat( ohne Anmerkung). Ist eine üble Falle wenn man z.B. nach dem Plan der TK50 und der Empfehlung nachgeht, den Lochplan der Brennkammer zu kopieren , auf den Metallstreifen zu kleben und danach die Löcher zu Bohren. Da wird alles zu klein.

Wahrscheinlich sollte ich wirklich erst mal das Original zu bauen schaffen....Wohl anfänglicher Übermut :rolleyes:

@Markus: Danke, dass du das so sagst! Bei mir is wirklich die Vorspannung von hinten.
Aber wie is das mit den Sticks? Wo sollen da 45° Winkel sein?Anliegen sind für mich 0°.Stell mich da auch vielleicht was blöd an.
Zum Thema Getrenntschmierung: Steht noch nicht fest, hatte überlegt ein Druckfördersystem zu nutzen(Verdichterdruck vielleicht, aber da is die chmierung im Leerlauf und Teillastbetrieb ja angeblich nit so gut.Stimmt das?)

Also wirklich vielen Dank schonmal,dass ihr euch die Zeit genommen habt.Man kann ja nie genug lernen.

Gruß Matthias
 
Hallo Matthias
nochmal zu den Sticks:
Am hinteren Deckel der Brennkammer liegt der Ring der Kerosinleitung von da aus gehn die 6 Einspritzröhrchen weg, jedes einzelne Röhrchen ragt ca. 3-5 mm in den Stick hinein und sollte an der innenwandung des Stick im schrägen winkel anliegen.
Ich denke jetzt müßte es klar sein.
Also das mit dem Druckfördersystem funktioniert schon, es wurde auch bestimmt von manchen gebaut,
Und Grundsätzlich wird bei Standgasdrehzahl deutlich weniger Schmiermittel gefördert egal welches System, nur ist die Gemischschmierung einfacher zu bauen und man muß sich auch nach 50 Flügen nich mehr darum Kümmern oder vergisst womöglich noch das Öl nachzutanken, abgesehen davon kühlt angeblich das Kerosin im Wellentunnel zusätzlich.
Gruß
Markus
 
Achso ja dann ist damit wirklich alles klar.War mir wie gesagt mit dem Winkel nicht ganz im klaren.

Zu der Schmierung: Wenn du das als erfahrener Bauer/ Flieger so sagst glaub ich das gerne. Nur bei der Gemischschmierung verbrennste dann natürlich auch ne ganze Menge Öl ungenutzt. Wenn man die Systeme trennt senkt man den Verbrauch fast um die %-Zahl, nach der man doch sonst Öl beimischt oder lieg ich da falsch? Also in manchen Fällen um fast 10 %. Aber ob das so stimmt/ wichtig ist kann ich als Anfänger nicht beurteilen.

Nochwas zum Ablauf: Wenn ich nach Plan baue kann ich doch die Brennkammer zuerst fertigen, oder gibts da ne Reihenfolge, die zu empfehlen ist?

Gruß Matthias

PS: Bin um weitere Tipps dankbar.
 
Hallo,
mit was Du anfängst ist fast egal, angenommen die Brennkammer ist fertig und der Innendurchmesser
des hinteren Deckels wäre um ein Paar Zehntel daneben dann passt Du eben den Aussenring am Turbinenleitsystem der Brennkammer an. Das geht natürlich nicht immer.
Gruß
Markus
 

Suzi75

User
Hy, Mathias. Was Markus geschrieben hat trifft voll und ganz zu.
Da sind aber noch weitere "Kleinigkeiten":
Vergiss die Leitung!!. Das war schon bei der FD3/64 ein grosses Problem (Verdampferringleitung).
Weiter was meinst Du mit "Verwirbelungsdüsen"? Der Ausdruck "Düse" in den Sticks ist da fehl am Platz. Eine Düse beschleunigt ein Medium und genau dass kann man im Stick nicht gebrauchen. Der Stick sollte!!! sich kontinuirlich in die heisseren Zonen der Bk vergrössern im Durchmesser um das Gemisch zu verlangsamen. Aber solche Teile sind absolut :mad: schwer herzustellen. Hr. Frank hat solche mal gemacht und die gingen sehr gut. Ich habe Versuche mit S-Sticks gemacht und die bringen nur bei grösseren Brennern Vorteile.
Die beiden Lager sollten!! in O-Ringen "gelagert" werden um einen etwaigen Versatz der Welle auszugleichen. Dann läuft der Brenner auch etwas ruhiger.
Mit "Getrenntschmierung" habe ich selbst aus oben angeführten Grund einen Brenner geschrottet :mad: weil kein Öl gefördert wurde. Kerosin/Ölgemisch schmiert auch gut was aber wichtiger ist, ist die Kühlung der Lager. Da kommt der O-Ring auch zum tragen, da er den Spalt vom Aussenring zum Lagersitz noch zusätzlich abdichtet. Das Öl muss da durch und kann sich nicht aussen "vorbeimogeln".
Weiter habe ich schon etliche Versuche mit der Bk durchgeführt und sehr wichtig ist dabei die Symmetrie innen und aussen sonst kann's "hot spots" geben. Die Enden der Sticks sollten etwas nach innen gebogen werden und dann vorne im Zentrum der Bk münden.
Sonst bau den Brenner wie im Plan und er wird laufen. Ach ja, wuchten nicht vergessen oder das ganze Laufzeug zu UK Praezitec senden. Für Teile schau mal bei Alfred Frank Modellturbine.de. Da findest Du eine ganze Abhandlung der Theorie der Brenner.
Gruss aus Bayern
 
Hallo,

Wichtig sind auch Bohrungen im Verdichterleitsystem hinter dem Verdichter von ca 3 x 3 mm um möglichst viel Kühlluft durch den Wellentunnel zu leiten
Das kann zu Problemen fuehren. Es gibt verschiedene Moeglichkeiten die Luftstroemung durch den Wellentunnel zu erreichen.

Kurts Plan im Buch benutzt dazu einen recht grossen Spalt ums Verdichterrad. Bohrst Du jetzt 3 Locher hinterm Versichterrad bricht die Luftstroemung durch den Wellentunnel zusammen, da die Luft von Brennkammerraum (voller Druck) durch den Schlitz am Verdichterrad entweicht (dort ca / Druck)
Bei den 3 Lochern muss der Schlitz ums Verdichterrad sehr eng sein.
Also nicht irgendwelche aufgeschnppten "verbesserungen" einbauen sondern an den Plan halten, Sauber gebaut funktioniert die KJ!

Gruss Sven
 
Also erst mal vielen Dank für die große Resonanz.
Das hilft mir alles weiter. Werde dann mal streng nach Plan bauen (Ausnahme: Vorspannung) und wieder in dieses Forum posten wenn ich wieder fachmännischen Rat brauche. Kann aber was dauern, habe mir nämlich kein Zeitlimit gesetzt und will möglichst viel selber fertigen. Melde mich dann wenn die Brennkammer fertig ist.

Also wirklich nochmal vielen Dank!

MfG
Matthias
 
Hallo Sven,
ich bin kein Strömungsspezialist und die 11 Turbinen die ich bisher gebaut hab, und weitere 30 Fremdturbinen repariert, muß nichts heißen.
Kurts Plan im Buch benutzt dazu einen recht grossen Spalt ums Verdichterrad. Bohrst Du jetzt 3 Locher hinterm Versichterrad bricht die Luftstroemung durch den Wellentunnel zusammen, da die Luft von Brennkammerraum (voller Druck) durch den Schlitz am Verdichterrad entweicht (dort ca / Druck)
Aber wenn durch den Spalt zwischen Verdichterrad
und Leitsystem Luft einströmt sowie durch die 3 Löcher im Leitsystem, kann es doch nicht sein das der Luftsrom durch den Spalt am Verdichterrad wieder entweicht.
Die Orginal KJ 66 hatte diese Löcher nicht, aber es wurde auch mit 2 Ölleitungen jedes Lager versorgt, und zusätzlich hatte der Wellentunnel in der Mitte eine Verengung um einen Durchzug im Tunnel zu vermeiden.
Ach ja Matthias diese Verengung beim Bau bitte weglassen!!
Ähm jetzt noch mal zu dir Sven, ich hatte schon Serienturbinen offen, da lag der Schaufelgrund
bis zu 5 Zehntel vor dem Grund des Leisystems,
ich bin der meinung das ich dort sogar einen Venturi effekt habe der im Extremfall den Luftstrom im Tunnel umkehrt. Oder nicht oder wohl oder doch???
Gruß
Markus
 
Hmmm, da gibts ja doch ne Menge Änderungen und Varianten. Könnte mich wirklich ärgern dass ich mich nit vorher infomiert habe.Dachte es gäbe nur einen einzigen Bauplan und hier erfahre ich, dass ich natürlich die alte Versin hab.
Gibt es irgendwie die Möglichkeit eine überarbeitete, neue Version zu bekommen (e-mail an den Autor)?

Gruß Matthias

[ 30. August 2004, 18:16: Beitrag editiert von: MatthiasB ]
 
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