Fräse mit USB

Hallo,
habe mal eine Frage an die Profis. Warum haben die meisten Fräsen LPT Anschluss und nicht einen USB Anschluss? Da braucht man immer noch einen Rechner der diesen Ausgang hat bzw. muß man eine Karte einbauen.
 
Hallo,

der Gund ist, dass der Parallelport - so veraltet er auch sein mag - echtzeitfähig ist. Sobald ein Steuerprogramm eine Datenleitung des Parallelports beschreibt liegt dieser Wert innerhalb einer sehr kurzen, verlässlichen Zeit auch am Ausgang an. Es gibt keine bzw. nur kalkulierbar geringe Verzögerungen. Wenn jetzt noch das Steuerprogramm sicherstellen kann, dass es selbst immer innerhalb einer bestimmten Zeit zur Neuberechnung der Schrittausgabe kommt ergibt das eine gute Steuerung für sehr wenig Geld. Unter MS-DOS und speziell abgestimmten Linux Versionen funktioniert das extrem zuverlässig, unter Windows meistens solange der Rechner nicht allzusehr überfrachtet ist.

USB dagegen kann zwar je nach Version zig Megabyte pro Sekunde durchjagen, dass ein einzelnes Byte aber innerhalb von wenigen µs ankommt kann USB nicht garantieren. Damit fällt der PC als billiger Schritterzeuger weg - er kann nur noch die Grobdaten über USB liefern und ab dort muss dann ein Mikrocontroller die zeitsensible Schritterzeugung übernehmen -> aufwändiger, teurer und weniger flexibel als ein PC.

Schrittmotorsteuerungen haben aus diesen Gründen so manchem MS-DOS PC in die heutige Zeit rübergerettet...

Viele Grüße
Christian
 

micbu

User
Wobei es heute mittlerweile genügend Programme mit "Zwischenboxen" gibt welche die USB Signale aufarbeiten.
CNC-USB, USB-CNC, MACH3..........
Es gibt auch ein Programm, welches solch eine Echtzeitsteuerung direkt im PC simuliert: Win PCNC

Preislich fängt das ganze bei ca. 150€ an, nach oben offen.


Viele Grüße, Michael
 
Hallo Christian,

danke für die ausführliche Antwort. Dachte nur bei dem heuetigen Stand der Technik ist es kein Problem mehr USB umzuwandeln so wie es Michael schrieb und das ganze gleich mit in die Steuerung mit einzubauen. Wenn ich heute ein CAD Programm habe ist dieses ja meißt auf einem modernen Rechner, und dann das ganze noch mal auf einen "alten Recnner" zu senden damit es weiter verarbeitet werden kann fand ich etwas umständlich. Wie gesagt bin aber totaler Leie was das angeht. Im moment Zeiche ich meine Sachen und gebe sie dann weiter zum fräsen.
 
Hallo, Michael !

Noch eine Ergänzung zu diesem Thema: Zusätzliche Karte mit einem LPT- Anschluss funzt nicht. Wenigstens für CNC-Styroporschneidemaschinen. Ich habe eine teure und eine billige gekauft, aber beide arbeiten nicht.

MfG Robert
 

micbu

User
Diese USB-LPT Karten sind nicht geeignet! Man kann diese nur für Drucker verwenden aber nicht zur Ansteuerung von CNC Maschinen.

Gruß, Michael
 

bo

User gesperrt
Zudem spielt da die Maschinenrichtline auch noch eine Rolle! Die Verbindung zw. Steurung/Maschine und PC muß eine Zugentlastung haben, das ist bei USB nicht gegeben, sondern nur bei einer verschraubten Steckverbindung.
 
Hallo Michael,

ein generelles Problem ist USB nicht - es gibt einige USB Steuerungen (hab ja auch selbst eine entwickelt, die allerdings nicht einsteigertauglich ist) - nur ist der Aufwand und damit die Kosten meist höher. Die USB-Steuerung muss halt immer schon im Voraus wissen was die nächsten paar Millisekunden passieren soll, denn sobald es soweit ist kann sie nicht mehr nachfragen, da die Antwort des PCs ggf. nicht mehr rechtzeitig kommen würde. Das ist auch das Problem der USB - LPT Konverter - die geben halt die Daten aus wenn sie vom USB kommen - da das aber nicht zuverlässig immer im gleichen Zeitraster passiert sind solche Lösungen extrem unzuverlässig, meist sogar völlig unbrauchbar. Bei näherer Betrachtung auch logisch: denn wenn z.B. gerade die Maus den USB belegt kann logischerweise nicht gleichzeitig auch der LPT Adapter bedient werden...

Falls also ein alter Rechner (gerne auch ein neuer mit LPT Karte) zur Verfügung steht ist es zumindest für Einsteiger meist sinnvoll dort eine Softwaresteuerung a la Mach3 (Windows) oder EMC² (Linux / kostenlos!) zu installieren. Zum reibungslosen Datenaustausch kann ja ein LAN oder WLAN eingerichtet werden wenn USB-Sticks mit der Zeit zu umständlich werden.


Viele Grüße

Christian
 
Danke für die Zahlreichen Antworten, dass Thema ist ja doch sehr umfagreich. Es ist also am einfachsten Zeichnen auf dem Laptop mit Netzwerk auf den Rechner mit LPT Anschluß übertragen, womit dann die Fräse angesteuert wird. Auf dem Rechner sollte dann wenn möglich nur die Frässoftware sein.
 
Kleiner Tipp: Im Zeitungskiosk gibt es momentan die Ausgabe 1/14 von CNC im Modellbau. In dieser Zeitschrift ist ein 5-seitiger Artikel über ein Pc-Interface, mit dem man einfach per USB an Mach3 anschliessen kann. Taster, Handräder, u.s.w. aber auch 3 Schrittmotore. - Damit wäre das Teil ja wie geschaffen, für eine Mini-Fräse.
Das Teil nennt sich PoKeys56UT und kostet etwas um die 50...60 Euronen...
Es gibt auch eine Version PoKeys57NT - die ist dann für Netzwerkanbindung.... und ist sogar etwas günstiger als die USB-Version.

Hab es noch nicht ausprobiert, aber falls es jemand mal testen will... ;)
 

Gast_63139

User gesperrt
Kleiner Tipp: Im Zeitungskiosk gibt es momentan die Ausgabe 1/14 von CNC im Modellbau. In dieser Zeitschrift ist ein 5-seitiger Artikel über ein Pc-Interface, mit dem man einfach per USB an Mach3 anschliessen kann.

Auch nicht schlecht - je mehr Alternativen man hat, desto besser. Nehme mir das Heft gleich ´mal vor; den Artikel hab ich wohl "überlesen".
 
Hy,
echt interessant hier, da ich auch liebäugle mit usb zu arbeiten.
Habe nen Dell Laptop mit Windows XP der gerade Softwaremäßig dafür vorbereitet wird.
Würde dann mit Mach 3 arbeiten, da ich das Programm schon habe und ganz gut damit zu recht kommme.
Ich denke auch über einen Smooth Stepper nach, aber das mit der LPT Karte hört sich ja super interessant an.
Nur ist die frage ob das mit jedem Laptop funktioniert oder auch wieder nur mit bestimmten??
Ebenso habe ich gehört daß usb mit Dell angeblich nicht funktioniert, ebenso soll es auch bei Laptops Probleme wegen
der Accu Schaltung geben??
LG
Hans:)
 
Hallo Hans,

ich selbst habe lange Zeit meinen USB-SmoothStepper an meinem Acer-Laptop mit Vista angestöpselt gehabt - lief ohne Probleme (trotz Vista...)
ABER - man musste aufpassen, daß der Laptop nicht in einen Energiesparmodus geht - dann wird u.U. der USB abgeschaltet, und dann darfst du dein Frästeil wegwerfen und von vorn anfangen... - Am Besten, das gleich in den Energieoptionen ausschalten... LPT-Karte etc würde ich dann lieber sein lassen - das ist mit guter Chance umsonst ausgegebenes Geld.
PS: Viele Nutzer schwärmen auch von dem SmoothStepper mit LAN-Anschluß - vielleicht wäre das auch etwas für Dich?

Wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit hätte, würde ich mir auch nochmal so eine kleine Schreibtischfräse basteln - da würde ich sogar mal dieses PoKeys-Dingens probieren - aber momentan schiebe ich dazu noch zu viele Überstunden auf Arbeit...
 
Servus Bruchflieger,
merce für Deine Infos.
Das Lan Teil wäre sicher mehr als interssant.
Das Pokeys interessiert mich auch, wäre halt günstiger.
Gibts so wie es aussieht bei Lethmate
LG
Hans
 

KarlG

User
Für private Zwecke langts doch denk ich, oder?:confused:

Kommt auf die Fräse an - natürlich auch auf Deine Ziele. Bei 1m Verfahrweg ist ein Eilgang mit 6 oder 8m/Min schon ganz nett.
"Brauchen" tut man es eher nicht :D

War auch nur als Hinweis gedacht, dass man das berücksichtigt - wäre ja schade drum, wenn Jemand eine schnelle Fräse plant und baut (könnte man bei "Speedhans" ja vermuten :D ) und das dann wg. dem USB-Dingens nicht klappt...

Gruss
Karl
 
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