Flugeigenschaften eines V-Leitwerkseglers optimieren?

Malanger

User
Vielleicht hat der eine oder andere bereits in einem Fred von mir und diesem Vogel gelesen... Ich habe aus einer Simprop Solution 2.8 und einem D-Power Streamline 270 V einen Zwitter gebastelt. Will heissen; Rumpf und Flächen Original Solution, Leitwerk von der Streamline.
Das Leitwerk habe ich unverändert übernommen und an der selben Stelle wie das vorherige TLW montiert.
EWD liegt zur Zeit bei 1°. Wobei ich dieses mit einer Schraube einstellbar gestaltet habe und verändern kann. So konnte ich Testflüge mit verschiedenen Winkeln bereits machen.
Die max. Ausschläge am Leitwerk habe ich Positiv wie Negativ bei 8mm eingestellt. Meinen Knüppelausschlägen beim Flug zufolge, benötige ich jedoch nur max. 2-3mm Ruderausschlag. Noch mehr Ausschlag wird mit Geschwindigkeitsverlust quittiert. Also heisst es beim fliegen seeeehr gefühlvoll am Heck steuern, sonst schleudert man bei Wenden sehr schnell in einen Stall/Strömungsabriss. Doch auch hier war ich erfreut überrascht und kann den Flieger einige Meter durchfallen lassen und schon stabilisiert sich der Flieger wieder. Sehr gutmütig in diesem Sinn.

Die Flugeigenschaften: Am Hang bei leichtem Aufwind und leichter Thermik konnte ich kürzlich nur mit dem Einsatz von QR schöne Kurven fliegen, ohne das HR/SR nur einmal zu benutzen. Kurve mit QR kurz antippen, geht sie in einen Kreisflug und nimmt etwas Fahrt auf... Kurve beenden; Flieger mittels QR wieder in Horizontallage bringen und weiter Strecke fliegen. Null Höhenverlust. Das Heck nimmt sie ohne SR Einsatz schön mit.

Was möchte ich besser haben?
Ich möchte:
- dass der Flieger in vertikaler Achse stabiler wird.
- dass die Leitwerksausschläge nicht so viel Speed kosten.
- dass ich trotzdem noch Turns fliegen kann. (gelingt zur Zeit sehr gut)

Wenn ich schneller fliege, das heisst; bei stärkeren Hangaufwinden wo ich "dynamischer" fliegen kann, muss ich bei Richtungswechseln/Wenden aktiver mit dem HR/SR arbeiten um das Heck vor dem Pendeln um die vertikale Achse zu bewahren.
Die benötigten Ausschläge sind jedoch noch kleiner. Das heisst für mich; das Leitwerk arbeitet extrem effektiv und ist allem nach zu gross und zu wirksam.

Würde es etwas bringen wenn ich eine Art Leitwerks-Differenzierung hätte? So wie bei den QR? Mit meiner Jeti DS12 weiss ich jedoch noch nicht wie ich das hinkriege. Werden V-Leitwerke grundsätzlich differenziert oder ist das Blödsinn? Meine Idee geht in die Richtung die Ausschläge bei SR nur nach oben, das andere Ruderblatt welches nach unten gehen würde, gar nicht oder nur wenig auszulenken.

Soll ich die Leitwerksflächen einkürzen? Verliere ich dadurch nicht "Tragfläche" am Leitwerk und müsste als Korrektur andere EWD einstellen?
Soll ich die Ruderflächen am Leitwerk verkleinern? So wie im Bild?

Saltolution VLW.jpg


PS: Schwerpunkt, Abfangbogen etc. passen meiner Meinung nach gut.

Was wäre wenn ich das Heck verlängern würde? Meiner Ansicht nach wäre das Leitwerk noch effektiver als es bereits jetzt ist. Es würde jedoch den Flieger stabiler in vertikaler Achse halten.

Alles in allem ein sehr schönes Experiment bei dem es für mich viel zu entdecken gibt, auch wenn es nicht der extremste Experimentalbau ist. :-)
PS: Das Leitwerk wird nicht mehr mit Bowdenzügen angelenkt, sondern hat nun die kleinen Servos in den Dämpfungsflächen.

IMG_20210307_180605.jpg


Simprop Saltolution
 
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swoop

User
V-Leitwerk Differenzierung kann durchaus notwendig sein, es dient dazu um unerwünschte Momente des Leitwerks zu eliminieren.

Wenn der Flieger im Geradeausflug nur links<->rechts mit dem Seitenruder gesteuert wird darf er weder eine nick noch roll Bewegung machen. Macht er nick oder roll muss das mit der Leitwerksdifferenzierung korrigiert werden.
 

Malanger

User
Nicken tut er nicht. Rollen jedoch schon.
Ok, dann wird die Differenzierung also praktiziert. Dann muss ich mich ins Jeti Gewässer wagen und nach einem Mischer suchen.
QR Differenzierung habe ich gefunden, jedoch noch keine LW Differenzierung. Aber so wie ich Jeti kenne, wird das schon irgendwie möglich sein.
 

swoop

User
Bin Spektrumpilot, da wird bei der Auswahl eines V-Leitwerks sofort die entsprechende Differenzierung im Menü angezeigt.
 

Malanger

User
Ok, bei Hangkantenpolitur bin ich fündig geworden. Hier gibt es eine schöne Anleitung für die V-Leitwerk Differenzierung.
Prima Service der hier geboten wird. Das schätze ich sehr und bedanke mich dafür! Top!!!

Nun geht es heute Nachmittag mit der "neuen" Differenzierung, die ich auf 50% gesetzt habe ins Freie und bin auf das Flugverhalten gespannt.
 
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Malanger

User
Leider konnte ich die neuen Einstellungen erst heute ausprobieren. Das liebe Wetter... Aber heute hat es gepasst.Bei kräftigem Wind war das zu Beginn noch schwer zu beurteilen. Die Differenzierung liegt nun bei 45%. Gerade bei starkem Wind war sie in den Wenden langsam wenn ich mich mit dem HRSR vertan hatte. Nun fliegt sie sich viel entspannter und besser. So einen markanten Unterschied hätte ich nicht erwartet.
Jetzt halte ich noch nach einem Stahlverbinder Ausschau. Dem Stücklein Kohle traue ich irgendwie nicht so wenn es etwas wilder zu und her geht.
 
Moin, jetzt erst gelesen…
Der Abfangbogen interessiert überhaupt nicht außer, er stimmt zum aktuellen Schwerpunkt/EWD.
Viel interessanter ist, mit welchem Stabilitätsfaktor fliegst du? Rechne es nach zb. mit Winglaengs4.
Der Schwerpunkt muss etwas nach vorne, die EWD etwas erhöht - bis es passt. Statt EWD erhöhen kannst du auch nur ein wenig Höhe trimmen.
Das machst du bis es passt.
Gruss
Stefan
 
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