Fehlerbild Fräsen in Pappel-Sperrholz

ruvy

User
Hallo zusammen,

beim Fräsen im weichen Pappel-Sperrholz habe ich (in letzter Zeit) immer so unschöne Fransen :cry:
Ein anwesender Profi einen Tipp, welche Einstellung grundsätzlich falsch ist?

Drehzahl zu hoch/zu niedrig, Vorschub zu schnell/zu langsam?

Habe beides im kleinen Ausmaß probiert, allerdings ohne wirklich merkbarer Änderung.

Danke & lg, Rudi

stern.jpg
 
Hallo Rudi,
ich fräse Pappelsperrholz grundsätzlich mit Diamantfräser und mäßigem Vorschub mit max 1200 mm/min. sowie einer max. Drehzahl was die Chinaspindel hergibt, sind bei mir 24.000 U/min.

Dann sind die Ausfransungen kaum noch sichtbar, es sei den das Deine Holz eine zu hohe Feuchte aufweist, denn das kann auch ein Grund für das Ausfransen sein.

Grüße Mario
 

ruvy

User
Hallo Rudi,
ich fräse Pappelsperrholz grundsätzlich mit Diamantfräser und mäßigem Vorschub mit max 1200 mm/min. sowie einer max. Drehzahl was die Chinaspindel hergibt, sind bei mir 24.000 U/min.

Dann sind die Ausfransungen kaum noch sichtbar, es sei den das Deine Holz eine zu hohe Feuchte aufweist, denn das kann auch ein Grund für das Ausfransen sein.

Grüße Mario

Danke Mario, werd's versuchen
 

Ay3.14

User
... (in letzter Zeit) immer so unschöne Fransen

Vielleicht ist dein Fräser mit der Zeit einfach stumpfer geworden und ist nicht mehr so scharf wie zu Anfang?
Welchen Fräser hast du verwendet?

Für Pappelsperrholz verwende ich einen Spiralverzahnten Fräser (mit Fischschwanz) und bei so feinen Arbeiten einen mit 1,2 mm Durchmesser.
 
Moin Rudi,
Pappel ist ein sehr langfaseriges Holz, und wie vorher beschrieben, neigt vor allem bei höherer Feuchtigkeit immer zum Ausfasern. Da es sehr weich ist, ist die Festigkeit nur in Faserrichtung gut, quer dazu allerdings eben nicht. Und das zeigt sich daran, dass einzelne Faser leicht herauszureißen sind.
Obendrein wird Pappelsperrholz in der Holzverarbeitung immer als preisgünstiges Material (= Billigsperrholz) für nicht sichtbare Bauteile verwendet, wie Schrankrückwände etc. Da kommt es auf gleichbleibende Qualität, Holzdichte usw. nicht so drauf an. Wichtig ist der Preis. Deshalb kann es durchaus sein, dass man selbst in einer einzigen Lieferung vom Großhänder enorme Schwankungen hat. Die eine Platte zeigt ein tolles Fräsbild, weil Faserlage, Dichte, Schichtverklebung und Feuchte passen, die nächste ist genau das Gegenteil und fasert aus. Oft sogar innerhalb derselben Platte.
Da hilft - in Maßen - nur, immer die beste Qualität zu verwenden. Denn Sperrholzqualität wird nach Oberflächenbild und Verklebung der LAgen beurteilt, und nicht nach Holzdichte usw.
Die besten Ergebnisse habe ich erzielt mit einem scharfen VHM Spiralfräser (Schruppfräser) Ein-Nut, steile Steigung, mit Habichtzahn. Volle Drehzahl >18.000 und Vorschub nicht zu langsam, ca. 6 - 10 m/min, sonst brennt er an Wende-/Endpunkten.
Unter 2,5mm fräse ich nicht, weil Fräser zu empfindlich, am liebsten mit 3 oder 4mm, ab das ist natürlich von Werkstück, Fräse usw. abhängig.
Viel Erfolg!
Michael
 

rkie

User
Dem Bild nach hat das Holz hat eine sehr rauhe Oberfläche.
Ich lasse in solchen Fällen das Frästeil nach dem Fräsen einfach liegen und schleife mit dem Exzenterschleifer drüber. Wenn das Teil symetrisch ist drehe ich es um und schleife die Rückseite auch noch. So ist es schön fixiert und geht nicht kaputt.

Gruß
Rudi
 
Hi
Wenn ich Sperrholz fräse, fräse ich zuerst eine Fase und dann ausfräsen.
Sieht dann so aus. Jegliche Nacharbeit erübrigt sich dann.

WP_20171204_22_03_14_Pro.jpg
Das ist jetzt Multiplex. Mit Pappel geht das genauso gut.
Bei Multiplex gibt es auch starke Qualitätsunterschiede.
Das ist manchmal auch nicht ausriss frei zu fräsen.
Pflicht ist aber grundsätzlich dass das Werkzeug scharf ist, wurde ja schon geschrieben.
Fräser mit gerader oder flacher (15 grad) Spannut helfen auch.

Grüße
ellidelli
 

Teddito

User
Ich bin zwar kein Holzprofi, jedoch sind meine Holzwerkzeuge am teuersten.
Ein 8mm VHM Fräser hat mich um die 40€ Netto gekostet.
Sehr steile Spannut, und extrem scharf.
Ein nicht scharfer Fräser zupft die Fasern aus dem Holz -> es franst aus.
Ein scharfer Fräser schneiden sachgemäß.
Auch ich arbeite gerne mit hohen Vorschüben. 3-6m/min bei 15.000U/min.
 
Ich habe mich vor kurzem (auch wegen eines Weihnachtsprojektes) mit genau dem selben Problem auseinandersetzen müssen.
Mein doch etwas älterer 1,5mm Zweischneider hat ein ähnliches ,wenn auch nicht ganz so krasses Fräsbild geliefert.
Darauf hin habe ich etwas herum probiert, und diese langen Fransen die man auf dem Foto sehr schön immer wieder erkennen kann, deuten für mich ganz klar auf einen toten Fräser hin, sprich: stumpf.
Auch hab ich bemerkt, wie auch schon geschrieben, dass je steiler die Nuten des Fräsers sind, desto besser ist das Fräsbild. Mittlerweile bin ich auf ausgewiesene Holzfräser mit sehr steiler Nut umgestiegen.
Ich hatte schon lange keine so guten Ergebnisse mehr! :D
Was meint ihr, sind 10mm/sek Vorschub bei 20.000 U/min und 2mm Zweischneider in 4mm Sperrholz angebracht? Oder würdet ihr noch höher gehen?

Grüßle, Sebastian
 
Hallo
Bei Holz gibt es nur ein Gas- Vollgas.
Holz braucht immer eine hohe Schnittgeschwindigkeit (Hohe Drehzahl und schneller Vorschub).
Dann hat es auch keine Zeit mehr auszureißen.

Das Multiplex Fräse ich mit 24000umin 70mm, und nehme dafür einen 4x16mm Zweischneider mit 15 Grad Spiralnut.
Das geht natürlich nur mit Richtigen Fräsern, VHM mit Ordentlichen Span Raum.
Die kleinen mit Diamantverzahnung machen da nicht mit.

Der 4x16mm Zweischneider kostet schon 20€.
Aber Qualität kostet eben.
 
Hmm....

Bin gerade etwas verwirrt, was die Geschwindigkeit angeht:
Hier wurden Werte zw.
- 6-10m/min bei 18000 RPM -> 6000-10000 mm/min
- 3-6m/min bei 15000 RPM -> 3000-6000 mm/min
- 10mm/sec bei 20000 RPM -> 600 mm/min

genannt.

Sind ja nun doch ziemliche Unterschiede.
Gibt es dafür eine Erklärung ?

Danke und Grüße
Dirk
 
Ich dachte mir schon dass da noch ordentlich was geht, wenn man nun mal aber nur noch einen Fräser über hat und die Weihnachtszeit drängt...
Wenn ich ende dieser Woche die neuen Fräser kriege, kuck ich mal wie weit man gehen kann ;)

Danke für eure Auskunft!

Grüßle, Sebastian
 

ruvy

User
Danke Euch allen für die Tipps und Erfahrungswerte.

Werde nach den Feiertagen mal andere Fräser-Typen auch versuchen.

Im aktuellen Fall muss ich zugeben - ich war zu geizig :D Der alte Fräser ist in der Tonne, der neue macht seine Sache nun schon um einiges besser.
Nur mehr minimale Ausfransungen.

Schönen Abend & lg, Rudi

stern neu.jpg
 

Ay3.14

User
Schnittgeschwindigkeit in Holz bei Fräsern

Schnittgeschwindigkeit in Holz bei Fräsern

... Hier steht was zu Schnittgeschwindigkeit in Holz, Seite 91. Rechne mal runter auf 2 oder 4mm.

Kann es sein, dass dieses Beispiel nur für Kreissägeblätter gilt und nicht für den o.g. Fräser mit 2mm Durchmesser?

Bei einem 2mm Fräser (z.B. Einschneider) für Holz habe ich Schnittgeschindigkeitswerte von ca. 400 m/Minute (oder ca. 6,6 m/s) in Erinnerung.
(Siehe auch z.B.: http://www.sorotec.de/webshop/Datenblaetter/fraeser/schnittwerte_1_8.pdf)
 

Ay3.14

User
@ruvy: Wo gibt es die DXF-Datei für deinen schönen Weihnachtsstern zum runterladen? So einen Weihnachtsstern würde ich mir auch gerne fräsen wollen.
 
Hi noch mal
Diese Tabelle ist für Fräswerkzeuge.
Die Schnittgeschwindigkeit für Holz soll bei 40-70m/sec liegen.
Der Gelbe Bereich ist der wo die Holzfasern nur noch schlecht geschnitten werden können.
Mit unseren Minifräsern und 24000u/min kommen wir nie an die geforderten Schnittgeschwindigkeiten rann, deshalb immer Spindel Vollgas.
Die Kreissägen in der Schreinerei haben meistens 350mm Sägeblätter drauf und drehen 4500u/min das sind dann ca. 80m/sec
Grüße
ellidelli
 
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