Fragen zu Bauweise eines "Allzweck" E Seglers

Hallo Zusammen,
nachdem ich wegen eines Sekundenkleberunfalls momentan "gegroundet" bin habe ich mangels Alternativen viel Zeit zum nachdenken. Letztendlich ist mein Ziel, einen robusten Alltagssegler für die Runde am Feierabend und schnell mal am Wochenende zu haben. Daher mit E-Motor für den Start, 1,5-2m Spannweite, reparierbar, tolerant gegenüber hohen Wiesen mit eventuell auch hartem Graß im Sommer und gefrohrenen Maulwurfshügeln im Winter. Und wenn er dann auch noch in der Thermik halbwegs oben bleibt wär ich eigentlich schon zufrieden.
Da hätte ich gerne ein paar Kommentare aus eurem Erfahrungsschatz :)

Die Reparierbarkeit hällt mich von fertig-Flugzeugen und Bausätzen ab. Mit CFK und Glas werde ich nicht so warm, ich hab da keinen Spaß bei der Verarbeitung und auch eigentlich nicht die Möglichkeit. Schaumwaffeln sind zwar meistens irgendwie klebbar, aber meist nicht schön. In Holz wird die Auswahl dünn, und wenn man wirklich mal Teile nachbauen muss wird es ohne Fräse / Dekupiersäge auch fad. Mein Ideal wäre daher 3D Druck (ABS) für Formteile und Balsa / Kiefer für Beplankung, tragende Teile und was sonst einfache Formen hat. Womit wir quasi zwangsweise beim Eigenbau sind. Ansonsten gäbe es meines Wissens nach nur den Kraga Kodo, und von direkt Bespannen von ABS bin ich nach Tests nicht so der Fan.

Gibt es eigentlich eine Seite a la www.thingiverse.com für Modellflugzeugpläne? Obwohl es doch mehrere gibt die selbst zu bauen scheinen, finde ich in die Richtung fast nichts. Wenn, dann nur Seiten die Pläne älterer Bausätze sammeln. Man müsste das Rad ja nicht neu erfinden wenn es schon jemand getan hat.

Beim Rumpf drängt sich mir mit Balsa eine Bauweise auf, die irgendwie offenbar sonst nirgendwo zu finden ist. Die meisten einfachen Rümpfe aus Holz scheinen als Kasten gebaut zu sein und dann an den Ecken mehr oder weniger Stark verschliffen zu werden. Da Balsa sehr gut formbar ist, warum sieht man nicht häufiger Spante und Stringer (von mir aus Sperrholz und Kiefer), und für die Haut einfach ein Stück gerolltes Balsa in 1,5mm? Übersehe ich einen Nachteil, mir scheint das einfacher und im Resultat eleganter zu sein als ein Kasten. Klar, die Übergänge z.B. zum Heckrohr müsste man getrennt bauen. Aber das ist immer noch weniger Arbeit als den ganzen Rumpf zu "schnitzen".

Meiner Erfahrung aus Kindheitstagen nach können Grashalme beim landen bei einer nur halb beplankten Rippenfläche die Bespannung durchschlagen. (Der Samenstand wirkt wie eine Keule, die Nasenleiste schlägt auf halber Halmhöhe ein und die "Keule" kommt hinter dem Holm runter). Was ist hier eure alltagstauglichste Bauweise, ich nehme an es hilft nur komplett beplanken? Auch wenn das ein Frevel an der Rippenfläche ist.

Beim Leitwerk vermute ich kommt nichts am V vorbei, da bei normalen Kreuzen eine Seite beim landen immer durch hängenbleiben gefährdet ist.

Habt ihr sonst noch Punkte aus Erfahrung, von denen ihr sagt das hat sich bewährt im Alltag bezüglich Robustheit und einfache Bauweise?
 
Beim Rumpf drängt sich mir mit Balsa eine Bauweise auf, die irgendwie offenbar sonst nirgendwo zu finden ist. Die meisten einfachen Rümpfe aus Holz scheinen als Kasten gebaut zu sein und dann an den Ecken mehr oder weniger Stark verschliffen zu werden. Da Balsa sehr gut formbar ist, warum sieht man nicht häufiger Spante und Stringer (von mir aus Sperrholz und Kiefer), und für die Haut einfach ein Stück gerolltes Balsa in 1,5mm? Übersehe ich einen Nachteil, mir scheint das einfacher und im Resultat eleganter zu sein als ein Kasten. Klar, die Übergänge z.B. zum Heckrohr müsste man getrennt bauen. Aber das ist immer noch weniger Arbeit als den ganzen Rumpf zu "schnitzen".
Na ja, bevor GFK als Rumpfmaterial üblich wurde, gab es diese Bauweise durchaus. Kann mich z.B. an einen Bauplan der FMT einer D36 Circe erinnern, deren Rumpf so aufgebaut war. Da aber auch negative (sattelförmige) Krümmungen vorkommen, ist es mit dem "Balsa um den Rumpf Rollen" nicht so weit her; das geht allenfalls für eine Leitwerksröhre. Die komplexeren Formen erfordern Beplankung in eingepassten Streifen, ähnlich wie ein Bootsrumpf. Es ist in jedem Fall um einiges arbeitsaufwendiger, als ein rund gehobelter und geschliffener Kasten. Auch ist in der Regel eine Helling, oder auf jeden Fall Spanten mit Füsschen nötig, was dann das in einem Stück Beplanken wieder verunmöglicht.

Alles in Allem: Geht, aber einfach ist anders. Man tut sich das IDR nur an, wenn es die gewünschte Form erfordert. Für ein Zweckmodell wirst du den Rumpf so gestalten, dass es nicht nötig wird.

Grinsen musste ich zu Deinen Bemerkungen zum Teilnachbau ohne Fräse und Dekupiersäge. So müssen wir uns wohl angehört haben für die Generation, die Balsa noch nicht zur Verfügung hatte, und jede Rippe einzeln mit der Laubsäge ausgeschnitten hatte. Es gibt so ein magisches Teil, habs eben erwähnt, das heisst Laubsäge. Damit hast du fast beliebige Gestaltungsfreiheit. Und Balsarippen macht man entweder im Block, oder man schneidet einzelne mit dem X-Acto Nr 11 aus.

Ich habe grundsätzlich nichts gegen gedruckte Teile, aber wo sie nicht Gestaltungen ermöglichen, die mit "klassischen" Methoden nicht möglich sind, finde ich bisher (zumindest bei den mit Amateurmethoden gedruckten, d.h. IDR extrudierten Teilen) IDR dass das klassische bzgl. "Funktions-Gewichts-Verhältnis" überlegen ist. Klebeprobleme bei vielen Werkstoffen tun ein Übriges.
 
Grinsen musste ich zu Deinen Bemerkungen zum Teilnachbau ohne Fräse und Dekupiersäge. So müssen wir uns wohl angehört haben für die Generation, die Balsa noch nicht zur Verfügung hatte, und jede Rippe einzeln mit der Laubsäge ausgeschnitten hatte. Es gibt so ein magisches Teil, habs eben erwähnt, das heisst Laubsäge. Damit hast du fast beliebige Gestaltungsfreiheit. Und Balsarippen macht man entweder im Block, oder man schneidet einzelne mit dem X-Acto Nr 11 aus.

Ich habe grundsätzlich nichts gegen gedruckte Teile, aber wo sie nicht Gestaltungen ermöglichen, die mit "klassischen" Methoden nicht möglich sind, finde ich bisher (zumindest bei den mit Amateurmethoden gedruckten, d.h. IDR extrudierten Teilen) IDR dass das klassische bzgl. "Funktions-Gewichts-Verhältnis" überlegen ist. Klebeprobleme bei vielen Werkstoffen tun ein Übriges.

Hab ich auch alles mal gemacht ;) Die angedachte Bauweise ist nicht zuletzt meinen Baubedingungen geschuldet: Eine Wohnung ohne richtiges Arbeitszimmer + 2 aufdringliche Katzen. Alles muss also quasi ohne zuviel Werkzeug "am Küchentisch" baubar sein, im Idealfall ohne danach unmengen an Schleifstaub etc. entfernen zu müssen. Das schränkt ein und macht kreativ..

@Dieter: Respekt, genau die Denkweise nach der ich ausschau halte! Herrlich einfach gehalten, mit den Schaumplatten habe ich noch nichts zu tun gehabt aber ich sehe die Vorteile. Da braucht es noch nicht mal eine Bespannung für die Witterungsfestigkeit.
Einzig, er wäre mir zu klein. Wenn es mal trägt sind die mir die 80cm persönlich zu wenig. Und so ein Leitwerk hat schon was, auch wenn es eine Komponente mehr ist :)
 
..dann bau den Kookaburra halt mal 1,5, ist auch kein Problem. Keep it simple. Der Vogel fliegt echt gut, ich hab ihn selber gebaut (am Küchentischt) und richtig Freude damit.
Liebe Grüße, Schorsch
 
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