Formel 250 - Fight the Fat!

Fliegen

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Gas rein und weg damit - einfacher geht es nicht. Mit null EWD war der Blizzard bei unruhigen Bedingungen ziemlich nervig, aber davon ist mit der neuen Einstellung nichts mehr übrig. Er liegt sehr ruhig, und dank der grossen Ruderflächen sind wahlweise auch zackige Manöver möglich. Am besten sieht er aber im klassischen Kunstflug aus.
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Robust ist er auch:
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Das Vollgas-Einparkmanöver im Rückenflug in den Baum hat er mit nur leichten Macken weggesteckt, die Reparaturzeit war mit einer Stunde echt im Rahmen.
Landen ist einfach, denn ein Strömungsabriss ist nicht zu befürchten.
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Es hat sich gelohnt, den Hangar-Veteranen zu reaktivieren. Er macht richtig Spass und hat das Potential dieser frühen Eigenkonstruktion jetzt voll entfaltet.
 
Kennt jemand dieses Video?

Steampunk Sci-Fi Short Film - Airlords of Airia - YouTube

Große Literatur ist es nicht und überwältigendes Kino auch nicht, aber diese seltsamen Flugzeuge haben mein Interesse geweckt.
Mit ein paar Zugeständnissen an die Flugphysik ist das hier rausgekommen.

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Der Erstflug heute war bei ziemlich kräftigem und böigem Wind, deshalb ist die Beurteilung der Flugeigenschaften schwierig ist, aber es lässt sich manövrieren.
Das Höhenleitwerk muss ein bisschen vergrößert werden, die Ruderreaktionen kommen seltsam verspätet.
Aber insgesamt lässt es sich kontrollieren.
Die Anlenkung des Seitenruders hätte ich mir sparen können, darauf reagiert das Ding gar nicht.
Mal sehen, ob morgen der Wind etwas milder gestimmt ist.
 
Herrlich!
Der klingt bestimmt lustig, wenn das HR bewegt wird.
Meine Instinktvermutung: die HR-Reaktion wird sich normalisieren, wenn Du die Spannweite des HLW (inkl. Ruder) über den Propellerkreis hinaus vergrösserst.
H.
 
Übrigens, so viel musste das HLW gar nicht erweitert werden.

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Das schmale Streifchen außen auf jeder Seite hat schon gereicht.
Am Nachmittag war der Wind immer noch heftig, so dass die Flugeigenschaften nicht in reiner Form zu testen waren. Aber die Manövrierfähigkeit unter diesen Bedingungen ist jetzt deutlich besser.
Und am Abend hat dann das Wetter ein Einsehen gehabt.
Fliegt sehr stabil, überziehfest. Zur Landung muss ein bisschen Schleppgas benutzt werden, um den Aufsetzpunkt gut zu treffen.
Gemessen daran, dass hier die Funktion der Form folgt, ganz passabel.
 
Alter schützt vor Absturz nicht

Nach fast 16 Jahren hatte der Hotstepper beim 705. Flug seinen ersten ernstzunehmenden Absturz.

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Die Kollegen mit den grossen Modellen hatten schon längst eingepackt, denn der Wind hatte auf West gedreht und kam damit genau über die Baumgruppe am Rand der Landebahn. Dass die davon entstehende Wirbelwalze auch in 100m Entfernung noch voll wirksam ist, musste ich beim Landeanflug lernen: kaum hatte ich in ca. 15m Höhe das Gas rausgenommen, haute es den Hotstepper unvermittelt auf den Rücken und steil abwärts. Ich konnte ihn noch umdrehen, aber zum Abfangen hat es nicht gereicht.
Der Einschlag erfolgte in einem nicht gemähten Stück Wiese.
Vorteil: wirkt wie ein Kissen.
Nachteil: das Modell ist einfach weg.

Nach 10 Minuten Suche hatte ich ihn dann wieder, weitgehend am Stück, Prop gebrochen, Propsaver auf der Motorwelle verschoben, Leitwerke hingen nur noch am HR-Gestänge.
Die Bruchfläche war perfekt für die Reparatur mit Weissleim, denn es gibt reichlich Klebefläche, und wegen der Struktur bleibt dem Teil nichts anderes übrig, als genau in seiner ursprünglichen Position wieder einzurasten:

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Nach Trocknen über Nacht und etwas Aufhübschen sieht er jetzt wieder aus wie vor 16 Jahren:

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Die Motorwelle hat nichts abbekommen, neuer Prop und fertig.

Nochmal gut gegangen also.
Und merke: nicht mit der Natur anlegen;)
 
" Und merke: nicht mit der Natur anlegen;) "

Warum denn nicht?
Das kann richig Spaß machen.
Gut, nach 3 Minuten ist man um Jahre gealtert und man muss aufpassen, das Modell nicht kaputt zu machen, wenn man es aus der Wiese zieht, weil es 10 cm tief drin steckt ... aber schön ist es trotzdem.
Ich hab' da so meine Modelle für. Kein Leitwerk (dann kann auch keins abbrechen) und Prop hinten. Die vertragen was.
 
" Und merke: nicht mit der Natur anlegen;) "

Warum denn nicht?
Das kann richig Spaß machen.
Stimmt. Mit dieser Einstellung sind Max Nebel und andere in die Gewitterfliegerei eingestiegen. Und haben bezahlt...

Ich bin nicht zimperlich in Sachen Flugbedingungen, aber irgendwann macht's keinen Sinn mehr. Diesen Grenzbereich zu erkennen, ist die eigentliche Kunst:D

Der Hotstepper...
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...fliegt nach der Reparatur ohne Trimmkorrektur wie vorher:

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Es war noch nicht sehr hell, deshalb ist der fast-Neumond scharf und der Hotstepper verwischt.

Voller Klarstand im Hangar.
 
Max Nebel und andere haben ja auch den Fehler gemacht, selber in den Flieger einzusteigen und loszufliegen.
Mit meinem bisschen Leben an Bord wäre ich auch vorsichtiger.
Aber unter 250g macht man nicht allzu viel kaputt, wenn es daneben geht.

Und wo wir gerade dabei sind, manchmal ist es halt wichtiger, die Mondphase zu kennen als die Fluglage ;)
 
Max Nebel und andere haben ja auch den Fehler gemacht, selber in den Flieger einzusteigen und loszufliegen.
Das sehe ich genauso.

Zum Thema F-250 und Absturz:
Tatsächlich waren bisher alle meine Halbpfünder nach unfreiwilligen Bodenkontakten reparabel, und zwar mit geringem Aufwand. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wie ich finde. Und durch die geringen Entfernungen sind die nach einem Einschlag auch immer auffindbar. Ich musste deshalb schon grinsen, als ich im Magazin über den unabhängig von allen anderen ohnehin schon im Grossmodell angehäuften “redundanten“ Komponenten funktionierenden Ortungsmodul gelesen habe.

Ich bin immer noch sicher, dass anständig eingebaute und nur einmal vorhandene Bauteile zuverlässiger sind, als irgendwelche Trickschaltungen.
Naja, ist ja bei F-250 eh kein Thema...
 
900+ Flüge: Clarky 10 und kein Ende

Knapp daneben...

Knapp daneben...

...ist auch vorbei.
Der Clarky 10 liegt in seiner aktuellen Form ausserhalb der Messtoleranz:

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Dabei würde er einen hervorragenden F250-Allrounder abgeben.

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Aber kein Grund zum Aufgeben. Der gezeigte Akku ist ein 2S800er, und der reicht für 10 Minuten Flugzeit. Die fehlenden elf Gramm wären mit einem 600er Akku sicher zu holen.

Eine andere Möglichkeit wäre, die drei 9g-Servos durch 4g-Exemplare zu ersetzen. Die reichen völlig, und es gibt günstige Analogservos schon für 6-7€. Im Gustav Gans habe ich z.B. zwei davon, und die sind sowohl was Robustheit, als auch Stellgenauigkeit anbelangt voll tauglich. Wenn es beim Nuri reicht, ohne nachzutrimmen, dann muss es wohl ok sein.
Also kein Posing mit edlen Digitaldingern, sondern lieber vernünftige Anlenkungen bauen:D

Auch den Vogel gibt es hier im Detail:

http://www.rc-network.de/forum/show...m-Spannweite?p=3604453&viewfull=1#post3604453

Meine erste Eigenkonstruktion von 2006/2007 ist nach wie vor im Hangar und hat die 900 Flüge Grenze überschritten.
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Das Konzept ist offenbar sehr überlebensfähig und gut für die eine oder andere Geschichte.

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der Plan

Vor einigen Dutzend Flügen blockierte mitten im Flug der Motor. Landung kein Problem, aber der Propeller liess sich nicht mehr bewegen. Also erstmal den Motor zerlegen:
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Es stellte sich heraus, dass der Magnet (=Rotor beim Innenläufer) längs in zwei Hälften durchgebrochen war. Ursache war Korrosion an der Welle wegen Allwetter-Einsatz, der Rost hat mehr Volumen als Stahl und so den spröden Magneten gesprengt.
Ein Fall für die Mülltonne, oder?
Naja, kaputt war er eh, also habe ich den Rost entfernt und den Magneten dreist mit Epoxy wieder fixiert:
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Alles wieder zusammenbauen und ausprobieren: läuft ruhig und ohne Vibrationen. Und das seit ca. 50 Flügen.
Natürlich wird der Roxxy mit 2S weit unter seinen Möglichkeiten betrieben, 20.000/ min sind für den 30g Winzling nur lockeres Jogging. Im Hotstepper mit 3S und 30.000/min wäre das wahrscheinlich nicht sehr haltbar.

Das ist ein Beispiel für nicht gleich wegschmeissen.

Demnächst geht's weiter mit dem Clarky 10. Der hat nämlich einen weiteren Umbau nach dem Motto Weniger ist Mehr hinter sich.
 

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Querruder? - Überflüssig.

Clarky 10 hat als 2-Achs Trainer begonnen und sehr gut funktioniert. Die Querruder habe ich später nachgerüstet, weil zu dem Zeitpunkt kein kleiner 3-Achser im Hangar war.
Im Gegensatz zu der immer wieder berichteten Sinnlosigkeit dieser Massnahme waren auch die Reaktionen auf QR ausgesprochen knackig. Bei anderen Umbauten fehlt es wohl entweder an Torsionssreifigkeit der Fläche, oder die Anlenkungen haben wenig mit der Stellung des Knüppels am Sender zu tun - beides kein Thema bei der Vollschalenfläche und der Zentralanlenkung im Clarky 10:
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Der Entwurf des Hotstepper/Clarky 10 schleppt als Altlast traditioneller Konstruktionen die abnehmbare Fläche mit sich rum, die in dieser Grösse unnötig ist. So muss zum Akkuwechsel jedesmal der Flügel runter, was wegen des Kabels zum QR-Servo immer nervig ist.

Mittlerweile ist der Hangar gut gefüllt mit 3-Achs gesteuerten Modellen, und deshalb habe ich beschlossen, die Querruder wieder rauszuschmeissen, um den Clarky wieder zu seinen Wurzeln zu bringen.
Im Hinterkopf hatte ich ausserdem, mit dem reduzierten Modell ausgiebig Rückenflug zu machen, was sowohl auf den Modellflugplätzen, als auch immer wieder hier als nicht praktikabel dargestellt oder mit wilden Theorien zur Wirkrichtung des Seitenruders in Rückenlage diskutiert wird.

Aber erstmal strippen:
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Zusammen mit dem Servo (nicht im Bild) verlor der Vogel so erstmal 11g.

Die Servos rückten aus dem hinteren Rumpf unter die Fläche, und die Anlenkungen wurden statt der alten 2mm Stahldrähte mit 0,8er Draht in Bowdenhülle ausgeführt:
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Das wars mit den Umbauten, denn die Querruder wurden einfach mit Tesa in Neutralstellung fixiert. Der sofort sichtbare Effekt war, dass der Akkuwechsel ohne Kabelgewirr vonstatten geht:
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Mal sehen, wie es um die (Kunst-)Flugeigenschaften bestellt ist, denn in seinem ersten Leben als 2-Achser werkelte vorne drin ein Speed-320er Bürstenmotor, und der aktuelle Innenläufer geht trotz gebrochenem Magneten ganz anders zur Sache...
 
Fliegen mit 2 Achsen

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Der erste Flug nach dem Umbau verlief genauso wie die Flüge davor. Beim Rundenfliegen deutet nichts auf die Abwesenheit von Querrudern hin, jeder SR Ausschlag wird unmittelbar in eine Rollbewegung umgesetzt.

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Von Trägheit oder gar Geschaukel keine Spur. Mit der 4,1x4,1“ APC Speed Luftschraube reisst der angezählte Roxxy den Vogel überall hin, und die Grundgeschwindigkeit ist flott, aber nicht übertrieben. Seite kommt zackig, aber harmonisch, und das HR ist nach über 900 Flügen längst genau so, wie es sein sollte.

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Bei der ersten Rolle fällt auf, dass sie nur ganz leicht fassig ist. Ich bin  mit QR schon weniger saubere Rollen geflogen. Man kann sogar tief genug für ein Smartphone im Selfiemodus ansetzen:
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Alles normal also, und so geht's in den Rückenflug:
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Auch hier deutet eigentlich nichts auf fehlende Querruder hin, denn Manövrierbarkeit und Richtungsstabilität unterscheiden sich nicht von “richtigen“ Modellen.
Nur noch mal fürs Protokoll: natürlich wirkt das SR auf dem Rücken nicht anders, als in Normallage. Wenn ich also linksrum will, steuere ich nach links.
Das liegt daran, dass ein SR Impuls kaum Gieren, aber mächtig Rollen bewirkt (etwa im Verhältnis 10/90), und das natürlich unabhängig von der Fluglage.
Eine Umkehr des SR Ausschlags im Rückenflug ist nur bei Modellen notwendig, die auf SR ausschliesslich mit Gieren antworten.

Zeit für die Landung, die wegen des verringerten Gewichts noch etwas langsamer geht als vorher.

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Der Rückbau hat sich gelohnt. Als einziger Zweiachser im Hangar ist Clarky 10 etwas besonderes und verkörpert eine recht extreme Art von Minimalismus ohne Spassverlust.

Ausblick

Clarky 10 ist der letzte Hangarbewohner, der 2S Akkus nutzt. Je nachdem, was zuerst aufgibt (der Roxxy oder die beiden letzten 2S Akkus) gibt das Signal für die nächste Evolutionsstufe. Dann gibt es einen 15g Motor für 3S, und das Folienfinish weicht Füller und Lack.

Aber alles zu seiner Zeit.
 

MIGFritz

User
Moin moin zusammen

Ich bin gerade auf der Suche nach "guten" Servos für diese Klasse. Ich nutz da meißt 4g Servos.
Meine Flieger sind recht flott. Ich nutz da gerne Servos die wenig Spiel haben und auch noch recht stellgenau sind.
Inzwischen sterben bei mir aber einzelne Servos aus unbekannten Gründen.
Kann mich nicht entsinnen, das früher Servos kaputt gegangen sind.

Welche Servos könnt ihr als recht speilfrei und einigermaßen stellgenau empfehlen?

Gruß
Andreas
 
Hi Andreas,
recht flott - da bin ich dabei. Den Fetisch um Stellgenauigkeit und Geschwindigkeit, der hier im Forum immer wieder bei dem Thema auftaucht, kann ich nicht nachvollziehen, denn ich verwende ausschließlich 4,3g-Analogservos. Bei keinem meiner Zwerge gibt es Probleme damit. Viel wichtiger als ein Poser-Servo ist eine vernünftige Anlenkung, aber das brauche ich Dir nicht zu erklären.

In meinen Vögeln sind Conrad 4,3g und D-Power AS 107BB drin. Lediglich die Temperaturdrift muss weggetrimmt werden, ansonsten plug and play. Um die 8 Euro das Stück.
 

MIGFritz

User
Moin Holger
Stimmt schon mit der Anlenkung. Es gibt trotzdem ein paar Anwendungen, wo man nur mit einer guten Anenkung nicht alleine glücklich wird (z.B. Nurflügler/Delta mit micro Auschlägen auf Höhe und gleihzeitig großen auf Quer). Blöder weise sind bei meinen Flitzen die Ruder recht groß, was dann kleine Ausschläge von nöten macht. Aber stimmt schon, da kann die Anlenkung besser werden.
Werd mir mal die Servos ansehen.
Gruß
Andreas
 
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