Hallo,
irgendwann (ich glaube 2013) wurde eine Regeländerung wirksam, die es erlaubt, den Motor mittels eines „Funkschalters“ (genannt: device) auszuschalten.
Die entsprechende Passage lautet:
• ... any device or system is permitted including the use of 2.4 GHz Spread Spectrum technology legal for use in the country of competition. The competitor will determine the suitability for use of the chosen system. Any such device or system:
1) ...
2) must not affect any other model.
Erstaunlicherweise bin ich nach wie vor der einzige in den Wettbewerben, der diese Regelung in Anspruch nimmt. Mit noch größerem Erstaunen nehme ich zur Kenntnis, dass ich der einzige bin, der ein solches „device“ gefunden und eingebaut hat.
Wenn jemand mehr dazu weiß, darf er mich gerne Lügen strafen!
Ich stelle also meine erstaunliche Entwicklung nochmals vor !
Das Fesselfliegen mit einem Elektro-Antrieb ist für mich sehr angenehm. Wenn mal alle Einstellungen passen, können sie bei jedem Flug via Tastendruck wieder abgerufen werden, d.h. der Antrieb läuft immer gleich. Diese Aufgabe übernimmt der Fesselflug-Timer/Controller.
Als Einzelkämpfer, der auf einem mehr oder weniger öffentlichen Gelände fliegt, habe ich aber das Problem, dass ich niemanden habe, der verhindert, dass Leute den Flugkreis betreten.
Mein Wunsch bei Bedarf einen „Not-Aus“ für meinen Antrieb zu haben, ließ mich nach einer einfachen Lösung im Internet suchen.
Für die Lösung sollen folgende Voraussetzungen gelten:
• Keine Änderungen am Timer
• Keine komplizierte Technik
• Ein einfacher Einbau
• Eine einfache Handhabung
Nun habe ich eine Lösung gefunden, die ich hier kurz vorstellen will.
Eine Bitte an alle Leser:
Bitte zuerst meine Beschreibung und die des Schalters lesen und erst dann zum Lötkolben greifen ! Es erspart Euch viel Frust !
Die entdeckte Schaltung kommt aus China und hat keinen sprechenden Namen.
Die nackten Daten zu dem „ferngesteuerten Relaisschalter“* (passender Sender wird mitgeliefert):
• Gewicht: ca. 5 gr.
• Grösse: 32 x 13 x 13 mm
• Funkfrequenz: 433MHz
• Betriebsspannung: 5V
Weitere Informationen unter http://www.safaridrives.co.uk/content/manuals/DC3-5V-1CH.doc (bitte unbedingt lesen !)
Im Internet findet man unter dem Suchbegriff „1 Kanal 5V Mini AC DC Ferngesteuerter Relaisschalter Empfänger“ Quellen, bei denen man den Funkschalter bestellen kann. Ich bin bei ebay und amazon fündig geworden.
Elektronik
Wie fügt sich nun der Funkschalter in den bestehenden Antrieb mit z.B. dem FFS2go als Timer ein?
Meine Überlegungen werden am Besten durch die folgende Graphik deutlich:
Leider muß man eventuell doch etwas am Timer herumfummeln. Je nach Timer müssen Verbindungen für die Stromversorgung und die Signalverbindung zum Funkschalter angelötet werden. Diese Änderungen betreffen aber nicht den Timer selbst, sondern nur seine „Peripherie“ (die Timer-Entwickler mögen mir verzeihen).
Da der Funkschalter im Auslieferungszustand nicht für den Betrieb an meinem Fesselflug-Timer geeignet ist, müssen hier ebenfalls Änderungen gemacht werden.
Im Vorfeld sollte man in jedem Fall die englische Beschreibung lesen, damit man auch versteht, was zu tun ist!
http://www.safaridrives.co.uk/content/manuals/DC3-5V-1CH.doc
Ich beschreibe mal den Auslieferungszustand:
• Die Spannungsversorgung wird auf den Relaisausgang gelegt. Das kann zur Zerstörung des Timers führen.
• Das Relais wird als „Lichtschalter“ betrieben, d.h. das Relais bleibt in seinem Zustand bis man wieder schaltet.
In diesem Zustand bleibt das Relais bis zur nächsten Schaltung.
Wie in der Beschreibung im schlechten Englisch dargelegt muß man zwei dafür vorgesehene Lötbrücken entfernen. Eine macht das Relais „potentialfrei“, die andere ändert die Betriebsart.
Die roten Kreise zeigen die durchtrennten Lötbrücken.
Unterstützte Timer
Die Änderungen am Funkschalter, die ich hier beschreibe, gelten für folgende Timer:
• FFT von H. Eichner
• FFS2go von H. Eichner und PeterKa (im Einsatz)
• FF-Controller von W. Mahringer (habe ich nicht getestet)
• FM-9 von Will Hubin ? (nicht getestet)
Alle genannten Timer haben als gemeinsames Merkmal einen Druckschalter oder Taster, um den Timer zu starten und zu stoppen; d.h. wenn der Motor läuft, funktioniert der Taster als Not-AUS. Das Relais des Funkschalters funktioniert also als parallel geschalteter Taster zum Druckschalter des Timers. Dieses Prinzip sollte man unbedingt verstanden haben, bevor man hier zum Basteln schreitet.
Es wird also keine Leistung geschaltet!
Meine Lösung erlaubt es den Funkschalter jederzeit zu deaktivieren, da ich ihn über Steckverbindungen trennen kann. Zwei Handgriffe und man kann den Schalter ausbauen.
Resümee
Der Funkschalter schützt uns nicht gegen Notfälle, aber wir können darauf reagieren.
Und die Gefahr lauert überall:
• - Leute, die in den Flugkreis laufen
• - Heranstürmende Hunde, Pferde oder Löwen (von diesem Aspekt ist Keith Renecle total begeistert!)
• - Attacken durch Wespen oder Hornissen
• - Plötzliche Schwindelanfälle
• - Durch Thermik ausgelöste Windhosen
• - usw.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
• Mehr Sicherheit
• Testflüge können nach Belieben abgebrochen werden
• Fluganfänger können die Flugzeit verkürzen
• Batterie schonen (kein „Leerfliegen“ nach dem Flugprogramm)
Elektro-Speed
Der Funkschalter kann auch beim Elektro-Speed eingesetzt werden. Da man aber bei voller Geschwindigkeit keine Hand mehr frei hat, müsste man den Sender dort platzieren, wo er auch bedienbar ist.
Weiterentwicklung
Ich hoffe die Entwicklung geht weiter und wir können bald einen Funkschalter einsetzen, der mit 2,4GHz-Technik (= bessere Sender-Empfänger-Codierung) arbeitet.
Handhabung: aus der Praxis
Bitte den Sender nicht in die Hosentasche zum Auto- und Haustürschlüssel stecken.
Bei der Suche in der Hosentasche findet man auf jeden Fall mal den falschen und dann wundert man sich sehr.
Auch weiß man nicht, ob nicht das ganze Gerümpel mal unverhofft auf den Senderknopf drückt.
Achtung - zum Nachdenken
Die 433 MHz-Technik ist zwar über 50 Meter zuverlässig - das haben mehrere Versuche gezeigt. Da man aber nicht weiß, wie sich die Produktion dieses Teiles im Laufe der Zeit verändert, muß man sich eigentlich jeden ausgelieferten Funkschalter ansehen und die Sender-Empfänger-Codierung prüfen. Es könnte sein, dass damit andere am Platz vorhandene Empfänger (=Funkschalter) angesteuert werden können. Bei Wettbewerben sollte man besonders darauf achten.
Dieses Problem hat man aber auch mit Funk-Garagenöffnern: wenn man nicht aufpasst, dann öffnet sich nicht nur die eigene Garage. Der Rückschluss dürfte wohl klar sein !?
Die Bedenken, die ich geäußert habe, sollen nur aufzeigen, dass ich die Lösung nicht ‚kopflos‘ einsetze.
Die Vorteile aber möchte ich in keinem Falle missen!
Bis jetzt arbeitet die Lösung störungsfrei in meinem Vector und in meinem Twister.
Liebe Grüsse
Martin

irgendwann (ich glaube 2013) wurde eine Regeländerung wirksam, die es erlaubt, den Motor mittels eines „Funkschalters“ (genannt: device) auszuschalten.
Die entsprechende Passage lautet:
• ... any device or system is permitted including the use of 2.4 GHz Spread Spectrum technology legal for use in the country of competition. The competitor will determine the suitability for use of the chosen system. Any such device or system:
1) ...
2) must not affect any other model.
Erstaunlicherweise bin ich nach wie vor der einzige in den Wettbewerben, der diese Regelung in Anspruch nimmt. Mit noch größerem Erstaunen nehme ich zur Kenntnis, dass ich der einzige bin, der ein solches „device“ gefunden und eingebaut hat.
Wenn jemand mehr dazu weiß, darf er mich gerne Lügen strafen!
Ich stelle also meine erstaunliche Entwicklung nochmals vor !
Das Fesselfliegen mit einem Elektro-Antrieb ist für mich sehr angenehm. Wenn mal alle Einstellungen passen, können sie bei jedem Flug via Tastendruck wieder abgerufen werden, d.h. der Antrieb läuft immer gleich. Diese Aufgabe übernimmt der Fesselflug-Timer/Controller.
Als Einzelkämpfer, der auf einem mehr oder weniger öffentlichen Gelände fliegt, habe ich aber das Problem, dass ich niemanden habe, der verhindert, dass Leute den Flugkreis betreten.
Mein Wunsch bei Bedarf einen „Not-Aus“ für meinen Antrieb zu haben, ließ mich nach einer einfachen Lösung im Internet suchen.
Für die Lösung sollen folgende Voraussetzungen gelten:
• Keine Änderungen am Timer
• Keine komplizierte Technik
• Ein einfacher Einbau
• Eine einfache Handhabung
Nun habe ich eine Lösung gefunden, die ich hier kurz vorstellen will.
Eine Bitte an alle Leser:
Bitte zuerst meine Beschreibung und die des Schalters lesen und erst dann zum Lötkolben greifen ! Es erspart Euch viel Frust !
Die entdeckte Schaltung kommt aus China und hat keinen sprechenden Namen.
Die nackten Daten zu dem „ferngesteuerten Relaisschalter“* (passender Sender wird mitgeliefert):
• Gewicht: ca. 5 gr.
• Grösse: 32 x 13 x 13 mm
• Funkfrequenz: 433MHz
• Betriebsspannung: 5V
Weitere Informationen unter http://www.safaridrives.co.uk/content/manuals/DC3-5V-1CH.doc (bitte unbedingt lesen !)
Im Internet findet man unter dem Suchbegriff „1 Kanal 5V Mini AC DC Ferngesteuerter Relaisschalter Empfänger“ Quellen, bei denen man den Funkschalter bestellen kann. Ich bin bei ebay und amazon fündig geworden.
Elektronik
Wie fügt sich nun der Funkschalter in den bestehenden Antrieb mit z.B. dem FFS2go als Timer ein?
Meine Überlegungen werden am Besten durch die folgende Graphik deutlich:
Leider muß man eventuell doch etwas am Timer herumfummeln. Je nach Timer müssen Verbindungen für die Stromversorgung und die Signalverbindung zum Funkschalter angelötet werden. Diese Änderungen betreffen aber nicht den Timer selbst, sondern nur seine „Peripherie“ (die Timer-Entwickler mögen mir verzeihen).
Da der Funkschalter im Auslieferungszustand nicht für den Betrieb an meinem Fesselflug-Timer geeignet ist, müssen hier ebenfalls Änderungen gemacht werden.
Im Vorfeld sollte man in jedem Fall die englische Beschreibung lesen, damit man auch versteht, was zu tun ist!
http://www.safaridrives.co.uk/content/manuals/DC3-5V-1CH.doc
Ich beschreibe mal den Auslieferungszustand:
• Die Spannungsversorgung wird auf den Relaisausgang gelegt. Das kann zur Zerstörung des Timers führen.
• Das Relais wird als „Lichtschalter“ betrieben, d.h. das Relais bleibt in seinem Zustand bis man wieder schaltet.
In diesem Zustand bleibt das Relais bis zur nächsten Schaltung.
Wie in der Beschreibung im schlechten Englisch dargelegt muß man zwei dafür vorgesehene Lötbrücken entfernen. Eine macht das Relais „potentialfrei“, die andere ändert die Betriebsart.
Die roten Kreise zeigen die durchtrennten Lötbrücken.
Unterstützte Timer
Die Änderungen am Funkschalter, die ich hier beschreibe, gelten für folgende Timer:
• FFT von H. Eichner
• FFS2go von H. Eichner und PeterKa (im Einsatz)
• FF-Controller von W. Mahringer (habe ich nicht getestet)
• FM-9 von Will Hubin ? (nicht getestet)
Alle genannten Timer haben als gemeinsames Merkmal einen Druckschalter oder Taster, um den Timer zu starten und zu stoppen; d.h. wenn der Motor läuft, funktioniert der Taster als Not-AUS. Das Relais des Funkschalters funktioniert also als parallel geschalteter Taster zum Druckschalter des Timers. Dieses Prinzip sollte man unbedingt verstanden haben, bevor man hier zum Basteln schreitet.
Es wird also keine Leistung geschaltet!
Meine Lösung erlaubt es den Funkschalter jederzeit zu deaktivieren, da ich ihn über Steckverbindungen trennen kann. Zwei Handgriffe und man kann den Schalter ausbauen.
Resümee
Der Funkschalter schützt uns nicht gegen Notfälle, aber wir können darauf reagieren.
Und die Gefahr lauert überall:
• - Leute, die in den Flugkreis laufen
• - Heranstürmende Hunde, Pferde oder Löwen (von diesem Aspekt ist Keith Renecle total begeistert!)
• - Attacken durch Wespen oder Hornissen
• - Plötzliche Schwindelanfälle
• - Durch Thermik ausgelöste Windhosen
• - usw.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
• Mehr Sicherheit
• Testflüge können nach Belieben abgebrochen werden
• Fluganfänger können die Flugzeit verkürzen
• Batterie schonen (kein „Leerfliegen“ nach dem Flugprogramm)
Elektro-Speed
Der Funkschalter kann auch beim Elektro-Speed eingesetzt werden. Da man aber bei voller Geschwindigkeit keine Hand mehr frei hat, müsste man den Sender dort platzieren, wo er auch bedienbar ist.
Weiterentwicklung
Ich hoffe die Entwicklung geht weiter und wir können bald einen Funkschalter einsetzen, der mit 2,4GHz-Technik (= bessere Sender-Empfänger-Codierung) arbeitet.
Handhabung: aus der Praxis
Bitte den Sender nicht in die Hosentasche zum Auto- und Haustürschlüssel stecken.
Bei der Suche in der Hosentasche findet man auf jeden Fall mal den falschen und dann wundert man sich sehr.
Auch weiß man nicht, ob nicht das ganze Gerümpel mal unverhofft auf den Senderknopf drückt.
Achtung - zum Nachdenken
Die 433 MHz-Technik ist zwar über 50 Meter zuverlässig - das haben mehrere Versuche gezeigt. Da man aber nicht weiß, wie sich die Produktion dieses Teiles im Laufe der Zeit verändert, muß man sich eigentlich jeden ausgelieferten Funkschalter ansehen und die Sender-Empfänger-Codierung prüfen. Es könnte sein, dass damit andere am Platz vorhandene Empfänger (=Funkschalter) angesteuert werden können. Bei Wettbewerben sollte man besonders darauf achten.
Dieses Problem hat man aber auch mit Funk-Garagenöffnern: wenn man nicht aufpasst, dann öffnet sich nicht nur die eigene Garage. Der Rückschluss dürfte wohl klar sein !?
Die Bedenken, die ich geäußert habe, sollen nur aufzeigen, dass ich die Lösung nicht ‚kopflos‘ einsetze.
Die Vorteile aber möchte ich in keinem Falle missen!
Bis jetzt arbeitet die Lösung störungsfrei in meinem Vector und in meinem Twister.
Liebe Grüsse
Martin