Flügel im 3D-Druck

orto

User
Ich habe mal angefangen ein paar Versuche zu machen.

image.jpgimage.jpg[ATTACH=CONFIG
 

ta-uli

User
Hi,
Sieht schön aus. Wie sieht es denn mit der Festigkeit des "eingebauten" Holmes aus? Oder muss man einen normalen Holm (z.B. Kiefernholz-Gurte) vorsehen? Ich hab da keine Erfahrungswerte.

Uli
 
Diese Methode ergibt zwar mit wenig Handanlegen ein fertiges Flügelsegment, aber insgeamt wird das doch etwas schwer, oder?
Leichter, aber mit mehr Handarbeit, wird es so:
03 Flügel roh.jpg
04 Flügl oben beplankt.jpg
05 Stützstruktur entfernt.jpg
Das gedruckte Gerippe dient der Formgebung, die Hauptlast übernimmt die Balsa-Beplankung (im Beispiel 1mm stark). Um die ohne Verzug aufzuziehen, hilft ggf. eine Helling, die man ebenfalls drucken kann.
Bis 1m Spw. würde ich auf einen Holm verzichten. Darüber wären zwei Gurte direkt unter der Beplankung hilfreich.
Der liegende Aufbau des Gerippes hat noch den Vorteil, dass die Zug- und Druckkräfte aus der Biegung des Flügels von durchgehenden Kunststoff-Strängen aufgenommen werden. Wird hochkant gedruckt, kann zwar auf die Stützstruktur (und ihre mühsame Entfernung von Hand) verzichtet werden, aber die Last geht allein über die Haftung zwischen den Drucklagen. Da ist die Stabilität je nach Werkstoff doch arg limitiert. Ich würde dann eher PET nehmen statt ABS.
 

wersy

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Tragflächengewichte im Vergleich

Tragflächengewichte im Vergleich

Hallo orto,

bei den Abmessungen 176 x 155 mm und dem Gewicht von 69 g für Deine gedruckte Fläche ergibt sich eine Last pro dm2 von
Flächengewicht = 69 / (1.76 x 1,55) = 26,1 g/dm2

Das ist schon recht viel. Dabei nehme ich an, dass Du sogar mit ABS gedruckt hast.
ABS ist schwieriger zu drucken als PLA. Es zeigen sich bei diesem Teil hinten bereits zwei Risse.

Hier nun zum Vergleich, meine Werte. Dabei habe ich mit PLA gedruckt, das etwa 20% schwerer als ABS ist.

Motorsegler (inc. 2 x 8 mm Carbonrohr)
Tragfläche: 137 x 1600 mm
Tragflächengewicht: 440 g
Flächengewicht = 440 / (1,37 x 16) = 20,1 g/dm2

Motorsegler Helmut.JPG
(einer von zwei Nachbauten in Rödermark)

Nurflügler (incl. Ruder)
Tragfläche: 336 x 1980 mm
Tragflächengewicht: 1480 g
Flächengewicht = 1480 / (3,36 x 19,8) = 22,2 g/dm2

interex_2015_1703a.jpg
(auf der Inter-Ex 2015)

Mini Brett (incl. 2 x 4 mm Carbonrohr und Ruder)
Tragfläche: 160 x 800 mm
Tragflächengewicht: 240 g
Flächengewicht = 240 / (1,6 x 8) = 18,8 g/dm2

Minibrett 628.jpg
(wartet noch auf guten Piloten)

@ Experimentalhans
Ist natürlich klar, im Volldruckverfahren wird man nie das geringe Gewicht erreichen können, wie Du es mit der aufwendig und perfekt konstruierten Mischbauweise geschafft hast.
Mir geht es nur darum zu schauen, ob auch ein hundertprozentig gedrucktes Modell fliegen kann.
Übrigens, mein Versuch Deine DFS 40 nachzudrucken oder für den Volldruck zu ändern, hat mich überhaupt dazu verleitet auch mal ein kleines Modell zu entwerfen.

Inzwischen haben wir einen Drucker, der 800 mm hoch drucken kann, mit erweitertem Druckbett sogar 300 x 650 mm Grundfläche. Jetzt müssen wir nur noch üben...
Das gibt Hoffnung, die DFS 40 mal mit 1.6 m Spannweite oder noch größer drucken zu können ;)
 

rubberduck

User gesperrt
Hallo orto,


Mir geht es nur darum zu schauen, ob auch ein hundertprozentig gedrucktes Modell fliegen kann.
Übrigens, mein Versuch Deine DFS 40 nachzudrucken oder für den Volldruck zu ändern, hat mich überhaupt dazu verleitet auch mal ein kleines Modell zu entwerfen.

Man kann ein hundertprozentig gedrucktes Modell fliegen.
Ein Vereinskollege hat eine Stearman von 3DLabPrint fertig ausgedruckt und vorgeflogen. Einwandfrei !!!

Allerdings in verschiedenen Materialen, Fahrwerk glaube ich aus ABS.

Ich konstruiere auch gerade einen kleinen HLG Segler mit 1500mm SPW.
Mal sehen ob ich ihn in Misch-oder Fertigbauweise drucke? Ein CFK-Leitwerksträgerrohr bekommt er ohnehin und in den Flächen einen CFK Holm.

Jürgen

PS: Womit konstruiert ihr eure Modelle (mit welcher Software)?
 

wersy

User
PS: Womit konstruiert ihr eure Modelle (mit welcher Software)?

Hallo Jürgen,

Vor 8 Monaten bin ich auf das kostenlose Fusion 360 umgestiegen.
Auch wenn es noch nicht ganz so weit ist wie SolidWorks oder Inventor, kann ich es nur wärmstens empfehlen.

Mit einem Kollegen habe ich erst letztens eine App entwickelt, mit der man Profile aus dat-Dateien direkt einfügen kann:
https://forums.autodesk.com/t5/fusi...agflachenprofile-aus-dat-dateien/td-p/7533480
 
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