Formel 250 - Fight the Fat!

Gurneys - die hätte ich schon längst ausprobiert, wenn sich nur eine sinnvolle Gelegenheit ergeben hätte.

Ich gehe auch davon aus, dass die Unterschiede von spitzem zu stumpf abgeschnittenem Ruder unterhalb der Wahrnehmungsgrenze liegen.

Ganz anders der Unterschied zwischen spitzer und runder Endkante: beim Clarky 10 konnte ich den HR-Ausschlag verdoppeln, als ich das hinten runde Höhenruder angespitzt hatte. Vorher riss die Strömung am Höhenleitwerk zuverlässig ab, sobald das runde Ruder mehr als 3mm ausschlug. Mit dem spitzen Teil kann ich ohne Risiko 6mm ziehen, was beim Aushungern sehr hilft.
 
Merke:
Die Luftteilchen sind Carl Coyote. Sie rennen am Abgrund einfach weiter und merken nicht, dass der Boden weg ist.
Deshalb muss es eine klare Kante sein, wie im richtigen Leben.
(Was passiert? Eine kantige Endleiste verhindert, dass der Druckunterschied zwischen Ober- und Unterseite "um die Ecke rum kommt".)

Merke2:
Hinten rund ist schön anzusehen, aber aerodynamisch ganz großer Murks. (Was passiert? Rund heißt praktisch immer: undefinierte Abströmung.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Stichwort "Guerney-Flaps". Über deren Wirksamkeit bei diesen kleinen Re-Zahlen ist mir nichts bekannt.

Mir schon, aber das ist ein anderes Thema und eine Gurney ist ein bisschen etwas anderes als eine nicht ausgespitzte Endleiste.
Bei dem kleinen Vogel dürfte es ziemlich Banane sein ob die Endleiste des Mini-Seitenleitwerks ausgespitzt ist oder stumpf, aber Apropos Banane: wenn die Endleiste rund geschliffen wird, dann wird die Präzision der Trimmbarkeit und im Falle eines angelenkten Seitenruders auch die Steuerpräzision schlechter...also außerhalb eines Experiments die Endleiste möglichst irgendwie eckig machen, die Folgen von rund könnten auch bei weniger anspruchsvollen Piloten leicht spaßbremsend sein.

Gruß,

Uwe.

...Dirk war schneller, stimmt, Cojoten mögen keine Bananen ;)
 
aber das ist ein anderes Thema und eine Gurney ist ein bisschen etwas anderes als eine nicht ausgespitzte Endleiste.
Ja, danke.
Wollte ich nicht vermischen. Sorry, wenns so rüber gekommen ist.

Für Guerneys bei <Re_krit immer her damit. Hier oder nebenan. Egal, man wird nicht dümmer....
 
Wollte ich nicht vermischen.

Ach was, hinten Totwasser ist schon auch bei der Gurney, aber die steht halt über die Oberfläche über. Damit kann Karl Cojote nicht einfach weiter rennen sondern stolpert über die Leiste und würde voll auf die Fresse fliegen, aber zu seinem Glück ist da ja Abgrund :D
 
Ich bin begeistert von der anschaulichen Darstellung der Luftströmung 👍 👍 👍
Danke Dirk und Uwe fürs Dolmetschen.

Und das beste ist, dass man das alles mit wenig Aufwand und geringem Risiko an unserem Kleinzeug praktisch ausprobieren kann. Gustav Gans ist der fliegende Botschafter für die Wirksamkeit von ein paar Massnahmen, die aus einem brauchbaren ein ziemlich gutes Modell machen. Hat er heute wieder in ziemlich bewegter Luft gezeigt.
 
Ich lese diesen thread wie einen Comic. Einen guten Comic. Ich mag gute Comics. Weiter so.
Liebe Grüße, Schorsch
Bin leider zu groß und zu schwer um hier sinnvoll mitzeichnen zu können
 
Nachdem ich das Gerät letztes Jahr zerschmissen hatte, habe ich das Thema noch mal aufgegriffen.

Vorlage.JPG


Vorlage 2.JPG



Mit modifizierter Flügelgeomentrie, um etwas mehr Auftriebsfläche innen zu bekommen.
Aber beim Erstflug hat es sich über den Schwerpunkt beschwert ... also über die Lage des selben.
Folglich habe ich ihm Beschwerde gegeben, vorne, in Form von MG-Läufen aus massivem Stahl und eine Kugellager-Kugel in der Nase.
Damit und ohne die untere Hälfte der Seitenflosse fliegt es jetzt.
Nun muss ich ihm noch Erleichterung verschaffen, hinten, damit ich die Seitenflosse wieder ergänzen kann. Einfach der Optik wegen.

DSCF9356.JPG
DSCF9357.JPG
 
Und das beste ist, dass man das alles mit wenig Aufwand und geringem Risiko an unserem Kleinzeug praktisch ausprobieren kann.
Kurios.
Gerade bin ichzufällig über einen Beitrag von Uwe gestolpert, wo es um sowas ging.
 
Ein Hallo in die Runde!

Habe heute meine Innovation von Höllein eingeflogen. TOW 245 Gramm, 3s 350mAh Akku.
Fliegt wirklich entspannt, derart daß ich das Landefoto ohne Hände am Knüppel machen konnte.
Wird mein Feierabend, immer dabei Flieger für windstille Abende.

Hab' eine große Freude mit dem Segler.

LG Hermann

20240908_152112.jpg20240908_152305.jpg20240908_152841.jpg20240908_152319.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem ich das Gerät letztes Jahr zerschmissen hatte, habe ich das Thema noch mal aufgegriffen.
Ah, wusste gar nicht, dass der hopps war. Das macht Spass, den nächsten Evolutionsschritt in die Luft zu bringen!

Ja, alles schon mal dagewesen 🤣

... Innovation von Höllein ...
Hi Hermann, F-250 ausm Baukasten. Geht doch! Interessant wäre, ob Du ihn nach genauerem Kennenlernen auch für etwas Wind tauglich machen kannst.
 
Gerade bin ichzufällig über einen Beitrag von Uwe gestolpert, wo es um sowas ging.

...aus 2014....oh Mann, was fühle ich mich gerade alt 🤔......aber nicht so alt wie Dan Gurney, der diese Auftriebshilfe als Abtriebshilfe schon 1971 gefunden hat https://de.wikipedia.org/wiki/Gurne...n,dem Heckflügel eine Abrisskante hinzugefügt.

Bei meinem Versuchsbrett in dem Videolink in dem Link von Dirk ist die Gurney aber keine Leiste oder Blech, sondern ein Draht bzw. Stab aus 1 mm Kohlefaser, der ca 2 mm oberhalb der Abgrundkante montiert ist. Das ist gegenüber Karl Coyote noch etwas fieser als die Leiste. Bei der Leiste hat er noch die Chance das Hindernis zu sehen und abzubremsen um nicht zu stolpern, aber der dünne Draht ist viel schlechter zu sehen und so rennt er meistens drüber ohne abzubremsen bevor es ihn so richtig auf die Fresse......aber ihr wißt ja, zu seinem Glück ist hinter dem Draht der Abgrund:D
Übersetzt ins Aerodramatische: die Drahtgurney hat fast die gleiche Wirkung wie die Leiste oder das Blech, aber deutlich weniger Cojote- Abbremswahrscheinlichkeit = Widerstand.
Die Gurney ist aber trotzdem nicht so gut wie das Flugzeug gleich richtig zu konstruieren. Wenn das an einem Flugzeug dran ist wurden damit nachträglich Auslegungs-Unarten korrigiert 😜

Gruß, Uwe.
 
Übrigens - zu den Profilen - jetzt mal was ganz Hochwissenschaftliches.
Meine Töchter haben so einen Spielzeugglitzerzauberstab mit einer Luftblase. Dadurch, dass das Teil ringsherum dicht ist, muss ja die Masse der Flüssigkeit verdrängt werden, wenn die Luftblase aufsteigt.
Die Luftblase verhält sich da so wie ein amorpher Gegenstand. Witzigerweise nimmt die Luftblase, je nach benötigter Strömungsgeschwindigkeit andere Formen an.
Bei sehr langsamen bewegungen ist es quasi eine ebene Platte. Mittellangsam kommt da etwas Clark-Y mäßiges bei raus. Bei steileren Winkeln verschiebt sich die höchste Dicke der blase dann immer weiter nach hinten. Die sieht dann aus wie ein klassisches Laminarprofil. Bei noch höherer Geschwindigkeit entwickelt sich an der "Endleiste" eine ca. 45° Fase direkt bis zur höchsten dicke, an der die Strömung dann abreißt, was man sehr schön an den verwirbelten Glitzerpartikeln erkennen kann.
Vermutlich kann die Luftblase den Strömungsdrücken keine all zu hohe Formstabilität entgegensetzen und prägt sich demnach möglichst Widerstandsarm aus.
Mir ist insbesondere aufgefallen, dass bei den Formen, die einem üblichen Profil entsprechen (Größte Dicke bei ca. 20-40%) die Gesamtdicke eher dünn ist und der Dickenbuckel relativ breit.
Die Endleistenform würd ich wg Oberflächenspannung der Flüssigkeit nicht zu ernst nehmen.
Das war witzigerweise echt gut reproduzierbar.

Ich habs versucht zu fotografieren, bei zweien ist es mir halbwegs gelungen.

1. Bild - Übergang zwischen ebener Platte und "Clark-Y"
2. Bild - Laminarprofil

1000007981.jpg


1000007985.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatten die Münchener nicht mal an ihrer Mü 30 versetzte Gurneys am Seitenruder, um gegen den Propdrall zu arbeiten? Ich finde das gerade nicht.
Die Robin400 hat es am Seitenruder und die Gulfstream G550 hat eine Aufdickung von bestimmt 30mm an der Trailing Edge der inneren Landeklappen. Das war nötig da es starke Vibrationen an Flaps über 10grad gegeben hatte. Die beiden Flieger sind allerdings über 250gr.😳
 
Also in Sachen dicke SLW Endleiste ist die X-15 immer noch Spitzenreiter 🦾 :

Ich bau eigentlich fast nur noch eckige Endleisten. Bei den Brettchenleitwerken sind die auch viel verwindungssteifer.
Mein eindruck ist, dass die Modelle sich so im Mittenbereich etwas feinfühliger Steuern lassen.
 
Jein - in Bodennähe gebe ich dir recht, an der äußeren Grenze der Erdatmosphäre ist die Luft so dünn, dass die Re-Zahlen Zeitweise sogar in ähnliche Regionen kommen.Die Re-Zahl ist ja nicht nur abhängig von Geschwindigkeit und Profiltiefe, sondern auch von der Dichte des Fluids, die da oben ja gegen 0 geht..
An den Stummelflächen ist das Profil nichts exotisches, nur sehr dünn. Wölbungsrücklage ist da bei 30-40%
 
Gonzo wäre fertig zum Testflug. Einschließlich der fetten Verriegelung für die Wartungsklappe und eines dickeren Akkus mit 650 mAh landet er bei 236 Gramm, das sind dann 15 Gramm/qdm Flächenbelastung.

IMG_0433.jpeg


Das Patentamt hat Zweifel angemeldet angesichts der Ähnlichkeit mit Gustav Gans und vorgeschlagen, ich solle ihn doch Gustavo nennen. Da ringe ich noch mit mir, und Farbe kriegt der Rumpf erst, wenn sich die Auslegung bewährt. Vielleicht hält das Wetter morgen noch und ich finde das heraus.

Interessante Themen auf den letzten Seiten, danke dafür!

Einen guten Wochenstart wünscht

Jörg
 
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