Formatieren von Akus

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Hallöle!

Ich bin elektro-neuling. Ich habe schon des öffteren von einer Akku-Fortmatierung gelesen, wei0 aber gar nicht was ich damit anfangen soll. Muss man einen neuen akku immer formatieren? und wenn ja, was zum teufel hat es damit auf sich :confused: und wie mach ich das? bitte helft mir weiter, damit meine akkus nicht sofort den geist aufgeben ;)

liebe grüße
Svenne
-----------------
steht nun bei den Akkus
HWE

[ 22. Mai 2003, 16:32: Beitrag editiert von: Heinz-Werner Eickhoff ]
 
Moin,

das heißt formieren. Damit bringst Du alle Akkus auf den gleichen Ladezustand. Das sollte man bei neuen Akkus und bei Akkus, die länger (als 2-4 Wochen) nicht genutzt werden, machen.

Einfach 1/10 der Nennkapazität als Ladestrom nehmen und 14h laden.
Also: bei einem 500mAh Pack 50mA 14h lang einladen.
 
Danke für deine schnelle antwort daniel!

Wenn der Akku neu ist, reicht es dann den nur einmal zu formieren oder muss ich ihn durch mehrere zyklen schicken?

viele liebe grüße
svenne
 
Hallo Svennek,

1x reicht als Formierung, dann gewöhne ich den Akku langsam an die spätere Quälerei. Zuerst mit 0,5C laden, ca. 1C entladen, dann 1C laden, entladen, was das Ladegerät hergibt. Dann langsam an den Max-Ladestrom rantasten (je nach Akkutyp mit 2C beginnen).
 

MalteS

User
C bezeichnet die Kapazität des Akkus, Formatiert wird mit C/10 also 1/10 der Kapazität (bei 2000 mAh Akkus also mit 200mA) Eine Anleitung zur Behandlung von NiCD Akkus gibts unter Batt Mann (link am Ende der Seite)

Gruß
Malte
 
Alles klar Jungens!

Das mit dem fortieren dürfte klar sein! Danke an dieser Stelle!!

Aber eine Frage hätte ich noch: Man soll ja immer darauf achten, dass die akkus bei der Lagerung schön entladen sind. Das waren ,glaub ich, 0,7 V pro zelle, stimmt's? Wie kann ich nun sichergehen das die akkus diesen ladezustand haben. Ich habe das bisher immer so gemacht(ich habe nämlich kein Computerlader) dass ich den motor so lange habe laufen lassen, bis das BEC abgeschaltet hat. Dann immer wieder an gemacht bis die servos langsamer wurden und sich nicht nehr bewegen.

Kann ich das auch weiter so handhaben??

Vielen vielen dank im vorraus.

svenne
 

Gast_67_1

User gesperrt
Bei der Entlade-Methode "bis sich kein Servo mehr bewegt" liegst du sicher unter den empfohlenen 0,9 Volt pro Zelle.

Ich würde in ein ordentliches Ladegerät investieren (z.B. Orbit Microlader 6.0 - funktioniert bei mir perfekt). Es sollte sich nach wenigen Akkupacks, die nicht kaputt gegangen sind, gelohnt haben.

Jens
 
Hi,

mein Vorschlag zum entladen falls der Computerlader (noch) zu teuer ist: Einfach warten bis der Motor deutlich langsamer dreht, dann aufhören. Das ist genau genug und der Akku ist dann eh fast leer. BEC ist kein eindeutiges Kriterium, hängt vom BEC-Typ ab und natürlich von der Zellenzahl, daher ist so keine eindeutige Aussage über den Ladezustand möglich. Quälereien wie von Dir beschrieben würde ich auch vermeiden. Es besteht die Gefahr, daß die schwächste Zelle schon umpolt und durch die wiederholten Entladeversuche schnell ruiniert wird.

Wenns unbedingt genauer sein soll, solltest Du ein Voltmeter haben, die gibts für ein paar Euro beim Elektronikhandel, es muß nicht das teuerste sein für diese Messung und man braucht sowas eh öfters.

Ansonsten hat Jens natürlich recht, ein Computerlader ist auf die Dauer preiswerter.

Gruß, Gunter

p.s. fomatieren hatten wir schon, aber fortieren ist endlich mal was neues :D :D
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Tu' das nicht, Svenne ;)

Der Akku braucht nur leicht disformiert oder nicht perfekt gematcht zu sein, und schon schädigst Du damit die schwächste(n) Zelle(n) und ruinierst somit mittelfristig den Akku.

Die leere Lagerung ist hingegen nicht so wichtig. Es reicht, wenn der Akku alle paar Monate mal vollständig entladen wird. Und da ist es egal, ob die Zellen noch 0,7 oder 0,9 V haben.

Mach' es lieber so, wie Jens und Gunter vorschlagen :)

Grüße, Ulrich Horn
 
@radiomann: :D tja, das mit dem tippen übe ich wohl besser mal --->fortieren<--- :D aber ich hoffe ich hab den ein oder anderen zum lachen gebracht

@all: hui hui..also rekapituliere ich mal:

- niemals wieder diese komische entlademethode durchziehen :rolleyes:
- den akku einfach weglegen wenn der motor (bei ausgeschaltetem BEC ?? :confused: ) deutlich langsamer dreht, und:
- ein voltmeter und/oder Computerlader anschaffen ;)

Danke dann an alle für die Hilfe!! :)

Aber: Wie ist denn das mit der Zellentemperatur? Ich hab heute meine kleine Me163 mit den 8 500AR geflogen. Und habe festgestellt, dass sie nach dem fliegen gut handwarm wurden. beim laden darf doch nix warm werden, oder? und: wenn ich dann nach dem flug die zellen wieder laden/entladen möchte....müssen die zellen dafür dann wieder kalt sein?

tut mir sehr leid das ich euch so nerve :rolleyes:

und mal wieder: vielen vielen tausend dank im vorraus!!! :p

-----------> FORTIEREN - yeah!
 

leinel

Vereinsmitglied
@all (svennek, ich hoffe dich stoerts nicht, dass ich noch 2 fragen zu deinem fred dazuschreibe .. :) - aber es passt ja sehr gut .. :) )

was ist der unterschied zwischen 14h laden mit 1/10C (da duerften dann alle zellen voll sein) und formieren (nach definition U.I. solange laden/entladen bei ca. 1/5C bis kein anstieg mehr der entnahmenbaren kapazität beim entladen feststellbar ist) ?

ich meine, was ist der unterschied zwischen beiden verfahren in der praxis/unterm strich fuer den wald-und-wiesen-modellflieger? :) :)

letzte frage: ist ein formieren aus eurer sicht sinnvoll, solange beim laden-entladen-laden die nennkapazität beim entladen erreicht wird?

merci rainer
 

Gast_67_1

User gesperrt
Zur Akkutemperatur:

Beim Laden wird der Akku schon etwas warm. Darauf basiert ja die Delta-Peak-Abschaltung - wenn der Akku voll ist, wird die zugeführte Energie in Wärme umgewandelt, Widerstand sinkt, Spannung sinkt auch (Strom ist konstant), Ladegerät schaltet ab.

Vor allem wenn der Akku ziemlich komplett "leergesaugt", wird er warm bis heiß. Dann sollte er vor dem nächsten Laden wieder auskühlen. Was passiert, wenn man es nicht macht, kann ich nicht aus eigener Erfahrung beantworten...

Übrigens: Hier kann man einiges lernen.

Grüße, Jens
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Moin,

@svennek: 'gut handwarm' ist völlig ok. Ist auch beim Laden normal.
Das Schnelladen noch 'heißer' Zellen kann ins Auge gehen. Wie Jens schon schreibt: Gegen Ladeende steigt die Temperatur und der Widerstand sinkt ab. Schnellader werten das für die Abschaltung aus. Ist der Akku aber beim Laden schon oder noch heiß, funktioniert das möglicherweise nicht richtig und der Akku wird überladen.

@leinel:
Die 'klassische' Methode kommt mit einem Zyklus aus. Bei der U.I.-Methode brauchst Du mindestens zwei. Ansonsten sind sie bei formierten Akkus natürlich gleichwertig; die cycle- Methode braucht aber umso mehr Zyklen, je mehr der Akku disformiert ist.

Wenn der Akku beim ersten Zyklus die volle Kapazität bringt, ist ein Formieren natürlich unnötig. Vorsicht mit 'Nennkapazität'.. manche Akkus schaffen ja deutlich mehr oder auch weniger.

Grüße, Ulrich Horn
 
Hallo,

das ist interessant:

Gegen Ladeende steigt die Temperatur und der Widerstand sinkt ab
wenn der Akku voll ist, wird die zugeführte Energie in Wärme umgewandelt, Widerstand sinkt, Spannung sinkt auch
mir ist sonst kein elktr. Leiter bekannt bei dem der Widerstand sinkt wenn er sich erwärmt und bei niedrigerem Widerstand dann auch die Spannung niedriger ist. ;)

[ 28. Mai 2003, 23:49: Beitrag editiert von: matteusel ]
 

Gast_67_1

User gesperrt
Hallo Matthias,

z.B. verringern so genannte NTCs ihren Widerstand mit steigender Temperatur. Außerdem ist ein Akku ja auch ein komlexes Gebilde mit viel Chemie. Und der Spannungsabfall an einem Widerstand ist bei gleichem Strom geringer, wenn der Widerstand kleiner ist (U = R*I).

Dass die Erklärung (die ich mal irgendwo gelesen habe) korrekt ist, will ich aber nicht beschwören. Etwas anderes fällt mir aber nicht ein (die absinkende Spannung wird ja erkannt, während der volle Ladestrom anliegt - es ist ja nicht etwa die Ausgangsspannung ohne Last).

Vielleicht hilft uns ein Wissender weiter...

Gruß, Jens
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Hallo Matthias,

die Proportionalität aus U und R ergibt sich aus dem konstanten Ladestrom

U = IR mit I=const

d.h. sinkt der Widerstand, sinkt auch die Spannung.

Wie Jens schon andeutet, kommt man mit der Analogie zum elektr. Leiter nicht allzu weit ;)
Innenwiderstand und Temperatur hängen von den chemischen Prozessen ab, und die können je nach Ladezustand sogar zwischen endotherm und exotherm wechseln.

Grüße, Ulrich Horn
 
Hallo Jens, hallo Ulrich,

schade, das ganze hätte so schön in mein begrenztes elektronisches Verständnis gepasst.

Ich war, wenn ich bisher die Ladekurven meiner Akkus betrachtet habe, immer festen glaubens, dass das Abfallen der Spannungskurve (daran erkennt der Lader, dass es Zeit ist den Ladevorgang zu beenden) mit der Erwärmung und damit der Widerstandszunahme des Akkus zusammenhängt.

Habt ihr wirklich einmal gemessen, dass der Innenwiderstand des Akkus zum Zeitpunkt der Erwärmung sinkt?
 
Hi zusammen,

wenn es euch interessiert, eine "Einfach"-Erklärung zum Widerstand:

Bei Kaltleitern (also z.b. den Metallen) wird der Strom durch freie Elektronen geleitet, die nicht fest an ein Atom gebunden und in Metallen bei allen Temperaturen reichlich vorhanden sind. Dabei steigt der Widerstand mit der Temperatur, weil die Elektronen bei hoher Temperatur häufiger mit den Atomen kollidieren. Erhöhte Temperatur bedeutet ja, dass die Atome mehr Bewegungsenergie haben (also stärker schwingen).

In Elektrolyten (also z.B. in der Batterie) wird der Strom durch die in der Flüssigkeit befindlichen Ionen geleitet. Deren Beweglichkeit nimmt mit zunehmender Temperaur zu, so dass der Widerstand sinkt.

In Heissleitern (z.B. verschiedene Halbleiter) wird der Strom ebenfalls durch freie Elektronen geleitet. Deren Zahl ist jedoch in Heissleitern bei niedriger Temperatur sehr gering. Erst mit steigender Temperatur können sich mehr Elektronen von ihren Atomen lösen, so dass dann der Widerstand sinkt.

Gruß,
Frank
 
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