FLZ-Vortex: Hilfe bei der Interpretation meiner Ergebnisse?

Hallo,

ich moechte eine Slingsby Petrel mit 3,5m Spannweite auslegen bauen und benutze dafeur zum ersten mal FLZ-Vortex. Es ist insgesamt meine erste aerodynamische Auslegung also verzeiht mir bitte eventuell dumme Fragen. Mein Ziel bei der Auslegung ist in erster Linie eine langsame Fluggeschwindigkeit und geringe Sinkgeschwindigkeit, auf Schnellflug kann ich gern verzichten. Leider sind die Flügel zum ende hin sehr spitz sodass ein Abkippen beim Sprömungsabriss bei der Auslegung wohl schwer zu verhindern sein wird.

Als Profilstrak habe ich Eppler 68, 67, 66 gewaehlt. FLZ-Vortex rechnet schoen und spuckt fleissig Zahlen und Kurven aus, eine wahre Freude. Soweit so gut. Was mich jedoch sehr stutzig macht sind die Ergebnisse im Detail.

1) FLZ-Vortex empfiehlt mir quasi eine EWD von 4,5° (!!!). Kann das denn realistisch sein? Fliegt sowas? Ich komme damit auf etwa 9 m/s Fluggeschw. und eine Gleitzahl von 20 sowie eine Sinkgeschw. von 0,45 m/s, was ja nicht schlecht ist.

2) um ein Abkippen im zu langsamen Langsamflug zu verhindern habe ich zudem geometrische Schraenkung probiert und die Fluegel zum teil um 3 - 4° verwunden, auch da liefert FLZ-Vortex noch super Flugeistungen. Darf man so stark verwinden? Sollte eine so starke Verwindung nicht die Flugleistung mindern?

3) Das Abrissverhalten ist zum Teil widerspruechlich zu den Profilpolaren der gewählten Profile. Zum Beispiel zeigt FLZ-Vortex aussen beim Eppler 66 Profil eine Abriss bei Re~50.000 und alpha ~ 8° an. Laut der Polaren sollte das Profil bei der Re Zahl jedoch bis etwa 12° anstellung noch funktionieren. Mir ist klar das das sehr grosse Anstellwinkel sind aber woher kommen die Unterschiede?

Ich wuerde mich ueber eine Einschaetzung eurerseits sehr freuen da ich ein wenig Misstrauisch geworden bin (am meisten wegen der gigantischen EWD). Ich will ungern den ganzen Winter Fluegel bauen um im Sommer festzustellen das bei der Auslegung was total schief gelaufen ist.

Viele Gruesse,
Tobias
 

Tillux

User
Servus Tobias,

stelle doch bitte die Datei hier rein.

Ich würds mir gerne ansehen.

- Das Vortex zeigt Strömungsabrisse links oben nur grafisch an, trotzdem gibt es noch Daten aus die sinnvoll erscheinen.
Das muss man nur berücksichtigen und richtig interpretieren können.

-Eine hohe Ewd bei bestem Gleiten oder Sinken ist normal, aber normal fliegen wird man sicherheitshalber eine viel geringere Ewd da der optimale Auftrieb mit hoher EWD immer nahe dem Strömungsabriss ist.
-Wenn du zus. eine grosse geometrische Schränkung eingebaut hast braucht man wiederum eine noch höhere EWD um diese wieder auszugleichen.
Die optimale Schränkung kannst du eigentlich erst dann richtig beurteilen wenn du die grafische Auswertung der Auftriebsverteilung am Flügel richtig erkennst.
Es sollte grundsätzlich eine möglichst elliptische Auftriebsverteilung angestrebt werden.

Das gleiche hat mich anfangs auch verwirrt, aber wenn man die o.g. Punkte berücksichtigt funktioniert alles einwandfrei.
Hab damit z.B. eine 6m DG 1000 gerechnet die ziemlich genau nach Auslegung fliegt was Ewd und Schwerpunkt betrifft.
Damals auch mit geometrischer Schränkung.
Ich rechne alle meine Modelle vor dem Erstflug durch. Hat mich schon vor mancher bösen Überraschung bewahrt.
-Bin aber wirklich kein Profi um absolute Hochleistungsmodelle zu berechnen. Dazu fehlt mir detailliertes Profilwissen.

Gib mal für so ein eher langsames Modell eine EWD zwischen 1,5 und 2 Grad ein, mach die Schränkung weg und schau dann mal die anderen Werte an.
Die Grafik gibt Auskunft über die Strömungssituation.
-Der Rumpf schlägt übrigens mit grossen Leistungseinbussungen zu Buche. Bitte gib den noch richtig ein falls noch nicht getan. Wird oft vergessen.

Lieben Gruss,
Til
 
3) Das Abrissverhalten ist zum Teil widerspruechlich zu den Profilpolaren der gewählten Profile. Zum Beispiel zeigt FLZ-Vortex aussen beim Eppler 66 Profil eine Abriss bei Re~50.000 und alpha ~ 8° an. Laut der Polaren sollte das Profil bei der Re Zahl jedoch bis etwa 12° anstellung noch funktionieren. Mir ist klar das das sehr grosse Anstellwinkel sind aber woher kommen die Unterschiede?
AFAIK ist die Profilberechnung in FLZ Vortex relativ rudimentär; es macht eigene Abschätzuungen der Profilleistungen aufgrund der Geometrie. (Im Intresse einer schnellen Rechnung und sicheren Konvergenz; Programme, die Profilleistung auch im Bereich des Abrisses genau berechnen, haben nahe am Abriss oft Probleme, zuverlässig durchzulaufen; die mathematischen Modell konvergieren schlecht.)

Ich würde also nicht unbedingt staunen, wenn die publizierten Polaren und Franks Resultate da nicht genau übereinstimmen.

Sodann: Wie sind die Polaren berechnet, die Du hast? Die frühen Eppler-Resultate waren oft arg optimistisch.


Einen Petrel musst Du für annehmbare Leistungen sehr langsam fliegen. Der voluminöse Rumpf macht Dir sonst gnadenlos einen Strich durch die Rechnung. Heisst im Umkehrschluss dann auch, dass ein gutmütiges Abreissverhalten wichtig ist.
 
Hallo Tobias,
Mit FLZ Vortex allein kriegst den Flügel- Einstellwinkel nicht ermittelt.

Du hast 2 Möglichkeiten, verwende Nurflügel auch vom Frank Ranis, dies arbeitet mit Eppler Polaren und liefert zu XFLR5 vergleichbare Ergebnise. Oder XFLR5 aber das Einarbeiten dauert.
Das Nurflügel hat zudem unter Zubehör ein sehr schönes Eppler Polaren Programm.

Den Anstellwinkel im Nurflügel wählst du so, dass das Flugzug Gewicht bei der angestrebten Auslegungs Geschwindigkeit getragen wird. Dabei aber das Gewicht lieber 1 kg höher wählen ein etwas zu hoher Flügel- Einstellwinkel ist bei deiner Zielsetzung zu verschmerzen, aber ein zu kleiner bereitet dir dann Probs u ist durch nichts zu kompensieren.

Wenn du dies im Nurflügel hast, kannst du den Flügel in Vortex importieren und da den ermittelten Anstellwinkel aus Nurflügel als Flügel- Einstellwinkel eingeben u dazu das Stabi rechnen lassen, sprich die HLW Größe für ein Stabi zwischen 13 u 15 % anpassen und dazu den HLW Einstellwinkel ermitteln.

Zu deiner Profilwahl, nimm kein Eppler Profil.
Verwende zB. das MH32, es ist unheimlich Überzieh- freundlich. Und geht angenehm langsam aber auch mal etwas zügiger wenn dir danach ist. Damit wird es eine besonders Thermik- Starke Auslegung.

Mit Nurflügel oder Vortex kannst du die Profilierung in Dicke u Wölbung deiner Flügel- Geometrie schön anpassen.
Du brauchst dazu jedoch ein geeignetes Programm mit dem du Dicke u Wölbung ändern kannst.
Und vor allem die Profile nicht beschädigt.
Leider macht Profili u XFLR5 die Profilnasen bei Änderungen kaput.

Gruß
Eberhard

Hallo Markus,
Eppler Polaren liefern aber eine sehr gute Berechnungsgrundlage, ich bin eher der Auffassung, dass XFOIL/XFLR5 und Profili zu hohe Auftriebswerte in ihren Polaren liefern. Hat mir Hartmut Siegman auch so bestätigt.
Wird auch durch den Vergleich Nurflügel - XFLR5 bestätigt, ohne Rumpf u LW liefert Nurflügel praktisch zu XFLR5 identische
Flugwerte. Dies ist nur mit einer eher optimistischen Berechnung von XFOIL/XFLR5 zu erklären.
Aber egal, welche Berechnungsgrundlage verwendet wird, es muss vergleichbare Ergebnisse liefern, dies steht im Vordergrund sonst
ist keine Entscheidung besser oder schlechter möglich.
 
Mehr Infos

Mehr Infos

Hallo Tobias,
nicht genau die Antwort auf Deine Frage. Mehr Infos über Vorbild und Nachbau bekommst Du bei https://scalesoaring.co.uk/VINTAGE/Documentation/Slingsby Petrel/Petrel.html . Ich bin im Besitz eines sehr guten Buchs über die Fa. Slingsby mit vielen Detailinfos zu allen Flugzeugen. Bei Interesse kann ich helfen. Auch im Forum von Retroplane.de wirst Du Hilfe finden, aber nicht zu den Programmen.

Die Eppler Profilwahl finde ich auch nicht so glücklich, weil der Petrel sehr stark zugespitzt ist und die Querruder rechteckig sind, im Außenflügel also prozentual sehr tief werden. Das macht Probleme im Steuer- und Abrissverhalten, wenn nicht mit einem Strak gearbeitet wird. Allerdings spielt das Rollwendemoment eine starke Rolle bzw. die damaligen Konstrukteure haben gestrakt und verwunden, um das in den Griff zu bekommen. Sehr gut geschildert im letzten Buch von Helmut Quabeck am Beispiel der "Olympia" DFS Meise. Ich baue im Moment eine DFS Meise in 1/4 mit dem Quabeck Strak, ab Querruder auf HQ Oldy gestrakt und werde hier im Forum über die Erfahrungen berichten. Das dauert aber noch etwas.

Nun möchte man einen klassischen Segler nicht mit dünnen Profilen bauen, weil das merkwürdig aussieht. Das MH 32 hat irgend etwas mit 9 %, ist also für einen klassischen Holzsegler zu dünn. Laut Martin Hepperle ist eine Veränderung der Dicke in Grenzen zulässig, ohne die Profileigenschaften wesentlich zu verschlimmbessern. Über 11% würde ich nicht gehen. Aber das Problem mit dem Außenflügel ist damit noch nicht gelöst.

Für den Anfang ist es eine gute Idee, erst einmal mit dem Programm Nurflügel von Frank Ranis zu probieren.

Stefan
 
Hallo Stefan,
natürlich kann er an der Wurzel bei hohen Re dicker als 11 % werden.
Die FS Serie macht dies über die gesamte Spannweite mit 12%.
Gruß
Eberhard
 
MH 32

MH 32

Hallo Eberhard,
stimmt, daran hatte ich nicht gedacht. Dann müsste man sich mal ansehen, wie sich das MH 32 an der Flügelspitze mit der extremen Klappentiefe macht. Das HQ Oldy ist dafür explizit entworfen, Stefan
 
Hallo,
zum HQ Oldie kann ich nix sagen, nur dass an wenig Flügeltiefe
sehr tiefe Klappen bei uU dickerem Profil Flattern induzieren.
Welche Flügelspitzentiefe haben wir da eigentlich.?
Grrr. hab mir eben die 3View vom Petrel angesehen..
Muss mich revidieren, Innen geht auch dünner... Die Tiefe machts...
Und außen uU nur mit Verwindung. Die Geometrie ist schlimmer als bei einer Klemm
Und eher nicht mit MH32 außen.
Da geht mit dem tiefen Ruder eher ein Profil wie im RES eben diskutiert, AGXX
das nach weit vorn liegender Dickenrücklage nach hinten im Ruderbereich weitgehend gerade ist.
Muss man aber mit der Zirkulation sehen was da rein passt.
Wird eine Nette Denksportaufgabe bis das alles konsistent zampasst.
Bin gespannt was er jetzt macht und auf die Datei mit der Geometrie von ihm.
Dann hab ich dazu wieder eine Meinung... ;-)
Gruß
Eberhard

Um Missverständnisse zu vermeiden,
Wir Reden von dem Flieger?
https://static.rcgroups.net/forums/attachments/5/4/8/6/2/a4079327-144-Petrel.jpg
 
Hallo,

vielen Dank für die vielen informativen Antworten. Meine eigentliche Frage ist beantwortet, EWD kleiner als beim geringsten sinken leuchtet ein damit man noch ein paar Reserven hat im Normalflug. Das die Rechenmethode mit der Ablösungsvorhersage an ihre Grenzen kommt erscheint auch plausibel.

Bevor ich mich jetzt noch in ein anderes Program einarbeite würde ich vielleicht einfach eine konserativere EWD von sagen wir mal 2° nehmen? Zur Not muss ich nach dem Einfliegen nochmal korrigieren. Ich würde jedoch schon gern im oberen Ca-bereich auslegen damit ich schön langsam bin. Ist Ca=0,7...0,8 schon zu hoch für die Auslegung? Mal sehen ob ich da mit 2° EWD hin komme.

Was mir ebenfalls nicht ganz klar ist sind die konstruktiven Einflussfaktoren für das Stabilitätsmaß. SP Lage und EWD allein scheint es ja nicht zu sein oder?

Die ganzen vorgeschlagenen Profile werde ich mir mal ansehen, vielen dank dafür. Es geht um die Petrel aus dem Link von Eberhard, Profiltiefe kurz vor der Spitze sind mickrige 55 mm. Die FLZ datei lade ich gleich mal hoch wenn das letzte Kind schläft ;-)

VG, Tobias
 
Hallo Tobias,
für das Festlegen des Einstellwinkels ist es noch viel zu früh, und CA 0,8 hängt vom Profil ab und wie man die Flügelspitze hin bekommt.
Der Flieger ist da durchauch anspruchsvoll.
Bin selber mal gespannt wie das wird.
Bei dem Flügel könnte man innen auch ein SD 7062 verwenden.
Das ist dann sehr langsam aber besser als die Gö Profile und außen muss man sehen.
55 mm ist schon sehr wenig.
Wie scale soll die Flügelspitze da werden?
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard,

also die starke Zuspitzung würde ich schon gern so im Modell umsetzen, da mir das beim Original optisch sehr gut gefällt. Des Vorschlag mit SD7062 an der Wurzel habe ich auch schonmal bekommen, gefällt mir aufgrund seiner Dicke auch recht gut. So wie es aussieht scheint das Flügeldesign im äußeren Bereich ja der Knackpunkt bei diesem Modell zu sein. Noch bin ich optimistisch das sich da was finden lässt, was einen schön stabilen Langsamflug ermöglicht.
Im Anhang die FLZ Vortex Datei. Wenn sich jemand von euch daran zu schaffen machen möchte und mir beim Auslegen unter die Arme greift, wäre das hoch willkommen. Ich bin wie gesagt Neuling auf diesem Gebiet.
Außerdem gibts noch paar Bilder vom Rohbau-Rumpf und dem Leitwerk, beides im Letzten Winter gebaut. Wenn die Auslegung nicht zu lange dauert kann ich diesen Herbst/Winter mit den Flügeln weiter machen ;-)

Viele Grüße,
Tobias
 

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Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Tobias,

schönes Modell.

Eine Anmerkung von mir:
Die ideale elliptische Auftriebsverteilung würde ich nicht zwanghaft anstreben. Bei diesen alten Geometrien haben die Konstrukteure aus Festigkeitsgründen auch bewusst verzichtet, sie hatten einfach nicht die Materialien aussen leicht und fest genug zu bauen. Fest genug geht heute, aber dann wird bei positivem Querruderausschlag das Profil aussen dann meist überfordert, denn man muss für die elliptische Verteilung aussen hochwölben.

Deshalb passt der Eppler-Thermikstrak E66-E67-E68, der bei geringerer Zuspitzung funktioniert, auch nicht ideal.

Will man die originale Zuspitzung beibehalten (was ich auch zumindest weitgehend machen würde) sollte man da Abstriche machen, um das Handling zu verbessern. Komprmoißbereitschaft ist gefragt.

Hans
 
Auslegungs CA

Auslegungs CA

Hallo,
ein Wort zum Auslegungs CA: Gemeint ist der Auftriebsbeiwert, auf den das ganze Flugzeug (CA Großgeschrieben, nicht das Flügelprofil (ca kleingeschrieben) eingestellt wird.

Das ca des Flügelprofils muss bei diesem CA von 0,8 deutlich höher sein, ich sag mal 0,9 - 1 . CA 0,8 ist damit viel zu hoch, auch für einen langsamen Thermikschleicher. Du hast dann keine Reserven für Manöver, z.B. zum Kurvenfliegen, bei dem durch das Ziehen des Höhenruders ein höheres CA geflogen werden muss. Stellen wir uns einmal vor, dass im Geradeausflug CA 0,8 ist. Dann muss das Profil schon 0,9 können, am Außenflügel wegen der hohen Auftriebsbelastung (ca am Ort, die grüne Kurve im Ranis Programm) noch mehr, vielleicht schon 1. Jetzt fliegst Du eine Kurve und ziehst Höhe. Dann ist das Flugzeug bei 1 -1,1 und der Außenflügel bei 1,3 ? Die Folge, erst schlechte Leistung und dann Abriss.

Ein Auslegungs CA des Flugzeugs von 0,4 - 0,5 würde viel eher passen. Das ist jetzt nicht gerechnet, sondern ein Erfahrungswert für den Einstieg. Das Nurflügel Programm hilft dabei zu prüfen, ob die Auftriebsbelastung, also wie viel Auftrieb muss der Flügel an einer bestimmte Stelle liefern bei einem bestimmte Trimm, außen nicht zu hoch ist, also der Aussenflügel nicht überlastet wird.
Stefan
 

ulikon

User
Hallo Tobias,

ich habe auch mal mit FLZ_Vortex gespielt und folgendes ausprobiert:
Der innere Flügel bis zum Knick hat ein 11% dickes symmetrisches Profil. Dann wird zur Flügelspitze auf das S3021 gestrakt und um -3° verwunden.
Die Zirkulationsverteilung zeigt in der Mitte einen Buckel, der aber durch den Rumpfeinfluss abgeflacht werden sollte, sodass die reale Zirkulationsverteilung mehr elliptisch ist.
Durch das symmetrische Profil an der Wurzel erfolgt beim Überziehen der Strömungsabriss weit innen und es ergibt sich ein sehr gutmütiges Flugverhalten.
Mein Entwurf hat rechnerisch etwas schlechtere Gleit- und Sinkwerte als deine Auslegung mit den Eppler-Profilen.
In der Praxis sollte das aber kein Nachteil sein, weil man den Flieger voll in die Thermik hängen kann ohne ein Abkippen befürchten zu müssen.
Das geringste Sinken lässt sich so voll ausreizen.

Ob das alles beim realen Flieger auch so funktioniert wie ich mir das denke kann ich leider nicht beurteilen. Da fehlt mir noch die Erfahrung mit gebauten Modellen.

Uli

Petrel TP42 S3021.jpg
Anhang anzeigen Petrel TP42 S3021.flz
 
Fragen ?

Fragen ?

Hallo,
muss einige Fragen an den Thraedstarter stellen.

Welches Abfluggewicht ist zu erwarten?

Wie soll die Fluglage vom Rumpf beim Gleiten sein?
zB Nase etwas tief zB -1,5 Grad?
Oder auf Null?

Zur Auslegung mit Symetrischem innenprofil, Sie erscheint mir tendenziell sehr schnell.
Für einen Modernen Flieger wäre dies nicht verkehrt aber hier hätte ich eher Angst dass die Flügelspitze überfordert wird.
Sehr tiefes Ruder und geringe tiefe macht bei höherem Speed schon mal Probs durch Flattern.
Ich versuche daher die Fahrt auch zu Gunsten hoher Thermikleistung raus zu kriegen.
Dauert aber, muss vieles probieren.

Bitte die Fragen oben beantworten, ist wichtig.
Gruß
Eberhard

PS in der Vortex Datei oben sind Klappenausschläge drin, für den Auslegungspunkt ist das nix, Alles auf Null, dann die Einstellwinkel
an Hand der Fluggeschw. ermitteln zB Fahrt 50 am Auslegungspunkt, dann den HLW Einstellw so ändern, dass das HLW Auftrieb Null hat.
(gestrichelte u durchgezogene grüne Linien beim HLW deckend... !)
dann sieht man weiter.
 
Hallo,

interessanter Ansatz mit dem symmetrischen Profil in der Mitte, aber wenn man mit dem Speed noch 1-2 m/s runter kommt wäre schon. Ich hab mal den Vorschlag mit SD7062 über die ganze Fläche und 2,5° Verwindung gerechnet und das sah gar nicht so verkehrt aus. Da hab ich vorm Abriss Gleitzahl und epsilon von 20 und etwa 8 m/s Fluggeschwindigkeit. Jedoch erfolgt der Abriss wie zu erwarten außen. Das War jedoch schon im recht stark gezogenen Flugzustand. Ich vermute mit etwas feingefühl kann man sowas auch händeln, ein Großteil meiner Flieger kippt über die Fläche ab.

Ich peile ein Gewicht von etwa 3,5 kg an. Ich hoffe das ist zu schaffen. Der Rumpf mit Leitwerk wiegt jetzt 770 g. Im "Normalflug" soll der Rumpf mit 0° zur Anströmung fliegen, also entlang des Gleitpfades ausgerichtet. Im Thermikflug kann dann folglich der Hintern etwas runter hängen ;-) So war meine Idee.

Ich bin gespannt auf deine Rechnung :-)

VG, Tobias
 
Hallo Tobias,
das SD762 geht außen wegen der Rudertiefe nicht. Ich arbeite an einer Version innen das SD7062 mit 3010
Dann kommt ein normales Seglerprofil von mir mit 1610
Außen ein RES ähnliches Profil mit 2509
Kann sich aber noch ändern.
Bin eben bei ca 50 km/h am Auslegungspunkt. Wird aber eher 55.

Würde eher raten, den Rumpf mit -1,5 Grad anzustellen, dann ist der Im Vorbeiflug mit der Rumpfkeule optisch ok. Den Auslegungspunkt kann man dabei etwas schneller wählen
leicht hoch getrimmt im langsameren besten Gleiten dann auf Null und in der Thermik nur leicht nach oben ausgerichtet.
Bist sicher dass der Flieger mit 3,5 kg geht... Voll ausgerüstet??
Hatte bisher mit 5kg gerechnet und gehe jetzt auf 4 kg.
Kann uns wer sagen, wie realistisch das Gewicht mit Holzbau bei der SPW ist??
 
Hallo Eberhart,

das hört sich schon jetzt sehr ausgefeilt an. Obwohl ich die 50 kmh relativ hoch finde. Wie langsam kann das werden? Wenn der Auslegungspunkt bei so flotter Gangart gewählt wird dann hab ich auch nichts gegen -1,5° im Auslegungspunkt. Ansonsten hängt er wohl hinten ziemlich stark in der Thermik.

Die 3,5 kg sind denke ich realistisch. Ich hab ein Holz Grunau-Baby mit 2,2 m gebaut was 1,1 kg wiegt.
 
Hausaufgaben

Hausaufgaben

Hallo Tobias,
Anhang anzeigen Petrel EM B.flz

Ist die Auslegungs- Datei Bitte nicht überschreiben ist immer die Datenbasis.
Ansehen, ob es in dein Konzept passt.
Du machst Bitte HLW Klappenrechnungen

Mit fixiertem Schwerpunkt bei allen Rechnungen und Ruderausschlag am HLW
zB 3 Grad, 5, 7 Grad bis Überziehen kommt.
Und -1, -2, -3 Grad HLW Ruder- Ausschlag bis negativer Auftrieb = Rückenflug kommt.

Alle mit Gradzahl ANSTELLWINKEL im Dateinamen abspeichern u hier einstellen.
Dann schaun wir was uU anders werden muss.

Bei Alpha Null finde ich den Flieger eher langsam, Mit Rumpf bei -1,5 Grad entsprechend schneller.

Als Hinweis, Vortex rechet einen zu weit hinten liegenden Schwerp. Erstflug unbedingt mit 12 mm weiter vorn liegendem CG machen
Das ist unabhängig davon ob sich noch irgend etwas ändert.

Das Stabi ist mit diesen Einstellwinkeln für einen Oldie mit 8,5 % etwas klein. In Zukunft erst rechnen und dann bauen...
Mit dem Oldie Rumpf wird es dann eher bei 9,xx liegen.
Damit fliegt die Kiste, ich kann dir aber nicht sagen ob es dir so gefällt, du musst in jedem Fall mit starker Ruderwirkung am HLW rechnen auch weil das Ruder tief ist....
Typisches Stabi für solche Flieger wäre eher um 15 % plus, muss aber nicht sein. Also beim Erstflug mit 40 % Expo starten.
Wichtig ist auch, falls dir der Flügel- Einstellwinkel zu groß sein sollte, dann darfst du ihn eher nicht vermindern ohne dass du das HLW größer machst. Umgekehrt den Flügel Einstellw größer machen geht, dann wird das Stabi größer.
Da der Flügel- Auslegungs ca aber bei 0,54 liegt (berechnete Werte- Flügel) glaube ich nicht dass der Einstellwinkel je größer wird, eher kleiner, siehe HLW Größe...
Einstellwinkel vorn 4 Grad (Aber - 1 Grad Wurzel- Verwindung, gibt an der Wurzel nur 3 Grad beim Bau...!! )
hinten 2,3 Grad. Jeweils Profilnase hoch.
EWD damit 1,7 Grad
Berücksichtigt man da im Geiste dass außen -3,5 Grad und innen -1 Grad Verwindung da ist, ist diese EWD eher klein.
Der Wert hinten kommt vor allem durch den starken Flügelabwind vom SD7062 an der Wurzel.
Ich habe dies verwendet um durch -1 Grad negativer Verwindung an der Flügelwurzel eine Optik in Frontansicht zu bekommen die dem Original mit dem Gö Profil nahe kommt.
Außen bin ich auf -3,5 Grad gegangen.
Die Kiste sollte ziemlich überziehfreundlich sein, aber das sehen wir mit den Anstellwinkel Rechnungen genauer.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard,

herzlichen dank schonmal. Auf so einen Strak wäre ich mit Sicherheit nicht gekommen. Die Rechnungen werden bestimmt eine Weile dauern, da Du ja die Panelzahl hochgeschraubt hast. Bei 0° HLW Klappen sieht die Auftriebsverteilung ja ziemlich gut aus. Ich bin gespannt wie die sich bei anderen Ausschlägen entwickelt.

Wie muss man sich ein Flugverhalten mit Stabi 8,5% vorstellen? Ich hab kein Gefühl für diesen Zahlenwert. Heißt das ich muss permanent um die Querachse korrigieren?

Viele Grüße,
Tobias
 
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