Gloster Javelin MK9

beni

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Hallo Johannes
Ich lese von Beginn weg mit Interesse mit.

Als Jugendlicher hatte ich in den 70er Jahren eine interessante Begegnung:

Ich war per Autostop unterwegs zur Shuttleworth Collection in der Nähe von Bedford. Kurz vor dem Flugplatz begann es zu regnen und plötzlich öffnete sich eine Autotüre und ein älterer Herr mit Schnurrbart fragte mich, ob ich mitfahren möchte. Natürlich stieg ich gerne ein, denn im vorherigen Auto hatte ich meinen Regenschirm vergessen. Als wir zum Flugplatz kamen und am Gate Eintritt zahlen sollten, sagte der Herr, er sei ein Teilnehmer und müsse keinen Eintritt bezahlen. Als wir beim Parkplatz waren, meinte er "my name is Martin". Ich fliege den silbernen Doppeldecker dort (Gloster Gladiator) und wenn Du willst, kannst Du die Airshow mit mir zusammen anschauen.

Wie ich erst später herausfand, war es Richard (Dickie) Frewen Martin, ein Pilot der bei der Battle of Britain dabei war und später u.a. Testpilot von Hawker und Gloster war. Ich habe ihn noch 3x in England besucht und dann hat sich leider der Kontakt verloren.

Im Zusammenhang mit dem Javelin gibt es eine interessante Geschichte von Dickie:

…Later a report appeared, strongly denied by the company, that the aircraft had serious defects at high speed. The following night Martin dived one over London, causing a sonic boom, which "just happened to be aimed at the Houses of Parliament". Thousands rushed into the streets where they claimed to have seen "blue flashes" and "meteorites". Martin suggested with a straight face that the noise was accidental – the result of his oxygen tube fouling the controls…

…Später erschien ein Bericht, der von der Firma (Gloster) heftig dementiert wurde, dass das Flugzeug (Javelin) bei hoher Geschwindigkeit schwerwiegende Mängel aufwies (nicht überschalltauglich). In der folgenden Nacht machte Martin einen Sturzflug über London und verursachte einen Überschallknall, der "zufällig auf das Houses of Parliament gerichtet war". Tausende stürmten auf die Straßen, wo sie behaupteten, "blaue Blitze" und "Meteoriten" gesehen zu haben. Martin behauptete (in einer späteren Gerichtsverhandlung) ernsthaft, das Geräusch sei ein Unfall gewesen, weil sein Sauerstoffschlauch den Steuerknüppel blockiert habe…

Die interessante Lebensgeschichte von Dickie Martin kann im Netz nachgelesen werden. Er war z.B. auch der einzige Kriegsgefangene von Luxemburg im 2. Weltkrieg. Auch da war der Grund das Sauerstoffsystem seines Flugzeuges.
 
Hallo zusammen,

das freut mich total dass euch das Modell und der Bericht gefallen. Vielen Dank auch an Beni für die Geschichte zu Dickie Martin, so etwas finde ich immer sehr interessant.
Ich werde mich bemühen, den Aufbau des Fahrwerkes anschaulich zu Dokumentieren. Aber erwartet nicht zu viel, das Fahrwerk ist nicht wirklich scale, was mir aber auch nicht so sehr wichtig ist, da das meiste ohnehin von den Fahrwerksklappen verdeckt ist. Mir ist lieber es hält den Belastungen stand.

Heute habe ich das erste mal alle Ruder mit den Servos bewegt. Funktioniert alles einwandfrei. Auch erste Fräsversuche waren schon ganz ok, muss aber noch besser werden. Mit Metall fehlt mir eindeutig die Erfahrung 🙈

Wenn das Wetter so bleibt, geht es auf jeden Fall weiterhin zügig voran.

Viele Grüße,
Johannes
 
Hallo zusammen,

die letzten Tage habe ich dank Urlaub wieder etwas Zeit in der Werkstatt verbringen können.

Nun ist das komplette Modell mit Papier bespannt, alle Anlenkungen und der Empfänger sind eingebaut.
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Im Seitenleitwerk gibt es nun eine Klappe, durch die das Gestänge beim montieren des Modells verschraubt wird. Hier muss ich noch etwas an der Oberfläche arbeiten 🧐 . Leider musste ich hier eine Beule einbauen, damit die Stopmutter im inneren genug Platz hat. Die kleine Sperrholzzunge ist am Höhenleitwerk verklebt und hält die Klappe geschlossen:
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Hier nun die ersten Bilder des Fahrwerks. Die Blechteile sind auf der Fräse entstanden, der Rest ist mit Säge und Feile aus einem 10x10mm Alu-Vierkantrohr gebaut.
Hier ein Hauptfahrwerk:
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Die Schwinge ist am Drehpunkt mit einem Messingrohr 4mm / 3mm ausgebuchst und zwischen den Aluteilen sind Plättchen aus 0,5mm ABS eingebracht, um die Reibung zu verringern:
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Zumindest beim betätigen mit der Hand funktioniert die Sache super. Wenn die Gehäuse der Fahrwerksmechaniken gefräst sind, kann dann endlich alles montiert und ins Modell eingebaut werden.
Die Vorderradschwinge habe ich gestern gefräst, somit ist das Bugrad auch die Tage fertig.

Mittlerweile ist das Modell auch in einem Zustand, in dem die Einzelgewichte ziemlich klar sind. Nun denke ich, das zu erwartende Fluggewicht wird bei ca. 9,5kg liegen. Da habe ich mich wohl am Anfang etwas verschätzt 🤨 😅. An dieser Stelle auch noch einmal ein Danke an Oliver Wennmacher, der mir geraten hatte, mit dem endgültigen Festlegen der Antriebe zu warten, bis das Modell fast fertig ist.

Hier die Einzelgewichte:
Modell: 4980g
Oberfläche: 500g
Federbeine+Räder: 490g
Einziehmechanik+Elekt.: 270g
RC Elektrik + Akku: 300g
Akku: 1900g
Regler: 300g
Impeller: 804g
___________________________________
9544g

Vielleicht lässt sich ja beim Lack noch etwas einsparen.

Viele Grüße,

Johannes
 
Servus Johannes,

einen wunderschönen Holz-Jet hast Du da auf die Beine gestellt. Bist ein großartiger Modellbauer! 👍
Manchmal hatte ich schon das Gefühl die "Holzwürmer" sterben aus, aber es ist offensichtlich nicht so. 🤗
Deine Fahrwerksbeine sind einfach gelöst, aber genau das macht sie alltagstauglich. Das funktioniert bestimmt.

Ich wünsche Dir ein glückliches Händchen beim Finish und viel Erfolg beim Einfliegen dieses außergewöhnlichen Modells.

Beste Grüße,
Christian Hoffmann
 
Hallo Christian,

danke ☺, das glückliche Händchen beim Finish kann ich auch gebrauchen, denn was ich absolut nicht kann ist lackieren 🙈
Das Gefühl dass die Holzwürmer immer weniger werden habe ich auch. Bei uns im Verein gibts nicht mehr viele.
Beim Fahrwerk war mir Scale nicht so wichtig. Wir haben einen schönen Platz mit großer Graspiste, allerdings ist diese sehr uneben. So ist das Fahrwerk schnell repariert.

Viele Grüße,
Johannes
 
Hallo zusammen,

da die Flugsaison in vollem Gange ist, passiert hier relativ wenig.
Leider gab es bei der Oberflächenbeschichtung einen Rückschlag. Ich habe das Modell mit Porenfüller gestrichen, geschliffen, mit Papier bespannt und anschließend gespachtelt. Das sah alles super aus. Aber beim schleifen hat sich das Papier großflächig vom Rumpf gelöst. Es scheint so, dass sich das Papier durch den Porenfüller nicht gut mit der Holzoberfläche verbunden hat.
Bilder habe ich mangels Motivation keine gemacht 😬.
Mittlerweile ist das komplette Papier wieder runter und alle Macken im Rumpf gespachtelt. Nach dem schleifen wird mit Oratex bespannt und lackiert. Das sollte problemlos gehen. Zumindest habe ich das schon bei vielen Modellen so gemacht.
Glas mit Epoxy wäre natürlich noch besser, aber ich kann mich nicht überwinden mit Harz bzw. Glasgewebe zu arbeiten.
Vor zwei Wochen habe ich nun die Antriebsauslegung bei Oliver Wennmacher angefragt. Ich hoffe er hat sie bald fertig, dass ich mal Akkus bestellen kann.
Ich bin am überlgen, bei 12S mit 4x 3s "ziemlich viel"mAh zu bestücken. Dann könnte ich mit den Akkus auch zwei andere Modelle betreiben. Dies sind Zweimots die ich momentan mit 3S 3200mAh je Motor betreibe.
Hat jemand von euch Erfahrung mit der Reihenschaltung solch kleiner Packs ? Ist es eventuell ein Problem so viele Steckverbindungen zu haben? Da kommt doch einiges an Übergangswiderstand zusammen und die Leitungen sind auch länger.

Viele Grüße, Johannes
 
Hallo Impellerflieger,

lange habe ich nichts mehr geschrieben. So viel ist auch nicht passiert. Das Modell ist nun fast komplett mit Gewebe bespannt. Überraschenderweise ist das sogar einen Tick leichter als das Papier. Kann auber auch daran liegen, dass ich das komplette Modell vor dem bespannen noch einmal komplett überschliffen habe.
Ansonsten habe ich weiter an den Fahrwerksmechaniken gebaut und nach vielen Fehlschlägen nun doch einfach zu fertigende und hoffentlich gut funktionierende Mechaniken erstellt. Bilder und etwas Text dazu gibt es die nächsten Tage :)

Oliver Wennmacher hat mir auch passende Antriebe erstellt, vielen Dank noch einmal an dieser Stelle :). Es handelt sich um den HET 700-68-1125 an 12S. Damit sollte Leistung satt vorhanden sein, aber lieber gedrosselt fliegen und bei Bedarf genug Reserven zu haben. Da es nicht die originalen Midi-Fan Gehäuse sind, muss ich noch kleine Adapterringe drucken.
Noch ein paar Bilder vom Probesitzen:

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Viele Grüße,

Johannes
 
Hallo zusammen,

da das Wochenende ziemlich verregnet war, hatte ich keine andere Wahl ;) als viel in die Werkstatt zu gehen.

Als erstes habe ich die Einziehfahrwerke eingebaut.
Hier ein paar Bilder vom Aufbau der Mechaniken:

Seitenteile aus 3mm Aluwinkeln gefräst, Abstandhalter aus 5mm Alu:
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Mit eingesetztem Innenteil aus 10mm Alu gefräst. Der 6mm Bolzen ist im Innenteil eingeklebt, die Distanzscheiben sind aus ABS gefräst:
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Das geschlossene Gehäuse:
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Von Oben:
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Mit dieser Imbusschraube wird das Spiel im ausgefahrenen Zustand eingestellt. Die Schraube ist also der Endanschlag:
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Mit montiertem Hauptfahrwerksbein. Der Verbindugsstift ist ein 6mm Federstahl:
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Hier noch das Bugfahrwerk. Dies muss noch umgebaut werden, die Feder schleift beim Einfedern am Rumpfausschnitt:
IMG_20210714_184930.jpg


Der Brummer mit eingebauten Fahrwerken. Momentan noch arretiert, da ich noch nicht alle Motoren habe:
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Das erste Mal auf eigenem Fahrwerk:
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Als nächstes habe ich die Impeller montiert. Dazu musste ich noch Adapterringe drucken, da die Einlaufrohre für ein Standard - Midifan Gehäuse gemacht sind.
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Die Impeller an ihrem Arbeitsplatz:
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Die Schubrohre habe ich aus 0,3mm Polystyrol gewickelt und mit einem Zentimeter Überlappung verklebt. Jetzt mus ich nur noch einen Übergang zum Impellergehäuse bauen.

Ich denke ich werde das Modell im August im Urlaub einfliegen, sofern es fliegt 🙈 und erst danach lackieren und all die anderen Kleinigkeiten wie Kabine und Fahrwerksklappen anbringen.

Viele Grüße,

Johannes
 

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Hallo Johannes,

ein tolles und vor allem seltenes Modell baust du da :) Gefällt mir sehr gut!

Zu den Flugeigenschaften noch ein Hinweis (falls das schon mal angesprochen wurde dann einfach ignorieren) :P

Ich selber fliege die Maschine zwar nicht, habe aber auf der DVD der JetWM 2005 in Süd-Afrika gesehen, dass eine Javelin durch einen Strömungsabriss am Höhenleitwerk eingeschlagen ist.

Ursache war damals wohl laut Pilot und Kommentator die Auslegung von Deltafläche und T-Leitwerk.
Die Tragfläche muss wohl bei starken Anstellwinkeln oder engen Kurven ein Lee erzeugen, welches die Anströmung vom Leitwerk unterbricht.

Ich bin mir jetzt nicht sicher ob das damals ein reiner Pilotenfehler war oder obs wirklich auch am Modell lag.
Aber behalte das vielleicht mal im Hinterkopf beim fliegen. Nicht das dir das gleiche passiert.

LG David
 
Hallo zusammen,

es ging wieder etwas weiter.

Da nun alle Teile im großen und ganzen fertig und vorhanden sind, habe ich den Schwerpunkt einmal grob ausgewogen, um zu sehen wo die Akkus ungefähr zu liegen kommen. Ich hatte Glück und bei der Konstruktion richtig geschätzt, der Platz im Rumpf reicht aus, um mit den Akkus den Schwerpunkt an der berechneten Position einzustellen:
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Da ich nun wusste wo alles hin muss, habe ich einen Akkuträger konstruiert, mit dem der komplette Akku entnommen werden kann und der sich schnell mit variabler Position im Modell einrasten lässt:
Der Akkuträger mit vier Haken am Boden lässt sich in einer im Rumpf verklebten Grundplatte (Links im Bild) in verschiedenen Positionen einrasten.
IMG_20210726_184655.jpg


Dann habe ich noch einen Servohalter für die Bugradlenkung erstellt. Dies komplette Lenkung habe ich in der Konstruktion völlig vergessen, deswegen muss ich jetzt nachrüsten 😅 . Das Teil wird einfach von hinten an den Kasten des Bugrades angeklebt.
IMG_20210726_184641.jpg


Jetzt muss ich noch entscheiden, wie ich die Kühlluft im Rumpf leite. Eventuell bekommt jeder Regler eine Zwangslüftung mit einem 50mm Lüfter. Das ist vermutlich auch nicht schwerer als ein aufwendiger Luftkanal und es kühlt auch nach der Landung noch weiter.

@ Herbert: Danke ☺ Ich denke auch dass sie fliegt, aber bei so einer riesen Kiste kommt bisl Panik auf 😅
@ David: Super Hinweis, vielen Dank. Wenn sie fliegt werd ich das in ausreichender Höhe mal probieren was passiert wenn man sie immer Steiler anstellt. Nicht das es bei einer Landung dann tatsächlich mal auftritt. Ich glaube den Absturz hatte ich mal in einem Video gesehen aber damals vermutet, dass das Modell gnadenlos schwanzlastig war. Da hab ich mich wohl getäuscht.

Demnächst gibts dann noch Bilder vom fertig bestückten Rumpf.

Viele Grüße,

Johannes
 

Luongo

User
Hi Johannes,

es ist einfach toll so einen Holzflieger im Rohbau zu sehen. Meine Me ist jetzt gerade ein paar Monate runter vom Tisch, aber beim Anschauen deiner Bilder kommen direkt Entzugserscheinungen auf ;-)
Du hast ein geniales Modell gebaut. Viel Erfolg bei der Fertigstellung und dem Erstflug!

Gruß,
Andi
 
@ David: Super Hinweis, vielen Dank. Wenn sie fliegt werd ich das in ausreichender Höhe mal probieren was passiert wenn man sie immer Steiler anstellt. Nicht das es bei einer Landung dann tatsächlich mal auftritt. Ich glaube den Absturz hatte ich mal in einem Video gesehen aber damals vermutet, dass das Modell gnadenlos schwanzlastig war. Da hab ich mich wohl getäuscht.

Ausprobieren würde ich das nicht unbedingt. Eher versuchen erst gar nicht in solch einen Deep Stall zu kommen. Auch nicht in ausreichender Höhe. Es kann dir passieren, dass das Höhenruder durch die Anstellung der davor liegenden Tragflächen nicht mehr ansteuerbar ist. Wie sich ein Flugzeug ohne höhenruder fliegt muss ich denke ich nicht weiter ausführen.
Ein strömungsabriss tritt immer durch einen zu großen anströmwinkel der Tragflächen auf. Die Geschwindigkeit des Flugzeugs spielt erst einmal überhaupt keine Rolle. Ein Stall kann auch bei maximalgeschwindigkeit auftreten. Das Erhöhen der Motorleistung hilft nicht um aus dem Stall zu kommen. Sie dient lediglich dazu nachdem ein low speed Stall beendet wurde aus einem zu niedrigen Geschwindigkeitsbereich herauszukommen. Den Stall beendet man nur durch änderung des anströmwinkels der Tragfläche. Dies geschieht normalerweise durch einen Zugabe von Tiefenruder. Der Stall wird übrigens nicht erst durch die Änderung des anströmwinkels beendet sondern durch Entlastung der Tragfläche. Je geringer die g load einer Tragfläche desto geringen ist die Stall Speed. Bei 0g was durch beherztes Drücken erreicht werden kann ist die stallspeed übrigens 0. Das heisst solange ich Tiefenruder gebe und die Tragfläche auf 0g entlaste ist kein Stall mehr möglich und das Flugzeug ist für den Moment steuerbar. Jetzt wird die Nase deutlich unter den Horizont gesenkt und es kann die Motorleistung erhöht werden um aus dem zu langsamen Geschwindigkeitsbereich heraus zu kommen. Die Nase dann vorsichtig anheben da durch das Ziehen am höhenruder die Last der Tragfläche auf mehr als 1g steigt und damit ebenfalls die stallspeed steigt was wiederum zu secondary stalls führen kann.

Demnach würde ich einen Deep Stall unter allen Umständen vermeiden. Ohne anströmung des höhenruders ist eine Entlastung der Tragfläche nicht mehr möglich, daher auch keine lageänderung die einen geschwindigkeitsaufbau zulässt.
Gas geben alleine kann einen Stall sogar verschlimmern.
Das Problem eines Deep Stalls haben prinzipiell alle Flugzeuge mit T-Leitwerk.

Ein Prototyp der javelin geriet in einen Deep Stall und kam nie wieder heraus. Um diesen Deep Stall zu verhindern werden in der manntragen Fliegerei Stick pusher verwendet die ab einem zu großen anströmwinkel der Tragflächen automatisch einen tiefenruderinput geben um rechtzeitig entgegen zu wirken. Solche Maßnahmen sind mir aus der modellfliegerei unbekannt und wohl auch schwer umzusetzen.

Jetzt will ich es aber auch mal gut sein lassen. Die javelin ist ein großartiges Flugzeug und wird auch super fliegen. Ganz großes Kino was du hier zeigst. Nur den Deep Stall provozieren würde ich bleiben lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

vielen Dank für die netten Kommentare ☺

Vom Deep Stall nehme ich dann doch lieber Abstand. Auf dem Video dass ich gesehen hatte, ist die Maschine über die Nase gekippt und hätte bei entsprechender Höhe meiner Meinung nach problemlos in weitem Bogen abgefangen werden können. Von daher hätte ich das ganz naiv ausprobiert 😆. Deshalb vielen Dank für die ausführliche Erklärung.

Ich bin wieder etwas weiter gekommen. Leider habe ich vergessen, von den Einzelteilen Bilder zu machen 😬
Die Regler sitzen nun auf einer Erhöhung. Auf jeden Kühlkörper kommt noch ein Lüfter, das reicht hoffentlich zur Kühlung in Verbindung mit der Luftführung.
Auf der Rumpfunterseite kann die Kühlluft durch eine Hutze in den Rumpf:
IMG_20210804_181506.jpg


Hinter dieser wird sie über einen S-förmigen Luftkanal nach oben geleitet und direkt vor dem Akku ausgeblasen:
IMG_20210804_184718.jpg


IMG_20210804_184807.jpg


Ansicht von vorne unten:
IMG_20210804_184817.jpg


Austreten kann die Luft dann an den Nachbrennerattrappen durch die vielen kleinen Löcher (die Kanten werden noch rund geschliffen),
Die Nachbrennerattrappen haben auch genau den passenden Auslassdurchmesser von 75mm:
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Die Regler an ihrem Platz. Vorne sieht man noch das Lenkservo und die Leitungen für den Akku:
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Der Empfänger an seinem Arbeitsplatz. Auf diesem Brett soll noch der Empfängerakku untergebracht werden:
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Die fertige Bugradmechanik. Nur die Feder muss noch getauscht werden:
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Jetzt fehlen zum fliegen nur noch ein paar Kleinigkeiten und die Schubrohre. Hier tüftle ich noch an sauberen Übergängen zum Impellergehäuse.

Viele Grüße,

Johannes
 
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