Formenharz P dann Glasfaserschnitzel, aber wann weiter laminieren?

Ich würde das lieber ohne Glasschnitzel machen.
Hab das vor langer Zeit mal probiert, die haben sich dann nach längerer Zeit an der Formenoberfläche abgezeichnet.
Bei so einer denk ich mal kleinen Form lieber alles Nass in Nass.
Selbst bei ner grossen sollte man sich die Zeit nehmen.
Falls Du aber doch ne Dose Glasschnitzel brauchst lass ich sie Dir gern zukommen.
Stehen nur rum...
Gruss
 
Hallo,

ich habe in den letzten 12 Monaten zahlreiche Formenbauanleitungen durchgelesen. Ich denke, dass eine breite Mehrheit von Glasfaserschnipseln abrät.

Die Zeit der besten Weiterverarbeitung bei diesem Harz wird sicherlich jemand (vermutlich Gideon) beantworten können. Ich tippe auf 2 Stunden. Komplettes Aushärten ist sicher falsch und führt zum garantierten Ausfall.

Viele Grüße
Stefan
 
Ist stark Temperatur abhängig.Aber bei ca 20Grad Raumtemp ca 1std bei Formenharz p plus härter 573.
Ich mache immer den selben formenharzaufbau ausserhalb der Form um mit nem holzstück zu testen wie stark es angeliert ist. Wenns so starr ist das es durch den auftrag der zweiten schicht nicht gross verletzt wird kanns losgehen.
Nach der zweiten genauso, nur pinsel ich das Formenharz in dem Zustand nach dem Angelieren dünn mit langsam härtendem Harz ein und warte dann nochmal etwas damit es noch härter wird.
Wenn die Deckschicht dann nicht mehr gross verletzt werden kann kommt erst die Kupplungsschicht und der Gewebeaufbau... in einem Rutsch...
Gruss
 

Gideon

Vereinsmitglied
Bei Härter EPH 573 sollte nach 45 Minuten (Härter P nach 90 Minuten) mit einer leichten Kupplungsschicht aus Harz, Baumwollflocken und Thixotropiermittel die Oberfläche abgestrichen werden. Prinzipiell reicht es, wenn nur die Ecken entsprechend aufgerundet werden. Wichtig ist der nachfolgende Laminataufbau. Ich bin ein Freund eines quasiisotropen und vor allem symmetrischen Aufbaus. Der könnte z.B. so aussehen:


- Formenharz
- Glasgewebe 105 g/m² in ±45°
- Glasgewebe 105 g/m² in 0°/90°
- Glasgewebe 163 g/m² in ±45°
- Glasgewebe 163 g/m² in 0°/90°
- Glasgewebe 280 g/m² in ±45°
- Glasgewebe 280 g/m² in 0°/90°
- Glasgewebe 280 g/m² in 0°/90°
- Glasgewebe 280 g/m² in ±45°
- Glasgewebe 163 g/m² in 0°/90°
- Glasgewebe 163 g/m² in ±45°
- Glasgewebe 105 g/m² in 0°/90°
- Glasgewebe 105 g/m² in ±45°
- Formenharz
 
Hallo Stefan,

ich verstehe die Vorzüge des symmetrischen Aufbaus. Wie wichtig würdest Du die Verwendung des Formenharzes auf der Rückseite sehen? Kann man es durch normales angedicktes Harz ersetzen? Oder ist es gerade diese Schicht, die am meisten arbeitet?

Danke
Stefan
 

weha

User
KOPPLUNGSSCHICHT

KOPPLUNGSSCHICHT

Hallo Stefan

Eine Frage: Wie groß soll denn die Haubenform werden ?
Wird das ein richtiges Flugzeug, oder ein Modellflugzeug ?
Für ein Modell reicht die Hälfte der Lagen aber locker !!!!!!!!!!

Meine Gedanken zur Kopplungsschicht sind.
1. Kanten ausrunden
2. Grobe Gewebelagen neigen bei Temperaturänderungen zum Abzeichnen im Oberflächenharz.
3: Kurze Faserstücke 3 bis 6 mm tun das nicht, weil zu kurz um eine Spannung zu erzeugen.
4. Der Abstand zur Oberflächenschicht wird dadurch größer.

Sind nur meine Gedanken dazu, muss nicht richtig sein.

Gruß Werner
 

Kyrill

User
Erst einmal danke für die rege Diskussion...

Erst einmal danke für die rege Diskussion...

Ich habe die Arbeit nun so begonnen:

1. 60 Gramm Formenharz P
2014-03-03 12.51.38.jpg

2. eine gute Stunde später noch einmal 60 Gramm Formenharz P und Glasschnitzel
2014-03-03 14.21.45.jpg

3. Nach einer weiteren guten Stunde so gegen 15:30 Uhr beginne ich den Lagenaufbau mit Kupplungsschicht (Harz Baumwollflocken und Glasschnitzel) (+Ecken verrunden) dann 80, 163, 300,300,300,300, 163, 80.

Ich hoffe das ist symetrisch genug....
 
2. eine gute Stunde später noch einmal 60 Gramm Formenharz P und Glasschnitzel

Da läuftst Du aber Gefahr, dass die Schichten miteinander nicht ordentlich haften oder man die erste Schicht beim Auftragen der zweiten schiebt. Das Erste hätte abplatzen des Formharzes aus der Form und das Zweite hässliche Falten in der Oberfläche.
Doppelte Schicht von Laminierharz würde ich nicht machen: ohne Faser schlechte mechanische Eigenschaften. Ist ja nur wegen der schönen Oberfläche da.

Wenn die Glasschnitzel drauf sind, so kann man sich mit dem Weiter Machen ewig Zeit lassen. Ist das Formenharz nicht ausreichend fest, besteht die Gafahr, die Schicht zu zerdrücken/verrücken.
Ich würde jetzt mal einige Stunden nichts daran machen. Danach mit dem Staubsauger die überflüssigen Schnitzel entfernen und die Lagen darauf.

Gruß
Juri
 

Kyrill

User
Danke Juri für die Warnung, leider zu spät.

Ich habe weiter gearbeitet und hoffe nun nichts kaputt gemacht zu haben. Sonst ist es als Lehrgeld zu betrachten... Also beten und bis morgen warten. Die Ursprungsfrage zielte genau auf deine Antwort ab. Wie lange kann ich warten wenn die Glasschnitzel gestreut sind.

So sieht es nun aus:

2014-03-03 17.19.05.jpg

Es ist ja meine erste Arbeit mit einer Form aus Epoxy, ich rechne also immer mit Rückschlägen. Daraus lernt man ja bekanntlich am meisten.
 
Hallo,

das mit den Glasschnitzeln und ewig warten können ist im Prinzip attraktiv, dennoch habe ich in den letzten Jahren so gut wie keine Empfehlung dazu gelesen. Das muss einen Grund haben. Ich vermute, dass sich die Glasschnitzel irgendwann abzeichnen. Ich glaube, dass die Profis alle nass in nass arbeiten und einfach den besten Zeitpunkt dafür erwischen.

Ich selber lasse das Formenharz in der Tendenz lange anziehen (eher 2h bei 18°C, gerade so noch Pinselspuren). Ich habe nicht das Gefühl, dass die Haftung zur nächsten Schicht nicht gut wäre. Ganz im Gegenteil, ich habe eher das Gefühl, dass die neue Schicht (normales Harz leicht angedickt) das Formenharz noch mal "anlöst" bzw. im Grenzschichtbereich irgendwie verdünnt.

(Verwendetes Material: Tooling-Gelcoat SP Blau und HP-E111L für den Hinterbau)

Viele Grüße
Stefan
 
Wie lange kann ich warten wenn die Glasschnitzel gestreut sind.

Bis die Glasschnitzel gestreut werden, soll das Laminierharz "berührtrocken" sein. Dafür macht man ein Klacks von dem gemischten Harz neben der Form. Zum Testen, ohne was kaputt zu machen. Klebt das Harz nicht mehr am Finger fest, bleiben aber die Fingerabdrucke drauf, so ist es der richtige Zeitpunkt, um Glasschnitzel darauf zu streuen. Danach ruhen lassen. Wenn man will, auch tagelang. So kann man sich die Arbeitszeit einteilen.

Gruß
Juri
 

Kyrill

User
Glasschnitzel...

Glasschnitzel...

...werden von R&G im Handbuch und in Anleitungen zum Herunterladen immer noch benannt. Wenn das doch ein so schlechtes Ergebnis bringt, hätte so eine Firma das doch längst berichtigt oder die Downloads abgeändert oder irre ich da?

Ist jetzt auch egal, mein Test läuft ja nun und ich werde vom Ergebnis berichten, auch von Fehlschlägen, denn davon können andere dann auch ihre Schlüsse ziehen.

Wenn sich alles ordentlich trennt und ich morgen ein unbeschädigten Urmodell wieder in Händen halte ist ja alles gut.

Ich danke allen die bei der Meinungsbildung bislang geholfen haben.
 

Kyrill

User
@ Juri

@ Juri

Bis die Glasschnitzel gestreut werden, soll das Laminierharz "berührtrocken" sein. Dafür macht man ein Klacks von dem gemischten Harz neben der Form. Zum Testen, ohne was kaputt zu machen. Klebt das Harz nicht mehr am Finger fest, bleiben aber die Fingerabdrucke drauf, so ist es der richtige Zeitpunkt, um Glasschnitzel darauf zu streuen. Danach ruhen lassen. Wenn man will, auch tagelang. So kann man sich die Arbeitszeit einteilen.

Gruß
Juri


Ich muß ja noch die Rumpfform machen. Dann werde ich deine Hinweise beachten.

Heute habe ich die erste Schicht Formenharz bis zu diesem Zeitpunkt gelieren lassen und dann die 2. Schicht aufgepinselt. Die Flocken habe ich dann in die feuchte 2. Schicht gestreut und nach einer Stunde die Überschüsse abgesaugt.

Statt dem KLecks lass ich immer den Jogurtbecher stehen in dem ich angemischt habe am Grund bildet sich immer eine Schickt zur Kontrolle...
 
...werden von R&G im Handbuch und in Anleitungen zum Herunterladen immer noch benannt. Wenn das doch ein so schlechtes Ergebnis bringt, hätte so eine Firma das doch längst berichtigt oder die Downloads abgeändert oder irre ich da?

"schlecht" ist gleich wieder etwas hart. Mir ging es eher um optimal und langzeitstabil.

Genauso zeigt R&G auch das andere Vorgehen (Video):
http://shop1.r-g.de/art/115144

Gideon hat auch keine Glasschnitzel erwähnt.

Entformen lassen wird es sich sicher, bzw. wenn nicht, dann sicher nicht wegen den Glasschnitzeln.
 

Kyrill

User
Arbeitsergebnis

Arbeitsergebnis

Kurz das Ergebnis der Arbeit und nochmal danke für Eure vielen Ratschläge und Einschätzungen auch über PN. Hier Bilder der bereits vom PVA befreiten Form:

2014-03-04 18.42.13.jpg

2014-03-04 18.42.40.jpg

Ich bin bislang rundum zufrieden damit. Die spätere Haubenkante hat sich gut abgebildet in der Form. Oberfläche durch das PVA besser als die Urform selber :).

Warum ich die Bretter für die Form dran geschraubt hatte sieht man jetzt auch. Sie hat damit Beine bekommen und steht von selber ohne anleimen weiterer Füßchen oder Bretter.
 

Kyrill

User
Hallo Arne,

Die kurze Antwort ist : Ja!

Ich war so frei den Holzrahmen zu entfernen, da die Form sich bereits bretthart anfühlte, mit der Absicht die Form selber noch einen Tag auf dem Rumpf zu belassen.
Beim Abnehmen der Holzteile, was sich recht einfach gestaltete, wurde die bereits erreichte Festigkeit der Formkanten deutlich. Sie sind ca. 3-4 mm stark. Deshalb habe ich mich entschlossen die Form abzuheben, was auch ohne große Gewaltanwendung gelang. Dann ganz vorsichtig etwas vom Urmodell weggebogen und ein leises Knacken zeugte vom Lösungsvorgang. Schon hatte ich sie in der Hand.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten