Freewing Spitfire - Absturzanalyse

Hallo zusammen,

Heute war ein schwarzer Tag für meinen Flugpark. Meine Freewing Spitfire hat unerwartet Kontakt mit dem Acker gesucht.
In der Maschine sorgt ein Hacker 6s LiPo mit 5000mAh für die erforderliche Energie.
Vor dem Flug haben alle Ruder wie erwartet funktioniert.
Geflogen wurde mit einem Jeti Rex 7 Assist Empfänger und aktivierter Stabilisierung. Der Wind war etwas böig aber nicht stürmisch.

Nach dem Absturz war auf einer Seite das Aileron am Servoarm gebrochen auf der anderen Seite war das Ruderhorn am Aileron abgerissen. Höhen und Seitenruder sind i.O., der Propeller und Spinner sind hinüber.Der Rumpf hat nur kosmetische Schädeb ( soweit ich sehen kann).

Ich kann mir die plötzliche Unkontrollierbarkeit nicht wirklich erklären, meine Vermutung, wäre, dass das Ruderhorn des Ailerons nach der Rolle abgerissen ist und so das Trudeln eingeleitet hat. Das Höhenruder hatte ich durchgezogen, so dass die Maschine kurz vor dem Aufschlag auf dem Bauch gelandet ist.

Fernanalysen sind willkommen.
 
Servus,

für mich sieht das nach folgendem aus:

1) Die Spitfire wird zu langsam / überzogen und kommt dann in Trudeln. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit wirkt das Höhenruder nicht bzw. zu gering.
2) Du bekommst sie aus dem Trudeln nicht mehr heraus. Folge: Absturz.

2) ist für mich ziemlich sicher so passiert, ob das am Flieger oder an Deinem Können lag kann / will ich nicht beurteilen. Bei 1) bin ich mir nicht ganz sicher. In Originalgeschwindigkeit ist der Flieger am Video zum Zeitpunkt nicht gut zu sehen.

LG Raphael

PS: Ein paar weitere Fotos und Infos betreffend Anlenkung, Servos und genaue Schäden (wie siehts mit den Rudern aus?) wären sicherlich noch hilfreich!
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Sieht nen bischen nach dem Klassiker aus: Zu langsam respektive viel gezogen, dann Stall -> wingover und bei der Spirale nach unten zu viel gezogen (Du schriebst ja dass Du das Höhenruder voll durchgezogen hast vor der Landung - unbewusst vielleicht vorher auch?

Nebenbei noch eine Anmerkung: Ich bin der Meinung dass Kreisel beim fliegen gerade wenn es etwas langsamer wird eine leicht trügerische Sicherheit vermitteln. Sie steuern ja bis zu einem gewissen Grad alles aus was da kommt .Bis dahin fühlt sich der Flieger beim fliegen noch "stabil" an.
Wird die Fuhre zu langsam funktioniert das schlagartig eben nicht mehr, der Flieger wird erst "weich" (was Du wegen des Kreisels nicht wirklich mitbekommst) und rollt deswegen zB leicht nach links, der Kreisel steuert rechts dagegen, das QR links schlägt nach unten aus und voila -> Strömungsabriss und der Pilot wundert sich.
Könnte auch eine Ursache gewesen sein. Schnell war der Flieger auf jeden Fall nicht mehr wirklich optisch und die Kurve dafür recht eng wie ich finde.
 
Würde auch sagen: klassiker.... Abriss.

fast exakt das gleiche Video habe ich dieses Jahr von einem Vereinskollegen bzw. seiner FW190 gemacht ... der behauptet zwar steif und fest, daß es ein technischer Defekt war aber das ist zu offensichtlich ein Abriss gewesen.

Insofern ... gesteh es dir lieber ein ...Fehler passieren 😩


ps: wer Seitenruder sagt, darf auch Querruder sagen ;)
 
Hallo Threadstarter,

kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Schon im ersten Video kann man genau sehen wo der Fehler liegt. Beim Piloten!

Klassisch genau das gemacht, was man in Wenden nicht machen soll. Vor der Einleitung der Wenden den Flieger zu langsam gemacht. Dann noch vor der Wende am Höhenruder gezogen. Der Flieger steigt deutlich sichtbar! Zudem wird die Fluggeschwindigkeit jedes mal sehr kritisch. Bedenkt man die bei Warbirds typischen kleinen Ruder wird das mit großen Ausschlägen, wie hier geschehen, noch verschlimmert. Zudem ist der Flugstil Wenden eher als Hakenschlagen zu fliegen riskant. Der Strömungsabriss mit Einschlag hätte auch schon bei Minute 0:34, 1:02, 01:26 erfolgen können. Es kommt was kommen mußte. letztendlich bei Minute 01:50 die Quittung.

Weder kann die Modellkonstruktion, das verwendete Material noch der Hersteller was dafür. So einen Flugstil kann man mit einem auf Semiscale getrimmten Warbird nicht durchziehen. Das ist kein Schockflyer und auch kein Kunstflieger. Die Ruderhörner haben beim harten Aufschlag einfach nachgegeben. Erstaunlich das der Flieger das mit so wenig Beschädigungen weggesteckt hat.

Als Tipp, versuche beim nächsten mal in ausreichend Höhe, mit ausreichend Geschwindigkeit ein Viereck (ohne scharfe Ecken 😉) zu fliegen, ohne dabei Höhe zu verlieren. Dann wird dir bewußt werden warum der Flug im ersten Video so ein Auf und Ab war. Das war der drastische Höhenverlust nach den Wenden, was den Flieger in den ersten eineinhalb Minuten gerettet hat.


Sorry für die ehrlichen Worte!
Grüße, Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Noch-Nicht-Experten-Pilot,

man hat den Strömungabriss in der ersten Videohälfte schon kommen sehen. Das frühe Gegenwindabheben, die allgemein geringe Geschwindigkeit, und die gehackten Kurven auf der Luvseite.
Vielleicht hift dir, solche Unfälle in Zukunft zu vermeiden, wenn du hier mal den Begriff: Rückenwindkurve googelst. Das ist ein Wahrnehmungsproblem des am Boden stehenden Piloten, der sein Modell in Flugbahnen zwingt, die seinem Standpunkt bzw. der Platzgeometrie entsprechen. Das Flugzeug bewegt sich aber in einer Luftmasse, die sich wie im Video selbst bewegt(Wind). Aerodynamisch gesunde Flugbahnen, sehen dann vom Boden aus betrachtet, seltsam aus.
Mit höherer Geschwindigkeit und begrenzten Ruderausschlägen oder mehr Erfahrung kann man solche Strömungsabrisse meist vermeiden.

Reparieren und weiterüben
Andreas
 

steve

User
Hallo,
da stimmt irgendwas nicht. Zumindest auf halben Weg zum Aufschlag war die Geschwindigkeit mehr als ausreichend. Das Modell ist auch sehr leicht und braucht keine sehr hohe Geschwindigkeit um steuerbar zu bleiben. Das kann man auch den Flug vor dem Vorfall doch klar erkennen. Die Prop-Modell von Freewing fliegen auch sehr gutmütig - finde das Ganze rätselhaft.

Wie es der Zufall so will, habe ich dieses Modell auch hier stehen und den Erstflug noch vor mir. Was mir bei der Spitfire allerdings schon auffiel, ist dieses vergleichsweise kleine Höhen- und Seitenleitwerk. Ziemlich scale aber auch ziemlich klein.

VG
 
Hallo,
da stimmt irgendwas nicht. Zumindest auf halben Weg zum Aufschlag war die Geschwindigkeit mehr als ausreichend.

Der Threadstarter hat doch oben geschrieben das er das Höhenruder gezogen hat. Bei den Ausschlägen passiert dann genau das. Die Strömung kann sich nicht wieder anlegen und der Flieger klatscht auf den Boden.

Leider ist so was vor einigen Jahren auch einer Passagiermaschine zum Verhängnis geworden. Der Copilot hat falsch reagiert und immer weiter Höhe gezogen, obwohl er weit ausreichend Höhe gehabt hat, konnte sich die Strömung nicht anlegen und nach drastischem Höhenverlust kam die Katastrophe.

Beim Modell zum Glück zu verschmerzen.
Abhaken und beim nächsten Mal besser machen. Der Spruch - Fahrt ist das halbe Leben - kommt nicht von ungefähr.

Grüße, Bernd
 
Hallo,
ich finde auch es war viel zu viel Ausschlag, auch auf den Querruder eingestellt gewesen. Sie flog ziemlich, ich nenne es mal eckig um die Kurve.
Wenn man sich mal die großen Vorbilder anschaut, fliegen die manntragenden Warbirds viel weiträumiger.
Genauso habe meine Freewing Mustang P51 Iron Ass eingestellt, das sie gerade so schöne Scale Rollen fliegen kann und auch wenig Höhenruder, damit da keine Strömung an den Klappen abreißt bei der Landung, oder vor der Wende gebe ich eigentlich noch etwas Gas das sie nicht zu langsam wird.
Bei soviel Querruder sehen solche Epo Warbirds sonst eher etwas unnatürlich aus,

In der Überschrift steht, Freewing Spitfire...
Ist damit die große Flightline Spitfire gemeint, da Freewing ja keine Spitfire im Programm hat?
 
Achso, eigentlich hat sie ja keinen Doppelnamen und wird normalerweise von Flightline verkauft.
Weil unter Freewing würde für eine Spitfire dann ja auch keine Ersatzteile gelistet sein.
 
Hi, bei 2.20 sieht man deutlich dass die Maschine überzogen ist. Bei 2.36, 2.37 sieht man einen seltsamen Knick im hinteren Rumpf. Das kann aber eine optische Anomalie sein. Ich tippe auf einen Strömungsabriss am recht kleinen HR. Wir hatten dieses Jahr einen genau gleich aussehenden Absturz einer großen Wilga, da war die Schraube die den Servoarm am HR sichert, nicht angezogen. Die Maschine hatte am Scheitelpunkt eines Schlepps plötzlich kein HR mehr. Absturz in einer Steilspirale genau wie hier zu sehen. Vermutlich wurde bei der Spit das Wiederanlegen der Strömung durch instinktives Ziehen des HR verhindert. Das würde zum vorher zu sehenden Flugstil (der nebenbei bemerkt absolut nicht zu einem Warbird passt) passen. Hier war die Maschine - wie schon vor zu Recht bemerkt - schon mehrmals kurz vorm Abriss. Sorry für die ehrlichen Worte, aber was soll man da drumrum reden. Beim nächsten Mal Kurven schön weiträumig fliegen, mit wenig HR-Unterstützung! 🙋
 
Leute wollt ihr jetzt ernsthaft die jeti anzweifeln?
Ich schließe mich den anderen Vorrednern an. Auf dem Video ist neben dem wirklich schlechten Flugstil ein klassischer Stall zu erkennen.
Wer sein warbird so über die Wiese kriecht und zirkelt, bekommt eben die Quittung dafür. Das Haben die meisten von uns schon lernen dürfen. Langsam fliegen ist ja ok aber man sollte halt gelernt haben wie.

Hier übrigens mal als Lehrvideo eines klassisch schlechten warbird Flugstils der trotz ordentlich tempo ebenfalls zum tipstall führt:

Gerade eliptische Flächen verlangen ein sauberes ein und ausfliegen der Kurven. Und den stuka fliege ich auch in 2m völlig problemlos. Ich weiß halt nur wo die Grenzen meines Modells sind. Bei patzern suche ich den Fehler nicht in meiner jeti, sondern bei mir. Nur so entwickelt man sich fliegerisch weiter.

Liebe Grüße,
Tobias
 
Leute wollt ihr jetzt ernsthaft die jeti anzweifeln?
Den Jeti zweifle ich nicht an. Ich habe nur die Möglichkeit aufgezeigt, dass ein falsch eingestellter Gyro verhindern kann das man den Flieger aus dem Trudeln bekommt. Mir ist das schon mal bei einer E-Flite Schaumwaffel mit voreingestelltem As3x passiert.
In diesem Fall hier halte ich einen Pilotenfehler allerding für wahrscheinlicher
 

Eisvogel

User
Fast ein Wunder, daß das Ding so lange in der Luft geblieben ist.

Typischer Strömungsabriss am Leitwerk und das HR nicht losgelassen. Sieht man am anschließenden Spiralsturz (kein trudeln!), ohne HR-Ausschlag wär nach ein paar Metern die Strömung wieder angelegen und der Flug wär weitergangen. Bei dem Flugstil aber nicht lange........
 
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