Frage zur Antriebsauslegung

Hallo,
ich habe in einem Simprop Lift Off XS einen Poly-Tec 480-32XL mit 4,4:1 Getriebe und einen Roxxy 60A Regler an einer RF 14x10, die ich mit einem SLS XTRON 3000mAh 3S1P 30/60C betreibe. Spinner und Mittelteil: Alu-Spinner / Turbo / 40mm / Simprop. Der Antrieb zieht 70A Strom bei etwas über 800 Watt. Ich habe mich bei der Planung der Auslegung leider auf die Angabe auf der Poly-Tec Homepage verlassen, wo i.V.m. einer KL 14x10 nur ganze 46A Stromaufnahme angegeben werden. Da ich nun mit 70A am Limit des Reglers liege, stellen sich mir zwei Fragen, zu denen ich euch um euren Rat bitte:
- Ist es korrekt, dass im Flugbetrieb die Stromaufnahme geringer ist und falls ja, um wie viel in etwa?
- ist es ratsam, so zu fliegen oder soll ich mieber eine 13x10 verwenden?
Danke im Voraus für eure Meinungen!
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Hallo,
ich habe in einem Simprop Lift Off XS einen Poly-Tec 480-32XL mit 4,4:1 Getriebe und einen Roxxy 60A Regler an einer RF 14x10, die ich mit einem SLS XTRON 3000mAh 3S1P 30/60C betreibe. Spinner und Mittelteil: Alu-Spinner / Turbo / 40mm / Simprop. Der Antrieb zieht 70A Strom bei etwas über 800 Watt. Ich habe mich bei der Planung der Auslegung leider auf die Angabe auf der Poly-Tec Homepage verlassen, wo i.V.m. einer KL 14x10 nur ganze 46A Stromaufnahme angegeben werden. Da ich nun mit 70A am Limit des Reglers liege, stellen sich mir zwei Fragen, zu denen ich euch um euren Rat bitte:
- Ist es korrekt, dass im Flugbetrieb die Stromaufnahme geringer ist und falls ja, um wie viel in etwa?
- ist es ratsam, so zu fliegen oder soll ich mieber eine 13x10 verwenden?
...

Wahrscheinlich waren zum Zeitpunkt der Messungen auf der Poly-Tec Homepage die Lipos noch nicht so leistungsfähig wie heute und/oder die verwendete 14x10" Luftschraube hatte ein schmaleres Blatt als deine RF 14x10".

Ich würde auf jeden Fall eine kleinere Luftschraube verwenden, damit alle deine Komponenten im "grünen Bereich" laufen.

Über das Gewicht des Akkus oder dessen Kühlung brauchst Du Dir keinen Kopf zu zerbrechen. Der Querschnitt deines Akkus ist kleiner als der zwei nebeneinander liegender Sub-C Zellen ... also kommt da genügend Kühlluft vorbei und das Gewicht von 264g ist deutlich geringer als beim ursprünglich vorgesehenen 10/1250SCR bis 10/3000mAh NiCd bzw. NiMH (440g bis 615g).

Hier ein Ausschnitt meines damaligen Testberichts:

Lift Off xs - Teil 2:

Flugeigenschaften / Flugleistungen

Selbstverständlich ist der Lift off xs kein Anfängermodell. Mit den empfohlenen Ruderausschlägen und mittlerer Schwerpunktlage hat er jedoch für einen Hotliner ausgesprochen gutmütige Flugeigenschaften. Aufgrund des geringen Gewichts und des griffgünstigen Rumpfes läßt er sich sehr gut aus der Hand starten. Auch große Luftschrauben und hohe Antriebsleistungen werden problemlos verkraftet. Die minimale Sinkgeschwindigkeit wurde mit ca. 0,75 m/s ermittelt. Das hört sich vielleicht zunächst relativ hoch an, aber der Gleitwinkel ist trotzdem sehr flach. Unbeabsichtigte Strömungsabrisse sind mit den empfohlenen Ausschlägen praktisch ausgeschlossen. Werden sie provoziert herbeigeführt, ist das Modell nach minimaler Fahrtaufnahme sofort wieder kontrollierbar. Rollen, schnelle und langsame, lassen sich schön axial fliegen. Rollenkreise, Loopings und Rückenflug sind weitere mögliche Kunstflugfiguren. Für negative Loopings ist sehr viel Speed erforderlich. Das MH 43 verursacht bei gedrückten Figuren einen hohen Luftwiderstand und der Lift off xs hat aufgrund seiner geringen Masse eben nur limitierten Durchzug. Dafür klappen die Landungen um so besser. Die hochgestellten Querruder sind sehr effektiv, und auch wenn man beim Landen die Klappenstellung variiert erlebt man im Gegensatz zu manch anderen Hotlinern keine bösen Überraschungen. Etwas Tiefenruderbeimischung erleichtert das Handling. Der Einsatz von 10 Sub-C Zellen mit 2000, 2400 oder sogar 3000mAh ist problemlos und ermöglicht extrem lange Flugzeiten. Das Mehrgewicht von 145-175g hat kaum Einfluß auf die gutmütigen Flugeigenschaften und auch die Steig-/bzw. Sinkgeschwindigkeiten sind nur unmerklich schlechter. Im Klartext heißt das: 10s Steigflug - 200s Absegeln (ohne Thermikeinfluß) mit der RC2000. Lediglich bei der Sanyo 3000NiMH fehlte etwas der richtige “Biß” - hier empfiehlt sich der Einsatz einer kleineren Luftschraube. Mit ca. 30A Strom müßte die Steigrate immer noch bei ca. 10m/s liegen, bei Laufzeiten >5 Minuten wohlgemerkt! Man braucht keinen Taschenrechner um auszurechnen daß hier Gesamtflugzeiten von über einer Stunde möglich sind.

:) Jürgen
 
Hallo Wanninger (ich hoffe du bist kein Buchbinder),

deine Auslegung mit dem 60 A- Regler halte ich für kritisch. Irgendwann wird der Regler den Geist aufgeben und dann hast Du Glück, wenn du den Vogel noch heil runter kriegst. Also kleinere Luftschraube oder stärkeren Regler.
Schau dir auf diesem Thread meinen Beitrag (#18) an:

http://www.rc-network.de/forum/show...ang-für-Simprop-Liftoff?p=3774405#post3774405

Den Turnigyregler mit einem externen BEC kann ich dir wirklich empfehlen. Der kriegt auch beim wilden Herumjagen nicht mehr als 45 - 50 Grad zusammmen und das auch nur bei hoher Außentemperatur.

http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/__64853__Hobbyking_8482_SS_Series_90_100A_ESC_Opto_.html

Gruß
Ernst
 

Lüni

User
Hallo Wanninger,

ich hol den Beitrag noch mal hoch da ich genau das gleiche Problem habe.

Werde heute mal das Timing prüfen.

Hast Du das Problem bei Dir lösen können?

Viele Grüße
Jörg
 
Hallo Jörg,

dein Poly-Tec kann schon bei einer 14x10 ACC und 3S bei vollem Lipo einen Strom im Bereich von 60A-70A ziehen. Die Unsicherheit beim Strom liegen in der Streuung vom Ri vom Akku, Motor und dem Kv vom Motor sowie dem n100 vom Prop. Mein Berechnungsprogram mit angenommenen Parametern kommt auf ca. 66 A bei einem voll geladenem 3S Lipo. Der Propeller ist ein Berechnungsmodell basieren auf Helmut Schenk. Propeller mit gleichem D und H verschiedener Hersteller lassen sich leider nur schwer vergleichen. Da können schon enorme Unterschiede herauskommen. Bei einem Inrunner mit diesem Kv ist ein Timing im Bereich von 5 ° nicht verkehrt.

Gruss Micha

Lüni.jpg
 
5° Timing bei einem hochdrehenden 2 Poler macht Sinn (auch meine Einstellung), Lehner empfiehlt bis 15°, davon rate ich aber ab.
Eine RF 14x10 mit MT40 klingt erstmal nicht schlimm (der Strom jagt mit steigendem Durchmesser des MT hoch).
Heutige Akkus haben einen sehr kleinen Innenwiderstand, die Spannung bleibt stabil, wenn der Motor, wie hier, einen kleinen Innenwiderstand hat, dann jagt der Strom schnell hoch!
Der Innenwiderstand des Akkus hat einen großen Einfluss, dass darf man nicht unterschätzen. Beispiel:
Ich habe einen Hacker B50 8S mit 6,7:1 Getriebe, Ri= 6mOhm, also extrem niederohmig.
In meiner uralten Sweet 18 hat er an 3S3200 H5 Kokam erst 90A, nach einigen Jahren eher 80A gezogen, natürlich warme Akkus.
Die Luftschraube ist eine RF 15x13 MT38. Der Flieger ist nach über 20 Jahren in Wallhalla angekommen... .:rolleyes:
Im neuen (nur 15 Jahre alt:D) F5B- Modell war Platz für die Saehan 3S 4800 20C Akkus aus der Restekiste, zwar alt, aber noch brauchbar: 97A! Nanu?!
Jetzt wurde ich neugierig, der Regler YGE 120 ist ja äußerst tolerant: Turnigy 3S 5800 30C, wenige Zyklen alt: 109A!!! Noch Fragen?
Gut, extremes Beispiel, der Polytech 480er ist zwar etwas kleiner, aber auch hochdrehend, hat zwar nur 4,4:1, aber die Tendenz bleibt.

Gruß Bernhard
 

Lüni

User
Hallo zusammen,

danke Euch für die Tipps und Erläuterungen.

Ich habe das Timing von Auto auf 7-22 Grad gestellt (mein Regler hat leider nur zwei Einstellungen für das Timing und das ist die Kleinste) und der Strom ist von 72 auf 60A zurück gegangen.
Auf die 46A die Poly-Tec auf der HP angibt werde ich wohl nicht kommen, aber immerhin nur noch 60A.

Werde mal schauen wie sich das in der Luft bemerkbar macht. Da ich nur einen 2200ter Lipo in dem Segler habe ist der mit so hohen Strömen schnell leer.

Viele Grüße
Jörg
 
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