Gestaltung der Endleiste an einer Negativform

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,
bei mir stellt sich derzeit die Frage wie man am besten die Trennebene an der Endleiste in einer Negativform gestaltet.
Meine Gedanken und Varianten dazu sind:

-einfach die Trennebene wie an der Nase belassen (wahrscheinlich schlecht da dann kein Material in der Trennebene sein darf)

-Blutrinne. da gibt es ja verschiedene Varianten die Nut auszuführen, halbrund oder rechteckig mit leichter Entformschräge z.B. (Halbrunde Nut z.B. gesehen an Highlanderformen)
Vorteil: leichter Materialüberstand möglich, überschüssiges Harz sollte dort hinein fließen. Nachteil evtl. umständliche Reinigung oder Schwierigkeiten bei Vakuumabsaugung.

-offene Endleiste. Vorteil: sehr einfache Reinigung. Nachteil, dass man an der Endleiste keine Formverschraubungen anbringen kann.


Welche Varianten bevorzugt ihr und aus welchem Grund? Bauaufwand soll erstmal nebensächlich sein, es geht mir momentan um das Prinzip und um vielleicht den ein oder anderen guten Tipp mitnehmen zu können.

Wäre schön, wenn man hier ein wenig über Vor- und Nachteile der verschiedenen Bauweisen diskutieren könnte.
 

Gideon

Vereinsmitglied
- Endfahne läuft an der Profilsehne aus / (Formen)Randabschluss gerade mit unterschiedlichem Abstand zur Endkante / Urmodell als Positiv gefräst

- Äusseres Decklaminat wird bis über die Kontur gelegt und dient als "Schleifunterlage" beim Aussschleifen des Stützstoffes
 

Arne

User
Hallo Martin,

ich kann die die Blutrinnenvariante nur wärmstens empfehlen, möchte das nicht mehr missen. Die Reinigung ist kein Problem, Harz kommt bei mir nicht viel rein und ich reinige die Rinne noch nicht mal komplett nach jedem Flügel. Das Gewebe lässt sich in der Rinne perfekt abschneiden, die Bearbeitung der Endleiste ist hinterher einfach.
Außerdem kann man so gut definierte Endleistendicken fräsen, da die Formen hinter der Blutrinne definiert auf den Trennebenen aufeinanderliegen und die Endleistendicke definieren.
Beim Highlander beginnt die Blurinne übrigens exakt 2mm hinter dem Ende der Endleiste.
Im Unterdruck gibt es auch keine Probleme, selbst ohne Einsatzteil in der Rinne, die Folie saugt sich einfach rein bzw. spannt dort leicht über, was da nicht weiter stört.

Gruß Arne
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Hallo Stefan und Arne,
danke für eure Antworten, das bringt mich schon weiter.

Arne, welche Endleistendicke setzt ihr für die F3B Flieger denn an? Wird da der obere Profilzug um diese Dicke insgesamt angehoben? Würde ja bedeuten dass auch an der Nase diese Dicke hinzu kommen würde. In den Urmodellen ist dann einfach nen 4mm Radius eingefräst in den die 8er Gummischnur kommt. Was für Schnur ist das genau und wo kann man sowas kaufen? Baumarkt?

@Oliver
am Highlander sieht das so aus (von www.jw-air.de )

Hl7.jpg


Hl13.jpg
 

Arne

User
Hi Martin,

ohne Gewähr bei meinem löchrigen Gedächnis. Wir haben die Endleiste auf insgeamt 4 oder 5 Zehntel Dicke gefräst, aufgeteilt auf Ober- und Unterseite. Ich meine oben und unten je 2/10. Geometrisch im CAD ist das so gelöst, dass die Profilkontur oben und unten um den Drehpunkt Nasenleiste gedreht sind, bis die Endleiste diese Dicke bekommt. Bildlich gesprochen also, als würdets du die Endleiste aufhebeln und Ober- und UNterseite drehendabei um den Drehpunkt Nasenleiste. Die Veränderung des Profils dabei ist winzig und vernachlässigbar.
Beim normalen Flügelaufbau erhalten wir mit Gewebedicke und Verklebemumpe eine ziemlich konstante Endleistendicke von 0,6-0,7mm und dabei mit genau, was geplant war. Denn es wird in der Praxis meist minimal dicker als du es fräst.

Im Positiv ist wie du sagst eine entsprechende halbrunde Nut gefräst, in die beim Abformen mit eine Gummischnur eingelegt wird. Wo wir die bezogen haben, weiß ich nicht mehr. Mal bei Wolli auf der Seite geguckt?

Gruß Arne

Gruß Arne
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Danke Arne, sehr aufschlussreich! Ich hab "Wolli" mal kontaktiert ;)...

Ist zwar offtopic aber passt grad ganz gut in die Halbrundnut :D
Wie fixiert ihr die Flächenzentrierstifte später in den Formen?
Gerade beim Lackieren und allgemeinen Hantieren in und an den Formen müssten sie doch eigentlich immer mal wieder verrutschen oder herausfallen... gibt es da Tricks?
 
Flächenzentrierstifte fixieren

Flächenzentrierstifte fixieren

Hallo Martin,

wir fixieren die Flächenzentrierstifte einfach mit einem Streifen Tesafilm über den Stift auf der Trennebene der Form. Da so ein Tesafilm nur wenige 100tel Millimeter dick ist, fällt das beim Schließen der Form wirklich nicht ins Gewicht.

Gruß, Karl Hinsch
 
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