Garupner 47G kaum Taumelscheibenwirkung?

Hey Leute,

ich habe mir vor kurzem nen 47G von Graupner gekauft.

Wenn ich jetzt voll Nick nach vorn drücke, dann schwebt der Heli zwar nach vorne, hört jedoch nach wenigen Metern auf, obwohl ich den Hebel nach vorne gedrückt lasse.

Was mache ich falsch?

Bringt so eine Tuning-Alutaumelscheibe was? Und was bringen die Aluteile überhaupt?

Danke schonmal und Gruß

Michi;)
 
Das ist wohl so

Das ist wohl so

Hi,
ich habe einen Blade CX, der hat die gleiche Mechanik und damit dann auch das gleiche "Problem". Sobald der Hubi fahrt aufnimmt, hat das Rotorblatt, welches nach vorn geht, eine höhere Anströmgeschwindigkeit und damit auch mehr Auftrieb, will also nach oben. Durch die gyroskopische Präzession kippt damit die Rotorebene nach hinten, der Hubi wird wieder langsamer. Damit sind Rundflüge mit Koaxen schwierig, man kann in eine Richtung schweben, aber kaum in eine Richtung fliegen. Ist wohl prinzipbedingt.

Aber man kann das austricksen: Zuerst habe ich den Hubi leicht Kopflastig ausgewogen, dann fliegt er schon ohne zutun gaaaanz langsam vorwärts. Dann machst Du folgendes: Du gibst nick und dabei gleichzeitig mehr gas, als Du benötigst, um nicht Höhe zu verlieren. Du steigst also weg. Durch die höhere Drehzahl will sich die Stabistange auch mit mehr Nachdruck senkrecht zur Drehachse ausrichten und übersteuert den oben beschriebenen Effekt. Der Hubi nimmt Fahrt auf! Aber Vorsicht, wird er zu schnell und der Rotor will wieder nach hinten kippen, können die Rotorblätter sich berühren und der Hubi stürzt ab. Um das zu verhindern fliege ich nicht allzu weit gerade aus, nur so ca. 5-10m, dann leite ich eine Kurve ein. Man kann dann sehr schöne Kreise, Achten, Anflüge zur Landung, usw. fliegen. Das alles funktioniert aber nur bei Windstille und draußen, 10m freier Platz in jeder Richtung sind das Minimum. Selbst leichtetster Wind, z. B. Schrittgeschwindigkeit, bedeutet, daß der Hubi kaum noch fliegt, da er nur unwesentlich schneller wird, wenn er ständig in die selbe Richtung fliegt. Nur durch ständiges Kurven ist er akzeptabel schnell und macht Spaß.

Ich wüsche dir noch viel Spaß mit deinem Koax.
 
Hey,


aber das "Problem" mit der Anströmungsgeschwindigkeit gibt es doch auch bei größeren Helis. Wieso bleiben die dann nicht stehen?


Gruß

Michi
 
Stimmt natürlich. Und die haben dann auch ein aufrichtendes Moment, selbst die Originale. Guckst Du dir die größeren Helis an, fällt als erstes das meist symmetriesche Profil auf, im Gegensatz zum stark gewölbten bei den Koaxen. Für gleichen Auftrieb braucht das Koax-Rotorblatt deutlich weniger Anströmgeschwindigkeit, sprich Drehzahl. Da wirkt sich die Vorwärtsgeschwindigkeit viel dramatischer aus, als bei den größeren Helis mit der viel größeren Drehzahl.

Bei den Originalen wird der unterschiedliche Auftrieb links/rechts durch unterschiedliche Anstellwinkel ausgeglichen. Dabei muß das nach hinten eilende Rotorblatt einen größeren Anstellwinkel haben, da die Anströmgeschwindigkeit ja kleiner wird mit steigender Geschwindigkeit des Helis. Dabei kommt es dann auch teilweise zu Strömungsabrissen und über diese "Grenzgeschwindigkeit" kann der Heli nicht hinaus. Full Speed ist erreicht.
 
Ich finde deine Theorie sehr interssant und auch wohl richtig, jedoch habe ich noch ne frage:

Du sagst immer, dass das nach vorne drehende Rotorblatt mehr Auftrieb hat (verstehe ich). Allerdings müsste der Heli doch dann zur anderen Seite kippen und nicht bremsen?

Gruß

Michi;)
 
Der Effekt heißt gyroskopische Präzession. Ich hab gerade mal bei Wikipedia geguckt, ist aber alles zu kompliziert abgehandelt. Google hat auch nix im Angebot. Der Effekt führt dazu, daß Kreisel nicht umkippen und Du freihändig Fahrrad fahren kannst. Ich versuchs mal mit eigenen Worten:

Wenn Du einen Flächenflieger hast, rechts mehr Auftrieb als links, dann rollt das Flugzeug nach links. Beim Hubi ist das anders. Betrachten wir mal nur das rechte Blatt in der Position senkrecht zur Flugrichtung, also zur Seite gerichtet. Es hat einen erhöhten Auftrieb und beschleunigt damit nach oben, genau wie beim Flächenflieger. Sagen wir mal, es fliegt nun nicht mehr in Flugrichtung, sondern 2° schräg nach oben, das macht sich an der Seite erstmal nicht bemerkbar. Nun dreht es sich nach vorne, aber eben nicht mehr in der rotationsebene, sondern wenn es vorne ist, steht es eben 2° höher. Obwohl der (extra) Auftrieb an der Seite entstanden ist, kippt die Rotorebene nach hinten. Ist das so etwa bei dir angekommen?
 
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