Geschwindigkeitsmessung mit TEK-Vario

onki

User
Hallo,

beim SM Micro-Vario ist ja eine Geschwindigkeitsmessung mit TEK-Düse möglich.
Das geschieht mutmaßlich über den Differenzdruck zwischen dem mit der TEK-Düse verbundenen Drucksensor und dem "freien", zweiten Drucksensor.
Nun frage ich mich warum ich dazu beim LinkVario einen zusätzlichen Differenzdrucksensor benötige. Der misst ja theoretisch nichts anderes als das zuvor geschilderte, das ja eh schon vorhanden ist weil auch dieses Vario über zwei Drucksensoren verfügt.

Oder hab ich da eine Kleinigkeit übersehen?

Gruß
Onki
 

Oxymoron

User
Für eine exakte Höhenmessung beim Betrieb mit einer TEK Düse, die lediglich den Unterdruck misst, ist ein zweiter Drucksensor erforderlich, um unabhängig von der Geschwindigkeit die korrekten Höhendaten zu bekommen.
 

onki

User
Ja das ist altbekannt. Die meisten "besseren" Varios haben ja auch so einen zweiten Drucksensor mit an Bord.
Ein TEK-Vario ist ja vereinfacht gesagt, ein Vario, das die tatsächliche Fluggeschwindigkeit (also die darin enthaltene "Endergie") mit berücksichtigt.
Daher sollte doch mit all diesen Varios eine halbwegs brauchbare Geschwindigkeitsmessung möglich sein, weil sowohl der Druck der TEK-Düse wie auch der Normaldruck des zweiten Sensors vorliegt.
Daher ist mir nicht ganz klar warum beim LV Pro hier nochmals ein Differenzdruck gemessen wird der nach meinem Kenntnisstand eh vorhanden ist durch die beiden eingebauten Sensoren.
Das müsste dann ja auch mit dem GPS-Logger 2/3 möglich sein.
 

glipski

User
….Das müsste dann ja auch mit dem GPS-Logger 2/3 möglich sein.

Ist es ja auch in der neuesten Firmwareversion. Da kann der GPSLogger 3 die Geschwindigkeit über Grund und die True Airspeed messen.

Grüße Gerhard
 
Hallo Onki,

zu Deiner Frage:
das LinkVario Pro hat, wie angegeben, zwei Drucksensoren und Wolfgang Schreiner hat mir seinerzeit bestätigt, dass Airspeed mit und ohne Differenzdrucksensor gemessen werden kann.
Das SM Micro hat, obwohl nicht gesondert erwähnt, offenbar auch zwei Sensoren um Speed zu messen, denn ich wüsste nicht, wie ohne einen "unverfälschten" statischen Druck dieses einfache Messverfahren angewandt werden könnte?!

Der Differenzdrucksensor wurde laut Schreiner verwendet, um an einer "aerodynamisch korrekten" Stelle den statischen Druck am Rumpf abzunehmen. Damit soll die immer wieder berufene "undefinierte" Drucksituation im (mehr oder weniger) durchströmten Rumpf auszuschalten.
Von letzterer habe ich allerdings in ca. 25+ Jahren Variofliegerei noch nichts nennenswertes bemerkt.
Die graphische Darstellung der airspeed im DS-14 Sender zeigt allerdings eine periodische(!) Schwankung um einen Mittelwert, der ganz gute Aussagen zulässt. Über die Herkunft dieser Schwankung (zu geringe Integration des Signals? Phygoide des Modells? Druckschwankung im Rumpf? An eine stehende Druckwelle im Rumpf glaube ich allerdings nicht ...) habe ich mir weiter keine großen Gedanken gemacht.
Mir reicht das soweit - ich bin's zufrieden (Du weist: Wer misst .... 😉 .)

Grüße
Herbert
 

lkas2205

User
Der Differenzdrucksensor wurde laut Schreiner verwendet, um an einer "aerodynamisch korrekten" Stelle den statischen Druck am Rumpf abzunehmen. Damit soll die immer wieder berufene "undefinierte" Drucksituation im (mehr oder weniger) durchströmten Rumpf auszuschalten.
Von letzterer habe ich allerdings in ca. 25+ Jahren Variofliegerei noch nichts nennenswertes bemerkt.
Die graphische Darstellung der airspeed im DS-14 Sender zeigt allerdings eine periodische(!) Schwankung um einen Mittelwert, der ganz gute Aussagen zulässt. Über die Herkunft dieser Schwankung (zu geringe Integration des Signals? Phygoide des Modells? Druckschwankung im Rumpf? An eine stehende Druckwelle im Rumpf glaube ich allerdings nicht ...) habe ich mir weiter keine großen Gedanken gemacht.
Moin,
Im Rumpf herscht allerdings durch die Umströmung des Rumpfes kein statischer Druck. Die Schwankungen könnten durch unterschiedliche Umströmung des Rumpfes wärend des fliegends entstehen, natürlich gehen hier auch Messfehler und Auswertungsfehler mit ein. Deswegen muss der statische Druck außerhalb, und ausreichend weit weg vom umströmten Körper gemessen werden.
Vg
Lukas
 

onki

User
Ich denke wir reden hier um des Kaisers Bart.
Mein Messpunkt für den statischen Druck liegt am Rumpfboden hinter der Fläche, so wie empfohlen.
Die Messwerte dort sind nicht besser als wenn ich den Drucksensor ohne Schlauch im Rumpf verwende.
Das ganze ist eh mehr schätzen als ,messen aber eine grobe Idee ohne all den Schnickschnack wäre sicher auch zielführend.

Sicher wird der Rumpf umströmt aber der Rumpf selbst hat auch viele Öffnungen für den Druckausgleich in alle Richtungen.

@h.eberbach : Zitat Beschreibung MicroVario:
Höhenmessung mit zweitem Drucksensor mit automatischer Nullstellung nach dem Einschalten. Lasst uns so übereinkommen dass die Grundvoraussetzung für ein tatsächliches TEK-Vario zwei Drucksensoren sind. Alles andere ist Müll.

Gruß
Onki
 

Paule

User
Servus Onki,
ich hab mir diese Frage auch schon gestellt. Einzig plausible Erklärung wäre, dass der GPS Logger 3 bzw. das Micro Vario empfindlichere bzw. genauere Drucksensoren bekommen hat.
ist allerdings nur eine Vermutung. Müsste man mal nachfragen.…
Gruss Paule
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast_74695

User gesperrt
Lasst uns so übereinkommen dass die Grundvoraussetzung für ein tatsächliches TEK-Vario zwei Drucksensoren sind. Alles andere ist Müll.
Das ist so nicht korrekt. TEK bedeutet Total-Energie-Kompensation und es gibt zwei Wege, dies zu erreichen:

1. Eine spezielle TEK-Düse, die durch ihre Konstruktion intern den barometrischen Druck (Höhe) um den Staudruck (Geschwindigkeit) verringert. Das könnte man als pneumatische Kompensation beschreiben
2. Messung des barometrischen Drucks (Höhe) und Messung des Airspeed mit einer Prandtlsonde und rechnerische Ermittlung der TEK-Vario-Werte. Das könnte man als elektronische Kompensation bezeichnen.

Da bei Methode 1 die Höhenmessung um den Staudruckeinfluss falsch ist, kann man einen zweiten Baro-Sensor verwenden, um die echte barometrische Höhe zu erhalten. Eine Berechnung des Airspeed aus den Differenzdrücken der zwei unabhängigen Baros ist nur als grobe Schätzung zu verwenden, weil einige nicht exakt vorhersagbare Parameter im Spiel sind.
 

t.b.08

User
Beim GPS-Logger 3 gibt es auch die Funktion. Seit 18.5. hat SM ein Update auf der HP.
Da wird u.a. angeführt: "...Außerdem ist beim GPS-Logger 3 jetzt eine AirSpeed-Messung über die TEK Düse integriert, analog zum MicroVario."

Ich habe es ausprobiert - es funktioniert gut! Kaum Unterschiede zum MSpeed von Jeti.
Gruß
Thomas
 

onki

User
Danke - hatte es beim Stöbern auch gefunden.
Nunja - vielleicht ist es Wolfgang ja langweilig im Ruhestand und er baut die einfache Geschwindigkeitsmessung noch in die LinkVario Pro Firmware mit ein.

Ist für mich ist das LinkVario Pro immer noch die Referenz bei Vario/Telemetriezentralen für E-Segler.

Eine Berechnung des Airspeed aus den Differenzdrücken der zwei unabhängigen Baros ist nur als grobe Schätzung zu verwenden, weil einige nicht exakt vorhersagbare Parameter im Spiel sind.

Solange es noch keine Tempolimits bzw. Blitzer am Himmel gibt, kann ich prima mit so einer Lösung leben. Es geht auch darum zusammen mit dem GPS die Geschwindigkeiten einzuschätzen (betonung auf schätzen).

Die Prandtl-Sonde nutzt ja auch einen Drucksensor von daher sind hier auch zwei Sensoren am Werk.

Gruß
Onki
 
Zuletzt bearbeitet:
Onki,

die LinkVario Pro Firmware hat(!) von Anfang an auch die Möglichkeit, die Geschwindigkeit anzuzeigen. Der Differenzdrucksensor ist eine Option um ein "genaueres" Ergebnis zu liefern - ich habe, s.o., keinen nennenswerten Unterschied gefunden (Mein ORCA alt fliegt bei unruhigem Wetter (Norddeutschland!) im Bereich von 10 - 12s m/sec)

Gruß
Herbert
 

onki

User
Hallo Herbert,

Wie soll das bitte gehen? Man kann einen externen Pitot-Sensor anschließen und dort entsprechend die Einstellung wählen (250 km/h, 450km/h, ohne).
Wenn man ohne nimmt, wird nach meiner Kenntnis kein Telemetrieparameter "Pitot-Speed" übertragen (was gut ist für die Telemetrie-Bandbreite) . Ansonsten bleibt nur noch der GPS-Speed oder der vom Differenz-Drucksensor.

Wie kann ich die Anzeige ohne dedizierten Sensor aktivieren? Laut Anleitung ist das nicht möglich.
Dort gibt es nur den SM-Pitot-Sensor (Prandtl-Rohr), den dig. Differenzdrucksensor und die GPS-Speedmessung.

Es geht hier nicht um die Geschwindigkeitsmessung mit einem zusätzlichen Prandtl-Rohr sondern um die, wie beim GPS-Logger3 usw., realisierte Methode über den Differenzdruck von Drucksensor 1 (an TEK-Düse) und Drucksensor 2 (für Höhenmessung).

Gruß
Onki
 
Zuletzt bearbeitet:
aktuelle SM Anleitung Seite 15 -
Geschwindigkeitsmessung über TEK-Düse. Bestimmung aus negativem Staudruck
der TEK Düse und statischem Druck vom Höhensensor des LinkVario
Pro. Stabilität des Nullpunkts ist nicht immer ausreichend gewährleistet.
Reicht aber für Messung von Geschwindigkeiten über 50km/h aus
 

onki

User
Danke für die Info.
Hatte noch die alte Anleitung von Wolfgang und man kann sehen, dass das erst nachträglich reingekommen ist.

Dann probiere ich das mal aus. Langsamer als 50km/h fliege ich eh selten mit den großen Pötten.

Gruß
Onki
 

Gast_74695

User gesperrt
Man darf halt nicht auf die Idee kommen, irgendwelche Leistungsmessungen (Sinken/Gleiten) mit dieser Methode zu machen. Besser als anekdotische Aussagen am Stimmtisch ist sie aber allemal ;)
 
@ Allerhopp,

Du hast ja sooo recht .... ;-)


@ all,

wir reden doch über die Pro-Version des LinkVario?!

Es erlaubt zwei Methoden der Geschwindigkeitsmessung:
Einmal erhält das Mario eine elektronische Information, die aus der Differenzdrucksonde kommt und dort aufbereitet wurde.
Zum anderen: Die zweite Drucksonde im Vario war zunächst für eine unverfälschte Höheninformation vorgesehen. In der Folge ergab sich die Möglichkeit, innerhalb des Varioprozessors den statischen Druck (aus der Umgebung des Varios) von der dem Druck aus der TEK-Sonde abzuziehen, bzw. zu summieren. So wie auch im SM Microvario.
Beide Vorgehensweisen sind im Prinzip identisch; die Erstere hat den Vorteil (wenn er denn zu Buche schlägt?!) der Möglichkeit einen präziseren statischen Druck zu verwenden.

Ich fürchte, dass diese Diskussion sich etwas "im Kreise dreht", weil die Funktion der TEK-Düse nicht klar zu sein scheint:
Die Düse alleine liefert, im Gegensatz zum Prandtl-Rohr (zwei Drücke: statisch und Staudruck) nur einen Druck und zwar die Summe aus statischem Druck und dem negativen Staudruck, sodass eine einfache Summierung mit dem statischen Druck von einem anderen Drucksensor die Geschwindigkeit liefert.

Gruß
Herbert
 

Gast_74695

User gesperrt
Ich möchte nicht gegen die deutsche Modellbaufolklore antreten, deswegen nur noch ein (längerer) Satz:
Es gibt vielleicht doch ein, zwei Seglerpiloten, die wissen, in welchem Geschwindigkeitsbereich unsere nichtabfangbogenvergewaltigten Segler ihre Leistungsoptima haben und die jetzt auch wissen, ab welcher Geschwindigkeit die TEK-Methode zur Geschwindigkeitsermittlung funktioniert und die gedanklich einen Dreisatz hinbekommen ;)
 
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