Fräse theoretische max. Geschwindigkeit ... ich verstehe es nicht

[TinoE]

Hallo zusammen,

ich habe mich jetzt schon durch sehr viele Beiträge gelesen und auch schon Google bemüht, komme aber einfach nicht auf eine Lösung.

Es wird immer wieder von einer theoretischen Maximalgeschwindigkeit auf Grund von "Kernel speed" (Mach3), Schnittstelle (LPT, USB, Eth), Mikroschritte, Frequenz der Steuerung, ... etc. berichtet.

Wie ist die Formel dafür?

Sagen wir ich hätte einen Schrittmotor mit 200 Schritten pro Umdrehung, ein Kernel Speed von 35kHz und eine Steuerung mit 200kHz an einem Prallelport. Wie hoch ist dann die max. Drehzahl (damit in Verbindung mit der Steigung die Verfahrgeschwindigkeit)?

Danke und Gruß

Tino

 

[grobalt]

Durch draufklicken vergrößerbar

 

[TinoE]

das ging ja schnell. Danke.

Wenn ich das richtig lese bedeutet es

Wenn bei 1/8 Schritt und einer Steigung von 5mm/U mit 5000mm/min verfahren werden soll werden 26,7kHz benötigt.
Bei drei Achsen dann vermutlich das Dreifache (26,7*3 = 80,1kHz)?

Dann ist die Formel pro Achse



d.h. mit einem kernel speed von 35kHz in Mach3 sind bei drei Achsen mit je 5mm/U max. 2000mm/min. möglich ?
Warum fahren dann manche 5000mm/min. und mehr?

Danke und Gruß

Tino

 

[grobalt]

Dann nutzen sie andere Steuerungen Ich plane auch mit EdingCNC um mit 10er Steigung bei Bedarf 1/32 fahren zu können damit es keine Rattermarken gibt.

Die KHz sind pro Achse bei den Steuerungen wenn ich es richtig verstanden habe, also nicht summieren!

 

[Steffen]

Wenn bei 1/8 Schritt und einer Steigung von 5mm/U mit 5000mm/min verfahren werden soll werden 26,7kHz benötigt.

Das ist richtig.

Bei drei Achsen dann vermutlich das Dreifache (26,7*3 = 80,1kHz)?

das nicht ;-)


Oder anders rum: maximale Verfahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit des Taktes:

freq*dist/Schritte

=freq*Steigung/(Schritte/Umdrehung*MicroStepping)

Bei 35MHz also
35000/sec * 5mm/(200*8) = 109,375mm/sec = 6,562m/min

Das ganze natürlich nur, wenn die zulässige Drehzahl der Spindel das mitmacht.

 

[Gast_69019]

Ganz grob:

1 Schritt = 1 Takt
1khz = 1000Takte / Sekunde

Rest ist 3-Satz

 

[TinoE]

ah, okay. Verstanden.

Vielen Dank.

 

[Andreas U.]

Schöne Berechnungen und am Ende des Tages fräst Du Holz mit max. 2000mm/min und Alu mit max 1200mm/min

Wie war das noch Praxis ist wenns trotzdem klappt

Meine Fräse kann max 10.000mm/min. Nutzwert = 0!

 

[Marc P.]

Meine Fräse kann max 10.000mm/min. Nutzwert = 0!

Meine auch und ich fahre 8.000 mm/min Eilgang. Wenn man viele Leerfahrten oder eine große Fräse hat, spart ein schneller Eilgang ne menge Zeit. Das würde ich nicht unbedingt als null Nutzwert betiteln. Schaum und Depron lassen sich auch schön flott fräsen. Wenn man zum Beispiel Depronplatten runterfräst ist eine schnelle fräse Goldwert, da einem sonst graue Haare wachsen würden. Nun kommen warscheinlich wieder so Sachen wie, im Hobby ists egal wie lang es dauert. Das mag bei den ersten Fräsungen noch alles cool sein, aber wenn man länger damit arbeitet, dann macht es nix wenns schnell geht.

Gruß Marc

 

[flybasti]

Also ich würde mal gerne wissen was bei mir Maximal möglich wäre. Ich benutze WINPC NC USB 80 khz und meine Endstufen machen 200khz. Motoren sind 200 Schrittmotoren.5er Steigung. Und was sind eigentlich sinnvolle Schrittwerte?? Zur Zeit habe ich 1/8 Schritt

Also wären das ja lt. Rechnung oben 250mm/sek *60 = 15.000mm/min / 1000 = 15m/min richtig??? Das wird wohl meine Fräse niemals schaffen da fliegen mir die Spindeln um die Ohren!!

 

[BA-Biene]

Hallo

schaut euch doch erstmal die Drehmomentkurve eurer verbauten Motoren an,
das ist schonmal ein limitierernder Faktor, je nach Spindellänge und Lagerung
ist dann teilweise auch da schon 1000 1/min wegen Schwingungen Schluß,
auch bei Linearführungen sind maximale Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswerte
vorgegeben
ich hab auf max. 5m/min eingestellt, theoretisch könnte meine Steuerung an der Fräse
18m/min

mfg Rene

 

[Andreas U.]

Sag ich ja,

trotz Linearführungen und Kugelumlaufspindeln habe ich es bisher für nicht praktikabel gefunden über 6000mm/min zu gehen. Die Beschleunigungen sind einfach zu sehr materialmordend.

 

[KarlG]

Moin,

schaut euch doch erstmal die Drehmomentkurve eurer verbauten Motoren an,

Ja - genau! Dann werden vielleicht die Motoren zukünftig nicht nach "je dicker, je besser" gekauft
Diesen habe ich mal testweise auf 17m/Min an einer 5er Steigung gebracht - das sind 3400rpm. Ist natürlich kein sicherer Produktivwert, aber 8m/Min ist damit überhaupt kein Problem. Die "kleinen" Leadshine CL sind bis 2400 rpm spezifiziert und die Lichuan bis 1500. Produktiv 10 bzw. 9m/Min. auch reproduzierbar sicher zu fahren.

je nach Spindellänge und Lagerung

1000mm 1605 mit fest/los sichere 8m/Min; ca. 1250mm mit fest/fest - drüber muss man sich mal ein bisserl Gedanken machen, aber unlösbar ist das auch nicht.
Haarig wird's bei einem 16er Durchmesser ab ca. 1500mm - da müsste dann eine 10er Steigung her. Die specs enden dann (je nach Hersteller) bei ca. 1,7-1,8m und auch darüber hat man noch Möglichkeiten - das macht dann aber richtig Aufwand.

auch bei Linearführungen sind maximale Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswerte vorgegeben

Vmax: 10m/s (nicht pro Minute !) amax: 500 m/s² (nicht mm/s² !) - Werte von CPC; andere Hersteller vermutlich ähnlich...
..das ist schon noch ein "bisserl Luft", selbst für die chinesischen Billichhersteller.

trotz Linearführungen und Kugelumlaufspindeln habe ich es bisher für nicht praktikabel gefunden über 6000mm/min zu gehen. Die Beschleunigungen sind einfach zu sehr materialmordend.

Und das beruht auf welchen technischen Fakten? Oder eher auf Glauben und einem allgemeinen Unwohlsein? Ich fahre meine Käsefräse auch mit 8m/Min und 1000er Rampen (Z mit 6). Bin mal eine Zeitlang 2000er Rampen gefahren und da war mir wirklich unwohl. Nicht, weil es der Mechanik/Lineartechnik schadet, sondern, weil es die Kiste einfach zu sehr durchschüttelt und man alles festbinden muss..

Gruss
Karl