FXj (RS-Aero): Baubericht

Das Seitenruder ist schon mal angeschlagen, der schöne Neon-Ton des Scharniers kommt auf dem Foto leider nicht so gut herum:

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Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit habe ich diesmal nur zwei Schichten Spannlack nach dem Anheften aufgebracht. Ich hefte jedoch nicht mit der Kleister-Methode an, sondern mit schmalem Pinsel und stark verdünnten Spannlack und lasse zwischen Anheften sowie den Spannlack-Schichten jeweils eine Nacht zum Ruhen – hat nur dieses Mal nichts gebracht. :D Danach folgten drei Schichten Clou-Klarlack seidenglanz (auf Wasser-Basis). Noch ist die Bespannung im Vergleich zu meinen anderen Modellen etwas weich, aber das härtet noch richtig aus. Lack auf Wasser-Basis braucht da schon eine Weile. Spannpapier bei den Flügeln ist oben wie unten das mit 21 g/qm Flächengewicht. Die Leitwerke wurden mit der leichten Ausführung bespannt (12 g/qm).

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Servus Karsten!
Ich hab den fxj thread einigermaßen durchgesucht, finde aber keine weiteren Angaben zu Deiner Bespannmethode. Sehe ich das richtig, dass Du "nur" die Öffnungen überspannst? Schneidest Du da zuerst Schablonen zu und dann das Papier aus? Womit schneidest Du das Papier? Ankleben mit Spannlack hab ich soweit kapiert, danach zwei Lagen Spannlack und drei Lagen Parkettlack? Das Ganze ist dann trotzdem leichter und steifer als ein Oralight bespannter Flügel?
Ich frag Dir die Löcher in den Bauch weil ich grad einen leichten Segler der RES Klasse baue und das Modell gerne im Finish "Natur" halten möchte. Weißes Bespannpapier, vielleicht einen Blockstreifen an einem Flügel in Blauem Papier (wahrscheinlich eher nicht, weil blaues Papier ja auch sehr hell wird) und sonst eben nur farbloser Lack. Wie behandelst Du den Holzrumpf? Nur Parkettlack?
Wenn Du magst schreib bitte noch ein bissl was zu Deiner Methode, bin Dir sehr dankbar dafür. Danke.
Liebe Grüße aus dem lockdown, Schorsch
 

Androb

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Hallo Karsten,

Ich hänge mich mal an Schorschs Fragen mit dran und erhöhe um eine weitere Frage:

Muss da vor dem Bespannen noch Porenfüller auf das Holz?

Ich finde, der FXj ist wie gemacht für eine Papierbespannung. Vor allem, weil der Flieger dann (bis auf die Steuerung) 99% Plastik-frei ist.

Viele Grüße,
Andreas
 

donhondo

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Also Karsten, mach uns wissend. Bitte, bitte ;0))))))

'tschuldigung, habe erst eben reingeschaut. :rolleyes: Da macht man mal nen Tag Pause von rc-network …

Hallo Schorsch und Andreas,
ich umreiße mal meine Vorgehensweise

1. Nach dem Endschliff von Rumpf, Leitwerk und Flügeln (mit 320 er) kommt überall, ganz klassisch, zwei Mal (je nach Bedarf drei Mal) ganz normaler Porenfüller drauf, ich benutzte zwischenzeitlich den von Clou, muss aber sagen, der von Aeronaut war mir lieber. Zwischendurch leicht beischleifen, max. drei Züge, so wird es schön glatt. Ich benutze für den Zwischenschliff immer stumpfes 400er Nasspapier, natürlich in dem Falle trocken.

2. Der Rumpf wird auch gefüllert. Danach zwei, dreimal Parkett-Lack. Jeweils immer schön trocknen lassen und Obacht, der Parkettlack (wasserlöslich) braucht ein paar Tage, bis er richtig durchgehärtet ist. Also nicht wundern, wenn es sich noch eine Weile ein wenig klebrig anfühlt.

3. Ich bespanne nur die Öffnungen mit max. 10 mm Überstand. Ich lege den Papier-Bogen einfach auf, zeichne mit einem weichen Bleistift (mind. 3B) die Ecken inkl. Überstand auf das Papier, nehme es dann herunter, und schneide an den angezeichneten Ecken das Papier auf einer Schneidmatte zurecht, mit Stahllineal und frischem Cuttermesser. So reißt es nicht ein. Eine echte Laufrichtung bei Japan-Papier gibt es nicht, also ist es egal, wie man auflegt. Radien zeichne ich mit Punkten im cm-Abstand auf das Papier und schneide dann mit dem Cutter erst an den Punkten entlang und dann ein zweites Mal eher freihand, damit es nicht so eckig wirkt. Achso: nie von außen mit dem Lineal »rein schneiden«, lieber immer zuerst aus dem Papier heraus zum Rand schneiden. So vermeidet man ein Einreißen.

Wie gesagt, die Cutter-Klinge sollte frisch sein. Papier macht ein Messer schneller stumpf, als man glaubt.

4. Bei blauem Spannpapier: klebe einfach zwei Lagen übereinander. Zweite Lage erst, nachdem die erste, blaue Lage wenigstens einmal durchgängig mit Spannlack benetzt wurde. Die zweite Lage Blau (also die dritte ingesamt) dann einfach vorsichtig antupfen. Aber ich würde das erst einmal testen. Drei Flächen Spannpapier übereinander bei sind nicht so der Bringer bei größeren Abmaßen. Bei schmalen Streifen, okay, aber sonst wäre ich skeptisch.

5. Ganz wichtig: Spannlack sollte lieber immer etwas zu dünn als zu dick sein. Und: nicht lange rumpinseln. Ein, zwei Pinselstriche sollte reichen, um einen Streifen (immer in pinselbreiten Streifen in Flugrichtung streichen, mit etwas Überstand) zu tränken, sonst löst sich der komplette Lack bis zum Holz wieder durch. Ich nehme dazu gern die feinen DaVinci-Flachpinsel von Gerstäcker mit den schwarzen, feinen Haaren) Dann lieber drei, vier oder fünf Mal mit dünnem Spannlack lackieren, ehe der Parkettlack folgt.

PS: Ich denke nicht, dass Papierbespannung leichter kommt als die mit Oralight©. Aber, die Festigkeit™ (Torsion und Biegung) ist mit Papier meiner Meinung nach um Längen besser. Was, denke ich, auch den Flugleistungen zugute kommt.

Ich hoffe, dass ich helfen konnte.;)

Beste Grüße

Karsten
 
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donhondo

User
Nachtrag …

Hallo Schorsch,
dann viel Erfolg bei Deinem RES-Segler. :) An Bildern und Bericht wäre auch ich dann sehr interessiert.

Hallo Andreas,
mein FXj mit Papierbespannung hatte »leider« nocht nicht das Vergnügen, bei Leichtwind und Thermik zu segeln. Bisher immer nur relativ viel Wind am Hang. Aber das machte bisher nichts. Unglaublich für mich, wie locker die Böen weggesteckt werden. Ich denke aber, bei der Fähigkeit des FXj, »auf dem Teller« zu kreisen, ist dann mit Papier drauf und in der Thermik so richtig Spaß angesagt. :)

Beste Grüße

Karsten
 

Androb

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Hallo Karsten,
bei meinen kleinen Seglern kann man den Unterschied zwischen Folie und Papier nur erahnen. Aber ich glaube, ein Zeitlupen-Flieger wie der FXj profitiert deutlich davon - vor allem hier in der Ebene.

Viele Grüße,
Andreas
 
Hallo Karsten! Danke für die rasche und ausführliche Antwort. ich werde Dir - sobald ich ein paar Fotos hochgeladen habe - den thread zeigen. Mir geht's hier ums design, ich finde Deine Modelle haben mit der Papierbespannung einen sehr "feinen" touch bekommen, taugt mir. Wenn das dann noch steif und leicht ist - perfekt. Ich werd mich bemühen Deine Anleitung gut umzusetzen. Liebe Grüße, Schorsch
 
So, nochmal gelesen und doch noch eine Frage: die Papierbespannung wird nicht angefeuchtet nach dem Anheften, so wie früher als wir noch mit Glutofix gearbeitet haben? LG S
 

donhondo

User
So, nochmal gelesen und doch noch eine Frage: die Papierbespannung wird nicht angefeuchtet nach dem Anheften, so wie früher als wir noch mit Glutofix gearbeitet haben? LG S

Ich feuchte nicht an. Sind ja, wenn man nur die Öffnungen mit Überstand bespannt, relativ unkomplizierte Flächen, auf denen man das Papier schon relativ glatt anheften kann. Man kann es machen, muss aber nicht. Nach der ersten Schicht Spannlack und Durchtrocknen ist bei mir das Papier schon faltenfrei.
 
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Androb

User
Hallo zusammen,

Ich habe noch nie so einen langen Rumpf gebaut, aber das sollte wohl gerade werden...

IMG_20201123_155016.jpg


Viele Grüße,
Andreas
 
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Ich bau auch immer eine Helling für die Rümpfe, das ist aber ein wesentlich lustigerer Ansatz als meiner mit ganz technischen gefrästen Stützen.
Keep things simple! Daumen hoch dafür. Liebe Grüße, Schorsch
 

Gubi

User
Duplos sind auch eine Variante;)
Habe bei meinen Holzrümpfen bisher diese Variante von "Holzistfein" s. Bericht über den "Thermy 4"
genommen.
Maße dem Plan entnommen,
in "Galaad" die Fräsdateien gezeichnet und ab auf die Fräse.

Vorteil: Da die Rumpfseiten höher liegen kann ich die Ober- und Unterseitenbeplankung einfacher anbringen. Das gibt "gerade" Rümpfe;)... war früher nicht immer so:mad:
Gruß

Axel
 

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